Die nach dem Ersten Weltkrieg gegründete Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ist eine der ältesten internationalen Organisationen, die heute noch existiert. Sie ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN) und somit mit der UNESCO vergleichbar. Sie hat ihren Hauptsitz in Genf in der Schweiz. Organe der ILO sind die Internationale Arbeitskonferenz, der Verwaltungsrat und das Internationale Arbeitsamt. Der gesamten Struktur der ILO liegt das Prinzip der Dreigliedrigkeit zugrunde. Das bedeutet, dass in allen Ebenen der Organisation sowohl Funktionäre der Regierung als auch Funktionäre der Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer vertreten sind.
Die ILO hat es sich zur Aufgabe gemacht Standards bezüglich der Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen aller Menschen zu setzen und somit die nationale Gesetzgebung zu beeinflussen. Dies geschieht in Form von ILO-Übereinkommen. Auch ist es Aufgabe der Organisation, die Einhaltung der Übereinkommen zu prüfen.
Im Folgenden beschäftigt sich die Seminararbeit schwerpunktmäßig mit der Geschichte und der Entstehung der ILO sowie mit der Ratifizierung und Einhaltung der ILO-Übereinkommen. 3
Die Internationale Arbeitsorganisation wurde 1919 gegründet. Jedoch war das Bestreben eine
Regulierung der Arbeitswelt zu finden schon in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts
vorhanden, vor allem geprägt durch die industrielle Revolution, welche durch ihr
außerordentliches Wachstum, inakzeptables menschliches Leiden und soziale Unruhe
hervorrief. Robert Owen und Daniel le Grand waren zwei Industrialisten, die sich schon
während der Revolution für eine soziale und arbeitsrechtliche Gesetzgebung einsetzten. Ende
des 19. Jahrhunderts entwickelte sich organisierte Arbeit so zu einer treibenden Instanz in den
Industrieländern, welche nach demokratischen Rechten und anständigen Lebensbedingungen
der Arbeiterschaft verlangte.
Im Jahre 1901 wurde in Basel die Internationale Gemeinschaft zum Schutz der Arbeiterschaft
gegründet. Auch die damaligen Sozialgesetzte der Deutschen Regierung bildeten in den
letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts einen Grundstein für die Entwicklung eines
schützenden Arbeitsrechts. Zwischen 1905 und 1906 wurden durch die Schweiz
diplomatische Konferenzen abgehalten, aus welchen die ersten beiden internationalen
Arbeitskonventionen bezüglich der Regulation der Nachtarbeit von Frauen und das Verbot
des Gebrauchs von weißem Phosphor in der Zündholzindustrie hervorgingen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Geschichte der ILO
- 3. Aufbau und Struktur der ILO
- 3.1
- 3.2
- 3.3
- 4. Aufgaben und Handlungsfelder der ILO
- 4.1 Internationale Arbeitsstandards sowie fundamentale Arbeitsgrundsätze und rechte
- 4.2 Menschenwürdige Arbeits- und Einkommensverhältnisse
- 4.3 Stärkung der sozialen Sicherheit
- 4.4 Tripartismus und sozialen Dialog fördern
- 5. Das Problem der Ratifizierung und Einhaltung von Konventionen
- 6. Fazit
- 7. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und beleuchtet ihre Geschichte, ihren Aufbau, ihre Aufgaben sowie die Problematik der Ratifizierung und Einhaltung von ILO-Übereinkommen.
- Entstehung und Entwicklung der ILO im Kontext der industriellen Revolution und des Ersten Weltkriegs
- Strukturelle Organisation der ILO und das Prinzip der Dreigliedrigkeit
- Ziele und Aufgaben der ILO, insbesondere im Bereich der internationalen Arbeitsstandards und der Förderung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen
- Herausforderungen bei der Ratifizierung und Einhaltung von ILO-Konventionen
- Die Bedeutung der ILO für die soziale Gerechtigkeit und den Weltfrieden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) als eine der ältesten internationalen Organisationen ein und hebt ihre Bedeutung für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit hervor.
Kapitel 2 beleuchtet die Geschichte der ILO, beginnend mit den Anfängen des Strebens nach einer Regulierung der Arbeitswelt im 19. Jahrhundert und den frühen internationalen Arbeitskonventionen. Die Gründung der ILO im Rahmen des Versailler Vertrags wird detailliert dargestellt, ebenso die Motivationen und Ziele der Organisation, die von humanitären, politischen und ökonomischen Impulsen geprägt waren. Die Bedeutung von Albert Thomas als erstem Direktor der ILO und die rasante Entwicklung der Organisation in den ersten Jahren werden hervorgehoben.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Aufbau und der Struktur der ILO, wobei das Prinzip der Dreigliedrigkeit im Vordergrund steht. Dieses Prinzip stellt sicher, dass Regierungen, Arbeitgeber und Arbeitnehmer in allen Ebenen der Organisation vertreten sind.
Kapitel 4 befasst sich mit den Aufgaben und Handlungsfeldern der ILO. Hier werden internationale Arbeitsstandards, fundamentale Arbeitsgrundsätze und -rechte sowie die Förderung menschenwürdiger Arbeits- und Einkommensverhältnisse, die Stärkung der sozialen Sicherheit und die Bedeutung des Tripartismus und des sozialen Dialogs behandelt.
Kapitel 5 analysiert das Problem der Ratifizierung und Einhaltung von ILO-Konventionen. Es wird beleuchtet, wie die ILO die Umsetzung ihrer Standards durch die Mitgliedsstaaten überwacht und welche Herausforderungen sich dabei stellen.
Schlüsselwörter
Internationale Arbeitsorganisation (ILO), Internationale Arbeitskonferenz, Verwaltungsrat, Internationales Arbeitsamt, Dreigliedrigkeit, Internationale Arbeitsstandards, fundamentale Arbeitsgrundsätze und -rechte, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, soziale Sicherheit, Tripartismus, sozialer Dialog, Ratifizierung, Einhaltung von Konventionen, Überwachungsmechanismus, Arbeitsrecht, Arbeitsbedingungen, industrielle Revolution, Weltfrieden, soziale Gerechtigkeit.
- Arbeit zitieren
- Daniel Sauer (Autor:in), 2007, Die Internationale Arbeitsorganisation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91406