In den letzten Jahren häuft sich die Auseinandersetzung mit dem Thema des Versicherungscontrollings in der Fachliteratur. Im Wesentlichen wird der Hauptantrieb dieser Entwicklung in der steigende Ertragsorientierung von Versicherungsunternehmen gesehen.
Auf Basis dieser Literatur ist es Ziel der Seminararbeit dem Leser einen Einblick in das Controlling der Sachversicherung zugeben. Gezielte Detaillierungen sollen dabei das Augenmerk auf versicherungsspezifische Besonderheiten lenken. VU sind Unternehmen, die das immaterielle Gut Versicherungsschutz produzieren. Dieser stellt einen ungewissen, geschätzten Mittelbedarf dar, welcher im Kollektiv und über die Zeit auszugleichen ist.
Die SV ist neben der LV einer der zentralen Teilbereiche des Versicherungsgeschäf-tes. Unter Sachversicherung verstehen sich alle Versicherungsmöglichkeiten, welche das Eigentum des Versicherten betreffen. Dabei ist zu unterscheiden, ob nur be-stimmte Gefahrengruppen abgedeckt werden oder eine Allgefahrendeckung be-steht. Unter die SV fallen die Versicherungsgruppen der SV im engeren Sinne (Einbruch-, Sturm und Feuerversicherungen), Transportversicherungen (Kasko- und Wa-rentransportversicherungen), Vermögensversicherung (Betriebsunterbrechungs- und Haftpflichtversicherungen) und Informationsversicherungen. VU sind als Dienstleistungsanbieter anzusehen. Hierbei setzt sich das Versiche-rungsgeschäft aus drei Hauptkomponenten zusammen:
• Risikogeschäft – Übernahme definierter Risiken von Versicherten
• Spar- und Entspargeschäft – Kumulierung, Verzinsung und Auszahlung von Versicherungsguthaben
• Dienstleistungsgeschäft – Beratungsleistungen, Abwicklung des Risiko- und Spar- bzw. Entspargeschäftes.
Kern des Versicherungsgeschäftes bildet hierbei das Risikogeschäft. Der Versicherungsgeber übernimmt vom Versicherungsnehmer ein konkret abgegrenztes Risiko. Für dieses imaginäre Schutzversprechen im Schadenseintritt die Schadenskosten zu tragen, erhält der Versicherungsgeber im Gegenzug eine Prämie. Spar- und Entspargeschäft sowie das Dienstleistungsgeschäft haben ebenfalls eine hohe Relevanz, erreichen jedoch in der SV bei weitem nicht dieselbe Bedeutung wie in der LV.
Inhaltsverzeichnis
- 1 ZIELSETZUNG DER SEMINARARBEIT
- 2 DAS WESEN DER SACHVERSICHERUNG
- 2.1 Geschäftsfelder und Wertschöpfungsprozess
- 2.2 Hauptgrößen des Versicherungsunternehmens
- 2.3 Besonderheiten des Versicherungsunternehmens
- 3 DAS CONTROLLING DER SACHVERSICHERUNG
- 3.1 Das Controlling im Kontext der Sachversicherung
- 3.2 Spezielle Elemente des strategischen und operativen Controllings in der Sachversicherung
- 3.2.1 Das strategische Controlling der Sachversicherung
- 3.2.1.1 Die Szenariotechnik
- 3.2.1.2 Weitere strategische Instrumente und Gesamtbeurteilung
- 3.2.1.3 Die Kostenträgerrechnung im strategischen Instrumentenmix
- 3.2.2 Das operative Controlling der Sachversicherung
- 3.2.2.1 Deckungsbeitragsrechnung
- 3.2.2.2 Risikocontrolling als Baustein des Versicherungscontrollings
- 3.2.2.2.1 Die Risikoidentifikation
- 3.2.2.2.2 Die Risikoanalyse und Bewertung
- 3.2.2.2.3 Die Risikobewältigung und Kontrolle
- 3.2.2.3 Asset-Liability-Management
- 3.2.1 Das strategische Controlling der Sachversicherung
- 4 AUSBLICK IN DIE ZUKUNFT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Controlling der Sachversicherung und möchte dem Leser einen umfassenden Einblick in dieses Gebiet verschaffen. Der Fokus liegt dabei auf den Besonderheiten des Versicherungscontrollings im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbranchen. Die Arbeit analysiert die relevanten Elemente des strategischen und operativen Controllings in der Sachversicherung und beleuchtet verschiedene Instrumente und Methoden, die im Rahmen des Risikomanagements und der Ertragsoptimierung eingesetzt werden.
- Das Wesen der Sachversicherung und ihre Besonderheiten
- Das Controlling im Kontext der Sachversicherung
- Spezielle Elemente des strategischen Controllings
- Spezielle Elemente des operativen Controllings
- Der Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Versicherungscontrolling
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 legt die Zielsetzung der Seminararbeit dar und stellt die Motivation für die Auseinandersetzung mit dem Thema des Versicherungscontrollings dar. Kapitel 2 beleuchtet das Wesen der Sachversicherung, beschreibt die relevanten Geschäftsfelder und den Wertschöpfungsprozess, analysiert die Hauptgrößen des Versicherungsunternehmens und beleuchtet die Besonderheiten dieses Sektors. Kapitel 3 widmet sich dem Controlling der Sachversicherung im Detail. Es analysiert das Controlling im Kontext der Sachversicherung und beleuchtet spezielle Elemente des strategischen und operativen Controllings. Der Fokus liegt auf Instrumenten wie der Szenariotechnik, der Kostenträgerrechnung, der Deckungsbeitragsrechnung und dem Risikocontrolling. Kapitel 4 gibt einen Ausblick auf die zukünftigen Entwicklungen im Versicherungscontrolling.
Schlüsselwörter
Sachversicherung, Controlling, Strategisches Controlling, Operatives Controlling, Risikocontrolling, Szenariotechnik, Kostenträgerrechnung, Deckungsbeitragsrechnung, Asset-Liability-Management, Versicherungsunternehmen, Ertragsorientierung, Risikomanagement.
- Quote paper
- Christian Hauck (Author), 2008, Das Controlling der Sachversicherung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90798