Ein funktionierendes Finanzsystem ist für die Prosperität und die Entwicklung einer Volkswirtschaft von entscheidender Bedeutung. Unsicherheiten und Unwägbarkeiten würden sowohl das System als auch die Mechanismen gefährden. Somit bedarf es, um in diesem Prozess einzugreifen, gute Argumente für die politischen Akteure. Bei einem Marktversagen, in denen der Marktmechanismus nicht oder nicht ausreichend die ihm in der Marktwirtschaft zukommenden Funktionen erfüllen kann, kann ein Eingriff sinnvoll sein.
Regulierung in der Marktwirtschaft ist für die Finanzbranche ein ganz besonderes Spannungsfeld. Eine starke Verflechtung mit anderen Bereichen der Volkswirtschaft, aber auch ein bestehendes Misstrauen in die Funktionsfähigkeit im Finanzsystem, sind oftmals genannte Gründe für die starke Regulierung in diesem Mechanismus. So führte der Bank Run, entstanden in den großen Depression in den 1930er Jahren in den USA, zu einer Wirtschaftskrise, die anschließend auf die ganze Welt übergriff. Auch die jüngsten Ereignisse der Subprime-Krise führten bei den Anlegern zum Misstrauen gegenüber dem Bankenwesen.
Solche Erfahrungen führen zu sektorspezifischen Sonderregelungen und Interventionen seitens des Staates, da sich das erhöhte Marktversagenspotential bei Banken in extremer Weise in systematischen Bankkrisen äußern kann, welche sich im Extremfall auf die gesamte Wirtschaft ausweiten können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziel der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Ökonomische Ansätze staatlicher Regulierungen
- Die normative Theorie
- Externalitäten und Verhaltensregulierung
- Das natürliche Monopol
- Asymmetrische Informationsverteilung
- Fragile Bilanzstrukturen bei Banken
- Die positive Theorie
- Die zentrale ökonomische Funktion der Banken
- Der deutsche Banken- und Finanzsektor
- Nationale Bankenüberwachungssysteme
- Ziele und Motive der Regulierung
- Gläubigerschutz
- Systemstabilität und Funktionsschutz
- Effizienzverbesserung
- Systematisierung staatlicher bankenregulatorischer Maßnahmen
- Präventive Maßnahmen der Bankenregulierung
- Regulierung des Eigenkapitals
- Beschränkung des Wettbewerbs durch Regulierung des Marktzutritt
- Protektive Maßnahmen der Bankenregulierung
- Diskretionäre protektive Instrumente
- Explizit protektive Instrumente
- Subprime-Krise und regulatorische Arbitrage
- Entstehung der Subprime-Krise
- Reaktionen der Notenbanken
- Regulatorische Arbitrage
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der staatlichen Regulierung im deutschen Bankenwesen. Sie analysiert die ökonomischen Ansätze, die hinter der Regulierung stehen, und untersucht die Ziele und Motive der staatlichen Interventionen im Finanzsektor.
- Die ökonomischen Ansätze staatlicher Regulierung im Bankenwesen, insbesondere die normative und die positive Theorie.
- Die zentrale ökonomische Funktion der Banken und die Bedeutung eines stabilen Finanzsystems für die Volkswirtschaft.
- Die Ziele und Motive der staatlichen Regulierung, einschließlich Gläubigerschutz, Systemstabilität und Effizienzverbesserung.
- Die Systematisierung staatlicher bankenregulatorischer Maßnahmen, mit einem Fokus auf präventive und protektive Maßnahmen.
- Die Subprime-Krise und die Rolle der regulatorischen Arbitrage in der Entstehung und Bewältigung der Krise.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Bedeutung eines stabilen Finanzsystems für die Volkswirtschaft und die Notwendigkeit staatlicher Regulierung im Bankenwesen. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus Marktversagen und mangelndem Vertrauen in das Finanzsystem ergeben.
Kapitel 2 befasst sich mit den ökonomischen Ansätzen staatlicher Regulierungen, wobei die normative Theorie (Externalitäten, natürliches Monopol, asymmetrische Informationsverteilung und fragile Bilanzstrukturen) und die positive Theorie behandelt werden.
Kapitel 3 analysiert die zentrale ökonomische Funktion der Banken im Rahmen des deutschen Banken- und Finanzsektors und beleuchtet die Funktionsweise der nationalen Bankenüberwachungssysteme.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit den Zielen und Motiven der Regulierung, wobei Gläubigerschutz, Systemstabilität und Effizienzverbesserung im Vordergrund stehen.
Kapitel 5 systematisiert die staatlichen bankenregulatorischen Maßnahmen in präventive und protektive Maßnahmen. Es werden verschiedene Instrumente wie die Regulierung des Eigenkapitals, die Beschränkung des Wettbewerbs durch Regulierung des Marktzutritts und diskretionäre sowie explizite protektive Instrumente vorgestellt.
Kapitel 6 analysiert die Subprime-Krise und die Rolle der regulatorischen Arbitrage in der Entstehung und Bewältigung der Krise.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die staatliche Regulierung im deutschen Bankenwesen, einschließlich der ökonomischen Ansätze der Regulierung, der zentralen ökonomischen Funktion der Banken, der Ziele und Motive der Regulierung, der Systematisierung staatlicher bankenregulatorischer Maßnahmen und der Subprime-Krise. Die zentralen Begriffe der Arbeit sind: staatliche Regulierung, Bankenwesen, Finanzsystem, Marktversagen, normative Theorie, positive Theorie, Externalitäten, natürliches Monopol, asymmetrische Informationsverteilung, fragile Bilanzstrukturen, Gläubigerschutz, Systemstabilität, Effizienzverbesserung, Subprime-Krise, regulatorische Arbitrage.
- Arbeit zitieren
- Chantal Queneherve (Autor:in), 2007, Staatliche Regulierung im deutschen Bankenwesen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90774