In einer Zeit, in der der grenzüberschreitende Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen aufgrund besserer Möglichkeiten des Transports und Lagerung, sowie aufgehobener Handelsbeschränkungen ständig zunimmt, kann der Verbraucher aus einem stetig wachsenden Warenangebot wählen. Dabei wird die regionale Herkunft der Erzeugnisse zu einem sehr wichtigen Marketinginstrument für die Anbieter. Gleichzeitig sorgen aber immer mehr Lebensmittelskandale, wie bspw. BSE, dioxinverseuchte Tiernahrung, Schweine- und Geflügelpest, Vogelgrippe oder „gepanschte“ Wein- und Olivenölprodukte dafür, dass die Herkunft und die Qualität von Landwirtschaftsprodukten zunehmend ins Bewusstsein der Verbraucher rückt.
Die geographische Herkunftsangabe gibt dem Verbraucher nicht nur an, woher die Ware stammt: Fast immer verbinden sich mit dem Hinweis auf die Herkunft auch bestimmte Vorstellungen bezüglich der Eigenschaften oder der Güte des Produktes. Häufig liegt dies an der Tatsache, dass das Produkt seine besonderen Qualitäten der Gegend verdankt, aus der es stammt. Für Geschmack und Qualität eines Weines sorgen nicht nur das Können des Winzers und die Rebsorte, vielmehr spielen der Boden und das Klima eine gewichtige Rolle im Entstehungsprozess. Ähnliche Abhängigkeiten gibt es bspw. bei vielen Käsesorten. Häufig verbindet sich für den Verbraucher mit dem Ort der Herkunft die Vorstellung einer Tradi-tion und eines bestimmten Know-hows der Hersteller.
Diese besondere Verbindung zwischen dem Hinweis auf eine bestimmte Herkunft und der Erwartung einer bestimmten Qualität gibt der geographischen Herkunftsangabe ihren wirtschaftlichen Wert. Hierbei müssen sachgerechte Lösungen gefunden werden, nach denen sich die Wettbewerber den Gebrauch geographischer Bezeichnungen teilen müssen. Aufgrund der Zugehörigkeit geographischer Angaben zum Gemeingut stehen sie noch deutlich mehr als andere Kennzeichen im Spannungsfeld zwischen exklusiven Nutzungsrechten für einige wenige und dem Bestreben, den Gebrauch für niemanden unverhältnismäßig einzuschränken.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Ansatz
- 2.1 Die verschiedenen geographischen Herkunftsangaben
- 2.2 Die geschützte Ursprungsbezeichnung und die geschützte geographische Angabe
- 2.3 Abgrenzungsproblematiken der geographischen Angaben in der Praxis
- 3 Die Anmeldung einer geographischen Herkunftsangabe
- 4 Die geographische Herkunftsangabe als Qualitätssignal
- 5 Die rechtliche Entwicklung der Herkunftsangabe
- 5.1 Die Herkunftsangabe im internationalen Kontext
- 5.2 Die Herkunftsangabe im Kontext des deutschen Markenrechts
- 6 Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Bedeutung der europäischen Herkunftsangabe für den Lebensmittelmarkt. Sie analysiert die verschiedenen Herkunftsangaben und beleuchtet die rechtliche Entwicklung im nationalen und internationalen Kontext.
- Die verschiedenen Arten von geographischen Herkunftsangaben
- Die rechtliche Regulierung und Bedeutung der geschützten Ursprungsbezeichnung und der geschützten geographischen Angabe
- Die Rolle der Herkunftsangabe als Qualitätssignal für den Verbraucher
- Die Abgrenzungsproblematik in der Praxis und die rechtliche Entwicklung der Herkunftsangabe
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung gibt einen Überblick über das Thema der Arbeit und stellt die Forschungsfrage dar.
- Kapitel 2: In diesem Kapitel werden die verschiedenen geographischen Herkunftsangaben vorgestellt und die geschützte Ursprungsbezeichnung und die geschützte geographische Angabe im Detail analysiert.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel beleuchtet den Prozess der Anmeldung einer geographischen Herkunftsangabe.
- Kapitel 4: Hier wird die Bedeutung der geographischen Herkunftsangabe als Qualitätssignal für den Verbraucher untersucht.
- Kapitel 5: Das Kapitel beleuchtet die rechtliche Entwicklung der Herkunftsangabe im internationalen und deutschen Kontext.
Schlüsselwörter
Geographische Herkunftsangabe, geschützte Ursprungsbezeichnung, geschützte geographische Angabe, Lebensmittelmarkt, Qualitätssignal, rechtliche Entwicklung, Markenrecht, internationales Recht, Verbraucher, Abgrenzungsproblematiken.
- Arbeit zitieren
- Stefan Bomhard (Autor:in), 2007, Die europäische Herkunftsangabe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91456