Befürworten Männer einen Schwangerschaftsabbruch eher als Frauen oder umgekehrt? Tendieren westdeutsche Frauen dazu ein solches Verhalten zu verurteilen beziehungsweise zu tolerieren? Gibt es Unterschiede zwischen den alten- und neuen Bundesländern innerhalb dieser Diskussion? Was sind die Ursachen und Einflüsse für bestehende Differenzen? Diese und ähnliche Fragen und Gedanken reflektieren den Untersuchungsgegenstand der folgenden Zeilen zutreffend.
Der Schwangerschaftsabbruch als soziale Verhaltensweise und gesellschaftsstrukturierendes Element rückt hierbei in den Zenit der Betrachtung. Von Interesse sind allerdings nicht die tatsächlichen durchgeführten Aborte, sondern vielmehr die öffentliche Meinung zu dieser Thematik. Genauer gesagt, soll die Befürwortung für den Schwangerschaftsabbruch skizziert und Besonderheiten zwischen den Geschlechtern, sowie ost- und westdeutschen Bürgern dargestellt und analysiert werden. Dabei orientiert sich das Vorhaben weniger an klassischen deutschen Beobachtungen, wie zum Beispiel, jenen von Achim Koch oder Reinhard Wittenberg, sondern es unternimmt den Versuch der Replikation einer Studie einer amerikanischen Wissenschaftlerin, welche sich bereits wiederholend mit dieser Thematik auseinandergesetzt hat.
Ihr Name, Lee Ann Banaszak, prägt somit das Gesicht dieses Aufsatzes, da die hier gewonnen Erkenntnisse in direktem Zusammenhang und Vergleich mit ihrer Studie wirken und das thematisierte Moment mit aktueller Datengrundlage nachzeichnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. „East-west differences in german abortion opinion!”
- 2. Operationalisierung
- Die abhängige Variable (AV)
- 3. Daten und Ergebnisse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Forschungsarbeit repliziert die Studie von Lee Ann Banaszak über Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch in Ost- und Westdeutschland. Ziel ist es, die Befürwortung von Schwangerschaftsabbrüchen zwischen den Geschlechtern und den ost- und westdeutschen Bevölkerungsgruppen zu vergleichen und Unterschiede zu analysieren, basierend auf Daten des ALLBUS 2006. Die Studie untersucht den Einfluss von Faktoren wie Religion und Berufstätigkeit auf die Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch.
- Vergleich der Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch zwischen Ost- und Westdeutschland
- Unterschiede in den Einstellungen zwischen Männern und Frauen
- Einfluss von Religion und Berufstätigkeit auf die Einstellungen
- Replikation und Aktualisierung der Ergebnisse von Banaszaks Studie
- Statistische Analyse der Daten des ALLBUS 2006
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Untersuchungsgegenstand: die öffentliche Meinung zum Schwangerschaftsabbruch in Deutschland, insbesondere die Unterschiede zwischen Ost und West sowie zwischen Männern und Frauen. Sie benennt die Forschungsfrage nach Ursachen und Einflüssen auf bestehende Differenzen und kündigt die Replikation der Studie von Lee Ann Banaszak an, die als Grundlage und Richtschnur für die vorliegende Arbeit dient. Die methodische Vorgehensweise wird skizziert, wobei die statistische Analyse der ALLBUS 2006 Daten im Mittelpunkt steht. Die Studie versteht sich als Ausgangspunkt für weiterführende soziologische Untersuchungen.
1. „East-west differences in german abortion opinion!”: Dieses Kapitel präsentiert die Studie von Lee Ann Banaszak als Ausgangspunkt der Replikation. Banaszak untersucht in ihrer Studie die Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch in Ost- und Westdeutschland und vergleicht diese zwischen den Geschlechtern. Sie zeigt auf, dass Ostdeutsche den Schwangerschaftsabbruch häufiger befürworten als Westdeutsche, und führt dies auf soziale Kontextfaktoren wie Religion und Berufstätigkeit zurück. Ihre Analyse von ALLBUS-Daten aus den Jahren 1991 und 1996 zeigt unterschiedliche Einflüsse dieser Faktoren in Ost und West. Die vorliegende Arbeit setzt die Beobachtung Banaszaks mit Daten des ALLBUS 2006 fort, um die Entwicklung der Einstellungen zu analysieren.
2. Operationalisierung: Dieses Kapitel beschreibt die Operationalisierung der abhängigen Variable „Befürwortung des Schwangerschaftsabbruchs“. Da der ALLBUS keine entsprechende Variable enthält, wird diese aus sechs Fragen zum Thema Abbruchbereitschaft in verschiedenen Situationen generiert (z.B. bei Schädigung des Babys, finanziellen Problemen, Vergewaltigung). Die Fragen werden umkodiert (Ja=1, Nein=0, weiß nicht/keine Angabe=SYSMIS) und zu einer additiven Skala (0-6) kombiniert, wobei 6 eine Befürwortung in allen Fällen anzeigt. Die Reliabilität der Skala wird durch Cronbachs Alpha überprüft. Dieses Kapitel legt die methodischen Grundlagen für die Datenanalyse dar und stellt sicher, dass die Ergebnisse nachvollziehbar und vergleichbar mit Banaszaks Studie sind.
Schlüsselwörter
Schwangerschaftsabbruch, öffentliche Meinung, Ostdeutschland, Westdeutschland, Geschlechterunterschiede, Religion, Berufstätigkeit, ALLBUS, Replikation, Lee Ann Banaszak, Datenanalyse, statistische Analyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: East-West Unterschiede in der deutschen Meinung zum Schwangerschaftsabbruch
Was ist das Thema dieser Forschungsarbeit?
Diese Arbeit untersucht die Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch in Ost- und Westdeutschland, vergleicht diese zwischen Männern und Frauen und analysiert den Einfluss von Faktoren wie Religion und Berufstätigkeit. Sie repliziert und aktualisiert dabei die Studie von Lee Ann Banaszak, basierend auf Daten des ALLBUS 2006.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, ob und wie sich die Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch zwischen Ost- und Westdeutschland unterscheiden und welche Faktoren diese Unterschiede beeinflussen. Zusätzlich wird untersucht, ob und wie sich die Einstellungen zwischen Männern und Frauen unterscheiden.
Welche Daten werden verwendet?
Die Studie basiert auf Daten des ALLBUS 2006. Da der ALLBUS keine direkte Variable zur Befürwortung von Schwangerschaftsabbrüchen enthält, wird diese aus mehreren Fragen zum Thema Abbruchbereitschaft in verschiedenen Situationen konstruiert und zu einer Skala kombiniert.
Wie wird die abhängige Variable "Befürwortung des Schwangerschaftsabbruchs" operationalisiert?
Die abhängige Variable wird aus sechs Fragen zum Thema Abbruchbereitschaft in verschiedenen Situationen (z.B. bei Schädigung des Babys, finanziellen Problemen, Vergewaltigung) generiert. Die Antworten werden umkodiert (Ja=1, Nein=0, weiß nicht/keine Angabe=SYSMIS) und zu einer additiven Skala (0-6) kombiniert. Die Reliabilität der Skala wird mit Cronbachs Alpha geprüft.
Welche Rolle spielt die Studie von Lee Ann Banaszak?
Die Studie von Lee Ann Banaszak dient als Ausgangspunkt und Grundlage für die vorliegende Replikation. Ihre Ergebnisse, die auf ALLBUS-Daten aus den Jahren 1991 und 1996 basieren, zeigen bereits Unterschiede in den Einstellungen zwischen Ost- und Westdeutschland. Die vorliegende Arbeit erweitert und aktualisiert diese Ergebnisse mit neueren Daten.
Welche Faktoren werden auf ihren Einfluss auf die Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch untersucht?
Die Studie untersucht den Einfluss von Religion und Berufstätigkeit auf die Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Studie verwendet statistische Analysen der ALLBUS 2006 Daten, um die Unterschiede in den Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch zwischen Ost- und Westdeutschland, sowie zwischen Männern und Frauen zu untersuchen und den Einfluss der ausgewählten Faktoren zu analysieren.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Darstellung der Studie von Banaszak, ein Kapitel zur Operationalisierung der Variablen, ein Kapitel mit Daten und Ergebnissen und ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schwangerschaftsabbruch, öffentliche Meinung, Ostdeutschland, Westdeutschland, Geschlechterunterschiede, Religion, Berufstätigkeit, ALLBUS, Replikation, Lee Ann Banaszak, Datenanalyse, statistische Analyse.
Welches ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch in Ost- und Westdeutschland zu vergleichen und die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu analysieren. Ein weiterer Fokus liegt auf der Untersuchung des Einflusses von Religion und Berufstätigkeit auf die Einstellungen. Die Arbeit dient als Replikation und Aktualisierung der Ergebnisse von Banaszaks Studie.
- Quote paper
- Erik Buder (Author), 2008, Analyse der Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91143