Der Börsengang für ein Unternehmen ist eine wichtige Angelegenheit und verlangt eine lange
Überlegung. Der Erfolg oder Misserfolg, des Börsenganges, ist entscheidend für die Zukunft
des Unternehmens. Die Einbeziehung von Aktien stellt ein Unternehmen auf eine breitere
Eigenkapitalbasis. Ein Vorteil für den Börsengang, auch Initial public offering oder going
public genannt, ist der schnelle Wachstum und ein besserer Bestand im internationalen Wettbewerb. Dieser Schritt sollte daher auch nur dann getan werden, wenn das Unternehmen
auch ausreichend dafür gerüstet und das Marktumfeld günstig ist. Ist das Unternehmen personell
und strukturell noch nicht gefestigt, kann die Vorbereitung des Börsengangs dazu führen,
dass das operative Geschäft leidet und dadurch die Attraktivität des Unternehmens für den
Anleger. Unternehmen arbeiten generell mit zwei Finanzierungsarten. Das Eigenkapital und
das Fremdkapital. Das Eigenkapital trägt im speziellen Maß das unternehmerische Risiko,
dementsprechend sind die Verzinsungserwartungen der Investoren hoch. Ein Finanzierungsmix,
indem Eigen- und Fremdkapital individuell gewichtet sind, führen langfristig zu niedrigen
Kapitalkosten. Börsennotierte Unternehmen sind in der Öffentlichkeit wesentlich präsenter
als andere Unternehmen. Medien berichten über die Unternehmensentwicklung und die
Narichtenagenturen wirken als Multiplikatoren für das Unternehmen. Die Präsenz in den Medien
steigert allerdings auch das Interesse an Neukunden. Eine Börsennotierung verbessert die
Kreditwürdigkeit, denn Kreditgeber können bei der Bonitätsprüfung auf ein höheres Eigenkapital
zugreifen.
In dieser Hausarbeit zu dem Thema „Wie kommen Unternehmen an die Börse“ stelle ich den
Börsengang an der Deutschen Börse vor. Außerdem werde ich im 5. Kapitel das Thema „Underpricing“
behandeln. Die Börse ist ein organisierter Markt für Aktien, Anleihen, Devisen oder bestimmte Waren.
Zu bestimmten Handelszeiten werden von Maklern Kurse festgesetzt. Durch Angebot und
Nachfrage kommt dadurch ein Handel zustande. Die Preisbildung an der Börse geschieht unter
Beaufsichtigung von Handelsüberwachungsstellen. Die Handelsüberwachungsstelle ist ein
Börsenorgan, welches von einer Wertpapierbörse unter Beachtung von Maßnahmen der Börsenaufsichtsbehörde eingerichtet und betrieben wird. In Deutschland gibt es sieben Börsenplätze.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Problemstellung
- 2 Börse und Unternehmen
- 2.1 Zulassungsanforderungen
- 3 Gründe für ein Going Public
- 4 Börsenreife
- 5 Bewertungsgrundlagen und Emissionspreisfindung
- 5.1 Vorbereitende Tätigkeiten
- 5.2 Ermittlung des Emissionspreises auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses
- 6 Underpricing als Instrument beim Going Public
- 6.1 Entstehung des Underpricing-Phänomens
- 6.2 Hypothesen für ein Underpricing
- 7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Prozess, wie Unternehmen an die Börse gehen (Going Public). Die Arbeit beleuchtet die Voraussetzungen, die Gründe und die Herausforderungen eines Börsengangs. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Phänomen des Underpricing.
- Voraussetzungen für einen Börsengang (Zulassungsanforderungen, Börsenreife)
- Gründe für ein Going Public (Kapitalbeschaffung, Steigerung des Bekanntheitsgrades, verbesserte Kreditwürdigkeit)
- Bewertungsgrundlagen und Emissionspreisfindung
- Das Phänomen des Underpricing
- Der Börsengang als komplexer Entscheidungsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung und Problemstellung: Die Einleitung führt in die Thematik des Börsengangs ein und hebt dessen Bedeutung für die zukünftige Entwicklung eines Unternehmens hervor. Sie betont die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und die Abhängigkeit des Erfolgs vom Marktumfeld und der unternehmerischen Struktur. Die Arbeit konzentriert sich auf den Börsengang an der Deutschen Börse und behandelt explizit das Thema Underpricing.
2 Börse und Unternehmen: Dieses Kapitel definiert die Börse als organisierten Markt für Wertpapiere und Waren und beschreibt die Handelsmechanismen unter Aufsicht von Handelsüberwachungsstellen. Es definiert das Unternehmen als wirtschaftliche Einheit und unterscheidet zwischen verschiedenen Unternehmensformen, wobei der Fokus auf Aktiengesellschaften liegt. Es wird angedeutet, dass auch KMUs heutzutage Börsengänge durchführen können.
2.1 Zulassungsanforderungen: Dieser Abschnitt detailliert die Zulassungsanforderungen der Deutschen Börse AG für Unternehmen, die ihre Aktien an der Börse platzieren möchten. Er listet konkrete Anforderungen wie die Abgabe von Jahresabschlüssen nach IAS oder US-GAAP, die Veröffentlichung von Quartalsberichten in Deutsch und Englisch, die Durchführung von Analystenvorstellungen und die Festlegung eines Mindest-Emissionsvolumens auf. Die Bedeutung des Streubesitzes und die Ernennung von Betreuern werden ebenfalls hervorgehoben. Diese Kriterien sichern die Transparenz und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens für potentielle Investoren.
3 Gründe für ein Going Public: Dieses Kapitel analysiert die Motive von Unternehmen für einen Börsengang. Der Hauptgrund ist die Eigenkapitalbeschaffung zur Finanzierung von Innovationen und Expansion. Zusätzlich wird die verbesserte Kreditwürdigkeit, der gesteigerte Bekanntheitsgrad und die größere Unabhängigkeit von Kreditgebern als weitere Vorteile betont. Der Börsengang wird als Mittel zur Risikominderung und zur Stärkung der Position gegenüber Kapitalgebern dargestellt. Die Interessen der Eigentümer und die Unternehmensziele werden im Kontext des Mittelstands diskutiert.
Schlüsselwörter
Going Public, Börsengang, Deutsche Börse, Zulassungsanforderungen, Eigenkapitalbeschaffung, Underpricing, Bewertungsgrundlagen, Emissionspreisfindung, Börsenreife, Aktiengesellschaft, KMU, Finanzierung, Risiko, Liquidität.
Häufig gestellte Fragen: Going Public - Eine umfassende Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit untersucht den Prozess eines Börsengangs (Going Public), beleuchtet die Voraussetzungen, Gründe und Herausforderungen, mit besonderem Fokus auf das Phänomen des Underpricing. Die Arbeit konzentriert sich auf Börsengänge an der Deutschen Börse.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die Zulassungsanforderungen der Deutschen Börse, die Gründe für ein Going Public (z.B. Kapitalbeschaffung, Bekanntheitssteigerung, verbesserte Kreditwürdigkeit), die Bewertungsgrundlagen und Emissionspreisfindung, das Underpricing-Phänomen und den Börsengang als komplexen Entscheidungsprozess. Es wird auch die Bedeutung von Börsenreife und der Rolle von KMU im Kontext von Börsengängen betrachtet.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung und Problemstellung, Börse und Unternehmen (inkl. Zulassungsanforderungen), Gründe für ein Going Public, Börsenreife, Bewertungsgrundlagen und Emissionspreisfindung, Underpricing als Instrument beim Going Public (inkl. Entstehung und Hypothesen) und Fazit.
Was sind die Zulassungsanforderungen an der Deutschen Börse?
Die Zulassungsanforderungen umfassen die Abgabe von Jahresabschlüssen nach IAS oder US-GAAP, die Veröffentlichung von Quartalsberichten in Deutsch und Englisch, Analystenvorstellungen, die Festlegung eines Mindest-Emissionsvolumens, die Bedeutung des Streubesitzes und die Ernennung von Betreuern. Diese Kriterien gewährleisten Transparenz und Glaubwürdigkeit für potentielle Investoren.
Warum entscheiden sich Unternehmen für ein Going Public?
Unternehmen gehen aus verschiedenen Gründen an die Börse. Die wichtigsten Motive sind die Eigenkapitalbeschaffung zur Finanzierung von Innovationen und Expansion, die verbesserte Kreditwürdigkeit, der gesteigerte Bekanntheitsgrad, größere Unabhängigkeit von Kreditgebern und die Risikominderung. Auch die Stärkung der Position gegenüber Kapitalgebern und die Interessen der Eigentümer, insbesondere im Mittelstand, spielen eine Rolle.
Was ist Underpricing und welche Bedeutung hat es im Kontext eines Going Public?
Underpricing bezeichnet das Phänomen, dass der Emissionspreis eines Wertpapiers unter dem tatsächlichen Marktwert liegt. Die Hausarbeit untersucht die Entstehung dieses Phänomens und die zugrundeliegenden Hypothesen. Es ist ein zentraler Aspekt im Kontext von Börsengängen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Inhalte der Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Going Public, Börsengang, Deutsche Börse, Zulassungsanforderungen, Eigenkapitalbeschaffung, Underpricing, Bewertungsgrundlagen, Emissionspreisfindung, Börsenreife, Aktiengesellschaft, KMU, Finanzierung, Risiko, Liquidität.
Für wen ist diese Hausarbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker, die sich mit den Themen Börsengänge, Finanzierung, Unternehmensbewertung und Kapitalmärkte befassen. Sie bietet einen umfassenden Überblick über den Prozess eines Going Public und die damit verbundenen Herausforderungen.
- Arbeit zitieren
- Souad Inibi (Autor:in), 2006, Wie kommen Unternehmen an die Börse?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90851