„Korruption im Münchener Straßenbau: Sechs Verhaftungen.“ – „Zementkartell erwartet Rekord Bußgeld.“ – „Frankfurter Immobilien-Skandal …150 Beteiligte …“ „… Flughafen in Frankfurt am Main … Schon beim ersten Handschlag überreichte ein Unternehmer dem Beamten 40 000 Mark in bar …“
Das Thema der vorliegenden Diplomarbeit „Manipulationen im Submissionswettbewerb – Eine ökonomische Analyse“ untersucht diesen Sachverhalt insbesondere am Bauhauptgewerbe. Der Submissionswettbewerb kann in verschiedenen Ebenen manipuliert werden, nämlich horizontal, vertikal und horizontal und vertikal.
Im folgenden zweiten Kapitel wird auf Grundlagen eingegangen, die für den Verlauf dieser Arbeit unerlässlich sind. Hierbei wird die Struktur des Bauhauptgewerbes betrachtet, es folgt eine Erläuterung des Submissionsmechanismus, ferner werden Grundüberlegungen von Kooperations- und Konkurrenzkonstellationen und industrieökonomische Grundlagen vorgestellt. Nach diesen theoretischen Modellen folgt eine Analyse der Branchenstruktur des Bauhauptgewerbes, schließlich schließt das zweite Kapitel mit einem Zwischenfazit ab.
Das dritte Kapitel erläutert die Problematik der Preisabsprache zwischen verschiedenen Unternehmen. Zu Anfang dieses Kapitels werden rechtliche Entwicklung und heutiger Stand erläutert, es folgt die Theorie des Submissionskartells, ferner wird ein Überblick über gängige Manipulationsmöglichkeiten gegeben, durch die das Submissionsergebnis negativ beeinflusst wird. Es folgt ein Überblick über Erkenntnisse, die in der Wissenschaft über Preisabsprachen entdeckt worden sind, es wird auf kritische Faktoren und Präventionsmaßnahmen eingegangen. Das dritte Kapitel schließt, ähnlich wie das erste Kapitel, mit einem Zwischenfazit ab.
Im vierten Kapitel wird nun die Korruption erläutert. Neben den rechtlichen Entwicklungen und der heutigen Rechtslage, wird die Theorie der Korruption erklärt. Ähnlich wie im vorherigen Kapitel wird der Theorie ein Überblick über gängige Manipulationsmöglichkeiten, wissenschaftliche Ansätze und Präventionsmaßnahmen folgen. Das vierte Kapitel endet mit einem Zwischenfazit.
Das fünfte Kapitel beschreibt eine Kombinationsmöglichkeit von Preisabsprache und Korruption im Submissionswettbewerb. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird dieses Kapitel nur kurz ausgeführt.
Die Diplomarbeit endet mit einer Schlussbetrachtung im sechsten Kapitel.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen
- 2.1 Einordnung der Bauwirtschaft in das Wirtschaftssystem und des Bauhauptgewerbes in die Bauwirtschaft
- 2.2 Die Submission
- 2.2.1 Der Submissionsmechanismus
- 2.2.1.1 Das offene Verfahren
- 2.2.1.2 Das nicht offene Verfahren
- 2.2.1.3 Das Verhandlungsverfahren
- 2.2.2 Modell bei Präferenzunsicherheit
- 2.2.3 Modell bei Qualitätsunsicherheit
- 2.2.4 Fluch des Gewinners
- 2.3 Kooperation und Konkurrenz
- 2.3.1 Kooperation
- 2.3.1.1 Kooperation - Begriff und Ziele
- 2.3.1.2 Das Problem der asymmetrischen Information
- 2.3.1.3 Bewertung komplementärer und substituierbarer Teilleistungen
- 2.3.1.4 Kooperationsarten
- 2.3.2 Konkurrenz
- 2.3.2.1 Konkurrenz – Begriff und Ziele
- 2.3.2.2 Konkurrenzarten
- 2.4 Industrieökonomische Grundlagen
- 2.4.1 Preisgestaltung im Monopol und unter Wettbewerbsbedingungen
- 2.4.2 Preisgestaltung im Oligopol
- 2.4.2.1 Die Theorie des Oligopols
- 2.4.2.2 Auswirkungen der Spielrundenzahl auf die Kooperationsbereitschaft
- 2.5 Branchenstrukturanalyse
- 2.5.1 Strukturanalyse des Bauhauptgewerbes
- 2.5.2 Strukturanalyse von Bauprojekten
- 2.6 Zwischenfazit
- 3. Manipulationsmöglichkeiten im Submissionswettbewerb durch Preisabsprache
- 3.1 Die Entwicklung des Kartellrechts
- 3.2 Das Submissionskartell
- 3.2.1 Der Begriff „Submissionskartell“
- 3.2.2 Instabile Kartelle
- 3.2.3 Stabile Kartelle
- 3.3 Empirische Querschnittsstudien zu horizontalen Preisabsprachen
- 3.4 Manipulationsmöglichkeiten, die horizontale Absprachen begünstigen
- 3.4.1 Kritische Faktoren im Submissionsverfahren
- 3.4.2 Der kritische Zeitpunkt
- 3.5 Maßnahmen zur Prävention von Preisabsprachen
- 3.6 Zwischenfazit
- 4. Manipulationsmöglichkeiten im Submissionswettbewerb durch Korruption
- 4.1 Die Rechtslage der Korruption im Wandel der Zeit
- 4.2 Die Theorie der Korruption
- 4.2.1 Der Korruptionsbegriff
- 4.2.2 Strukturelle Korruption
- 4.2.3 Situative Korruption
- 4.2.4 Opportunistische Korruption
- 4.3 Empirische Querschnittsstudien zu vertikalen Preisabsprachen
- 4.3.1 Das Allokationsergebnis der Korruption
- 4.3.2 Messung von Korruptionsvorkommen
- 4.3.3 Korruptionskriminalität im heutigen Deutschland, speziell in der Baubranche
- 4.4 Manipulationsmöglichkeiten, die vertikale Absprachen begünstigen
- 4.4.1 Kritische Faktoren vor Baubeginn
- 4.4.2 Kritische Faktoren nach Baubeginn
- 4.4.3 Der kritische Zeitpunkt
- 4.4.4 Zur Anfälligkeit von Mitarbeitern
- 4.5 Maßnahmen zur Korruptionsprävention
- 4.6 Zwischenfazit
- 5. Manipulationsmöglichkeiten im Submissionswettbewerb durch horizontale und vertikale Preisabsprachen
- Analyse des Submissionsmechanismus und seiner Schwachstellen
- Untersuchung von Kartellbildung und Korruption im Submissionswettbewerb
- Bewertung der Auswirkungen von Preisabsprachen auf die Effizienz und Fairness des Wettbewerbs
- Entwicklung von Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von Manipulationen im Submissionswettbewerb
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Submissionswettbewerb in der Bauwirtschaft und analysiert mögliche Manipulationsmöglichkeiten, die sowohl durch horizontale als auch durch vertikale Preisabsprachen entstehen können. Die Arbeit untersucht die rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen sowie die Ursachen und Folgen dieser Manipulationen.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 legt die Grundlagen der Arbeit und behandelt die Einordnung der Bauwirtschaft in das Wirtschaftssystem sowie die Funktionsweise des Submissionswettbewerbs. Es werden verschiedene Modelle zur Beschreibung des Submissionsmechanismus unter Berücksichtigung von Präferenz- und Qualitätsunsicherheit vorgestellt.
Kapitel 3 beleuchtet die Manipulationsmöglichkeiten im Submissionswettbewerb durch horizontale Preisabsprachen. Die Entwicklung des Kartellrechts wird skizziert und die Entstehung und Stabilität von Submissionskartellen analysiert. Die Arbeit betrachtet zudem empirische Studien zu horizontalen Preisabsprachen und untersucht die kritischen Faktoren im Submissionsverfahren, die solche Absprachen begünstigen können.
Kapitel 4 befasst sich mit den Manipulationsmöglichkeiten im Submissionswettbewerb durch Korruption. Die Rechtslage der Korruption wird im Wandel der Zeit betrachtet und verschiedene Theorien zur Erklärung von Korruption vorgestellt. Des Weiteren werden empirische Studien zu vertikalen Preisabsprachen und deren Auswirkungen auf die Effizienz des Wettbewerbs analysiert.
Schlüsselwörter
Submissionswettbewerb, Bauwirtschaft, Preisabsprachen, Kartelle, Korruption, Manipulation, Effizienz, Fairness, Präventionsmaßnahmen.
- Quote paper
- Jens Michael Weber (Author), 2007, Manipulationen im Submissionswettbewerb, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91402