Der Eintritt ins Berufsleben markiert einen entscheidenden biografischen Einschnitt im Leben eines Menschen. Bis die Berufswahl getroffen ist, durchläuft ein Individuum mehrere Sozialisationsprozesse, die es in seiner Entscheidung prägen. Neben der schicht- und geschlechtsspezifischen Sozialisation spielt hier die Sozialisationsinstanz Schule eine zentrale Rolle. In teils bewussten, teils unbewussten Prozessen wird ein Mensch durch die verschiedenen Sozialisationsinstanzen auf seine spätere Berufsrolle vorbereitet.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der beruflichen Sozialisation und betrachtet dabei insbesondere den Vorgang der Berufswahl und die Auswirkungen des Berufs auf die Persönlichkeitsentwicklung. Nach einer allgemeinen Erläuterung des Sozialisationsbegriffs und der Beschäftigung mit den zu Grunde liegenden Annahmen Emile Durkheims wird zunächst auf die Sozialisation für den Beruf eingegangen. Im Fokus des Interesses steht dabei die bereits erwähnte Sozialisation durch Schicht, Geschlecht und Schule. In diesem Zusammenhang wird deutlich gemacht, warum es fragwürdig ist, von einer freien Wahl des Berufes zu sprechen.
Anschließend geht es um die Sozialisation in den Beruf, wobei vor allem auf die Ausbildung im Dualen System und die Gründe für die Milieukonformität der Berufseinmündung eingegangen wird. Schließlich folgt die Auseinandersetzung mit der Sozialisation im Beruf. Dabei stehen der Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Persönlichkeitsentwicklung und sonstige Veränderungen, die ein Mensch während seiner Berufstätigkeit durchläuft, im Vordergrund. Im Zusammenhang mit der Thematisierung der Verzahnung von Beruf und Identität soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit eine Differenzierung zwischen fachlichen und persönlichen Eigenschaften möglich ist.
Im Anschluss daran wird das Phasenmodell der betrieblichen Sozialisation vorgestellt. Es soll aufgezeigt werden, welche Anpassungsleistungen sowohl von dem neuen Organisationsmitglied als auch vom Unternehmen selbst gefordert werden, um die betriebliche Integration sicherzustellen. Eingegangen wird sowohl auf die zumeist unrealistischen Vorstellungen und Erwartungen des neuen Mitglieds im Verlauf der Vor-Eintritts-Phase als auch auf die Konfrontation mit der Unternehmenswirklichkeit im Rahmen der Eintritts-Phase. Abschließend soll geklärt werden, wann von einer gelungenen betrieblichen Sozialisation gesprochen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begriffsklärung: Sozialisation
- 3 Berufliche Sozialisation
- 3.1 Sozialisation für den Beruf
- 3.1.1 Schichtspezifische antizipatorische Sozialisation
- 3.1.2 Geschlechtsspezifische antizipatorische Sozialisation
- 3.1.3 Antizipatorische Sozialisation in der Schule
- 3.2 Sozialisation in den Beruf
- 3.3 Sozialisation im Beruf
- 3.3.1 Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung
- 3.3.2 Beruf und Identität
- 3.1 Sozialisation für den Beruf
- 4 Phasen der betrieblichen Sozialisation
- 4.1 Die Vor-Eintritts-Phase
- 4.2 Die Eintritts-Phase
- 4.3 Die Metamorphose-Phase
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der beruflichen Sozialisation und untersucht insbesondere den Prozess der Berufswahl und die Auswirkungen des Berufs auf die Persönlichkeitsentwicklung. Der Fokus liegt dabei auf den verschiedenen Sozialisationsinstanzen, die einen Einfluss auf die Berufswahl haben, sowie auf die Veränderungen, die ein Mensch während seiner Berufstätigkeit durchläuft.
- Die Bedeutung der Sozialisation für die Berufswahl
- Der Einfluss von Schicht und Geschlecht auf die antizipatorische Sozialisation
- Die Rolle der Schule in der Vorbereitung auf den Beruf
- Die Auswirkungen der Berufstätigkeit auf die Persönlichkeitsentwicklung
- Die Bedeutung von Beruf und Identität für die individuelle Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung
Der Eintritt ins Berufsleben stellt einen wichtigen biografischen Einschnitt dar. Die Berufswahl ist von verschiedenen Sozialisationsprozessen geprägt, darunter die schicht- und geschlechtsspezifische Sozialisation sowie die Sozialisation durch die Schule. Die Hausarbeit untersucht die berufliche Sozialisation und ihre Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung.
2 Begriffsklärung: Sozialisation
Emile Durkheims Theorie der Sozialisation als Internalisierung gesellschaftlicher Normen wird erläutert. Die moderne Definition von Sozialisation als Prozess der selbstständigen Aneignung von Umweltangeboten wird vorgestellt.
3 Berufliche Sozialisation
Das Kapitel behandelt die berufliche Sozialisation als Aneignungsprozess von Fähigkeiten, Kenntnissen und Orientierungen, die in der Arbeitstätigkeit eingesetzt werden können. Es wird die antizipatorische Sozialisation in Familie und Schule betrachtet, die mit der Berufswahl abgeschlossen wird, sowie die Berufsausbildung und die Sozialisation im Beruf.
3.1 Sozialisation für den Beruf
Dieser Abschnitt beleuchtet die schichtspezifische, geschlechtsspezifische und schulische antizipatorische Sozialisation und stellt die Frage nach der Freiheit der Berufswahl in Frage.
3.2 Sozialisation in den Beruf
Das Kapitel behandelt die Sozialisation in den Beruf, insbesondere die Ausbildung im Dualen System und die Gründe für die Milieukonformität der Berufseinmündung.
3.3 Sozialisation im Beruf
Dieser Abschnitt betrachtet den Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf die Persönlichkeitsentwicklung und Veränderungen, die ein Mensch während seiner Berufstätigkeit durchläuft. Die Verzahnung von Beruf und Identität wird im Hinblick auf die Differenzierung zwischen fachlichen und persönlichen Eigenschaften untersucht.
4 Phasen der betrieblichen Sozialisation
Das Kapitel stellt das Phasenmodell der betrieblichen Sozialisation vor und untersucht die Anpassungsleistungen des neuen Organisationsmitglieds und des Unternehmens zur Sicherstellung der betrieblichen Integration.
4.1 Die Vor-Eintritts-Phase
Dieser Abschnitt betrachtet die meist unrealistischen Vorstellungen und Erwartungen des neuen Mitglieds in der Vor-Eintritts-Phase.
4.2 Die Eintritts-Phase
Das Kapitel behandelt die Konfrontation mit der Unternehmenswirklichkeit im Rahmen der Eintritts-Phase.
4.3 Die Metamorphose-Phase
Dieser Abschnitt soll klären, wann von einer gelungenen betrieblichen Sozialisation gesprochen werden kann.
Schlüsselwörter
Berufliche Sozialisation, Sozialisationstheorie, Emile Durkheim, antizipatorische Sozialisation, schichtspezifische Sozialisation, geschlechtsspezifische Sozialisation, Berufswahl, Persönlichkeitsentwicklung, betriebliche Sozialisation, Phasenmodell, Integration.
- Arbeit zitieren
- Christine Cornelius (Autor:in), 2007, Berufliche und betriebliche Sozialisation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91060