Bei der Recherche des Themas fand ich heraus, dass die Entwicklung von Kindern mit Down-Syndrom allgemein langsamer verläuft als bei nichtbehinderten Kindern. Was genau 'langsamer' bedeutet und welche Faktoren diese Entwicklung beschleunigen oder verlangsamen können, möchte ich mit dieser Arbeit erklären. Die Themenfrage der Arbeit lautet: „Wie verläuft der Entwicklungsprozess bei Kindern mit Down-Syndrom im Gegensatz zu nichtbehinderten Kindern.“
In dem ersten Teil möchte ich den Begriff Down-Syndrom spezifizieren und ihn in seine verschiedenen Erscheinungsformen ordnen. Daraufhin erläutere ich in vier Kategorien die verschiedenen Entwicklungsprozesse, welche Kinder in ihrer Entwicklung durchlaufen. Am Ende der Arbeit gehe ich noch auf die Besonderheiten von Kindern mit Down-Syndrom ein und erkläre die wichtigsten Ziele bei der Frühförderung für Kinder mit dieser genetischen Besonderheit.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Was ist das Down-Syndrom
3. Allgemeiner Entwicklungsverlauf
3.1. Die Geistige Entwicklung
3.2. Die Grob- und Feinmotorische Entwicklung
3.3. Die Kognitive Entwicklung
3.4. Kommunikation und Sozialverhalten
4. Therapeutische Maßnahmen
5. Besonderheiten
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Kinder mit Down-Syndrom gibt es auf der ganzen Welt. Als ich vor kurzem einen Artikel über ein Kind gelesen habe, welches trotz seiner Einschränkung durch das Down-Syndrom an einer Schule für nichtbehinderte Kinder eingeschult wurde, stellte ich mir die Frage, wie dies möglich ist. Immer mehr Frauen entscheiden sich gegen die Geburt eines Kindes mit Behinderung, da sich heutzutage viele Menschen nicht vorstellen können, ein Kind mit Behinderung in die Welt zu setzen. Jedoch gibt es auch Eltern, die für diese Kinder einstehen. Tim wurde noch im Bauch der Mutter mit dem Down-Syndrom diagnostiziert. Sie entschied sich, ihr ungeborenes Kind in der schon weit fortgeschrittenen Schwangerschaft abzutreiben. Doch Tim wollte Leben und die Ärzte beschlossen das Kind nicht zu töten. Er wurde von einer Pflege Familie aufgenommen, welche sich sehr intensiv mit ihm beschäftigt. Durch die individuelle Frühförderung und der zeitintensiven Betreuung zuhause. Bei der weiteren Recherche des Themas fand ich heraus, dass die Entwicklung von Kindern mit Down-Syndrom allgemein langsamer verläuft als bei nichtbehinderten Kindern. Was genau langsamer bedeutet und welche Faktoren diese Entwicklung beschleunigen oder verlangsamen können möchte ich mit dieser Arbeit erklären. Die Themenfrage der Arbeit lautet: „Wie verläuft der Entwicklungsprozess bei Kindern mit Down-Syndrom im Gegensatz zu nichtbehinderten Kindern.“ In dem ersten Teil möchte ich den Begriff Down-Syndrom spezifizieren und ihn in seine verschiedenen Erscheinungsformen ordnen. Daraufhin erläutere ich in vier Kategorien die verschiedenen Entwicklungsprozesse, welche Kinder in ihrer Entwicklung durchlaufen. Am Ende der Arbeit gehe ich noch auf die Besonderheiten von Kindern mit Down-Syndrom ein und erkläre die wichtigsten Ziele bei der Frühförderung für Kinder mit dieser genetischen Besonderheit.1 2
2. Was ist das Down-Syndrom
Zunächst spricht man beim Down-Syndrom von keiner Krankheit, da es sich hier um eine unveränderbare genetische Besonderheit handelt. Beim Menschen ist es üblich, dass er von Geburt an 23 Chromosomenpaare in allen menschlichen Zellen aufweist. Menschen mit Down-Syndrom allerdings weisen ein zusätzliches Chromosom auf. Das Chromosom 21 ist bei ihnen dreifach vorhanden. Aus diesen Grund spricht man deswegen oftmals auch von einer Trisomie 21. Insgesamt gibt es drei Formen des Down-Syndroms. Die Trisomie 21 ist die am häufigsten auftretende Form mit etwa 95% der Fälle. Bei nur etwa fürnf Prozent tritt die so genannte Translokations-Trisomie auf, welche in ungefähr 50% der Fälle spontan beim Teilungsprozess der Ei- oder Samenzelle geschieht. Die andere Hälfte wird durch den Vater und der Mutter vererbt. Jedoch ist auch hier das Chromosom 21 immer dreimal vorhanden, nur dass es sich hier an ein anderes Chromosom angelagert hat. In nur etwa drei Prozent der Fälle tritt die Mosaik-Trisomie auf. Hier ist das extra Chromosom, nicht wie in den anderen beiden Fällen, in allen Körperzellen dreifach, sondern in manchen auch ganz normal doppelt vorhanden. Welche Form im jeweiligen Einzelfall vorliegt, kann man durch eine Chromosomenuntersuchung klären. Die genaue Ursache, warum sich eine Zellteilungsstörung entwickelt, ist noch unbekannt, dennoch weiß man, dass das Risiko hierfür mit zunehmenden Alter der Mutter (über 35 Jahren) steigt. 80% der Mütter sind aber trotzdem jünger als 35 Jahre bei der Geburt ihres Kindes mit Down-Syndrom. Das Down-Syndrom ist auf der ganzen Welt in allen Bevölkerungsschichten zu finden. Weltweit leben circa fünf Millionen Menschen mit dem Down-Syndrom. In Deutschland kommt bei circa jeder 700 Geburt ein Kind mit Down-Syndrom zur Welt. Jährlich sind es ungefähr 1200 Geburten. Es gibt keine offizielle Statistiken zu diesen Zahlen, deswegen können keine genauen Angaben gennant werden.
Die Entstehung des Begriffs Down-Syndrom bezieht sich auf den englischen Arzt John Langdon Haydon Down (1828-1896), der im Jahre 1866 damit nicht nur diese Personen zu beschreiben versuchte, sonder auch die erste gezielte Förderung für diese Menschen anregte. Sowohl in der wissenschaftlichen Literatur als auch in der Umgangssprache bricht man heute vom Down-Syndrom. (vgl. ADS 2017: O.S.)
Die Lebensqualität sowie die Lebenserwartung weisen heutzutage eine deutliche Verbesserung auf. Grund dafür sind Antibiotika, die die Infektionsgefährdeten Kinder vor Infekten bewahren. Menschen mit Fehlbildungen werden heutzutage unmittelbar nach der Geburt behandelt und Menschen mit Trisomie 21 frühzeitig therapiert. Die Trisomie 21 kann bereits vor der Geburt im Rahmen der Pränataldiagnostik diagnostiziert werden. Dabei werden Zellen des Fruchtwassers einer Schwangeren Frau entnommen und in einer Chromosomenanalyse untersucht. Auch durch den Ultraschall können unspezifische Zeichen wie zum Beispiel einer Nackentransparenz, ein zu kleiner Oberschenkel- oder Oberarmknochen, Wachstumsstörungen des Fetus oder Auffälligkeiten des Herzens zum Vorschein kommen. Durch das dreifach vorhandene Chromosom 21 kann es zu Fehlentwicklungen der Organe und Gewebe kommen. Wie stark diese Fehlentwicklungen ausgeprägt sind ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Jedoch haben fast alle Erkrankten das charakteristische Erscheinungsbild: kurzem Kopf mit flachem Hinterkopf und kurzem Hals; leicht schräg stehende Augen; einem runden und flachen Gesicht; vergrößerter Augenabstand; häufig offen stehender Mund; unterentwickeltem Kiefer und Zähnen; kurzen breiten Händen und kurzen Fingern. Das Körperwachstum ist in den meisten Fällen verlangsamt in Begleitung mit verzögerten Reflexen und einer geringen Muskelspannung. Häufig ist das Down-Syndrom mit weiteren körperlichen Fehlbildungen verbunden. Eine der häufigsten ist ein Herzfehler. Weiterhin sind Kinder mit Down-Syndrom anfälliger für eine Leukämie Erkrankung. (vgl. DVfG GmbH O.J.: O.S.) Wie man sehen kann sind diese Kinder im allgemeinen von Geburt an eingeschränkter als nichtbehinderte Kinder. Was dies für die Entwicklung des Kindes heißt, möchte ich in dem nächsten Punkt erklären.
3. Allgemeiner Entwicklungsverlauf
Allgemein gesehen ist die Sensomotorische, die motorische und kognitive Entwicklung um circa die Hälfte des Entwicklungstempos verzögert. Vergleicht man die Kognitiven Fähigkeiten kann man Kinder mit Down-Syndrom in zunehmenden Maß im Bereich der leichten bis mäßigen Behinderung einordnen. Bei den Grob- und feinmotorischen Fähigkeiten stellt man allgemein eine langsamere Entwicklung fest, insofern, dass ihre Bewegungen als ungenau und plump erscheinen. (vgl. Rauh et al. 1991) Tagsüber weisen die Kleinkinder meist ein stilles und teilnahmeloses Verhalten auf und übermitteln ihre Wünsche selten durch Schreien oder Weinen. Weinen erfolgt meist erst durch eine Reaktion auf physische Anlässe. Im Gegensatz zu nicht-behinderten Kindern ist das Gewicht bei der Geburt deutlich geringer. Dies ist insofern problematisch, da sich die Gewichtszunahme nach der Geburt durch angeborene Anomalien, Saug und Schluckproblemen erschwert. (vgl. Carr 1987) In den nächsten Unterpunkten möchte ich Anhand einer Studie genauer auf die Probleme im Entwicklungsverlauf eingehen.
3.1. Die geistige Entwicklung
In den ersten drei Lebensjahren entwickeln sich Kinder mit Down-Syndrom durchschnittlich um die Hälfte langsamer als nicht-behinderte Kinder. Das heißt, dass sie sich im Durchschnitt mit einem Lebensalter von zwei Jahren einem Entwicklungsniveau eines 12-14 monatigen nicht-behinderten Kindes befinden. In den nächsten Jahren vermindert sich das Tempo der Entwicklung auf etwa ein Drittel der normalen Entwicklung. Die liegt daran, dass bei nicht-behinderte Kinder durch den Erwerb von sprachlichen Kompetenzen ganz wesentlich die geistigen Leistungen charakterisieret werden. Kinder mit Down-Syndrom hingegen haben in diesen Bereich ein zusätzliches Handicap. (vgl. Carr 1988) Dadurch, dass sich Kinder mit Down-Syndrom in den ersten Jahren vergleichsweise zügiger, dann aber langsamer entwickeln, ist eine Charakteristika erkennbar, welche sie von geistig behinderten Kindern unterscheidet. In einer Studie aus Kalifornien, befanden sich 10 jährige auf einem durchschnittlichen geistigen Entwicklungsniveau von vier Jahren und auf einem Sprachentwicklungsniveau von dreieinhalb Jahren. (Sigman & Ruskin 1999) Bei einer Studie der Australier Crombie & Gun befanden sich die Kinder im Alter von 14 Jahren auf dem durchschnittlichen Entwicklungsalter von etwa fünf Jahren.
3.2. Die Grob- und feinmotorische Entwicklung
Bei jedem Kind ist eine der ersten zu erlernenden Fähigkeiten die Kopfkontrolle. (vgl. Puschel 1995) Bei nichtbehinderten Kinder passiert dies durchschnittlich mit fünf Monaten, bei Kindern mit Down-Syndrom erst zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat. Diese Verzögerung entsteht dadurch, wie oben schon beschrieben, dass bei Kinder mit Down-Syndrom nach der Geburt die Gewichtszunahme erschwert wird und zudem unter körperlichen Anomalien leiden. Daraus folgt, dass der Muskelaufbau bereits länger andauert und somit allein schon die Kopfkontrolle verzögert ist. Ein weiterer wichtiger Bestandteil bei der Entwicklung des Kindes spielt die Augen-Hand-Koordination. Diese ermöglicht Säuglingen durch das Ansehen, Greifen und Wiederloslassen von Objekten ein bewußtes Eingreifen aber auch Verändern seiner Umwelt. Kinder mit Down-Syndrom machen diesen Schritt circa in der Mitte ihres ersten Lebensjahres während eine normale Entwicklung von dem vierten Lebensmonat spricht. (vgl. Pueschel 1995)
Der nächste Entwicklungsschritt ist die Phase des Umdrehen von der Rücken- in die Bauchlage und umgekehrt, welche auch wieder zeitverzögert ist. Das Erlernen der Einnahme einer Sitzposition wird auch wieder durch die von vorher genannten Kopfschwankungen aufgrund der Muskelschwäche sehr erschwert. Dies hat zur Folge das sich die Entwicklung bereits hier schon um die Hälfte der normalen Entwicklung verzögert. Zudem weicht die Einnahme der Sitzposition ab. Kinder mit Down-Syndrom drehen sich zunächst auf den Bauch (soweit sie es schon können), spreizen die Beine und versuchen dann den Rumpf mit den Armen hoch zu drücken. Nichtbehinderte Kinder entgegen, drehen sich nur zur Seite und Stemmen sich hoch um in die gewünschte Sitzposition zu gelangen. Eine der wichtigsten Entwicklungsschritte zur weiteren Erschließung der Umwelt ist die Fortbewegungsfähigkeit des Robbens und Krabbelns. Die Entwicklungszeiträume dieser Phase unterscheiden sich nur kaum. Was sich jedoch sehr strak unterscheidet ist die darauffolgende Phase des Stehens. Nichtbehinderte Kinder benötigen dafür etwa elf Monate, wobei Kinder mit DS dies erst im 20. Lebensmonats erlernen. Spätestens hier sieht man, wie weit sich der Entwicklungsfortschritt voneinander entfernt. Der Grund für diese zeitverzögerte Entwicklung ist das Resultat aus der gering ausgeprägten Vitalität, Aumerksamkeit, Initiative und der Neugier aber auch der Muskelschwächen im Kopf, Arm und Schulterbereich und des Rumpfbereiches. (vgl. Pueschel 1995)
3.3. Die kognitive Entwicklung
Vor der Forschung über die Entwicklung von Kindern mit Down-Syndrom wurden diese als schwer bis hin zu sehr schwer geistig behindert eingestuft. Dies ist jedoch widerlegt worden. Oftmals besteht heute aber noch das Vorurteil, das bei Kinder mit Down-Syndrom automatisch der Intelligenzquotient vermindert sei. Dies ist jedoch eine fälschliche Interpretation, da sich nur das Entwicklungstempo verlangsamt ist, im Vergleich zu Menschen des gleichen alters. Unmittelbar nach der Geburt beträgt der Intelligenzquotient, im vergleich zu nichtbehinderten Kindern, nahezu 100% welcher sich erst im Verlauf des ersten Lebensjahres auf etwa 70% abnimmt. Durch das Angebot der Frühförderung, welche heutzutage immer mehr Beachtung erfährt, werden Kinder mit Down-Syndrom nur noch als leicht bis mittelgradig behindert eingestuft. Dies entspricht in etwa 55% einer normalen Entwicklung. Die Spannbreite der kognitiven Fähigkeiten ist bei Kindern mit DS individuell sehr stark abweichen. Dadurch spricht man heute oft schon von durchschnittlicher Intelligenz. Ein schwerer Grad der Behinderung tritt heute nur noch in sehr seltenen Fällen auf. (vgl. Puschel 1995)
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1 1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung aller personalisierten Sprachformen verzichtet. Sämtliche Sprachformen gelten gleicherwohl für jedes Geschlecht
2 Down-Syndrom abgekürzt mit DS
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