Diese Arbeit soll das Schaffen Ciceros im Bereich der rhetorischen Schriftstellerei überblicksartig in drei Phasen darstellen. Dabei stehen die Werke im Vordergrund, die kurz in die Biographie eingebettet sind.
Der zweite Teil beschäftigt sich dann mit dem Ideal eines Redners, wie es sich Cicero vorstellt und welches er in seinen rhetorischen Werken entwickelt und dem Leser vermittelt.
Das Resümee wird die Phasen der rhetorischen Schriftstellerei Ciceros sowie die gesamte Arbeit zusammenfassen.
Hauptsächlich verwendete Literatur stammt von Burck, Fuhrmann und Gottwein. Die Darstellung des Rednerideals hält sich an die Ausführungen Barwicks. Auch wenn sich Cicero Zeit seines Lebens mit der Rhetorik beschäftigte, hat sich sein Schaffen in der Schriftstellerei auf diesem Gebiet „auf drei kurze Abschnitte seines Lebens konzentriert“ . Diese Phasen gilt es in diesem Abschnitt mit den für sie zuzuordnenden rhetorischen Schriften in ihren Grundzügen zu charakterisieren.
Als erstes rhetorisches Werk verfasste Cicero zwischen 85 und 80 v. Chr. De inventione, welches eine Gesamtdarstellung der Rhetorik werden sollte, aber nie vollendet wurde. Dennoch zählt es zu den „ältesten Rhetorik-Lehrbücher[n] in lateinischer Sprache“ . Von Cicero werden die ersten beiden Bücher verfasst, die sich mit dem wichtigen Teil der Stoffsammlung für eine Rede befassen. So stellt er die von Hermagoras begründete Status-Lehre, die einzelnen Teile einer Rede und die verschiedenen Redegattungen dar.
Der Unterricht in Rom wurde in Griechisch gehalten, und es wurden die Lehren der griechischen Rhetoren vermittelt. Cicero, der eine gute Ausbildung in Rom genoss, griff diese Lehren auf und verarbeitete sie in seinem Werk.
Das Werk De inventione bezeichnet der Altphilologe Manfred Fuhrmann als bedeutsam, weil es die Entwicklung der Rhetorik von den Griechen Aristoteles und Anaximenes hin zur römischen Beredsamkeit aufzeigt.
Wichtig ist, dass Cicero bereits in seinem Jugendwerk die Verbindung von eloquentia und sapientia verdeutlicht. In Griechenland gib es zu diesem Thema immer schon verschiedene Standpunkte, doch Cicero ist sich sicher, dass ein Redner nur durch die Vereinigung von Philosophie und Rhetorik Erfolg haben kann. Dieser Auffassung bleibt Cicero bis zu seinem Ende treu und sie spiegelt sich auch in seinen anderen rhetorischen Schriften wider.
Inhaltsverzeichnis
- Zu Thema und Aufgabenstellung
- Die rhetorischen Schriften Ciceros
- Die Jugendzeit
- Die zweite Phase der rhetorischen Schriftstellerei
- Die dritte Phase
- Anforderungen Ciceros an einen Redner
- Resümee
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, Ciceros Schaffen im Bereich der rhetorischen Schriftstellerei in drei Phasen darzustellen, wobei die Werke im Vordergrund stehen und kurz in die Biografie eingebettet werden. Darüber hinaus wird das Ideal eines Redners erörtert, wie es sich Cicero vorstellt und in seinen Werken entwickelt und dem Leser vermittelt.
- Die Entwicklung der Rhetorik bei Cicero in drei Phasen
- Die Werke Ciceros im Kontext seiner Biografie
- Das Ideal des Redners bei Cicero
- Die Verbindung von eloquentia und sapientia
- Die Rolle der Rhetorik im römischen Staat
Zusammenfassung der Kapitel
Zu Thema und Aufgabenstellung
Der Text beginnt mit einem Zitat Ciceros, das die Bedeutung der Beredsamkeit für den Staat hervorhebt. Anschließend wird die Arbeit vorgestellt, die sich in drei Phasen mit Ciceros rhetorischen Schriften auseinandersetzen wird.
Die rhetorischen Schriften Ciceros
Die Jugendzeit
Ciceros erstes rhetorisches Werk, De inventione, wurde zwischen 85 und 80 v. Chr. verfasst und stellt eine Gesamtdarstellung der Rhetorik dar, die jedoch nie vollendet wurde. Das Werk behandelt die Status-Lehre, die einzelnen Teile einer Rede und die verschiedenen Redegattungen. Es zeigt die Entwicklung der Rhetorik von den Griechen hin zur römischen Beredsamkeit.
Die zweite Phase der rhetorischen Schriftstellerei
In dieser Phase entstand Ciceros Hauptwerk De oratore, geschrieben in Dialogform und in das Jahr 91 v. Chr. zurückverlegt. Das Werk behandelt die hohe Kulturleistung der Rhetorik, die inventio, dispositio, memoria, elocutio und actio sowie die Untrennbarkeit von Inhalt und Form.
Die dritte Phase
In dieser Phase entstehen die Werke De optimo genere oratorum, Brutus und Orator. Diese Phase ist geprägt von der politischen Ohnmacht Ciceros und führt zur Entstehung zahlreicher philosophischer und rhetorischer Schriften.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Rhetorik, der Beredsamkeit, Ciceros Schriften, insbesondere De inventione, De oratore und Partitiones oratoriae, dem Ideal eines Redners, der Verbindung von eloquentia und sapientia sowie der Rolle der Rhetorik im römischen Staat.
- Arbeit zitieren
- Felix Zühlsdorf (Autor:in), 2008, Die rhetorischen Schriften Ciceros, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91395