Aus ökonomischer Sicht galt die Instabilität der Finanzmärkte als eines der zentralen Probleme des letzten Jahrzehnts. Nachdem es in den siebziger und achtziger Jahren zahlreiche Banken und Finanzkrisen in Lateinamerika gab, kam es in den neunziger Jahren erneut zu Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten. Der Ausbruch der Asienkrise Mitte 1997 mit der Freigabe des thailändischen Baht, sorgte für eine der schwersten Krisen in den Schwellenländern überhaupt.
Man sprach von der asiatischen Grippe. Die zuvor hochgelobten Tigerstaaten , die sich sowohl durch ein hohes Wirtschaftswachstum, geringe Inflationsraten und Budgetdefizite, als auch eine niedrige Staatsverschuldung und ein hohes Leistungsbilanzdefizit auszeichneten , steckten sich an und es entfachte ein ökonomischer Flächenbrand.
Die thailändische Währungskrise, weitete sich zu einer Finanzkrise aus, die die anderen ostasiatischen Staaten erfasste. Die Krise wurde von sehr wenigen Ökonomen vorhergesagt. Selbst der IWF befand im Mai 1997, die Abnahme der Wirtschaftstätigkeit der ostasiatischen Länder als eine gesunde Korrektur zur Vermeidung von Überhitzungserscheinungen. ....
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Was ist eine Finanzmarktkrise?
- 3. Einordnung der Asienkrise 1997/98
- 4. Erklärungsansätze der Asienkrise
- 4.1. Modell der ersten und zweiten Generation
- 4.2. Moral Hazard-Problem
- 4.3. Finanzmarktpanik und Herding
- 4.4 Zwischenfazit
- 5. Lehren aus der Asienkrise
- 5.1. Internationale Kapitalverkehrskontrollen
- 5.2. Lender of Last Resort
- 5.3. Bekämpfung der Korruption
- 5.4. Neue globale Finanzarchitektur
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Asienkrise von 1997/98 und analysiert ihre Ursachen und Folgen für das internationale Finanzsystem. Ziel ist es, die Erklärungsansätze für das Entstehen und die Ausbreitung der Krise zu beleuchten und daraus Lehren für das internationale Finanzsystem zu ziehen.
- Die Entstehung und Ausbreitung der Asienkrise 1997/98
- Erklärungsansätze für die Asienkrise
- Lehren aus der Asienkrise für das internationale Finanzsystem
- Die Rolle von Moral Hazard und Finanzmarktpanik
- Die Bedeutung von internationalen Kapitalverkehrskontrollen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Dieses Kapitel führt in die Thematik der Finanzmarktkrisen ein und stellt die Asienkrise 1997/98 als ein bedeutendes Beispiel vor. Es werden die wichtigsten Merkmale und Folgen der Krise beschrieben.
- Kapitel 2: Was ist eine Finanzmarktkrise? Dieser Abschnitt definiert den Begriff der Finanzmarktkrise und erläutert das Phänomen der "twin crisis", das eine Kombination aus Währungs- und Bankenkrisen bezeichnet. Außerdem wird der Zusammenhang zwischen Finanzmarktkrisen und der Realwirtschaft aufgezeigt.
- Kapitel 3: Einordnung der Asienkrise 1997/98 Dieses Kapitel untersucht, ob die Asienkrise eher als eine Banken- oder Währungskrise einzustufen ist. Es wird die Rolle des Abflusses von ausländischem Kapital und die daraus resultierenden Liquiditätsprobleme der Banken und Unternehmen beleuchtet.
- Kapitel 4: Erklärungsansätze der Asienkrise Dieser Abschnitt analysiert verschiedene Erklärungsansätze für die Asienkrise, darunter das Modell der ersten und zweiten Generation, das Moral Hazard-Problem und die Rolle von Finanzmarktpanik und Herding.
- Kapitel 5: Lehren aus der Asienkrise Dieses Kapitel diskutiert wichtige Lehren aus der Asienkrise für das internationale Finanzsystem, wie z. B. die Bedeutung von internationalen Kapitalverkehrskontrollen, die Rolle des Lender of Last Resort und die Bekämpfung von Korruption.
Schlüsselwörter
Asienkrise, Finanzmarktkrise, Währungskrise, Banken危機, Moral Hazard, Herding, Kapitalverkehrskontrollen, Lender of Last Resort, globale Finanzarchitektur, Emerging Markets, Schwellenländer, Internationaler Währungsfonds (IWF), Korruption.
- Citar trabajo
- Diplom-Betriebswirt Bekkay Rafoud (Autor), 2007, Lehren aus der Asienkrise für das internationale Finanzsystem, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91073