Ein wichtiger Faktor der betrieblichen Arbeit ist es, Aufgaben an die richtigen Menschen delegieren zu können. In jedem Unternehmen gibt es Aufgaben die nicht vom Eigentümer persönlich übernommen werden können. Dieses Problem kommt vor allem bei Aktiengesellschaften zum tragen, da die Aktionäre, also die Eigentümer, in der Regel nicht am Tagesgeschäft des Unternehmens teilhaben. Hier werden also Vorstände, oder in anderen Gesellschaftsformen Geschäftsführer eingesetzt, die sich um die Geschäfte und die Produktivität der Unternehmung kümmern.
An dieser Stelle entsteht das Problem, dass in dieser Arbeit behandelt wird: Die Eigentümer (z.B. die Aktionäre) sind an der Rentabilität und der Gewinnausschüttung des Unternehmens interessiert. Im Gegensatz dazu gilt das Interesse des Vorstands oder des Geschäftsführers vor allem seinem eigenen Gehalt, was er in der Regel auch erhält, wenn sich das Unternehmen schlechteren Zeiten gegenübersieht. In anderen Fällen kommen großzügige Abfindungen ins Spiel, die in den letzten Jahren an wenig erfolgreiche Manager gezahlt wurden um sie vorvertraglich zu entlassen. Durch den dadurch entstehenden fehlenden Anreiz und den Motivationsverlust ergeben sich Interessenunterschiede zwischen den Parteien.
Ein weiteres Problem entsteht durch ungleich verteilte Informationen. Der Geschäftsführer oder Manager hat in den meisten Fällen einen Informationsvorsprung gegenüber dem Eigentümer. Er ist voll in das Tagesgeschäft eingebunden und kennt alle Transaktionen und Vorgänge. Ganz im Gegensatz zum Eigentümer: er ist auf die Informationen, die er von seinen Angestellten erhält, angewiesen und kann sie oft auch schlecht überprüfen. Hier entsteht die Gefahr der asymmetrischen Informationsverteilung.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Probleme solcher Vertragsbeziehungen aufzudecken, und gleichzeitig anhand der Agency-Thoerie Lösungsansätze zu gewinnen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE PRINCIPAL-AGENT-BEZIEHUNG
- GRUNDZÜGE DER BEZIEHUNG
- CHARAKTERISIERUNG DER VERHALTENSMERKMALE
- UMWELTBEDINGUNGEN
- FORMEN ASYMMETRISCHER INFORMATIONSVERTEILUNG
- HIDDEN CHARACTERISTICS
- HIDDEN INFORMATION
- HIDDEN ACTION
- HIDDEN INTENTION
- VERTRAGSGESTALTUNG ALS ÖKONOMISCHES PROBLEM
- AGENCY-KOSTEN ALS VORTEILHAFTIGKEITSKRITERIUM
- ELEMENTE DER VERTRAGSGESTALTUNG
- DIE VERTRAGLICHE EINBEZIEHUNG VON „GOVERNANCE MECHANISMS”
- Anreizmechanismus
- Kontrollmechanismus
- Informationsmechanismus
- ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN DER AGENCY-THEORIE
- SIGNALLING
- SCREENING (SELF SELECTION)
- INTERESSENAUSGLEICH MITTELS GEEIGNETER INSTITUTIONEN
- MONITORING
- INSTITUTIONELLE INTEGRATION
- SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Principal-Agent-Beziehung im Kontext der Agency-Theorie, wobei der Fokus auf die Probleme liegt, die durch asymmetrische Informationsverteilung entstehen. Das Ziel ist es, diese Probleme aufzudecken und gleichzeitig anhand der Agency-Theorie Lösungsansätze zu gewinnen.
- Charakterisierung der Principal-Agent-Beziehung
- Asymmetrische Informationsverteilung und ihre Formen
- Vertragsgestaltung als ökonomisches Problem
- Agency-Kosten und Governance Mechanisms
- Anwendungsbereiche und institutionelle Aspekte der Agency-Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Problem der Aufgabendelegation in Unternehmen vor, insbesondere im Kontext von Aktiengesellschaften. Es werden die Interessenunterschiede zwischen Eigentümern und Managern sowie die Problematik der ungleich verteilten Informationen aufgezeigt. Die Agency-Theorie wird als Lösungsansatz vorgestellt.
Kapitel 2 legt die Grundlagen der Principal-Agent-Beziehung dar, beleuchtet die Grundzüge der Beziehung und die Charakterisierung der Verhaltensmerkmale der beteiligten Akteure. Weiterhin werden die Umwelteinflüsse auf die Beziehung erläutert.
Kapitel 3 befasst sich mit den verschiedenen Formen der asymmetrischen Informationsverteilung, wie Hidden Characteristics, Hidden Information, Hidden Action und Hidden Intention.
Kapitel 4 analysiert die Vertragsgestaltung als ökonomisches Problem. Die Agency-Kosten werden als Entscheidungskriterium für die Gestaltung von Verträgen vorgestellt, und es werden wichtige Elemente der Vertragsgestaltung sowie die Bedeutung von Governance Mechanisms wie Anreizmechanismen, Kontrollmechanismen und Informationsmechanismen erörtert.
Kapitel 5 befasst sich mit den vielfältigen Anwendungsbereichen der Agency-Theorie. Signalling, Screening, der Interessenausgleich durch geeignete Institutionen, Monitoring und die institutionelle Integration werden als wichtige Themengebiete vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Agency-Theorie, Principal-Agent-Beziehung, Asymmetrische Informationsverteilung, Vertragsgestaltung, Agency-Kosten, Governance Mechanisms, Signalling, Screening, Monitoring, Interessenausgleich und institutionelle Integration. Die Arbeit analysiert die Problematiken der Principal-Agent-Beziehung und bietet Lösungsansätze aus der Perspektive der Agency-Theorie.
- Quote paper
- Janina Beck (Author), 2004, Die Agency-Theorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91031