Die Wahrheit über Pearl Harbor und den japanischen "Angriff"


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2007

16 Seiten


Leseprobe

Dr. Bernd A. Weil

Die Wahrheit über Pearl Harbor

"Yesterday, December 7, 1941 – a date which will live in infamy – the United States of America was suddenly and deliberately attacked by naval and air forces of the Empire of Japan."[1] (Übersetzung:"Ges­tern, am 7. Dezember 1941, – einem Tag, der in Schande fortleben wird – wurden die Vereinigten Staaten von Amerika plötzlich und vorsätzlich von See- und Luftstreitkräften des Kaiserreiches Japan angegrif­fen.") Diese berühmten Worte aus der Rede des amerikanischen Präsidenten Franklin Delano Roosevelt (FDR) am 8. Dezember 1941 vor den Kongressabgeordneten in Washington wollen suggerieren, dass der japanische Angriff auf Pearl Harbor, etwa zehn Kilometer westlich von Honolulu (Oahu), für die US-Re­gierung plötzlich und völlig überraschend erfolgt sei. Pearl Harbor gilt vielen immer noch als "heimtücki­scher Angriff der hinterlistigen Japaner" auf ein "ah­nungsloses Amerika". In den USA rührten sich aber schon kurze Zeit nach Pearl Harbor die Stimmen, die sagten, der Angriff sei nicht überraschend, ja sogar provoziert gewesen!

Beinahe 61 Jahre hat es gedauert, bis die letzten Details über den angeblichen "Überfall" der Japaner auf Pearl Harbor, den größten und bedeutendsten Flottenstützpunkt der Amerikaner im Pazifik, nun lückenlos beweisbar sind. Damit ist es zugleich das erste Mal gelungen, eine angebliche "Verschwörungstheorie" zweifelsfrei als Tatsache zu belegen! – Dieses Kapitel des Zweiten Weltkriegs, das mindestens 2.476 tote Amerikaner forderte, muss nun neu geschrieben werden.

Hier die ungeheuren Behauptungen:

1. Die US-Regierung unter Franklin Delano Roosevelt wusste über den Ort des von den Japa­nern geplan­ten Angriffs genauestens Bescheid.

2. Die US-Regierung kannte den exakten Termin und sogar die Uhrzeit des Angriffs.

3. Nicht die Japaner, sondern die Amerikaner haben bei Pearl Harbor zuerst geschossen!

Hier nun die eindeutigen Beweise:

1. Seit Oktober 1940 zirkulierte in Washington ein "Acht-Punkte-Plan", der das Ziel verfolgte, Japan zu einem Angriff auf die Vereinigten Staaten zu provozieren.[2]

Am 24. Januar 1941 schrieb der amerikanische Marineminister an seinen Kollegen, den Kriegsminis­ter Henry L. Stimson: "Es ist durchaus denkbar, dass Japan die Feindseligkeiten mit einem plötzlichen Angriff auf die Flotte oder den Stützpunkt Pearl Harbor eröffnet."

Am 27. Januar 1941 – also mehr als zehn Monate vor dem japanischen Angriff – schickte der dama­lige amerikanische Botschafter in Tokio, Joseph Grew, ein Telegramm an den amerikanischen Au­ßenminister Cordell Hull zur Übermittlung an Roosevelt. Darin hieß es wörtlich: "A surprise mass attack on Pearl Harbor was planned by the Japanese military forces, in case of 'trouble' between Ja­pan and the Uni­ted States."[3] (Übersetzung:"Die japanischen Militärstreitkräfte planten einen überra­schenden Großan­griff auf Pearl Harbor im Falle von 'Streitigkeiten' zwischen Japan und den Verei­nigten Staaten.") Diese Information gab das Auswärtige Amt auch an das Kriegs- und Marineministe­rium weiter, womit schon zu diesem frühen Zeitpunkt klar war, dass Pearl Harbor die am stärksten bedrohte Marinebasis der Amerikaner war.

In der Zeit vom 25. September 1940 bis zum Dezember 1941 war es den amerikanischen Armee- und Marine-Nachrichten­diensten (Office of Naval Intelligence [ONI]) gelungen, die geheimsten diploma­tischen ("J-19", "PA-K2" sowie "Purple") und die militärischen Codes (z. B. "JN-25-A"[4], "JN-25-B" [= "5-Num-Code"][5], der Kana-Code etc.) der Japaner fehler­frei zu entschlüsseln.[6] Ein Mari­nebericht aus dem Jahr 1946 enthält den Hinweis, dass 188 von den US-Geheimdiensten dechiff­rierte Nach­richten in den erwähnten Codes eindeutig auf einen bevor­stehenden Angriff der Japaner auf Pearl Harbor hinwiesen. Außerdem wur­den entsprechende War­nungen vor den japanischen Kriegsplänen auch von britischen, niederländi­schen und russischen Nach­richtendiensten an die Roo­sevelt-Regie­rung übermittelt.

Auch die angebliche Funkstille der Japaner bis unmittelbar vor dem Angriff wurde nicht eingehalten! Zahlrei­che Funksprüche der japanischen Flotte wurden von diversen US-Stellen (so zum Beispiel von dem Passagierschiff "SS Lurline") mitgehört und sofort entschlüsselt.[7] Nach 17jähriger Forschungsar­beit entdeckte und veröffentlichte der amerikanische Historiker und hoch dekorierte Weltkriegsvete­ran Robert B. Stinnett insgesamt 129 (!) japanische Funksprüche, von denen alleine am 6. Dezember 1941 vier Radiotelegramme vom militärischen US-Ge­heimdienst mitgehört, entschlüsselt und drei Stunden (!) vor dem Angriff auf Roosevelts Schreib­tisch lagen.[8] Mit seinem Scrambler-Telefon hätte er die Hawaii-Inseln sofort warnen können, aber er tat es nicht!

Ein Navy-Bericht von Bellinger und Martin sagte schon am 31. März 1941 über die japa­nische Mili­tärführung detailliert voraus: "They would strike Pearl Harbor without warning at dawn with aircrafts from a maximum of 6 carriers."

Am 10. Juli 1941 meldete der US-Militärattaché in Tokio Smith-Hutton, dass die japani­sche Marine heimlich Flugzeug-Torpedo-Angriffe in der Pearl Harbor sehr ähnlichen Ari­ake Bay übten. – Im Juli 1941 leitete der amerikanische Militärattaché in Mexiko einen Bericht an Wa­shington weiter, nach dem die Japaner spezielle kleine U-Boote konstruierten, um die amerikanische Flotte in Pearl Harbor anzugreifen. Ein entsprechendes Trainingsprogramm der Japaner sei bereits angelaufen.

Der britische Top-Spion Dusko Popov (Deckname "Tricycle"), der als Doppelagent Oahu für den deutschen militärischen Spionagedienst (die so genannte "Abwehr") auskundschaften sollte, erzählte dem FBI am 10. August 1941 von dem geplanten und unmittelbar bevorstehenden Angriff der Japaner auf Pearl Harbor. Gerade weil die Informationen so präzise und vollständig waren, hielt das FBI sie für unglaubwürdig!?

Im August 1941 (fast vier Monate vor dem "Überfall"!) übergab der Kongressabgeordnete Martin Dies aus Texas dem amerikanischen Präsidenten Roosevelt den strategischen Angriffsplan der Japa­ner mit einer Karte (!) der Hawaii-Insel Oahu und Pearl Harbor, um vor einem unmittelbaren Angriff zu warnen. Dies' Mitteilungen blieben nicht nur unberücksichtigt, sondern er wurde – nach eigener Aussage aus dem Jahr 1964 – von Außenminister Cordell Hull ausdrücklich angewiesen, nichts von seinen Informationen der Presse oder der Öffentlichkeit bekannt zu geben.

Alle modernen Schiffe der Vereinigten Staaten – darunter ihre fünf Flugzeugträger – wurden unmit­telbar vor dem 7. Dezember 1941 überraschend aus Pearl Harbor abkommandiert und kehrten nach dem Angriff wieder dorthin zurück. Zur Zeit des japanischen Angriffs lagen im "Perlen-Hafen" nur Relikte aus dem Ersten Weltkrieg, von denen die meisten wenig später wieder flott gemacht werden konnten.

2. Anfang Herbst 1941 erzählte der koreanische Agent Kilsoo Haan dem CBS-Reporter Eric Severeid, dass der koreanische Untergrund erfahren habe, dass die Japaner einen Angriff auf Pearl Harbor noch vor Weihnachten planten. Ein Koreaner habe sogar die Angriffs­pläne persönlich gesehen. – Ende Oktober 1941 bestätigte Kilsoo Haan dem US-Senator Guy Gillette schließlich nochmals den japani­schen Angriff für Dezember 1941 oder Ja­nuar 1942. Daraufhin alarmierte Gillette unverzüglich das amerikanische Außenministe­rium, die militärischen Geheimdienste und Franklin Delano Roosevelt persönlich, ohne dass etwas geschah!

[...]


[1] Das Originaldokument der Rede Roosevelts findet sich im Internet unter:

http://www.archives.gov/digital_classroom/lessons/day_of_infamy/images/infamy_address_1.gif

sowie als Abschrift unter: http://historymatters.gmu.edu/d/5166/

[2] Vgl. Stinnett, Robert B.: Pearl Harbor. Wie die amerikanische Regierung den Angriff provozierte und 2476 ihrer Bürger sterben ließ. Frankfurt am Main 2003 (Originaltitel: Day of Deceit: The Truth about FDR and Pearl Harbor [USA 2001])

[3] The Ambassador in Japan (Grew) to the Secretary of State: Rumor of Air Strike on Pearl Harbor. In: From Japan 1931-1941, Vol. 11, p. 133. – Das Originaltelegramm findet sich als Regierungsdokument Nr. 711.94/1936 im In­ternet unter: http://www.ibiblio.org/pha/timeline/410127apw.html

[4] Das war die Version des japanischen Militärcodes "JN-25" bis zum Dezember 1941.

[5] JN-25-B stand für die von den Japanern 1941 verwendete und von Agnes Meyer Driscoll, der legendären Chef-Kryptologin der US-Marine, entschlüsselte Variante des "5-Num-Codes".

[6] Vgl. Central Intelligence Agency (CIA): Factbook 2002. Chapter: An Overview of American Intelligence until World War II

[7] Vgl. Stinnett, Robert B.: Pearl Harbor. Wie die amerikanische Regierung den Angriff provozierte und 2476 ihrer Bürger sterben ließ. Frankfurt am Main 2003 (Originaltitel: Day of Deceit: The Truth about FDR and Pearl Harbor [USA 2001]). – Vgl. dazu auch: Provoziertes Trauma? Ein neues Buch über Pearl Harbor wirft Fragen auf. In: 3sat-Magazin "Kulturzeit" vom 4. September 2003

[8] Vgl. Stinnett: a. a. O. sowie: Iserbyt, Charlotte Thompson: What we need to know about Pearl Harbor and why. Suspicious of FDR's orders, Admiral Richardson was soon relieved by Roosevelt. In: The Times Record, Com­mentary, Dec. 28, 2001, p. 21

(Internet: http://www.deliberatedumbingdown.com/OtherPDFs/Pearl_Harbor___Iserbyt.pdf)

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Die Wahrheit über Pearl Harbor und den japanischen "Angriff"
Autor
Jahr
2007
Seiten
16
Katalognummer
V91616
ISBN (eBook)
9783638049214
ISBN (Buch)
9783638943833
Dateigröße
2727 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wahrheit, Pearl, Harbor
Arbeit zitieren
Dr. phil. Bernd Weil (Autor:in), 2007, Die Wahrheit über Pearl Harbor und den japanischen "Angriff", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91616

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