Im Zuge der Diskussionen über Deutschland als Migrationsland möchte ich mich mit dem Gegenstand beschäftigen, wie der Weg von Osteuropäern verläuft, die hier in Deutschland in 1. Generation leben und studieren. In diesem Entdeckungszusammenhang stellt sich für mich die Frage, wie es zum einen zur Entscheidung darüber gekommen ist und wie man es zum anderen als Migrant schafft, in Deutschland zu studieren ohne finanzielle Unterstützung seitens der Eltern.
Das von mir gewählte Forschungsfeld, stellt nur wenige Theorien bereit und bietet die Möglichkeit, Neues zu entdecken. Aus diesem Grunde habe ich mich entschlossen, in meiner Forschungsarbeit explorativ zu arbeiten. Hierzu hat sich eine bulgarische Akademikerin im Alter von 28 Jahren für ein narratives Interview zur Verfügung gestellt, deren Biografie mir als analytischer Bezugspunkt helfen soll, Deutungsmuster, Handlungsorientierungen und Wissensbestände mit Primärdaten zu rekonstruieren. In Bezug auf die biografischen Inhalte des Falles möchte ich diese mit Hilfe von zwei Theorien von Bourdieu und Breckner diskutieren.
In Kapitel 2 werden neben theoretischen Grundlagen zur qualitativen Sozialforschung auch die Herangehensweise an das Erstellen meiner Forschungsfrage inklusive der daraus resultierenden Auswahl der Methode sowie die Vorab-Hypothese dargestellt. In diesem Kontext wird auf Literatur der oben angegebenen Sozialwissenschaftler verwiesen, die mit der von mir aufgestellten Hypothese in Verbindung gebracht werden sollen.
Im 3. Kapitel wird die qualitative Forschungsmethode – das narrative Interview – theoretisch kurz beleuchtet und die einzelnen von mir durchgeführten Schritte aus dieser Methode im Zusammenhang mit dem Untersuchungsgegenstand erläutert. Der Feldzugang sowie die Erfahrungen mit der empirischen Untersuchung werden im 4. Kapitel beschrieben, wobei der Inhalt des Interviews in Bezug auf die For-schungsfrage direkt angeschlossen wird. In Kapitel 5 wird das Interview nach dem Analyseverfahren von Schütze ausgewertet und Ergebnisse interpretiert. Die Haus-arbeit schließt mit der Zusammenfassung und einem Ausblick ab.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen zur qualitativen Sozialforschung
- 2.1 Herleitung der Forschungsfrage
- 2.2. Hypothesenbildung
- 3. Das narrative Interview - Die Methode
- 3.1 Biografietheoretische Grundlagen
- 3.2 Die Erhebung des Untersuchungsgegenstandes im narrativen Interview
- 3.2.1 Aushandlungsphase
- 3.2.2 Der Hauptteil
- 3.2.3 Der Nachfrageteil
- 3.2.4 Die Transkription_
- 4. Erfahrungen mit der Untersuchungsvorbereitung und Durchführung
- 4.1 Feldzugang
- 4.2 Die Erhebung
- 4.3 Kurzbeschreibung der Biografie in Bezug auf den Forschungsgegenstand
- 5. Die inhaltliche Auswertung und Interpretation
- 5.1 Formale Textanalyse_
- 5.2 Strukturelle Beschreibung
- 5.3 Analytische Abstraktion
- 5.4 Wissensanalyse
- 6. Zusammenfassung
- 7. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Erfahrung einer ost-europäischen Migrantin, die in Deutschland studiert. Die Arbeit untersucht, welche Entscheidungen und Handlungsmuster den Weg zur Akademikerin beeinflussen und welche Rolle kulturelles Kapital in diesem Prozess spielt.
- Der Einfluss der Herkunftskultur und die Herausforderungen des Migrationserfahrungs auf die Studienentscheidung
- Die Rolle des kulturellen Kapitals und der Bildungsaspirationen der Familie
- Die Bedeutung des deutschen Sozialnetzes und die Erfahrung von Vorurteilen
- Die Analyse der Entscheidungsprozesse und Strategien der Migrantin im Kontext des Studiums
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 stellt die Thematik der Hausarbeit vor und beschreibt den Forschungsgegenstand: den Weg zum Akademiker in Deutschland aus der Sicht einer osteuropäischen Migrantin. Das Kapitel skizziert die Forschungsfrage und die Bedeutung des narrativen Interviews als Methode.
Kapitel 2 behandelt die theoretischen Grundlagen der qualitativen Sozialforschung, insbesondere die Herleitung der Forschungsfrage und die Entwicklung der Hypothese. Hier werden die zentralen Theorien von Bourdieu und Breckner vorgestellt, die zur Analyse der Studienerfahrung der Probandin verwendet werden.
Kapitel 3 widmet sich der Methode des narrativen Interviews. Es werden die biografie-theoretischen Grundlagen und die einzelnen Schritte des Interviewprozesses – Aushandlungsphase, Hauptteil, Nachfrageteil und Transkription – erklärt.
Kapitel 4 beschreibt die Erfahrungen mit der Untersuchungsvorbereitung und Durchführung. Es werden der Feldzugang und die Erhebung des Interviews erläutert, sowie eine Kurzbeschreibung der Biografie der Probandin im Kontext des Forschungsgegenstandes gegeben.
Kapitel 5 widmet sich der inhaltlichen Auswertung und Interpretation des Interviews. Es werden verschiedene Analyseverfahren nach Schütze angewendet, um die Daten zu strukturieren und zu interpretieren.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit fokussiert sich auf die Themengebiete qualitative Sozialforschung, Migrationsforschung, narrative Interview, kulturelles Kapital, Bildungsaspirationen, Studienerfahrung, Vorurteile, Deutschland als Migrationsland, Ost-Europäische Migranten, biografische Forschung und die Rekonstruktion von Handlungsmustern.
- Arbeit zitieren
- Martina Bruns (Autor:in), 2007, Der Weg zum Akademiker in Deutschland aus der Sicht einer Ost-Europäischen Migrantin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91017