Der Universalienrealismus Bertrand Russells
In den 1912 erschienenen Problemen der Philosophie behandelt Bertrand Russell zentrale Fragen der Erkenntnistheorie und Ontologie und entwickelt – vornehmlich im neunten und zehnten Kapitel – eine realistische Universalienkonzeption mit „platonistischen Zügen“ .
In der semantischen Analyse alltagssprachlicher Sätze stößt man bald auf ein Problem: Neben den Individualbegriffen, die auf ein bestimmtes Objekt der Außenwelt referieren, begegnen uns Universalien, Allgemeinbegriffe. In einem Satz wie „Sokrates ist ein Mensch“ bezeichnet „Sokrates“ ein Einzelding – eine bestimmte Person, die es nur einmal gab und geben wird –, „Mensch“ hingegen ist ein Universale, das auf potentiell unendlich viele Einzeldinge angewendet werden kann. In unserem Beispiel wurde ein Substantiv gewählt, um die Funktion eines Allgemeinbegriffes zu verdeutlichen; ebenso gut können jedoch Adjektive, Verben oder Präpositionen für Universalien stehen. Russell führt uns vor Augen, dass „sich kein Satz bilden lässt, in dem nicht wenigstens ein Wort ein Universale bezeichnet.“
Inhaltsverzeichnis
- Der Universalienrealismus Bertrand Russells
- Die Welt der Universalien
- Welche Entitäten haben ein Sein?
- Wie ist dieses Sein beschaffen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der realistischen Universalienkonzeption Bertrand Russells, die er in seinen 1912 erschienenen „Problemen der Philosophie“ entwickelt. Der Essay untersucht die Frage, ob Universalien – Allgemeinbegriffe – neben materiellen Dingen und Bewusstseinsinhalten ein Sein zukommt und wie dieses Sein beschaffen ist.
- Der ontologische Status von Universalien
- Realismus, Nominalismus und Konzeptualismus
- Die Existenz relationaler Begriffe als Universalien
- Die Seinsform von Universalien – Subsistenz
- Die Bedeutung der Universalienwelt im Vergleich zur Welt der Existenz
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel „Der Universalienrealismus Bertrand Russells“ führt in die Thematik ein und stellt die zentralen Fragen nach dem Sein von Universalien und seiner Beschaffenheit. Es werden die verschiedenen Positionen im Universalienstreit, insbesondere Realismus, Nominalismus und Konzeptualismus, vorgestellt.
Das Kapitel „Die Welt der Universalien“ untersucht zunächst die Frage, welche Entitäten überhaupt ein Sein im Sinne der Universalien haben. Dabei wird Russells Fokus auf relationale Begriffe hervorgehoben und die empiristische These der Nichtexistenz abstrakter Ideen widerlegt. Im zweiten Teil des Kapitels geht Russell auf die Seinsform der Universalien ein und argumentiert, dass sie unabhängig vom menschlichen Bewusstsein existieren. Er führt den Begriff der „Subsistenz“ ein, um die zeitlose und unveränderliche Seinsform von Universalien zu beschreiben.
Schlüsselwörter
Universalienrealismus, Bertrand Russell, Probleme der Philosophie, Ontologie, Erkenntnistheorie, Universalien, Allgemeinbegriffe, Realismus, Nominalismus, Konzeptualismus, Relationale Begriffe, Subsistenz, Existenz
- Arbeit zitieren
- Inga Bones (Autor:in), 2008, Der Universalienrealismus Bertrand Russells, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91331