Die Planung von Unterricht ist eine zentrale Aufgabe im Berufsfeld des Lehrers.
Unterricht für den Lehrer mehr als die 45 Minuten im Klassenzimmer, er beginnt mit der Planung, worauf die Vorbereitung, der Verlauf und die Kontrolle folgen.
Unterrichtsplanung meint konkret, den Teil, in dem die Unterrichtsentscheidungen gefällt werden. Hier wird bestimmt, wie der Unterricht im Einzelnen ablaufen soll. Nach der Auffassung von Heimann in seinem Berliner Modell wird entschieden: welche Ziele beabsichtigt werden, welche Themen ausgeführt werden, welche Methoden genutzt werden, welche Medien gewählt werden, sollen und ermittelt wird, und unter welchen Bedingungen diese Entscheidungen getroffen werden sollen.
Für die Unterrichtsplanung sind zahlreiche Konzepte entworfen worden, die sich teilweise überschneiden, aber auch voneinander abweichen. Sie unterscheiden sich vor allem in den folgenden Punkten:
- anhand der Bedeutungszumessung bezüglich der erforderlichen Entscheidungen. Die „lernzielorientierte Didaktik“ sieht in der Zielsetzung die wichtigste Entscheidung, wohingegen die „Didaktische Analyse“ am meisten Wert auf die Thematik legt:
- ob Unterrichtsplanung gänzlich dem Unterrichtsverlauf vorangehen muss, oder auf währenddessen ablaufen kann
- ob der Lehrer alleine oder Lehrer und Schüler in Kooperation die Entscheidungen der Planung zu treffen haben.
Es gibt aber auch fünf Grundsätze, die eine Lehrer bei seiner Planung immer zu berücksichtigen hat:
- Das Prinzip der Kontinuität
die Entscheidungen, die vom Lehrer getroffen werden, müssen stringent strukturiert sein
- Das Prinzip der Reversibilität
die Entscheidungen, die vom Lehrer getroffen werden, müssen ständig revidiert, falls nötig auch verändert oder aufgehoben, werden können
-Das Prinzip der Eindeutigkeit
die Entscheidungen müssen vom Lehrer so getroffen werden, dass in ihnen eindeutig sichtbar wird, welche intendierten Maßnahmen als Beweggrund, zur Führung und Strukturierung des Inhalts veranlasst wurden
- Das Prinzip der Widerspruchsfreiheit
die Entscheidungen, die vom Lehrer getroffen wurden, müssen stimmig sein
-Das Prinzip der Angemessenheit
die Entscheidungen, die vom Lehrer getroffen werden, müssen zum einen zweckrational und zum anderen bezüglich des Aufwandes angemessen sein
Die Planungskonzepte sind immer geprägt, von ihren didaktischen Hintergründen, den Theorien, auf welchen sie basieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Modelle der Unterrichtsplanung
- 2.1 Die „Didaktische Analyse“
- A) Bildungstheoretischer Hintergrund
- B) Didaktischer Hintergrund
- C) Funktion der Didaktischen Analyse
- 2.2 Das „Perspektivenschema“
- A)Das „Perspektivenschema“
- I) Kurzform nach Klafki
- II) Strukturhilfen zum Verständnis und Umgang
- a) Didaktische Felder und ihr Zusammenhang
- b) Didaktische Aufgaben
- c) Didaktische Hilfen
- d) Umgang mit dem „Perspektivenschema“
- B) Didaktischer Hintergrund
- A)Das „Perspektivenschema“
- 2.3 Das „Berliner Modell“
- A) Die Planung
- B) Funktion der Planung
- C) Didaktischer Hintergrund
- I) „Offene“ versus „geschlossene“ Theorie
- II) „Lernbegriff“ versus „Bildungsbegriff“
- III) ,,These von der Interdependenz“ versus „These vom Primat der Inhalte“
- 2.4 Das „Hamburger Modell“
- A)Grundstruktur und Aufgaben der Unterrichtsplanung
- I) Die „Perspektivplanung“
- II) Die „Umriẞplanung“
- III) Die „Prozeẞplanung“
- B) Prinzipien der Planung
- C) Didaktischer Hintergrund
- A)Grundstruktur und Aufgaben der Unterrichtsplanung
- 2.5 „PLANA“
- A) Grundlagen
- B) Problemstellung
- C) Bedingungen eine Problemlösung
- D) Theoretische Konzeption von „PLANA“
- E) Das Verfahren „PLANA“
- F) Konkrete Realisierung der Aufgabenklassen
- G) Konstruktionskriterien für Aneignungsaufgaben
- H) Konstruktionskriterien für Überprüfungsaufgaben
- 2.1 Die „Didaktische Analyse“
- 3. Didaktische Funktionen der Unterrichtsplanung
- 3.1 Sequenzierung von Lernzielen
- 3.2 Strukturierung von Lerninhalten
- 3.3 Auswahl von Lehrmethoden
- 3.4 Strukturierung der Unterrichtssituationen
- 3.5 Medienwahl
- 4. Planungsmodelle
- 4.1 Verlaufsplanung
- 4.2 Phasenplanung
- 4.3 „Lernzielorientierte Planung“
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht methodische Schwerpunkte der Unterrichtsplanung. Ziel ist es, verschiedene theoretische Modelle und praktische Aspekte der Unterrichtsplanung zu analysieren und zu vergleichen. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Planungsprozessen für effektiven Unterricht.
- Theoretische Modelle der Unterrichtsplanung (Didaktische Analyse, Perspektivenschema, Berliner und Hamburger Modell, PLANA)
- Didaktische Funktionen der Unterrichtsplanung (Sequenzierung von Lernzielen, Strukturierung von Lerninhalten, Methoden- und Medienwahl)
- Planungsmodelle (Verlaufsplanung, Phasenplanung, lernzielorientierte Planung)
- Der Einfluss verschiedener didaktischer Ansätze auf die Unterrichtsplanung
- Praktische Implikationen für die Unterrichtsgestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung begründet die Relevanz des Themas Unterrichtsplanung, insbesondere für Berufsanfänger im Lehrberuf. Sie hebt die Notwendigkeit einer gründlichen Vorbereitung und Planung hervor, um mögliche Fehler zu minimieren und den Lernerfolg der Schüler zu optimieren. Die Arbeit wählt den Fokus auf methodische Schwerpunkte der Unterrichtsplanung aufgrund des Gefühls unzureichender Vorbereitung durch die universitäre Ausbildung. Es wird die Bedeutung der Unterrichtsplanung als zentralen Aspekt des Lehrerberufs betont, der weit über die reine Unterrichtsstunde hinausreicht und Planung, Vorbereitung, Durchführung und Kontrolle umfasst. Die Einleitung führt verschiedene Konzepte der Unterrichtsplanung an und benennt wesentliche Unterschiede in Bezug auf die Bedeutung der einzelnen Planungsentscheidungen, den zeitlichen Ablauf der Planung und die Beteiligungsform von Lehrern und Schülern. Schließlich werden grundlegende Prinzipien der Unterrichtsplanung, wie das Prinzip der Kontinuität, kurz angesprochen.
2. Theoretische Modelle der Unterrichtsplanung: Dieses Kapitel präsentiert eine detaillierte Analyse verschiedener theoretischer Modelle der Unterrichtsplanung. Es werden die "Didaktische Analyse", das "Perspektivenschema", das "Berliner Modell", das "Hamburger Modell" und "PLANA" im Detail untersucht, jeweils mit ihren spezifischen Ansätzen, Stärken und Schwächen. Der Fokus liegt auf den unterschiedlichen didaktischen Hintergründen und den jeweiligen Bedeutungsmessungen der verschiedenen Planungsschritte. Die Kapitel vergleicht die Modelle und beleuchtet ihre jeweiligen Stärken und Schwächen hinsichtlich der Gestaltung von Unterricht und der Berücksichtigung verschiedener didaktischer Perspektiven. Es wird aufgezeigt, wie diese Modelle den Planungs-prozess des Unterrichts strukturieren und welche didaktischen Überlegungen sie berücksichtigen.
3. Didaktische Funktionen der Unterrichtsplanung: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die didaktischen Funktionen der Unterrichtsplanung. Es werden wichtige Aspekte wie die Sequenzierung von Lernzielen (kognitiv, affektiv, psychomotorisch, sozioemotional, kommunikativ), die Strukturierung von Lerninhalten (elementare und exemplarische Inhalte), die Auswahl von Lehrmethoden (Stufentheorie, psychologisch-orientiertes Artikulationsschema), die Strukturierung von Unterrichtssituationen (traditionell, ganzheitlich, fächerübergreifend, problemorientiert, projektorientiert) und die Medienwahl ausführlich behandelt. Die Kapitel beleuchtet die Zusammenhänge zwischen diesen Aspekten und zeigt auf, wie sie für eine effektive Unterrichtsplanung miteinander verbunden sind. Es wird deutlich, dass eine umfassende Planung nicht nur die Inhalte, sondern auch die Methoden, Medien und die didaktische Gestaltung des Unterrichts berücksichtigt.
4. Planungsmodelle: In diesem Kapitel werden verschiedene Planungsmodelle vorgestellt und verglichen: Verlaufsplanung, Phasenplanung und lernzielorientierte Planung. Für jedes Modell wird die zugrundeliegende didaktische Theorie erläutert und die jeweiligen Vor- und Nachteile im Hinblick auf die Praxis der Unterrichtsgestaltung diskutiert. Die Kapitel veranschaulicht, wie diese Modelle die praktische Umsetzung der Unterrichtsplanung unterstützen und welche unterschiedlichen Ansätze sie dabei verfolgen. Die Analyse der verschiedenen Modelle soll die Vielfalt der möglichen Planungsansätze verdeutlichen und dem Leser helfen, ein geeignetes Modell für seine eigenen Unterrichtsplanungen zu wählen.
Schlüsselwörter
Unterrichtsplanung, Didaktische Analyse, Perspektivenschema, Berliner Modell, Hamburger Modell, PLANA, Lernziele, Lehrmethoden, Medienwahl, Unterrichtsgestaltung, Didaktik, Lerntheorien, Bildungstheorie, Planungsprozess.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Unterrichtsplanung
Was ist der Inhalt des Textes zur Unterrichtsplanung?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über die Unterrichtsplanung. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselbegriffe. Der Fokus liegt auf der Analyse verschiedener theoretischer Modelle der Unterrichtsplanung und deren didaktischen Funktionen. Praktische Aspekte der Unterrichtsgestaltung und der Einfluss verschiedener didaktischer Ansätze werden ebenfalls behandelt.
Welche theoretischen Modelle der Unterrichtsplanung werden vorgestellt?
Der Text analysiert detailliert fünf Modelle: die Didaktische Analyse, das Perspektivenschema (inkl. Kurzform nach Klafki und Strukturhilfen), das Berliner Modell, das Hamburger Modell und PLANA. Jedes Modell wird hinsichtlich seiner spezifischen Ansätze, Stärken und Schwächen im Detail untersucht, inklusive der didaktischen Hintergründe und der Bedeutung der einzelnen Planungsschritte. Die Modelle werden miteinander verglichen.
Welche didaktischen Funktionen der Unterrichtsplanung werden behandelt?
Der Text beleuchtet die didaktischen Funktionen der Unterrichtsplanung, darunter die Sequenzierung von Lernzielen (kognitiv, affektiv, psychomotorisch, sozioemotional, kommunikativ), die Strukturierung von Lerninhalten (elementare und exemplarische Inhalte), die Auswahl von Lehrmethoden (Stufentheorie, psychologisch-orientiertes Artikulationsschema), die Strukturierung von Unterrichtssituationen (traditionell, ganzheitlich, fächerübergreifend, problemorientiert, projektorientiert) und die Medienwahl. Die Zusammenhänge zwischen diesen Aspekten und deren Bedeutung für eine effektive Unterrichtsplanung werden ausführlich erklärt.
Welche Planungsmodelle werden vorgestellt und verglichen?
Der Text präsentiert und vergleicht drei Planungsmodelle: die Verlaufsplanung, die Phasenplanung und die lernzielorientierte Planung. Für jedes Modell werden die zugrundeliegende didaktische Theorie, die Vor- und Nachteile in der Praxis und die Unterstützung des praktischen Umsetzungsprozesses der Unterrichtsplanung erläutert. Die Analyse soll die Vielfalt der möglichen Planungsansätze verdeutlichen und dem Leser die Wahl eines geeigneten Modells erleichtern.
Was sind die Zielsetzung und die Themenschwerpunkte des Textes?
Die Arbeit untersucht methodische Schwerpunkte der Unterrichtsplanung. Das Ziel ist die Analyse und der Vergleich verschiedener theoretischer Modelle und praktischer Aspekte der Unterrichtsplanung. Die Bedeutung von Planungsprozessen für effektiven Unterricht wird beleuchtet. Die Themenschwerpunkte umfassen theoretische Modelle, didaktische Funktionen, verschiedene Planungsmodelle, den Einfluss didaktischer Ansätze und praktische Implikationen für die Unterrichtsgestaltung.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Text verwendet?
Schlüsselbegriffe sind: Unterrichtsplanung, Didaktische Analyse, Perspektivenschema, Berliner Modell, Hamburger Modell, PLANA, Lernziele, Lehrmethoden, Medienwahl, Unterrichtsgestaltung, Didaktik, Lerntheorien, Bildungstheorie, Planungsprozess.
Für wen ist dieser Text relevant?
Dieser Text ist besonders relevant für Lehramtsstudierende und Berufsanfänger im Lehrberuf, die sich einen umfassenden Überblick über die Theorie und Praxis der Unterrichtsplanung verschaffen möchten. Er ist auch nützlich für erfahrene Lehrkräfte, die ihre Planungsmethoden reflektieren und erweitern wollen.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist klar und strukturiert aufgebaut. Er beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas unterstreicht. Es folgen Kapitel zu theoretischen Modellen, didaktischen Funktionen und Planungsmodellen. Der Text schließt mit einer Zusammenfassung und Schlüsselbegriffen. Die übersichtliche Struktur mit Inhaltsverzeichnis und Kapitelzusammenfassungen erleichtert das Verständnis und die Navigation.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Seidler (Autor:in), 2008, Methodische Schwerpunkte der Unterrichtsplanung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91460