Die zentrale Fragestellung der vorliegenden Arbeit behandelt die politische Dimension des Sozialdarwinismus um 1900. Hierzu sollen die zwei prägenden Vertreter der darwinschen Evolutionstheorie in Deutschland Ludwig Büchner und Ernst Haeckel untersucht werden. Ihre Auslegungsform, sowie die daraus resultierende politische Verwendung der auf den Menschen angewandten Evolutionstheorie soll dabei im Zentrum der Untersuchung stehen und verglichen werden. Die Forschungsgrundlage und den aktuellsten Forschungsstand bietet der von Kurt Bayertz verfasste Text „Darwinismus als Politik“ in dem die politische Dimension des Sozialdarwinismus verdeutlicht wird.
Aus dem Text kann entnommen werden, dass Büchner, sowie Haeckel die politische Komponente des Sozialdarwinismus geprägt haben. Ein detaillierter Vergleich der beiden Anwendungen findet jedoch nicht statt. In der vorliegenden Arbeit soll nach einer Einordnung in den historischen Kontext zunächst Büchners Werk „Der Mensch und seine Stellung in der Natur in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ im Vordergrund stehen, um seine politische Auslegung der Evolutionstheorie zu verdeutlichen. Zu Haeckel werden die von ihm verfassten Schriften „Natürliche Schöpfungsgeschichte“ und „Deszendenztheorie und Sozialdemokratie“ herangezogen.
Aus den Werken der Autoren werden diese gewählt, da sie die politische Verwendung der Darwin’schen Theorie verdeutlichen und nach Charles Darwins Hauptwerk „On the Origin of Species“5, sowie vergleichsweise früh in den Karrieren der Beiden erschienen sind. Die Einbeziehung weiterer Werke wird durch den beschränkten Umfang und beabsichtigt stringenten Verlauf nicht erfolgen. Es sollen Ausschnitte aus den jeweiligen Werken zur Veranschaulichung der politischen Anwendung Darwin’scher Prinzipien aufgezeigt und gedeutet werden. Im anschließenden Vergleich werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Deutungen festgestellt. So soll aufgezeigt werden, wie die vielfältige politische Dimension des Sozialdarwinismus entsteht und sich entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einordnung in den historischen Kontext
- Ludwig Büchner
- Ernst Haeckel
- Vergleich der Positionen Büchners und Haeckels
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die politische Dimension des Sozialdarwinismus um 1900 anhand der Werke von Ludwig Büchner und Ernst Haeckel. Ziel ist es, die Auslegung und politische Verwendung der darwinistischen Evolutionstheorie durch diese beiden einflussreichen Denker zu vergleichen und die Entstehung der vielschichtigen politischen Dimension des Sozialdarwinismus aufzuzeigen.
- Politische Auslegung der Darwinistischen Evolutionstheorie
- Vergleich der Positionen Büchners und Haeckels zum Sozialdarwinismus
- Der historische Kontext der Entstehung des Sozialdarwinismus
- Sozialdarwinismus als Legitimation politischer Ansichten
- Definition und Anwendung des Begriffs "Sozialdarwinismus"
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Sozialdarwinismus ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: die Untersuchung der politischen Dimension des Sozialdarwinismus um 1900 anhand eines Vergleichs der Positionen von Ludwig Büchner und Ernst Haeckel. Sie begründet die Auswahl der beiden Autoren und ihrer Werke und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf einer detaillierten Analyse ausgewählter Texte basiert und einen Vergleich ihrer politischen Interpretationen der darwinistischen Theorie vornimmt. Der Begriff "Sozialdarwinismus" wird definiert als Übertragung der Deszendenz- und Selektionstheorie Darwins auf gesellschaftliche und soziale Prozesse.
Einordnung in den historischen Kontext: Dieses Kapitel beleuchtet den gesellschaftlichen und politischen Kontext Deutschlands ab Mitte des 19. Jahrhunderts, in dem sich sozialdarwinistische Ansätze entwickelten. Es beschreibt den Einfluss der fortschreitenden Industrialisierung und der sich wandelnden Rolle der Naturwissenschaften, die zu neuen Denkweisen und Sichtweisen auf die Welt führten. Der zunehmende Einfluss der Naturwissenschaften auf die Gesellschaft und der Verlust an Einfluss der Kirche wird hervorgehoben. Das Kapitel beschreibt auch die politischen Umwälzungen und den Kampf um liberale und demokratische Ideen, sowie das Aufkommen nationalistischer und rassistischer Bewegungen. Der historische Kontext wird als Voraussetzung für die Entstehung des Darwinismus und des Sozialdarwinismus dargestellt, wobei letztere als pseudowissenschaftliche Legitimation für politische Ansichten verstanden wird. Der Fokus liegt dabei auf dem Spannungsfeld zwischen absolutistischem Herrschaftsverständnis und den Ideen des Liberalismus und der Demokratie.
Schlüsselwörter
Sozialdarwinismus, Darwinismus, Ludwig Büchner, Ernst Haeckel, politische Ideologie, Evolutionstheorie, Naturwissenschaft, Gesellschaft, Deutschland, 19. Jahrhundert, Nationalismus, Liberalismus, Sozialdemokratie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse des Sozialdarwinismus bei Büchner und Haeckel
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die politische Dimension des Sozialdarwinismus um 1900. Der Fokus liegt auf einem Vergleich der Positionen von Ludwig Büchner und Ernst Haeckel und deren Auslegung und politischer Verwendung der darwinistischen Evolutionstheorie.
Welche Autoren werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die Werke von Ludwig Büchner und Ernst Haeckel, zwei einflussreichen Denkern des ausgehenden 19. Jahrhunderts, um deren Verständnis und Anwendung des Sozialdarwinismus zu vergleichen.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Ziel ist es, die Entstehung der vielschichtigen politischen Dimension des Sozialdarwinismus aufzuzeigen und die politische Interpretation der darwinistischen Theorie durch Büchner und Haeckel zu analysieren.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die politische Auslegung der darwinistischen Evolutionstheorie, einen Vergleich der Positionen Büchners und Haeckels zum Sozialdarwinismus, den historischen Kontext der Entstehung des Sozialdarwinismus, Sozialdarwinismus als Legitimation politischer Ansichten und die Definition und Anwendung des Begriffs "Sozialdarwinismus".
Wie wird der Sozialdarwinismus definiert?
Der Begriff "Sozialdarwinismus" wird als Übertragung der Deszendenz- und Selektionstheorie Darwins auf gesellschaftliche und soziale Prozesse definiert.
Welcher historische Kontext wird berücksichtigt?
Die Arbeit beleuchtet den gesellschaftlichen und politischen Kontext Deutschlands ab Mitte des 19. Jahrhunderts, inklusive der fortschreitenden Industrialisierung, dem Wandel der Rolle der Naturwissenschaften, dem Einfluss der Naturwissenschaften auf die Gesellschaft, dem Verlust an Einfluss der Kirche, politischen Umwälzungen, dem Kampf um liberale und demokratische Ideen sowie dem Aufkommen nationalistischer und rassistischer Bewegungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zur Einleitung, Einordnung in den historischen Kontext, Ludwig Büchner, Ernst Haeckel, einem Vergleich der Positionen Büchners und Haeckels und einem Fazit.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind Sozialdarwinismus, Darwinismus, Ludwig Büchner, Ernst Haeckel, politische Ideologie, Evolutionstheorie, Naturwissenschaft, Gesellschaft, Deutschland, 19. Jahrhundert, Nationalismus, Liberalismus und Sozialdemokratie.
Wie ist der methodische Ansatz der Arbeit?
Der methodische Ansatz basiert auf einer detaillierten Analyse ausgewählter Texte von Büchner und Haeckel und einem Vergleich ihrer politischen Interpretationen der darwinistischen Theorie.
Was ist das Fazit der Arbeit (ohne konkrete Ergebnisse zu verraten)?
Das Fazit fasst die Ergebnisse des Vergleichs der Positionen von Büchner und Haeckel zum Sozialdarwinismus zusammen und zieht Schlussfolgerungen zur politischen Dimension des Sozialdarwinismus um 1900.
- Citation du texte
- Julia Garbe (Auteur), 2020, Die politische Dimension des Sozialdarwinismus um 1900 und die Jahrzehnte zuvor, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/907161