Die frühneuzeitliche Geschichte des nordeuropäischen Raums ist eng mit dem Namen Gustav II. Adolf aus der Dynastie der Wasa verbunden, dem berühmten „Löwen aus Mitternacht“, welcher Schweden ab 1611 auf den Weg zur Großmacht führte. Dieser König wird in der historischen Forschung meist mit dem Beginn der „schwedischen Großmachtzeit“ verbunden. Den Weg, den Schweden seit dieser Zeit beschritten hatte war eng mit den machtpolitischen und dynastischen Auseinandersetzungen gegen Polen verbunden. Denn in Polen herrschte ebenfalls ein König aus dem Hause Wasa, der nicht nur wie Schweden die Vormachtstellung im Ostseeraum erringen wollte, sondern auch einen Anspruch auf den schwedischen Thron erhob.
Doch wie kam es zu diesem Konflikt? Welche Entwicklung nahm das Königreich Schweden, von seinem gewaltsamen Ausscheiden aus der Kalmarer Union 1523 und in der Zeit danach in der es mit inneren wie äußeren Problemen zu kämpfen hatte? Wie geriet Schweden dann später, am Anfang des 17. Jahrhunderts in den ständigen Konflikt mit der polnischen Adelsrepublik, der sich über einen Zeitraum von 1600 bis 1660, also bis zum Friedensschluss von Oliva erstreckte? Diese Fragen sollen die Basis meiner Hausarbeit „Auf dem Weg zur schwedischen Großmacht“ bilden. In der Forschung ist relativ viel über die "schwedische Großmachtzeit" 1611-1721 und ihre Entwicklung bekannt. Zahlreiche Werke die in englischer und deutscher Sprache verfasst sind, müssen aber unter dem Aspekt betrachtete werden, das sie teilweise, da zu verschiedenen Zeiten geschrieben, auch unterschiedlichen Schulen und Gesichtspunkten entspringen. Das englischsprachige Werke von Michael Roberts „The swedish imperial experience“ und Klaus-Richard Böhmes Aufsatz „Building a Baltic Empire. Aspects of Swedish Expansion, 1560-1720“ zeigen dabei die unterschiedlichen Schulen auf. Aber auch die deutschen Aufsätze „Das Zeitalter der Nordischen Kriege von 1588-1809 als frühneuzeitliche Geschichtsepoche“ und „Schweden als europäische Großmacht der Frühen Neuzeit“ von Klaus Zernack können herangezogen werden und wurden wie die erst genannten von mir für meine Hausarbeit genutzt. Daneben habe ich aber auch den Beitrag Ahasver von Brandts im „Handbuch der europäischen Geschichte, Die nordischen Länder von 1448-1654“, verwendet, welches einen ausführlichen Überblick für die von mir zu behandelnde Zeit von 1523-1604 gibt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Dynastie Wasa und das neue schwedische Königtum
- II.1 Die Kalmarer Union und die Stellung Schwedens
- II. 2 Der erste Wasa und das unabhängige schwedische Königreich
- II. 3 Die Hanse als Gegner
- III. Konflikte durch Reformierung und Neuordnung des Reiches...
- III. 1 Die Sture-Rebellen und die Reformen.....
- III. 2 Das Kirchengold im Blick der schwedischen Finanzpolitik...........
- III. 3 Die allgemeine Reichsversammlung von Västerås 1527 und 1544................
- IV. Die Anfänge eines konfessionell, dynastischen und territorialen Konflikts im
baltischen Raum…........
- IV. 1 Der Konflikt um das Erbe der Livländisch Konföderation
- IV. 2 Der Anfang des „Dominium maris Baltici“.
- IV. 3 Der Streit der Gebrüder Wasa
- IV. 4 Die Union Schweden-Polen 1592-1598
- V. Schlussbetrachtung…........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung Schwedens im 16. Jahrhundert, insbesondere mit dem Übergang vom Königreich innerhalb der Kalmarer Union hin zum selbstständigen schwedischen Reich unter der Herrschaft der Dynastie Wasa. Die Arbeit analysiert die Konflikte, die durch Reformen und Neuordnungen des Reiches entstanden sind, und die Anfänge der schwedischen Expansionspolitik im baltischen Raum.
- Die Kalmarer Union und die Stellung Schwedens im 16. Jahrhundert
- Die Herrschaft des ersten Wasa und die Etablierung des unabhängigen schwedischen Königreichs
- Die Konflikte innerhalb Schwedens, die durch Reformen und die finanzielle Situation des Königreichs ausgelöst wurden
- Die Anfänge der schwedischen Expansions- und Großmachtpolitik im baltischen Raum, insbesondere der Konflikt um die Livländische Konföderation
- Die Bedeutung der Dynastie Wasa und die Entstehung des schwedisch-polnischen Konflikts
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel untersucht die Kalmarer Union und die Stellung Schwedens innerhalb dieser Verbindung. Es beleuchtet den „Stockholmer Blutbad“ und die Rolle der schwedischen Bevölkerung im Kampf gegen die Union.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den inneren Konflikten in Schweden, die durch die Politik des Königs Gustav Eriksson entstanden sind. Die Reformen und die damit verbundenen finanziellen Belastungen führten zu zahlreichen Aufständen.
Das vierte Kapitel analysiert die Anfänge der schwedischen Expansionspolitik im baltischen Raum. Es beleuchtet den Konflikt um die Livländische Konföderation und die Entstehung des schwedisch-polnischen Konflikts.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind die Kalmarer Union, die Dynastie Wasa, die schwedische Reformation, der schwedisch-polnische Konflikt, die Livländische Konföderation, die Ostseepolitik und die Anfänge der schwedischen Großmacht.
- Arbeit zitieren
- Lars Rahn (Autor:in), 2006, Auf dem Weg zur schwedischen Großmacht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91062