Die zentrale Forschungsfrage dieser Arbeit ist, wie sich die Ganztagsschule auf soziale Bildungsungleichheiten bzw. -chancen und familiäre Beziehungen auswirkt. Auf Basis der Fragestellung werden anhand theoretischer Analysen die unterschiedlichen Schulzweige untersucht und ausgewertet sowie in diesem Zusammenhang Hypothesen aufgestellt, um die Auswirkungen der Ganztagsschule in Bezug auf Disparitäten und Familie heraus zu kristallisieren.
Dabei wird auf die soziale Ungleichheit sowie primäre und sekundäre Herkunftseffekte eingegangen. Um diese Punkte genauer zu betrachten, werden zunächst die Begriffe und Institutionen Ganztagsschule, soziale Ungleichheit sowie primäre und sekundäre Herkunftseffekte näher definiert, um sie anschließend verknüpfend in einer kritischen Betrachtung zu analysieren. Dabei werden der Anspruch sowie Perspektiven, aber auch Wirklichkeit pädagogischer Förderungen in der Ganztagsschule untersucht.
Die Untersuchungen sollen aufzeigen, ob es durch das Prinzip der Ganztagsschule eine Annäherung der Bildungschancen gibt. Hierfür wird die Entwicklung von Ganztagsschulen begutachtet und aufkommende Chancen und Probleme dargelegt. In welchen Ansatzpunkten unterscheidet sich das Bildungssystem der eingerichteten Ganztagsschule vom klassischen Zweig der Schulform? Worin lassen sich positive oder negative Effekte wahrnehmen? Ziel dieser Ausarbeitung wird es sein, einen Einblick in das Bildungssystem der Ganztagsschule zu geben und die Auswirkungen auf soziale Bildungsungleichheiten sowie familiäre Beziehungen aufzudecken.
Bisherige Recherchen haben ergeben, dass das Modell der Ganztagsschule einerseits als Hoffnungsträger für die Zukunft gesehen wird, andererseits aber auch als stagnierendes Modell, welches keine effektiven Fortschritte gegenüber Leistungen vermittelt. Das Bildungssystem ist unterschiedlich aufgebaut. Bisher, so die Kritiker, gibt es keine optimale Lösung für nachhaltigen Bildungserfolg sowie der Eliminierung von Disparitäten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand und Theorie
- Soziale Ungleichheit
- Chancen- und Bildungsgleichheit
- Verknüpfung sozialer Ungleichheit und Bildung
- Konzept der Ganztagsschule
- Ziele und Erwartungen
- Mögliche Auswirkungen von Ganztagsbeschulung
- Reproduktion ungleicher Bildungschancen - Pierre Bourdieu
- Individualisierungsthese – Ulrich Beck
- Primäre und sekundäre Herkunftseffekte - Raymond Boudon
- Schichtspezifische Bildungsungleichheit
- Familien- und Schulbildung
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Staatliche Erziehung – Kooperation und Konkurrenz von Eltern und Schule
- Individuelle Förderung
- Vergleich: Herkömmliche Schule und Ganztagsschule
- Bildungsgerechtigkeit durch ganztägigen Unterricht?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit den möglichen Auswirkungen der Ganztagsschule auf soziale Bildungsungleichheiten und familiäre Beziehungen. Sie analysiert die Relevanz des Themas Bildungsungleichheit im Kontext der Ganztagsbeschulung und untersucht die verschiedenen Perspektiven und Argumente, die sich mit der Thematik befassen. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, inwieweit die Ganztagsschule dazu beitragen kann, die Chancen auf Bildung zu erhöhen oder ob sie sogar zu einer Reproduktion von Ungleichheiten führt.
- Die Rolle der Ganztagsschule in der Gesellschaft
- Die Auswirkungen von Ganztagsbeschulung auf Bildungsungleichheiten
- Die Beziehung zwischen Familie und Schule im Kontext der Ganztagsschule
- Theoretische Konzepte und Perspektiven zur Analyse von Bildungsungleichheit
- Empirische Befunde und Forschungsergebnisse zum Thema Ganztagsschule
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas Bildungsungleichheit im Kontext der Ganztagsschule beleuchtet und die Forschungsfrage sowie die Zielsetzung der Arbeit vorstellt. Anschließend werden im zweiten Kapitel der Forschungsstand und relevanten Theorien zur sozialen Ungleichheit, Bildungschancen, Ganztagsschulen und der Verknüpfung von sozialer Ungleichheit und Bildung vorgestellt.
Im dritten Kapitel werden die möglichen Auswirkungen von Ganztagsbeschulung auf Bildungsungleichheiten und familiäre Beziehungen analysiert. Dabei werden verschiedene Theorien und Konzepte herangezogen, um die Problematik aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Die Kapitel befassen sich mit der Reproduktion ungleicher Bildungschancen, der Individualisierungsthese, primären und sekundären Herkunftseffekten, schichtspezifischen Bildungsungleichheiten sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Kontext der Ganztagsschule. Es werden auch die Folgen der staatlichen Erziehung und der Konkurrenz von Eltern und Schule diskutiert. Abschließend wird die Bedeutung der individuellen Förderung im Rahmen der Ganztagsbeschulung beleuchtet.
Das vierte Kapitel vergleicht die Herkömmliche Schule mit der Ganztagsschule und untersucht die Frage, ob Bildungsgerechtigkeit durch ganztägigen Unterricht erreicht werden kann. Hier werden die Vor- und Nachteile der beiden Modelle gegenübergestellt und Chancen und Probleme im Hinblick auf Bildungsgerechtigkeit diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Bildungsungleichheit, Ganztagsschule, soziale Ungleichheit, primäre und sekundäre Herkunftseffekte, Familien- und Schulbildung, Bildungsgerechtigkeit und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Neben diesen Schlüsselbegriffen werden auch Theorien und Konzepte von Pierre Bourdieu, Ulrich Beck und Raymond Boudon zur Analyse der Problematik herangezogen.
- Arbeit zitieren
- Dennis Neutsch (Autor:in), 2018, Mögliche Auswirkungen von Ganztagsbeschulung auf soziale Bildungsungleichheiten und familiäre Beziehungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/914297