Die in den letzten Jahrzehnten rasant zunehmende Internationalisierung bzw. Globalisierung machte es für den Staat aus fiskalpolitischer Sicht erforderlich, sich den neuen, sich daraus ergebenden Anforderungen zu stellen, um einerseits sein Steueraufkommen zu sichern sowie andererseits den Unternehmen wie auch Privatpersonen eine höchstmögliche Steuergerechtigkeit, auch im Hinblick auf die internationale Besteuerung grenzübergreifender Aktivitäten, zu gewähren. Um diesen Anforderungen genügen zu können, gilt es ein sowohl für den Staat wie auch die Steuerpflichtigen optimal abgestimmtes internationales Steuerrecht zu schaffen, welches unter Beachtung der globalen Effizienz dem Steuerpflichtigen individuelle Steuergerechtigkeit, wie auch dem Staat einen gerechten Anteil an dem zu verteilenden Steueraufkommen sichert.
Während in einer geschlossenen Volkswirtschaft ohne Außenbeziehungen in Ermangelung von entsprechenden Tatbestandsmerkmalen sich das nationale Steuerrecht lediglich auf im Inland von Inländern erwirtschafteten Gewinn bzw. Überschuß beschränken kann, die Notwendigkeit der Besteuerung länderübergreifender Aktivitäten ist nicht gegeben, gilt es in offenen Volkswirtschaften mit Auslandsbeziehungen, ein System von nationalen Rechtsnormen, bilateralen sowie multilateralen Verträgen zu schaffen, die die vielfältigen Geschäftsvorfälle steuerlich im Hinblick auf Steuergerechtigkeit und Steueraufkommen optimal erfaßt. Dies gilt insbesondere für Deutschland als Exportland.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Probleme bei der internationalen Besteuerung
- 2.1. Prinzipien internationaler Besteuerung
- 2.2. Individuelle Steuergerechtigkeit
- 2.3. Verteilung des Steueraufkommens
- 3. Vermeidung der Doppelbesteuerung
- 3.1. Unilaterale Maßnahmen
- 3.1.1. Anrechnungsmethode
- 3.1.2. Freistellungsmethode
- 3.1.3. Abzugsmethode
- 3.1.4. Pauschalierungsmethode
- 3.2. Bilaterale Maßnahmen
- 3.3. Multilaterale Maßnahmen
- 3.1. Unilaterale Maßnahmen
- 4. Vermeidung der Nullbesteuerung bzw. Steuerflucht
- 4.1. Dealing at arm's length clause
- 4.2. Erweiterte beschränkte Steuerpflicht
- 4.3. Steuerentstrickung/Wegzugsbesteuerung
- 4.4. Hinzurechnungsbesteuerung
- 5. Globale Effizienz
- 5.1. Welteinkommensprinzip
- 5.2. Territorialprinzip
- 6. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit "Grenzübergreifende Besteuerung und globale Effizienz" befasst sich mit den Herausforderungen, die sich aus der Internationalisierung und Globalisierung für die steuerliche Gestaltung ergeben. Die Arbeit analysiert, wie nationale Steuerordnungen und internationale Abkommen den Anforderungen gerecht werden können, um sowohl Steueraufkommen zu sichern als auch Steuergerechtigkeit zu gewährleisten.
- Die verschiedenen Prinzipien der internationalen Besteuerung, wie das Wohnsitz-, Nationalitäts- und Quellenprinzip
- Die Herausforderungen der individuellen Steuergerechtigkeit und der Verteilung des Steueraufkommens bei grenzüberschreitenden Aktivitäten
- Die verschiedenen Maßnahmen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung und Steuerflucht
- Die Auswirkungen des Welteinkommensprinzips und des Territorialprinzips auf die globale Effizienz
- Die Bedeutung eines international abgestimmten Steuerrechts für die Sicherung von Steueraufkommen und Steuergerechtigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Dieses Kapitel führt in das Thema der grenzüberschreitenden Besteuerung und die damit verbundenen Herausforderungen ein. Es erläutert die Notwendigkeit eines international abgestimmten Steuerrechts, um sowohl Steueraufkommen zu sichern als auch Steuergerechtigkeit zu gewährleisten.
- Kapitel 2: Probleme bei der internationalen Besteuerung Hier werden die verschiedenen Prinzipien der internationalen Besteuerung (Wohnsitz-, Nationalitäts- und Quellenprinzip) sowie die Probleme der individuellen Steuergerechtigkeit und der Verteilung des Steueraufkommens bei grenzüberschreitenden Aktivitäten beleuchtet.
- Kapitel 3: Vermeidung der Doppelbesteuerung Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Maßnahmen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung, sowohl auf unilateraler (Anrechnungsmethode, Freistellungsmethode, Abzugsmethode, Pauschalierungsmethode) als auch auf bilateraler und multilateraler Ebene.
- Kapitel 4: Vermeidung der Nullbesteuerung bzw. Steuerflucht Hier werden Maßnahmen zur Vermeidung von Steuerflucht und Nullbesteuerung behandelt, wie z. B. die "dealing at arm's length clause", die erweiterte beschränkte Steuerpflicht, die Steuerentstrickung/Wegzugsbesteuerung und die Hinzurechnungsbesteuerung.
- Kapitel 5: Globale Effizienz Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen des Welteinkommensprinzips und des Territorialprinzips auf die globale Effizienz und zeigt die Bedeutung eines international abgestimmten Steuerrechts für die Sicherung von Steueraufkommen und Steuergerechtigkeit.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit behandelt die Themen der internationalen Besteuerung, Steuergerechtigkeit, Doppelbesteuerung, Steuerflucht, Welteinkommensprinzip, Territorialprinzip, grenzüberschreitende Aktivitäten, globale Effizienz und internationale Abkommen. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Prinzipien der internationalen Besteuerung und die Herausforderungen, die sich aus der Globalisierung ergeben. Die Arbeit bietet einen Überblick über die verschiedenen Maßnahmen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung und Steuerflucht.
- Arbeit zitieren
- Pierre Bahr (Autor:in), 2001, Grenzübergreifende Besteuerung und globale Effizienz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9104