Stressbewältigung in der Schule durch
soziale Kompetenz
1 Einleitung
Ängste, psychosomatische Erkrankungen und soziale Defizite gehören in unserer stresskontaminierten Gesellschaft schon seit Jahren zum Alltagsbild. Die Opfer von Stress und seinen Auswirkungen jedoch werden immer jünger und sind längst nicht mehr nur in Managementetagen, sondern bereits in der Schule zu finden. Doch warum lohnt es sich überhaupt, sich mit dem Thema Stress und Stressreduktion im Besonderen zu befassen? Ist er nicht ein notwendiger Bestandteil einer jeden Gesellschaft und jedes Individuums?
Auf den Umgang mit Stress speziell innerhalb der Institution Schule soll das Hauptaugenmerk im Folgenden gerichtet werden.
Gründe dafür, dass selbst Kinder im Grundschulalter schon unter Stress stehen, können sehr vielfältiger Natur sein. Gesellschaftlicher Leistungsdruck, schwierige, zum Teil ungeklärte Familienverhältnisse, zu geringe Unterstützung von außen und Perspektivlosigkeit seien hier nur exemplarisch als mögliche Stressoren aufgeführt. Jedoch entsteht Stress nicht ausschließlich durch schwierige soziale schulexterne Faktoren, sondern häufig genug auch durch soziale Differenzen innerhalb der Interaktionen zwischen Schülern und Lehrern unter sich und miteinander. Welche Rolle spielt Schulklima und ein positives Schüler-Lehrer-Verhältnis bei der Stressreduktion? Ich bin der Meinung, dass durch die Verbesserung sozialer Kompetenzen auf beiden Seiten, die im besonderen bei Lehrern auf fundiertem theoretischen Hintergrund beruhen sollten, die schuleigenen Stressoren stark reduziert werden können. Um allerdings die dazu nötigen Fertigkeiten zu erlangen, ist es vermutlich notwendig, die eigenen sozialen Normen und damit auch sein Selbstbild als Lehrer in Frage zu stellen und gegebenenfalls zu korrigieren.
Des Weiteren soll die Frage beantwortet werden, welche Rolle Gesellschaft und Elternhaus bei der Erzeugung schulischer Stressoren einnehmen und inwieweit sie zur Stressreduktion beitragen oder diese behindern. Wollen wir als Gesellschaft überhaupt eine stressfreie Schule?
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stress
- Begriffserklärung
- Stressentstehung
- Stress im Alltag
- Auswirkungen von Stress
- Stressreduktion und Stressbewältigung
- Soziale Kompetenzen
- Begriffserklärung
- Wichtige soziale Kompetenzen
- Bedeutung und Ziele
- Erlangen sozialer Kompetenzen
- Probleme beim Neuerlernen sozialer Kompetenzen und der Korrektur alter Verhaltensweisen
- Stressreduktion durch soziale Kompetenzen
- Welche Art von Stressoren in der Schule können außerdem beeinflusst werden?
- Warum sind soziale Kompetenzen bei der Stressbewältigung wichtig?
- Praktische Anwendung
- Situationen lehrerbedingter Stressoren
- Situationen rektorbedingter Stressoren
- Stressorenbezogene Umfrage an einem Berliner Gymnasium
- Der zusätzliche Beitrag der Lehrer
- Gesellschaftswunsch und Schulstruktur versus Stressreformation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Phänomen von Stress in der Schule, insbesondere bei Schülern im Grundschulalter. Sie untersucht die Ursachen von Stress und die Rolle sozialer Kompetenzen in der Stressbewältigung. Die Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Verbesserung der sozialen Kompetenzen von Lehrern, um schuleigene Stressoren zu reduzieren. Darüber hinaus wird die Bedeutung des gesellschaftlichen und familiären Umfelds für die Entstehung und Bewältigung von schulischem Stress beleuchtet. Die Arbeit hinterfragt auch den gesellschaftlichen Wunsch nach einer stressfreien Schule und die strukturellen Herausforderungen, die diesem Ziel entgegenstehen.
- Stress als individuelles und gesellschaftliches Problem
- Stressoren in der Schule: Ursachen und Auswirkungen
- Soziale Kompetenzen als Instrument der Stressbewältigung
- Die Bedeutung von Lehrer-Schüler-Interaktion für das Schulklima
- Der Einfluss von Gesellschaft und Familie auf schulischen Stress
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Stress und seine Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche ein. Sie zeigt die Bedeutung der Stressreduktion im schulischen Kontext auf und stellt die These auf, dass die Verbesserung sozialer Kompetenzen auf beiden Seiten – Schülern und Lehrern – zu einer Reduzierung von Stressoren beitragen kann.
Kapitel 2 beleuchtet den Begriff "Stress" aus wissenschaftlicher Perspektive und erläutert die Entstehung von Stress durch kognitive Prozesse und die primäre und sekundäre Einschätzung von Situationen. Die Rolle der Umwelt und die Einflussfaktoren im Alltag werden beschrieben.
Kapitel 3 konzentriert sich auf soziale Kompetenzen. Der Begriff wird definiert und wichtige Kompetenzen werden vorgestellt. Die Bedeutung sozialer Kompetenzen für die Stressbewältigung und die Herausforderungen bei der Erlangung und Verbesserung dieser Kompetenzen werden diskutiert.
Kapitel 4 untersucht die Rolle sozialer Kompetenzen in der Stressreduktion. Die Frage, welche Stressoren in der Schule durch soziale Kompetenzen beeinflusst werden können, wird beantwortet. Die Bedeutung sozialer Kompetenzen für die Stressbewältigung wird erläutert.
Kapitel 5 beleuchtet die praktische Anwendung der Erkenntnisse in verschiedenen Situationen. Lehrerbedingte und rektorbedingte Stressoren werden analysiert. Die Ergebnisse einer Stressorenbezogenen Umfrage an einem Berliner Gymnasium werden vorgestellt.
Schlüsselwörter
Stress, Stressoren, Stressbewältigung, Soziale Kompetenzen, Schulklima, Lehrer-Schüler-Interaktion, Stressreduktion, Gesellschaft, Familie, Bildungssystem, Leistungsdruck.
- Quote paper
- Judith Mangelsdorf (Author), 2006, Stressreduktion - Stressbewältigung in der Schule durch soziale Kompetenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91576