Die Kulturepoche der Romantik wird weitläufig als die Gegenbewegung zu der in weiten Teilen des 18. Jahrhunderts das kulturelle, wissenschaftliche sowie gesellschaftliche Leben der westlichen Welt dominierenden Aufklärung verstanden. Dem allgemeinen Harmoniebestreben der Epoche gemäß setzte sich auch unter einer Reihe von zeitgenössischen Naturforschern, damals eher als Naturphilosophen zu bezeichnend, der Grundgedanke einer Gleichrangigkeit von Natur und Geist in Form einer Einheit beider durch, welche sich wiederum in eine ganzheitliche Einheit der Natur einbettet.
Untrennbar verknüpft mit dem zuletzt Gesagten ist der Name Friedrich Wilhelm Schellings und dessen Identitätsphilosophie. Neben dessen spekulativer bildet Kants transzendentale Naturphilosophie einen der Grundpfeiler für die Theorien der romantischen Naturphilosophie.
Dennoch beziehungsweise (bzw.) gerade deshalb muss die häufig vorgefundene Meinung, die pauschal das „Nebulöse“ der Romantik auf den gesamten Bereich der romantischen Naturforschung ausdehnt und Versuchen entspringt, jene gegenüber der aufklärerischen Naturwissenschaft zu diskreditieren, als unberechtigt angesehen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Romantische Naturphilosophie - Der Einheitsgedanke bei Hans Christian Ørsted
- Die romantische Naturphilosophie und ihre Wurzeln
- Die Aufklärung als Gegenbewegung
- Der mechanistische Determinismus
- Der Galvanismus als Bruch mit dem Mechanismus
- Natur und Geist - Schelling und die romantische Naturphilosophie
- Die Gleichrangigkeit von Natur und Geist
- Die Kritik an der romantischen Naturphilosophie
- Der Anspruch der romantischen Naturphilosophie auf Empirie
- Johann Wilhelm Ritter und der Galvanismus
- Der Einheitsgedanke bei Hans Christian Ørsted
- Ørsteds Verhältnis zu Schelling
- Ørsteds naturphilosophische Ansätze
- Ørsted und Kant
- Die Entdeckung des Elektromagnetismus
- Die Frage nach der Erkenntnis der Natur
- Kräftegefüllte Räume
- Die Beständigkeit der Naturerscheinungen
- Der Naturgedanke als Immanenz
- Naturgesetze als Ausdruck des Naturgedankens
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert den Einheitsgedanken des dänischen Naturforschers Hans Christian Ørsted im Kontext der romantischen Naturphilosophie. Im Zentrum steht die Frage, wie Ørsted mit der Entwicklung seiner naturphilosophischen Ideen im Spannungsfeld zwischen Empirie und Spekulation agierte.
- Der Einheitsgedanke als zentrale Leitlinie in Ørsteds naturphilosophischem Werk
- Die Rolle des Galvanismus und die Kritik am mechanistischen Weltbild der Aufklärung
- Ørsteds Auseinandersetzung mit den Theorien von Kant und Schelling
- Die Bedeutung des Elektromagnetismus für Ørsteds Einheitsgedanken
- Die Verbindung von Natur und Geist in Ørsteds naturphilosophischen Ansätzen
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Darstellung der romantischen Naturphilosophie als Gegenbewegung zur Aufklärung und zeigt auf, wie die Entdeckung des Galvanismus das mechanistische Weltbild der Aufklärung in Frage stellte. Es wird dann die Bedeutung des Einheitsgedankens für die romantische Naturphilosophie und insbesondere für Schelling erörtert, wobei auch die Kritik an der romantischen Naturphilosophie und deren empirische Ansprüche beleuchtet werden. Im Anschluss werden die naturphilosophischen Ansätze von Ørsted untersucht, seine Auseinandersetzung mit den Theorien von Kant und Schelling sowie die Bedeutung seiner Entdeckung des Elektromagnetismus für den Einheitsgedanken. Abschließend befasst sich der Essay mit der Frage, wie der Mensch zur Erkenntnis der Natur gelangt, und beleuchtet Ørsteds Vorstellungen von „Kräftegefüllten Räumen“, der Beständigkeit der Naturerscheinungen sowie dem Naturgedanken als immanenter geistiger Entität.
Schlüsselwörter
Romantische Naturphilosophie, Einheitsgedanke, Hans Christian Ørsted, Galvanismus, Mechanismus, Kant, Schelling, Elektromagnetismus, Naturgesetze, Naturgedanke, Empirie, Spekulation.
- Arbeit zitieren
- Stefan Herber (Autor:in), 2013, Romantische Naturphilosophie. Der Einheitsgedanke bei Hans Christian Ørsted, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/911991