„Nie wird soviel gelogen, wie nach einer Jagd, im Krieg und vor Wahlen“ (Kuncziak 1995: 93). Schon zu Zeiten des deutschen Reiches erkannte Otto von Bismarck die starke Brisanz der Kriegsberichterstattung, welche bis in das heutige Jahrzehnt nicht komplett ausgeräumt werden konnte. Auch in der heutigen Zeit steht eine große An-zahl von Rezipienten der medialen Kriegsberichterstattung skeptisch gegenüber. Galt früher die durch die Medien präsentierte Wirklichkeit als real, so sind sich heute im-mer mehr Rezipienten bewusst, dass es sich bei der medialen Wirklichkeit nur um eine konstruierte Wirklichkeit handelt. Gerade zu Zeiten von Krisen und vor allem von Krieg, durchlaufen die Nachrichten aus den betreffenden Gebieten eine immer stärker werdende Zensur. Die Rezipienten verlieren gerade bei den traditionellen Me-dien das Vertrauen in die Objektivität der Berichterstattung. In diesen Situationen des Zweifels gilt das Medium Internet noch als relativ frei und unabhängig.
Die vorliegende Arbeit soll klären, ob und wenn, in welcher Art und Weise das Me-dium Internet die Kriegsberichterstattung verändert. Kann es den allgemeinen Zweifel an der objektiven und unabhängigen Berichterstattung der traditionellen Medien be-einflussen? Das Hauptaugenmerk wird hierbei auf die sogenannten Warblogs, einem Unterformat der Weblogs gelegt. Können diese Kriegstagebücher den Rezipienten eine objektive Berichterstattung liefern? Um diese Frage zu klären, beschäftigt sich die Arbeit in einem ersten Schritt im allgemeinen mit dem Typus der Kriegsberichter-stattung. In einem zweiten Schritt wird dann die Kriegsberichterstattung im Internet beleuchtet. Hierbei wird das Format der Weblogs und im speziellen das der Warblogs näher betrachtet. Die Arbeit untersucht exemplarisch drei unterschiedliche Warblogs und versucht durch den Vergleich dieser, den Wert der Warblogs in der Kriegsbe-richterstattung zu ermitteln. Hierbei wird die These, dass es sich bei den Warblogs um ein Korrektiv in der Kriegsberichterstattung handelt, geprüft.
Abschließend wird die Arbeit die Ergebnisse reflektierend zusammenfassen und einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kriegsberichterstattung
- Problematik der Kriegsberichterstattung
- Mit dem Internet gegen die Propaganda
- Warblogs - ein neues Phänomen der Kriegsberichterstattung
- Begriffsdefinition
- Berichterstattung aus der Froschperspektive
- Instrument der Meinungsmacher an der Heimatfront
- Ein kritischer Kommentar
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, inwiefern das Internet die Kriegsberichterstattung verändert und ob es den Zweifel an der Objektivität traditioneller Medien beeinflussen kann. Im Fokus stehen dabei Warblogs als ein Unterformat von Weblogs. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Warblogs den Rezipienten eine objektive Berichterstattung liefern können.
- Die Problematik der traditionellen Kriegsberichterstattung und die Manipulation durch Militär und Politik
- Der Einfluss des Internets auf die Kriegsberichterstattung und die Rolle von Weblogs
- Die Eigenschaften und Funktionsweise von Warblogs
- Die Frage, ob Warblogs ein Korrektiv in der Kriegsberichterstattung darstellen
- Die Bedeutung der Warblogs für die Informationsbeschaffung in Kriegszeiten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung skizziert die Problematik der Kriegsberichterstattung, die sich durch Manipulation und Zensur durch Kriegsparteien auszeichnet. Zudem wird die Rolle des Internets in diesem Kontext beleuchtet und die Bedeutung von Warblogs als potentielle Quelle für objektive Informationen hervorgehoben.
- Kriegsberichterstattung: Dieses Kapitel behandelt die allgemeine Problematik der Kriegsberichterstattung und die enge Verzahnung von Medien und Militär. Es wird die Gefahr der Manipulation und der Abhängigkeit von Informationen der Kriegsparteien durch die traditionellen Medien aufgezeigt.
- Warblogs - ein neues Phänomen der Kriegsberichterstattung: Dieses Kapitel führt den Begriff der Warblogs ein und beschreibt ihre Besonderheiten. Es werden die Perspektiven der Warblogs, ihre Rolle als Instrument der Meinungsmacher und ihre Kritikfähigkeit diskutiert.
Schlüsselwörter
Kriegsberichterstattung, Internet, Warblogs, Propaganda, Objektivität, Medienmanipulation, Informationsgesellschaft, Kriegstagebücher, Meinungsmacher, Korrektiv, Zensur, Informationsbeschaffung, Traditionelle Medien.
- Arbeit zitieren
- Jens Albers (Autor:in), 2007, Warblogs - Ein Korrektiv in der Kriegsberichterstattung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90937