Leseprobe
Dr. Bernd A. Weil
Die Wahrheit über Pearl Harbor
"Yesterday, December 7, 1941 – a date which will live in infamy – the United States of America was suddenly and deliberately attacked by naval and air forces of the Empire of Japan."[1] (Übersetzung:"Gestern, am 7. Dezember 1941, – einem Tag, der in Schande fortleben wird – wurden die Vereinigten Staaten von Amerika plötzlich und vorsätzlich von See- und Luftstreitkräften des Kaiserreiches Japan angegriffen.") Diese berühmten Worte aus der Rede des amerikanischen Präsidenten Franklin Delano Roosevelt (FDR) am 8. Dezember 1941 vor den Kongressabgeordneten in Washington wollen suggerieren, dass der japanische Angriff auf Pearl Harbor, etwa zehn Kilometer westlich von Honolulu (Oahu), für die US-Regierung plötzlich und völlig überraschend erfolgt sei. Pearl Harbor gilt vielen immer noch als "heimtückischer Angriff der hinterlistigen Japaner" auf ein "ahnungsloses Amerika". In den USA rührten sich aber schon kurze Zeit nach Pearl Harbor die Stimmen, die sagten, der Angriff sei nicht überraschend, ja sogar provoziert gewesen!
Beinahe 61 Jahre hat es gedauert, bis die letzten Details über den angeblichen "Überfall" der Japaner auf Pearl Harbor, den größten und bedeutendsten Flottenstützpunkt der Amerikaner im Pazifik, nun lückenlos beweisbar sind. Damit ist es zugleich das erste Mal gelungen, eine angebliche "Verschwörungstheorie" zweifelsfrei als Tatsache zu belegen! – Dieses Kapitel des Zweiten Weltkriegs, das mindestens 2.476 tote Amerikaner forderte, muss nun neu geschrieben werden.
Hier die ungeheuren Behauptungen:
1. Die US-Regierung unter Franklin Delano Roosevelt wusste über den Ort des von den Japanern geplanten Angriffs genauestens Bescheid.
2. Die US-Regierung kannte den exakten Termin und sogar die Uhrzeit des Angriffs.
3. Nicht die Japaner, sondern die Amerikaner haben bei Pearl Harbor zuerst geschossen!
Hier nun die eindeutigen Beweise:
1. Seit Oktober 1940 zirkulierte in Washington ein "Acht-Punkte-Plan", der das Ziel verfolgte, Japan zu einem Angriff auf die Vereinigten Staaten zu provozieren.[2]
Am 24. Januar 1941 schrieb der amerikanische Marineminister an seinen Kollegen, den Kriegsminister Henry L. Stimson: "Es ist durchaus denkbar, dass Japan die Feindseligkeiten mit einem plötzlichen Angriff auf die Flotte oder den Stützpunkt Pearl Harbor eröffnet."
Am 27. Januar 1941 – also mehr als zehn Monate vor dem japanischen Angriff – schickte der damalige amerikanische Botschafter in Tokio, Joseph Grew, ein Telegramm an den amerikanischen Außenminister Cordell Hull zur Übermittlung an Roosevelt. Darin hieß es wörtlich: "A surprise mass attack on Pearl Harbor was planned by the Japanese military forces, in case of 'trouble' between Japan and the United States."[3] (Übersetzung:"Die japanischen Militärstreitkräfte planten einen überraschenden Großangriff auf Pearl Harbor im Falle von 'Streitigkeiten' zwischen Japan und den Vereinigten Staaten.") Diese Information gab das Auswärtige Amt auch an das Kriegs- und Marineministerium weiter, womit schon zu diesem frühen Zeitpunkt klar war, dass Pearl Harbor die am stärksten bedrohte Marinebasis der Amerikaner war.
In der Zeit vom 25. September 1940 bis zum Dezember 1941 war es den amerikanischen Armee- und Marine-Nachrichtendiensten (Office of Naval Intelligence [ONI]) gelungen, die geheimsten diplomatischen ("J-19", "PA-K2" sowie "Purple") und die militärischen Codes (z. B. "JN-25-A"[4], "JN-25-B" [= "5-Num-Code"][5], der Kana-Code etc.) der Japaner fehlerfrei zu entschlüsseln.[6] Ein Marinebericht aus dem Jahr 1946 enthält den Hinweis, dass 188 von den US-Geheimdiensten dechiffrierte Nachrichten in den erwähnten Codes eindeutig auf einen bevorstehenden Angriff der Japaner auf Pearl Harbor hinwiesen. Außerdem wurden entsprechende Warnungen vor den japanischen Kriegsplänen auch von britischen, niederländischen und russischen Nachrichtendiensten an die Roosevelt-Regierung übermittelt.
Auch die angebliche Funkstille der Japaner bis unmittelbar vor dem Angriff wurde nicht eingehalten! Zahlreiche Funksprüche der japanischen Flotte wurden von diversen US-Stellen (so zum Beispiel von dem Passagierschiff "SS Lurline") mitgehört und sofort entschlüsselt.[7] Nach 17jähriger Forschungsarbeit entdeckte und veröffentlichte der amerikanische Historiker und hoch dekorierte Weltkriegsveteran Robert B. Stinnett insgesamt 129 (!) japanische Funksprüche, von denen alleine am 6. Dezember 1941 vier Radiotelegramme vom militärischen US-Geheimdienst mitgehört, entschlüsselt und drei Stunden (!) vor dem Angriff auf Roosevelts Schreibtisch lagen.[8] Mit seinem Scrambler-Telefon hätte er die Hawaii-Inseln sofort warnen können, aber er tat es nicht!
Ein Navy-Bericht von Bellinger und Martin sagte schon am 31. März 1941 über die japanische Militärführung detailliert voraus: "They would strike Pearl Harbor without warning at dawn with aircrafts from a maximum of 6 carriers."
Am 10. Juli 1941 meldete der US-Militärattaché in Tokio Smith-Hutton, dass die japanische Marine heimlich Flugzeug-Torpedo-Angriffe in der Pearl Harbor sehr ähnlichen Ariake Bay übten. – Im Juli 1941 leitete der amerikanische Militärattaché in Mexiko einen Bericht an Washington weiter, nach dem die Japaner spezielle kleine U-Boote konstruierten, um die amerikanische Flotte in Pearl Harbor anzugreifen. Ein entsprechendes Trainingsprogramm der Japaner sei bereits angelaufen.
Der britische Top-Spion Dusko Popov (Deckname "Tricycle"), der als Doppelagent Oahu für den deutschen militärischen Spionagedienst (die so genannte "Abwehr") auskundschaften sollte, erzählte dem FBI am 10. August 1941 von dem geplanten und unmittelbar bevorstehenden Angriff der Japaner auf Pearl Harbor. Gerade weil die Informationen so präzise und vollständig waren, hielt das FBI sie für unglaubwürdig!?
Im August 1941 (fast vier Monate vor dem "Überfall"!) übergab der Kongressabgeordnete Martin Dies aus Texas dem amerikanischen Präsidenten Roosevelt den strategischen Angriffsplan der Japaner mit einer Karte (!) der Hawaii-Insel Oahu und Pearl Harbor, um vor einem unmittelbaren Angriff zu warnen. Dies' Mitteilungen blieben nicht nur unberücksichtigt, sondern er wurde – nach eigener Aussage aus dem Jahr 1964 – von Außenminister Cordell Hull ausdrücklich angewiesen, nichts von seinen Informationen der Presse oder der Öffentlichkeit bekannt zu geben.
Alle modernen Schiffe der Vereinigten Staaten – darunter ihre fünf Flugzeugträger – wurden unmittelbar vor dem 7. Dezember 1941 überraschend aus Pearl Harbor abkommandiert und kehrten nach dem Angriff wieder dorthin zurück. Zur Zeit des japanischen Angriffs lagen im "Perlen-Hafen" nur Relikte aus dem Ersten Weltkrieg, von denen die meisten wenig später wieder flott gemacht werden konnten.
2. Anfang Herbst 1941 erzählte der koreanische Agent Kilsoo Haan dem CBS-Reporter Eric Severeid, dass der koreanische Untergrund erfahren habe, dass die Japaner einen Angriff auf Pearl Harbor noch vor Weihnachten planten. Ein Koreaner habe sogar die Angriffspläne persönlich gesehen. – Ende Oktober 1941 bestätigte Kilsoo Haan dem US-Senator Guy Gillette schließlich nochmals den japanischen Angriff für Dezember 1941 oder Januar 1942. Daraufhin alarmierte Gillette unverzüglich das amerikanische Außenministerium, die militärischen Geheimdienste und Franklin Delano Roosevelt persönlich, ohne dass etwas geschah!
[...]
[1] Das Originaldokument der Rede Roosevelts findet sich im Internet unter:
http://www.archives.gov/digital_classroom/lessons/day_of_infamy/images/infamy_address_1.gif
sowie als Abschrift unter: http://historymatters.gmu.edu/d/5166/
[2] Vgl. Stinnett, Robert B.: Pearl Harbor. Wie die amerikanische Regierung den Angriff provozierte und 2476 ihrer Bürger sterben ließ. Frankfurt am Main 2003 (Originaltitel: Day of Deceit: The Truth about FDR and Pearl Harbor [USA 2001])
[3] The Ambassador in Japan (Grew) to the Secretary of State: Rumor of Air Strike on Pearl Harbor. In: From Japan 1931-1941, Vol. 11, p. 133. – Das Originaltelegramm findet sich als Regierungsdokument Nr. 711.94/1936 im Internet unter: http://www.ibiblio.org/pha/timeline/410127apw.html
[4] Das war die Version des japanischen Militärcodes "JN-25" bis zum Dezember 1941.
[5] JN-25-B stand für die von den Japanern 1941 verwendete und von Agnes Meyer Driscoll, der legendären Chef-Kryptologin der US-Marine, entschlüsselte Variante des "5-Num-Codes".
[6] Vgl. Central Intelligence Agency (CIA): Factbook 2002. Chapter: An Overview of American Intelligence until World War II
[7] Vgl. Stinnett, Robert B.: Pearl Harbor. Wie die amerikanische Regierung den Angriff provozierte und 2476 ihrer Bürger sterben ließ. Frankfurt am Main 2003 (Originaltitel: Day of Deceit: The Truth about FDR and Pearl Harbor [USA 2001]). – Vgl. dazu auch: Provoziertes Trauma? Ein neues Buch über Pearl Harbor wirft Fragen auf. In: 3sat-Magazin "Kulturzeit" vom 4. September 2003
[8] Vgl. Stinnett: a. a. O. sowie: Iserbyt, Charlotte Thompson: What we need to know about Pearl Harbor and why. Suspicious of FDR's orders, Admiral Richardson was soon relieved by Roosevelt. In: The Times Record, Commentary, Dec. 28, 2001, p. 21
(Internet: http://www.deliberatedumbingdown.com/OtherPDFs/Pearl_Harbor___Iserbyt.pdf)