Ausgehend von der Entwicklung des infanteristisch geprägten Kriegswesens der Antike hin zu den berittenen Kämpfern des europäischen Mittelalters, vollzog sich während der Epochenwende zur Frühen Neuzeit ein erneuter Wandel im Militärwesen Europas. Bedingt durch die Verbreitung von Feuerwaffen, Stangenwaffen und der Armbrust verlor der Ritter in der europäischen Gesellschaft seine waffentechnisch beherrschende Rolle auf dem Gefechtsfeld. An seine Stelle trat der Fußkämpfer. Diese „Renaissance der Infanterie“ setzte ein wirksames Zusammenspiel der verschiedenen Waffengattungen voraus.
Jedoch erschwerten die Staatsbildungsbestrebungen der einzelnen Territorialherren des Heiligen Römischen Reiches und die erst am Anfang der Entwicklung stehende
Verwaltungsarbeit den Unterhalt einer bewaffneten Macht. Bedingt auch durch den
wirtschaftlichen Zusammenbruch im Spätmittelalter tendierte man nun dazu, Kämpfer nur noch für die Dauer eines Feldzuges anzuwerben, da ständig unter Waffen gehaltene Männer enorm kostspielig waren. Das Soldkriegwesen ward geboren.
Im Folgenden soll nun geklärt werden, welcher sozialen Herkunft die Söldner entstammen und aus welchen Gründen diese freiwillig in den Krieg zogen. Des Weiteren wird erörtert wie die Anwerbung und Musterung der Söldner erfolgte. Anschließend wird erläutert, wie der Alltag im Soldkriegwesen ausgesehen hat (Sold und Verpflegung, Artikelsbrief und rechtliche Grundlagen, Tross, Beute etc.
Inhaltsverzeichnis
- Das Söldnerwesen der Frühen Neuzeit
- Soziale Herkunft der Söldner
- Anwerbung und Musterung der Söldner
- Alltag im Soldkriegwesen
- Sold und Verpflegung
- Artikelsbrief und rechtliche Grundlagen
- Tross, Beute etc.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Söldnerwesen in der Frühen Neuzeit und beleuchtet die sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekte dieses Phänomens. Die Arbeit analysiert die Entwicklung des Söldnerwesens im 17. und 18. Jahrhundert, mit besonderem Fokus auf die brandenburgisch-preußische Armee.
- Soziale Herkunft und Motivation der Söldner
- Der Prozess der Anwerbung und Musterung
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen des Söldnerwesens
- Der Alltag der Söldner, einschließlich Sold, Verpflegung und Disziplin
- Die Rolle des Artikelsbriefs in der Entwicklung der Militärorganisation
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Dieses Kapitel untersucht die sozialen Hintergründe der Söldner und analysiert die Gründe, die sie zum freiwilligen Kriegsdienst motivierten. Hierbei werden sowohl die Lebensbedingungen der Bauern als auch die Situation des Bürgertums und der Patriziersöhne beleuchtet.
- Kapitel 2: Der Fokus liegt auf dem Prozess der Anwerbung und Musterung der Söldner. Es werden die Methoden der Werbung, die Musterungskriterien und die damit verbundenen Betrugsversuche erläutert.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Alltag der Söldner. Der Sold und die Verpflegung, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Rolle des Artikelsbriefs werden detailliert untersucht.
Schlüsselwörter
Söldnerwesen, Frühe Neuzeit, brandenburgisch-preußische Armee, soziale Herkunft, Anwerbung, Musterung, Artikelsbrief, Militärorganisation, Rechtsordnung, Alltag, Sold, Verpflegung, Disziplin.
- Arbeit zitieren
- Lisa Schlönvogt (Autor:in), 2007, Das Söldnerwesen der Frühen Neuzeit - ein Prozess der Hierarchisierung, Professionalisierung und Verrechtlichung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91189