Der Begriff der Produktökobilanz wurde erst in den 90er Jahren geprägt, im angelsächsischen Sprachraum hat sich der Begriff des „Life-Cycle-Assessment“ (LCA) durchgesetzt. Erstmals wurden in den 60er Jahren Ökobilanzen in den USA erstellt. Die Ökobilanz ist keine Bilanz im Sinne des Rechnungswesens, sondern ein Vergleich von stofflichen Einsatzfaktoren (Input) und ihren Umwelteinwirkungen (Output).
Die Produktökobilanzierung ist ein Instrument des Umweltmanagements und beschreibt ein ökologisches Produktprofil. Umwelteinflüsse werden über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts erfasst und analysiert (von der Wiege bis zur Bahre). Insbesondere die Stoffkreisläufe spielen eine große Rolle. Diese reichen von der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung, Produktion und letztlich bis zur Beseitigung. Ökobilanzen bieten eine medienübergreifende Sichtweise, so können Problemverschiebungen zwischen einzelnen Umweltmedien (wie Luft, Boden, Wasser) aufgedeckt und erkannt werden.
Im betrieblichen Kontext bieten sie die Möglichkeit einer Bestandsaufnahme der vom Produkt ausgehenden Umweltbeeinflussung und der Identifikation von ökologischen Schwachstellen. Somit liefern sie die Grundlage für Optimierung bei der Gestaltung von Produktionsprozessen, Auswahl und Einsparung von Materialien und Rohstoffen sowie der Vermeidung bzw. Verringerung von Abfällen und Emissionen. Insbesondere die Energiegewinnung und Einsparung von Energie wird mit immer steigenden Energiepreisen an Bedeutung zunehmen.
Die Produktökobilanz der schweizer Banknote wird als Fallbeispiel behandelt.
Inhaltverzeichnis
1. Einleitung
2. Normenreihe DIN EN ISO 14040 ff
2.1. Grundkonzept der Normenreihe
2.2. Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens
2.3. Sachbilanz
2.4. Wirkungsabschätzung
2.5. Auswertung
2.6. Kritische Prüfung
3. Fallbeispiel – Die Schweizer Banknote
3.1. Ziel und Untersuchungsrahmen
3.2. Sachbilanz und Wirkungsabschätzung
3.3. Auswertung
4. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Der Begriff der Produktökobilanz wurde erst in den 90er Jahren geprägt, im angelsächsischen Sprachraum hat sich der Begriff des „Life-Cycle-Assessment“ (LCA) durchgesetzt.[1] Erstmals wurden in den 60er Jahren Ökobilanzen in den USA erstellt.[2] Die Ökobilanz ist keine Bilanz im Sinne des Rechnungswesens, sondern ein Vergleich von stofflichen Einsatzfaktoren (Input) und ihren Umwelteinwirkungen (Output).[3]
Die Produktökobilanzierung ist ein Instrument des Umweltmanagements und beschreibt ein ökologisches Produktprofil. Umwelteinflüsse werden über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts erfasst und analysiert (von der Wiege bis zur Bahre). Insbesondere die Stoffkreisläufe spielen eine große Rolle. Diese reichen von der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung, Produktion und letztlich bis zur Beseitigung. Ökobilanzen bieten eine medienübergreifende Sichtweise, so können Problemverschiebungen zwischen einzelnen Umweltmedien (wie Luft, Boden, Wasser) aufgedeckt und erkannt werden.[4]
Im betrieblichen Kontext bieten sie die Möglichkeit einer Bestandsaufnahme der vom Produkt ausgehenden Umweltbeeinflussung und der Identifikation von ökologischen Schwachstellen. Somit liefern sie die Grundlage für Optimierung bei der Gestaltung von Produktionsprozessen, Auswahl und Einsparung von Materialien und Rohstoffen sowie der Vermeidung bzw. Verringerung von Abfällen und Emissionen.[5] Insbesondere die Energiegewinnung und Einsparung von Energie wird mit immer steigenden Energiepreisen an Bedeutung zunehmen.
Jedoch ist nicht nur eine ökologische Betrachtungsweise möglich, die durch eine ökologische Sensibilisierung der Verbraucher zunimmt, sondern auch eine ökonomische. So kann durch Optimierung ein Beitrag zur Kostensenkung geleistet werden. Dies ist beispielsweise durch Einsparungen im Materialverbrauch, durch Verringerung bzw. Vermeidung von Abfall und im Einkauf von Energie möglich. Des Weiteren ist eine Vertrauensbildung bei ökologisch orientierten Verbrauchern möglich und somit können neue Markt- und Absatzchancen entstehen.[6]
Produktökobilanzen werden unternehmensintern zur Schwachstellenanalyse genutzt, aber auch zum Vergleich zweier oder mehrerer Produkte. Dies kann sowohl für bereits bestehende und eingeführte Produkte (retrospektive Betrachtung), als auch für den Vergleich eines bestehenden Produktes mit einem zukünftigen und/oder noch in der Entwicklung befindlichen Produktes (prospektive Betrachtung) erfolgen.[7]
Eine Produktökobilanz muss jedoch nicht nur auf ein Produkt bezogen sein, sondern kann sich auch auf eine Dienstleistung beziehen.[8]
2. Normenreihe DIN EN ISO 14040 ff.
2.1. Grundkonzept der Normenreihe
Die internationale Norm DIN EN ISO 14040 wurde im Sommer 1997 veröffentlicht. Sie beinhaltet allgemeine Grundsätze und gibt keine detaillierten Beschreibungen wider. Detaillierte Beschreibungen enthalten die weiterführenden Normen ISO 14041 (Zieldefinition und Sachbilanz), ISO 14042 (Wirkungsabschätzung) und ISO 14043 (Auswertung). Die ISO 14040 erlaubt die Beschränkung auf eine Sachökobilanz, bei der der Schritt der Wirkungsabschätzung (ISO 14042) unbearbeitet belassen werden kann.[9]
Abb. 1: Grundkonzept der DIN EN ISO 14040 ff. (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
[1] Vgl. Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, 1997, S. 59
[2] Vgl. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, 1998, S. 15
[3] Vgl. Krcmar/Dold, 1996, S. 4
[4] Vgl. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, 1998, S. 7
[5] Vgl. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, 1998, S. 7
[6] Vgl. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, 1998, S. 8 f.
[7] Vgl. Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, 1997, S. 69
[8] Vgl. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, 1998, S. 18
[9] Vgl. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, 1998, S. 15
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