In der Europäischen Union begann mit dem 1. Januar 2005 der Emissionshandel. Dieser beinhaltet jedoch nicht den Handel mit Emissionen, sondern vielmehr den Handel von Berechtigungen zur Emission von Kohlendioxid in die Atmosphäre. Diese Berechtigungen werden in Form von Zertifikaten von staatlicher Seite kontingentiert. Die Gesamtemission eines Landes ist durch die Zertifikate begrenzt. Die Kontingentierung soll eine Verknappung der Emissionsberechtigungen beinhalten und einen Markt entstehen lassen, auf dem klassische Marktmechanismen zur Preisbildung entstehen. Die Zuteilung der Zertifikate erfolgt zunächst auf emissionsstarke Unternehmen wie Energieversorger, Stahlhütten und Papier- und Zementfabriken.
Der Handel mit Emissionsberechtigungen auf dem europäischen Binnenmarkt unterliegt den Maßgaben des Kyoto-Protokolls. Die Europäische Union hat sich verpflichtet, im Vergleich zum Jahr 1990 8% der Kohlendioxid-Emissionen ab dem Jahr 2008 bis zum Ende des Jahres 2012 zu reduzieren. Dieses, auf europäischer Ebene, vereinbarte Ziel gliedert sich in die nationalen Beiträge der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten auf. Diese unterliegen keiner Gleichverteilung. So trägt Deutschland mit einem Reduktionsziel von 21%, im Gegensatz zu beispielsweise Frankreich mit 0%, zum europäischen Gesamtziel bei.
Die im Kyoto-Protokoll vereinbarten Ziele sollen zu einer globalen Reduzierung der Emission von treibhausfördernden Kohlendioxid führen. Nicht der Ort der Emission, sondern die Menge der Emission ist entscheidend, daher kann das Problem der anthropogenen Klimaveränderung nur in einer globalen Zusammenarbeit gelöst werden. Somit ist eine Grundlage zum weltweiten Klimaschutz geschaffen worden. Das Kyoto-Protokoll sieht jedoch nur eine Reduzierung der Kohlendioxidemissionen vor. Andere Treibhausgase wurden vorerst nicht erfasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlegende Ursache der Klimaveränderung
- Grundlagen der Umweltökonomie
- Entwicklung der internationalen Klimaschutzpolitik
- Emissionshandel
- Entwicklung des europäischen Emissionshandels
- Teilnehmerkreis
- Zuteilung der Zertifikate
- Systematik des EU-Emissionshandelssystem
- Nationale Allokationspläne
- Banking, Borrowing und Buying
- Sanktionen
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Emissionszertifikatehandel und analysiert dessen Funktion und Bedeutung im Kontext der internationalen Klimaschutzpolitik. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Funktionsweise des Emissionshandels zu erläutern, seine Entwicklung zu verfolgen und die wichtigsten Akteure und Mechanismen des Systems zu beleuchten.
- Die Entstehung und Entwicklung des Emissionshandels
- Die Rolle des Kyoto-Protokolls und der Europäischen Union in der internationalen Klimaschutzpolitik
- Die Funktionsweise des EU-Emissionshandels, inklusive der Zuteilung von Zertifikaten und der relevanten Marktmechanismen
- Die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen des Emissionshandels
- Zukünftige Herausforderungen und Perspektiven des Emissionshandels
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema Emissionszertifikatehandel ein und erläutert die grundlegenden Prinzipien des Systems.
- Grundlegende Ursache der Klimaveränderung: Dieses Kapitel beleuchtet den Treibhauseffekt als Hauptursache für die Klimaveränderung und erläutert die Rolle von Treibhausgasen in der Atmosphäre.
- Grundlagen der Umweltökonomie: In diesem Kapitel werden die ökonomischen Grundlagen des Emissionshandels betrachtet, insbesondere die Internalisierung externer Kosten und die Nutzung von Marktmechanismen zur Umweltregulation.
- Entwicklung der internationalen Klimaschutzpolitik: Dieses Kapitel verfolgt die Entwicklung der internationalen Klimaschutzpolitik von den Anfängen bis hin zur Etablierung des Kyoto-Protokolls.
- Emissionshandel: Dieses Kapitel widmet sich dem Emissionshandel als Instrument der Klimaschutzpolitik und beschreibt die Funktionsweise des europäischen Emissionshandels.
Schlüsselwörter
Emissionszertifikatehandel, Klimaschutzpolitik, Kyoto-Protokoll, Europäische Union, CO2-Emissionen, Treibhauseffekt, Umweltökonomie, Marktmechanismen, externe Kosten, Internalisierung, Zuteilung, Handel, Sanktionen, Nachhaltigkeit.
- Arbeit zitieren
- Lars Matschenz (Autor:in), 2008, Emissionszertifikatehandel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90875