In der Vergangenheit ist es schon an allen wichtigen Börsenplätzen der Welt zu großen Kurseinbrüchen innerhalb kurzer Zeit, so genannten „Crashs“, gekommen. Als das letzte markante Ereignis dieser Art lässt sich wohl das Platzen der Internet- und New Economy Blase an den Finanzmärkten um die Jahrtausendwende anführen. Die klassische Finanztheorie mit ihrem Modell der informationseffizienten Märkte, auf denen rationale Akteure optimale Entscheidungen treffen, ist nicht in der Lage gewesen solche Vor-kommnisse in der Vergangenheit zu erklären. Insbesondere die von der Ökonomie so vielfach verwendete Annahme des „homo oeconomicus“ ist zunehmend in die Kritik geraten, da Menschen in der Wirklichkeit häufig die geforderte Rationalität nicht an den Tag legen. Insofern war es an der Zeit über neue Erklärungsansätze für die an den Finanzmärkten auftretenden Anomalien nachzudenken. Als Ergebnis dieser Bemühungen kann die Begründung der Behavioral Finance angesehen werden. Sie versucht das von den klassischen Annahmen abweichende Verhalten der Akteure, mit Hilfe psychologischer Verhaltensmodelle zu erklären. Ein wichtiger Baustein in den Modellen der klassischen Theorie ist das Prinzip der Arbitrage. Sie garantiert, dass rationale Akteure Kursentwicklungen, die eventuell von Fundamentalwerten abweichen, über die Möglichkeit von risikolosen Arbitragegewinnen wieder in die Richtung der realistischen Werte bewegen.
Das Ziel dieser Arbeit soll es sein zu zeigen, wie die Arbitrage als das zentrale Instrument zum Erreichen von Gleichgewichten an den Finanzmärkten, im Rahmen der veränderten Modellannahmen der Behavioral Finance, an die Grenzen ihrer Wirksamkeit stößt. Dazu gilt es in einem ersten Teil die Behavioral Finance von der klassischen Finanztheorie abzugrenzen, deren grundlegende Konzepte und Annahmen darzustellen, sowie die Erklärungsansätze dieser Forschungsrichtung für empirisch beobachtete Marktverhaltensanomalien aufzuzeigen. In einem zweiten Teil wird dann ein klassisches Grundmodell der Arbitrage als Referenzstandard erläutert, um anschließend dieses Modell unter den Prämissen der Behavioral Finance zu beleuchten und die Grenzen der Arbitragewirkung unter verschiedenen Bedingungen darzulegen.
Inhaltsverzeichnis
- Ziel der Arbeit
- Grundlagen der Behavioral Finance
- Behavioral Finance vs. klassische Finanzwirtschaft
- Empirische Verhaltensanomalien und deren Erklärungskonzepte
- Arbitrage und Behavioral Finance-Theorie
- Grundmodell der Arbitrage
- Grenzen der Arbitrage in der Behavioral Finance
- Performancebewertung und Noise Trader Risiko
- Kurzfristige Investments und Transaktionskosten
- Weitere Marktfriktionen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Behavioral Finance-Theorie und ihren Implikationen für die Grenzen von Arbitragegeschäften. Sie untersucht, inwieweit die in der Behavioral Finance beschriebenen Verhaltensanomalien die klassischen Arbitrage-Prinzipien beeinflussen und welche Grenzen sich daraus für die praktische Anwendung von Arbitrage ergeben.
- Verhaltensanomalien in der Finanzwirtschaft
- Arbitrage-Prinzipien und ihre Grenzen
- Einfluss von Noise Tradern auf die Arbitrage
- Transaktionskosten und Marktfriktionen
- Praktische Implikationen der Behavioral Finance-Theorie für Arbitragegeschäfte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit widmet sich der Zielsetzung und dem Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel führt in die Grundlagen der Behavioral Finance ein, beleuchtet die Unterschiede zur klassischen Finanzwirtschaft und stellt empirische Verhaltensanomalien sowie deren Erklärungskonzepte vor. Im dritten Kapitel wird das Grundmodell der Arbitrage erläutert und anschließend untersucht, wie die Behavioral Finance-Theorie die Grenzen von Arbitragegeschäften beeinflusst. Dabei werden Themen wie Performancebewertung, Noise Trader Risiko, Transaktionskosten und weitere Marktfriktionen näher betrachtet.
Schlüsselwörter
Behavioral Finance, Arbitrage, Verhaltensanomalien, Noise Trader, Transaktionskosten, Marktfriktionen, Performancebewertung, Investmentstrategien, Finanzmärkte, Risikomanagement.
- Arbeit zitieren
- Christopher Reiche (Autor:in), 2007, Behavioral Finance-Theorie und die Grenzen von Arbitragegeschäften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90808
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