In einer Welt, in der die Prozesse der Globalisierung scheinbar schneller ablaufen als die Prozesse ihrer Definitionsfindungen in den Stuben der Akademien bricht die Postmoderne mit der lange als Weisheit empfundenen Vorstellung der Monopolisierung der Moderne durch den Westen. Die glückliche Verquickung historischer Zufälle, die dem europäischen Abendland einen kurzfristigen Vorsprung vor anderen Kulturkreisen in der Jahrtausende alten Geschichte der Menschheit verschafft hat, findet ihren Meister in der neuerlichen – diesmal aber weitaus globaler und stärker frequentierten – Verquickung historischer Zufälle.
Lange als dem Westen gegenüber rückständig bezeichnete Kulturen, Gesellschaften oder Nationen befinden sich auf dem Weg, der sie über kurz oder lang auf gleiche Augenhöhe mit der westlichen Welt führen wird.
Die Frage, wie sich die Situation der gleichen Augenhöhe Europas und Südostasiens zum Beispiel darstellen wird, muss gegenwärtig noch spekulativ beantwortet werden. Jedoch soll die hier vorliegende Arbeit einen kleinen Stein im großen Mosaik der Forschung verkörpern, indem sie auf der Ebene des Individuums - des thailändischen Studenten aus Bangkok im Jahre 2006 – forscht, und Aufschluss darüber geben will, wie der Einzug der westlichen Variante der Moderne die Ausprägung einer thailändischen stimuliert hat
Len kanmueang ist eine thailändische Version, die Politik im Lande zu bezeichnen. Deutsche Übersetzungen wären dazu „irrational anmutendes Spiel“ oder „Thailands Demokratisierung: Ein Schauspiel in vielen Akten“ (Reinecke / Sander 2000: 12).
Am Dienstag, den 19. September 2006, wurde das Schauspiel um einen weiteren Akt erweitert. Ein unblutiger Militärputsch entriss dem seit Februar 2001 regierenden Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra schlagartig die Macht. Der „Administrative Reform Council“ (ARC) unter Putschistenführer Sonthi Boonyaratglin löste Parlament und Kabinett auf, setzte die Verfassung von 1997 außer Kraft und entließ die Richter des Obersten Verfassungsgerichtes aus ihren Ämtern, sämtliche andere Behörden und Ämter blieben unberührt. Der 20. September wurde zum Nationalfeiertag erklärt, Schulen, Banken und andere öffentliche Einrichtungen blieben für diesen einen Tag geschlossen. Ausgangssperren wurden nicht ausgesprochen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thailand Heute
- Begründung der Arbeit / Aufgabenstellung
- Die Kapitel
- Verwendete Quellen
- Die urbanen Mittelschichten Thailands
- Die diskursive Konstruktion des Charakters und des Lebensstils der Mittelschichten
- Entstehung der Mittelschichten
- Das politische Bewusstsein
- Konsum: Global Consumer, Oriental Producer
- Der Lebensstil der Mittelschichten
- Studenten in Bangkok: Die junge Generation der Mittelschichten
- Die Vorgehensweise
- Der Forschungsprozess
- Die untersuchte Gruppe
- Interpretation des Fragebogens
- Zur Vorstellung der Ergebnisse
- Vorstellung der Ergebnisse
- Das soziale Umfeld
- Äußerungen zu Eltern und Familie
- Äußerungen zum Freundeskreis
- Selbstwahrnehmung
- Wahrnehmung der eigenen Individualität
- Religionszugehörigkeit und Bedeutung der Religion im alltäglichen Leben
- Vorbilder
- Bildung und Karrierevorstellungen
- Politisches und soziales Bewusstsein
- Freizeit und Konsum
- Bevorzugte Freizeitaktivitäten
- Bedeutung des Konsums im alltäglichen Leben
- Gedanken zur Globalisierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Lebensstilen von Studenten in Bangkok, Thailand, im Jahre 2006. Sie untersucht, wie die Prozesse der Globalisierung die Ausprägung eines thailändischen Lebensstils beeinflussen. Der Fokus liegt dabei auf der jungen Generation der Mittelschichten in Bangkok und ihrer Wahrnehmung von Individualität, Religion, Bildung, Karriere, Politik, Konsum und Globalisierung.
- Der Einfluss der Globalisierung auf thailändische Lebensentwürfe
- Die Rolle der Mittelschichten im thailändischen Kontext
- Die Selbstwahrnehmung und Lebensauffassungen der jungen Generation
- Das Verhältnis von Tradition und Moderne im alltäglichen Leben
- Die Herausforderungen und Chancen der Globalisierung für die thailändische Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den zeitgenössischen Kontext Thailands im Jahre 2006 vor, insbesondere den Militärputsch von September 2006. Die Arbeit begründet ihre Relevanz und skizziert die einzelnen Kapitel. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den urbanen Mittelschichten Thailands, deren diskursive Konstruktion, Entstehung und dem Lebensstil dieser Schicht. Der Fokus liegt auf den Studenten in Bangkok als repräsentativer Gruppe der jungen Mittelschicht.
Kapitel drei erläutert die Vorgehensweise der Untersuchung. Die Forschungsmethodik wird dargelegt, die untersuchte Gruppe vorgestellt und die Interpretation des Fragebogens erklärt. Kapitel vier präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung und analysiert die soziale Umgebung der Studenten, ihre Selbstwahrnehmung, ihre Bildung und Karrierevorstellungen, ihr politisches und soziales Bewusstsein, sowie ihre Freizeitaktivitäten und Konsumgewohnheiten. Das Kapitel beleuchtet auch die Gedanken der Studenten zur Globalisierung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Lebensstil, Mittelschicht, Globalisierung, Thailand, Studenten, Bangkok, Individualität, Religion, Bildung, Karriere, Politik, Konsum, Selbstwahrnehmung, Tradition und Moderne. Die Forschungsarbeit analysiert den Einfluss der Globalisierung auf die Lebensentwürfe der jungen Generation der thailändischen Mittelschichten in Bangkok, wobei der Fokus auf dem Zusammenspiel von Tradition und Moderne liegt.
- Arbeit zitieren
- Christian Eitz (Autor:in), 2007, Lebensstile von Studenten im heutigen Bangkok, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91040