Weder Dialekt noch Standardsprache sind immer und überall angemessen oder erwünscht. Wir entscheiden in Abhängigkeit von der Situation, wie wir sprechen und erwarten das auch von anderen. Dadurch haben sich gesellschaftliche Normen über das sprachliche Verhalten entwickelt.
Für die Situation des Bewerbungsgesprächs wird häufig von Ratgebern und Jobbörsen empfohlen, sich nicht zu verstellen und zu seinen Wurzeln zu stehen. Dialekt zu Sprechen kann im Berufsleben aber auch eindeutig zum Nachteil werden. Ob Dialekt nun zur Karrierebremse oder Katalysator wird, hängt oft von der Position ab.
Wie die Verwendung von Dialekt und Standardsprache bei Bewerbern im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs in Unternehmen des Banken- und Versicherungssektors in Österreich ankommt, was erwartet wird und welche Bewertungsdifferenzen durch Sprache auftreten können, wird im Rahmen dieser Arbeit untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Teil
- Kommunikation und Sprache
- Kommunikationstheorien
- Sprechen als soziales Handeln
- Sprache im Konstruktivismus
- Dialekt versus Standardsprache
- Begriffsdefinitionen
- Sprachvarietät
- Standardsprache
- Dialekt
- Umgangssprache
- Verkehrssprache
- Soziolekt
- Wissenschaftliche Disziplinen
- Gründe für die Existenz mehrerer Varietäten
- Die Bedeutung von Nonstandardvarietäten
- Die Bedeutung einer Standardvarietät
- Normen des Sprachgebrauchs
- Situative Komponente
- Diastrische Komponente
- Diatopische Komponente
- Subjektive Faktoren
- Der deutsche Sprachraum
- Region I: Dialektrückgang
- Theorien des Dialektrückgangs
- Dialektrückgang am Beispiel Norddeutschland
- Region II: Dialekt-Standard Kontinuum
- Region III: Diglossie
- Begriffsbestimmung
- Verwendung von Dialekt und Standard
- Problembereiche der Diglossie
- Das sprachliche Gefüge in Österreich: Polyglossie
- Historische Entwicklungen von Dialekt und Standardsprache
- Urbanisierung
- Forschungsergebnisse zum Dialekt
- Forschungsergebnisse zur Standardsprache
- Forschungsergebnisse zum Sprachverhalten
- Bewertung von Sprachvarietäten
- Wissenschaftliche Bewertung von Sprachvarietäten
- Inherent value-Ansatz
- Imposed norm-Ansatz
- Sprachemanzipatorische Bemühungen
- Bewertung durch Laien
- Laien-Linguistik
- Stereotyp
- Einstellung
- Halo-Effekt
- Sympathie
- Rollenerwartungen
- Kommunikative Kompetenz
- Personalauswahl
- Definition
- Ziele der Personalauswahl
- Das Bewerbungsgespräch als Methode der Personalauswahl
- Ziele eines Bewerbungsgesprächs
- Arten von Bewerbungsgesprächen
- Probleme des Bewerbungsgesprächs
- Empfehlungen für Unternehmen
- Empfehlungen für Bewerber
- Sprache und Karriere
- Anforderungen an die sprachlichen Fähigkeiten
- Anforderungen an die Verständlichkeit
- Sektorale Anforderungen
- Anforderungen an verschiedene Hierarchieebenen
- Einflüsse der Sprachvarietät auf die Bewertung
- Conclusio
- Die Bedeutung von Standardsprache und Dialekt in der Kommunikation
- Die Bewertung von Sprachvarietäten aus wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Sicht
- Die Rolle der Sprache in der Personalauswahl
- Die Auswirkungen von Sprachvarietäten auf die Karriereentwicklung
- Die sprachlichen Anforderungen in verschiedenen Berufsfeldern
- Kapitel 2: Kommunikation und Sprache: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Kommunikationstheorien und den Zusammenhang zwischen Sprache und sozialem Handeln. Es thematisiert auch die Bedeutung von Sprache im Konstruktivismus.
- Kapitel 3: Dialekt versus Standardsprache: Hier werden die Begriffe Sprachvarietät, Standardsprache, Dialekt, Umgangssprache, Verkehrssprache und Soziolekt definiert. Außerdem werden die Gründe für die Existenz mehrerer Sprachvarietäten und die Bedeutung von Nonstandardvarietäten sowie Standardvarietäten erörtert. Das Kapitel behandelt auch die Normen des Sprachgebrauchs, unterteilt in situative, diastrische, diatopische und subjektive Faktoren.
- Kapitel 4: Der deutsche Sprachraum: Dieses Kapitel analysiert die sprachliche Situation in Deutschland und Österreich. Es beleuchtet den Dialektrückgang in Deutschland und die Theorien dazu, den Dialekt-Standard Kontinuum und die Diglossie in Österreich. Weiterhin werden historische Entwicklungen, Urbanisierung, Forschungsergebnisse zum Dialekt und zur Standardsprache sowie zum Sprachverhalten in Österreich untersucht.
- Kapitel 5: Bewertung von Sprachvarietäten: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der wissenschaftlichen Bewertung von Sprachvarietäten. Es stellt den Inherent value-Ansatz und den Imposed norm-Ansatz vor und geht auf sprachliche Emanzipation ein. Anschließend wird die Bewertung von Sprachvarietäten durch Laien analysiert, indem Themen wie Laien-Linguistik, Stereotype, Einstellung, Halo-Effekt, Sympathie, Rollenerwartungen und kommunikative Kompetenz behandelt werden.
- Kapitel 6: Personalauswahl: Dieses Kapitel definiert Personalauswahl und erläutert deren Ziele. Es analysiert das Bewerbungsgespräch als Methode der Personalauswahl, indem es die Ziele, Arten, Probleme, Empfehlungen für Unternehmen und Bewerber untersucht.
- Kapitel 7: Sprache und Karriere: Dieses Kapitel beleuchtet die Anforderungen an die sprachlichen Fähigkeiten im Berufsleben, insbesondere an die Verständlichkeit, die sektoralen Anforderungen und die Anforderungen an verschiedene Hierarchieebenen. Es untersucht auch den Einfluss der Sprachvarietät auf die Bewertung im Berufsleben und kommt zu einer Schlussfolgerung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit die Verwendung von Dialekt oder Standardsprache bei der Personalauswahl eine Rolle spielt. Im Mittelpunkt steht die Analyse der sprachlichen Anforderungen in verschiedenen Berufsbereichen und die Bewertung von Sprachvarietäten durch sowohl wissenschaftliche als auch laienhafte Perspektiven.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Standardsprache, Dialekt, Sprachvarietät, Kommunikation, Personalauswahl, Bewerbungsgespräch, Sprachliche Anforderungen, Karriereentwicklung, Österreich, Deutschland, Diglossie, Polyglossie, Bewertung, Stereotype, Einstellung, Sprachliche Kompetenz, Kommunikative Kompetenz.
- Arbeit zitieren
- Mag. Barbara Kellner (Autor:in), 2007, Karriere trotz Dialekt? - Die Rolle von Standardsprache und Dialekt bei der Personalauswahl, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90858