Reward-based Crowdfunding-Projekte (RBCFP). Investitionsmotivation der privaten Geldgeber

Eine verhaltensorientierte Analyse


Masterarbeit, 2020

141 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

II Abbildungsverzeichnis

III Tabellenverzeichnis

IV Abkürzungsverzeichnis

0 Abstract

1 Einleitung
1.2 Was treibt die Crowd an, junge Start-Up-Ideen zu finanzieren?
1.3 Crowdfunding als Finanzierungsalternative für junge Unternehmen in Deutschland

2 Annährung an das Phänomen Crowdfunding: Erschließung theoretischer Grundlagen
2 Problemzentrierte Zielsetzung, Forschungslücken sowie Forschungsfragen
2.1 Aufbau und Vorgehensweise der Untersuchung Inhaltliche Abgrenzung
2.2 Bildung eines theorieleitenden initialen Bezugsrahmens
2.3 Forschungsfeld Crowdfunding: Das Finanzierungsgeschehen im Wandel
2.4 Definition des Crowdfunding und begriffliche Abgrenzung
2.2.1 Ausprägungsformen des Crowdfundings
2.2.2 Beteiligte Akteure im Crowdfunding
2.2.3 Funktionsweise und idealtypischer Ablauf einer Crowdfunding- Kampagne
2.2.4 Entstehung und aktuelle Entwicklung des Crowdfunding Exkurs: Grundzüge der Motivationspsychologie Stand der Forschung zu den
2.2.5 Motiven der Geldgeber im reward-based Crowdfunding
2.4.1 Übersicht der modellspezifischen Motivationsforschung
2.4.2 Entscheidungskriterien und Motive in der (Crowdfunding-) Literatur
2.4.2.1 Altruismus
2.4.2.2 Vergnügen
2.4.2.3 Identifikation
2.4.2.4 Gemeinschaft
2.4.2.5 Anerkennung
2.4.2.6 Persönlicher Nutzen
2.4.2.7 Belohnung
2.4.2.8 Rendite
2.4.2.9 Herdenverhalten
2.4.3 Weitere Erfolgsfaktoren von Crowdfunding-Kampagnen

3 Quantitative Studie zur Exploration der Renditeorientierung bei belohnungsbasierten Crowd-Investitionen
3.1 Ableitung der Zielsetzung der explorativen Studie mithilfe des Forschungsdesigns
3.2 Empirische Vorgehensweise bei der Erhebung und Analyse der Daten
3.2.1 Datenerhebung mittels Web Scraping
3.2.2 Beschreibung der Crowdfunding-Plattform als Untersuchungsgegenstand und Zusammensetzung der Stichprobe
3.2.3 Aufbereitung der Daten und Verfahren der explorativen Datenanalyse
3.3 Gütekriterien der quantitativ explorativen Forschung
3.4 Analyse der angebotenen und nachgefragten Renditen
3.4.1 Häufigkeitsverteilung aller Projekte
3.4.2 Renditeerwartung nach Art der Gegenleistung
3.4.3 Renditeerwartung nach Höhe der Pledge-Levels Zwischenfazit: Entwicklung eines Hypothesenmodells zu den
3.5 Unterstützer­Motiven im belohnungsbasierten Crowdfunding

4 Quantitative Analyse zur Hypothesenprüfung der Motive von Unterstützern für Investitionen in Crowdfunding-Projekte
4.1 Aufbau und Ziel der quantitativen Studie
4.2 Beschreibung des Untersuchungsdesigns der empirischen Studie
4.2.1 Operationalisierung der Konstrukte
4.2.2 Generierung und Anwendung eines internetgestützten Fragebogens als
4.3 Instrument der Datenerhebung
4.2.3 Gütekriterien der quantitativ explanativen Forschung
4.2.4 Durchführung einer explorativen Faktorenanalyse zur Überprüfung der Messgüte der operationalisierten Konstrukte
4.2.5 Deskriptive Ergebnisse zur Zusammensetzung und Beschreibung der Stichprobe Kausalanalytische Hypothesenüberprüfung durch Regressionsanalyse
4.3.1 Grundlagen der Regressionsanalyse und Eignung des Datensatzes
4.3.2 Durchführung einer multiplen Regressionsanalyse zur Hypothesenprüfung
4.3.3 Interpretation der empirischen Ergebnisse

5 Gesamtheitliche Auswertung der empirischen Studien
5.1 Maßgebliche Limitationen der empirischen Studien
5.2 Implikationen für die weitere wissenschaftliche Forschung
5.3 Implikationen für die unternehmerische Praxis der Projektinitiatoren und Plattform-Betreiber

6 Fazit

7 Literaturverzeichnis

V Anhangsverzeichnis

Anhang A1

II Abbildungsverzeichnis

Abb. 1.1: Aufbau und Vorgehensweise der Arbeit

Abb. 2.1: Initialer Bezugsrahmen als zweiseitiger Crowdfunding-Markt

Abb. 2.2: Teilbereiche des Crowdsourcing

Abb. 2.3: Vier Arten des Crowdfunding

Abb. 2.4: Gemeinsame Struktur- und Inhaltselemente von Crowdfunding- Kampagnen

Abb. 2.5: Finanzierungsvolumen je Crowdfunding-Art in Deutschland 2015-2017

Abb. 2.6: Grundmodell der Motivationspsychologie

Abb. 3.1: Überblick des Forschungsdesigns und der angewandten Methodik

Abb. 3.2: Funktionsweise und Design des Web Scraper

Abb. 3.3: Häufigkeitsverteilungen der Zielsummen

Abb. 3.4: Histogramm der angebotenen und der nachgefragten Rendite

Abb. 3.5: Rendite nach Art der Gegenl eistung

Abb. 3.6: Histogramm der angebotenen und der nachgefragten Rendite bei projekteigenen Produkten und Dienstleistungen

Abb. 3.7: Histogramm der nachgefragten Renditen bei differenzierter Betrachtung der Pledge-Level-Höhe

Abb. 3.8: Konzeptioneller Bezugsrahmen als Investitionsmodell im belohnungsbasierten Crowdfunding

Abb. 4.1: Unterstützermotive und ihr Einfluss auf das Crowdfunding­ Investment

Abb. 4.2: Konzeptionelles Pfaddiagramm mit moderierten Effekt

Abb. 5.1: Präziser Bezugsrahmen als Zusammenhangsmodell der intrinsischen und extrinsischen Motive mit einem Crowdfunding-Investment

III Tabellenverzeichnis

Tab. 2.1: Studien zu den Motiven von Unterstützern im reward-based Crowdfunding

Tab. 3.1: Statistische Kennzahlen der Stichprobe (Zielsummen- und Belohnungs-Verteilung)

Tab. 3.2: Auszug aus dem verwendeten Datensatz

Tab. 3.3: Statistische Kennzahlen der Rendite insgesamt

Tab. 3.4: Verteilung der angebotenen und der nachgefragten Level-Renditen nach Höhe der Pledge-Level

Tab. 4.1: Operationalisierte Items der unabhängigen intrinsischen Variablen

Tab. 4.2: Operationalisierte Items der unabhängigen extrinsischen Variablen

Tab. 4.3: Operationalisierte Items der Moderatorvariablen mit Herding-Effekt

Tab. 4.4: Untersuchung der internen Konsistenz der Skalen

Tab. 4.5: Faktorladungen zur Messung der unabhängigen intrinsischen Variablen

Tab. 4.6: Faktorladungen zur Messung der unabhängigen extrinsischen Variablen

Tab. 4.7: Faktorladungen zur Messung der Moderatorvariablen

Tab. 4.8: Mittelwertvergleich der zu erklärenden Variablen

IV Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf den gleichzeitigen Gebrauch verschieden geschlechtlicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für alle Geschlechter, werden aber im generischen Maskulinum genannt.

Abstract

Crowdfunding is increasingly used by entrepreneurs to raise capital for their creative projects. With the equity, lending, reward and donation-based model, four types of crowdfunding have now emerged, which can be distinguished based on the benefit to the donors. In reward-based crowdfunding, many supporters jointly finance a start-up or an idea by providing part of the funds requested with the prospect of non-financial returns. With the increasing number of crowdfunding projects, the question therefore arises as to which factors determine individual crowdfunding investment decisions. To answer the research question, a quantitative multi-method approach was chosen, which includes a pure literature search as well as the results of a web data extraction and a survey. However, research on the motivations of the funding agencies for such funding is still at an early stage.

In the first part of the two-phase research design, the return on investment was initially assumed to be a decision criterion for crowdfunding investors, whose demand results from the maximisation of expected consumption (rationality). Based on an exploratory data analysis of more than 3451 data sets of the crowdfunding platform Startnext, the most significant finding is that the supporters expect higher returns overall than the project initiators initially offer. Nevertheless, there is also a broad acceptance of negative returns among supporters, which suggests altruistic behaviour.

Therefore, in the second part of the research design, further motives were derived from the scientific literature and operationalised in a questionnaire. To investigate the correlation of the different motives on the investment decision, a multiple regression model was calculated from the data of n = 180 completely answered surveys. The results indicate that the investment behaviour of the supporters can be described by extrinsic as well as intrinsic motives. In particular, the motives reward (ß = 0.616; p < 0.05), community (ß = 0.429; p < 0.05) and altruism (ß = 0.348; p < 0.05) are significantly positively related to crowdfunding support. On the other hand, return as a decision criterion could not be confirmed. Furthermore, it was found evidence that herding has a significant moderating effect on backers' reward motivation. The results will be discussed in terms of their implications for crowdfunding practice and research.

1 Einleitung: Was treibt die Crowd an, junge Start-Up-Ideen zu finanzieren?

1.1 Crowdfunding als Finanzierungsalternative für junge Unternehmen in Deutschland

„ Welche Gemeinsamkeiten haben Schuhe aus recycelten Materialien, Taschen aus Münchner U-Bahn Sitzbezügen und Sonnenbrillen aus Skateboard-Holz?“

Alle drei obengenannten Produkte aus dem Modebereich wurden erfolgreich über die Crowdfunding-Plattform (CFPF) Startnext finanziert.1 Crowdfunding (CF) ist ein modernes Finanzierungsmodell, welches sich aus dem Grundproblem, das jeder neue Unternehmer hat, dass der Finanzierung seiner innovativen Geschäftsidee, etablierte.2 So waren Unternehmensgründer in der Vergangenheit oftmals auf eigene Mittel oder denen von Familie und Freunden sowie auf das Kapital von z.B. Venture Capital-Gesellschaften und vermögenden Privatpersonen bzw. Business Angels angewiesen.3 Damit entschied eine relativ kleine Gruppe über die Finanzierung von innovativen Produkten und Dienstleistungen. Deren Fehleinschätzungen konnten Innovationen verhindern, da aufgrund fehlender Finanzierungsalternativen für die Gründer - auch die Kreditvergabe seitens der Banken ist seit der Bankenkrise 2008 schwieriger geworden - eine unüberbrückbare Finanzierungslücke entstand.4 An dieser Stelle tritt nun Crowdfunding, oder auch im deutschen Sprachgebrauch Schwarmfinanzierung, auf den Plan. Es ermöglicht Gründern diese Finanzierungslücken zu schließen und ihre Ideen mit Hilfe vieler einzelner Personen mit relativ kleinen Kapitalbeträgen meist über eine CFPF zu realisieren.5 Vor diesem Hintergrund nimmt Crowdfunding bei der Gründungsfinanzierung deutlich zu.6 Das Gesamtvolumen in Deutschland, das 2017 durch die Crowd eingesammelt wurde belief sich auf 595 Mio. Euro.7 Ein Plus von fast 85 % gegenüber 2016 (322 Mio. Euro). Häufig wird unter dem Begriff Crowdfunding die klassische Version, das heißt das sogenannte reward-based Crowdfunding (RBCF) verstanden, in dem die Unterstützer (a. gen. Investoren, Geldgeber, usw.), eine Gegenleistung als Entschädigung für ihren finanziellen Beitrag erhalten.8

Mit dem Wachstum des Marktes steigt auch die akademische Aufmerksamkeit für Crowdfunding.9 Ein noch sehr junger Forschungszweig im Bereich Crowdfunding ist die Untersuchung der Investitionsmotivation von Unterstützern. Aus diesem Grund ist die Anzahl an wissenschaftlichen Publikationen zu diesem Thema auch noch sehr überschaubar. Dabei ist es, angesichts der zunehmenden Anzahl an Crowdfunding- Projekten (CFP), für Gründer und Plattform-Betreiber wichtig zu verstehen, was die Menschen antreibt, diese Projekte zu unterstützen.10 Nicht zuletzt sei noch genannt, dass ein besseres Verständnis des Investitionsverhaltens generell die Erfolgswahrscheinlichkeit von Crowdfunding-Kampagnen (CFK) erhöhen kann.11

1.2 Problemzentrierte Zielsetzung, Forschungslücken sowie Forschungsfragen

Der Erfolg einzelner Crowdfunding-Projekte, die auf Plattformen wie Startnext um Kapital werben, fällt sehr unterschiedlich aus. Während auf der einen Seite das Finanzierungsziel um ein Vielfaches übertroffen wird, finden auf der anderen Seite zahlreiche Projekte auch so gut wie gar keine Unterstützer.12 Einen wesentlichen Anteil am Erfolg hat demnach die Akquise potenzieller Geldgeber.13 Um diese für ein Projekt zu gewinnen, ist es wichtig zu wissen, welche Motivation bzw. Begeisterung sich hinter der Teilnahme an einem CFP verbirgt.

Die Mehrheit der aktuellen Forschungsarbeiten zum Crowdfunding beschäftigt sich entweder mit möglichen Erfolgsfaktoren von Crowdfunding-Projekten oder den Motiven der beteiligten Parteien. Während die Erfolgsfaktoren und auch die Beweggründe seitens der Projektinitiatoren bereits ausführlich empirisch untersucht worden sind, bestehen hinsichtlich des Investorenerfolgs und deren Motive noch einige Forschungslücken.14 Hierzu existieren nur wenige Veröffentlichungen, in denen die Autoren darauf hinweisen, dass Kapitalgeber im Rahmen des Crowdfunding nicht ausschließlich finanziell motiviert sind, sondern auch noch weitere extrinsische und intrinsische Motive eine Rolle spielen.15 Meist vermuten sie ein begrenzt rationales Verhalten der Investoren.16 Hierbei beruhen die Erkenntnisse jedoch entweder auf Befragungen mit geringen Fallzahlen, qualitativen Aussagen zum Verhalten der Geldgeber oder der Fokus lag auf den pauschalen Erfolgsaussichten der Kapitalgeber hinsichtlich der Projektfinanzierungen.17 Darüber hinaus beschäftigen sich die meisten Untersuchungen zum Investorenverhalten mit Crowdfunding-Arten (s. Kapitel 2.2.2), die einen monetären Rückfluss versprechen. Hieraus leitet sich die Zielsetzung dieser Arbeit ab. Es gilt, wesentliche Faktoren zu identifizieren, die Einfluss auf die Investitionsentscheidung privater Crowdfunding- Unterstützer nehmen und deren Gültigkeit anhand empirischer Untersuchungen zu überprüfen. Dazu soll zusätzlich die Existenz eines renditeorientierten Verhaltens (in Gestalt materiellen Nutzens bzw. geldwerten Vorteils) und damit rationalen Handelns, trotz aller in der Literatur behaupteter (Gegen-) Aussagen, im RBCF-Kontext bewiesen werden. Die gesammelten Erkenntnisse sollen vor allem zukünftigen Projektinitiatoren und Betreibern von Crowdfunding-Plattformen helfen und ihnen ein besseres Verständnis über die, für die Unterstützer relevanten, Anreize vermitteln. Konkret lässt sich aus dem Untersuchungsziel die folgende führende (Kern-) Forschungsfrage ableiten:18

Durch welche individuellen Faktoren wird die Bereitschaft in reward-based Crowdfunding-Projekte (RBCFP) zu investieren motiviert?

Aus dieser übergeordneten Forschungsfrage und aus vorangegangenen Ausführungen leiten sich weitere Teilfragen ab, die im Rahmen dieser Arbeit ebenfalls beantwortet werden sollen:19

(1) Inwieweit kann ein renditeorientiertes Verhalten bei Projektunterstützern im Bereich des reward-based Crowdfundings nachgewiesen werden?
(2) Welche Renditen werden dort angeboten und welche Angebote von den Unterstützern tatsächlich akzeptiert?
(3) Wie wirken sich verschiedene intrinsische und extrinsische Motive auf das Investitionsverhalten aus?

Die zentrale Forschungsfrage und ihre Teilfragen werden im Verlauf der Arbeit mithilfe einer empirischen Untersuchung fundiert beantwortet.

1.3 Aufbau und Vorgehensweise der Untersuchung

Die Arbeit ist in sechs Kapitel strukturiert (s. Abb. 1.1). Im ersten Kapitel wird, neben dem Kontext der Arbeit, insbesondere über die zugrundeliegenden Forschungsfragen sowie dem Gang der Untersuchung berichtet. Das zweite Kapitel dient dem Verständnis des Themenkomplexes Crowdfunding. Es zielt darauf ab, theoretische und konzeptionelle Grundlagen für die empirische Untersuchung darzulegen. Den Beginn bildet die Darstellung der theoretischen Bezugspunkte. Auf dieser Grundlage folgen Informationen über die Entstehung und die Funktionsweise des Crowdfunding als auch Erläuterungen aktueller Studien zu Verhalten und Motiven der Unterstützer für die darauffolgende empirische Untersuchung. Deren ersten Teil bildet eine explorative Studie, die sich auf die Beantwortung der ersten und zweiten Teilfrage richtet. Mit Hilfe von realen Daten aus Crowdfunding-Projekten, die mittels Web Scraping gewonnen werden, wird renditeorientiertes Verhalten im RBCFP nachgewiesen und in ein Hypothesengerüst mit anderen Investitionsmotiven als Zwischenfazit eingebettet. Dieses stellt den Grundstein der sich anreihenden explanativen Hypothesenüberprüfung mittels Regressionsanalyse in Kapitel 4 dar. Das anschließende fünfte Kapitel fasst die gewonnenen Erkenntnisse beider Studien zusammen und impliziert diese in Forschung und Praxis. Die Arbeit schließt mit einem zusammenfassenden Fazit in Kapitel 6.

Kapitel 1: Einleitung

Kapitel 2: Erschließung theoretischer Grundlagen

- Grundlagen des Crowdfunding mit Forschungsübersicht
- Darstellung des theoretischen Bezugsrahmens

Kapitel 3: Explorative quantitative Studie zur Feststellung der Renditeorientierung

- Erhebung von Projektinformationen mittels Web Scraping
- Hypothesengerüst zu den Unterstützermotiven als Resultat der Studie und relevanter Literatur

Kapitel 4: Explanative quantitative Studie zur Hypothesenüberprüfung

- Fragebogengestützte Studie mit Crowdfunding-Unterstützern
- Datenauswertung mit quantitativen Methoden

Kapitel 5: Gesamtheitliche Betrachtung der beiden Studien

- Einschränkungen der empirischen Untersuchungen
- Implikationen für die Wissenschaft und praxisnahe Beantwortung der Forschungsfragen

Kapitel 6: Fazit

Abb. 1.1: Aufbau und Vorgehensweise der Arbeit20

1.4 Inhaltliche Abgrenzung

Es werden nur Crowdfunding-Projekte betrachtet, die darauf abzielen, neue Produkte oder Dienstleistungen der Themenkategorie Mode auf der Plattform Startnext zu realisieren. Damit fokussiert die Arbeit auch beinahe ausschließlich das Modell des belohnungsbasierten Crowdfundings, nicht zuletzt deshalb, weil Untersuchungen zu jeder der vier existierenden Erscheinungsarten für den Rahmen dieser Arbeit zu umfangreich wären. Es wurde dabei das RBCF als Erscheinungsform und Untersuchungsgegenstand gewählt, weil diese CF-Art besonders durch Privatpersonen geprägt wird. Es kann zwischen Crowdfunding-Projekten unterschieden werden, die materielle Güter (Produkte) oder immaterielle Güter (Dienstleistungen) produzieren.21

Höchstwahrscheinlich gibt es für beide Güterarten auch unterschiedliche Motivationsmuster, die in dieser Untersuchung jedoch nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Weiter kann auch keine Erklärung dafür geliefert werden, ob das Studienergebnis auch für andere Projektkategorien (z.B. Technik, Kunst, usw.) des Crowdfunding geeignet ist. Darüber hinaus bleibt die Motivation der Projektinitiatoren, ihr Projekt über eine Crowdfunding-Plattform zu finanzieren, unberücksichtigt.

2 Annährung an das Phänomen Crowdfunding: Erschließung theoretischer Grundlagen

2.1 Bildung eines theorieleitenden initialen Bezugsrahmens

In der vorliegenden Arbeit werden drei Bezugsrahmen erstellt. Zu Beginn wird ein initialer Bezugsrahmen erarbeitet, welcher die zentralen Begriffe und Zusammenhänge des belohnungsbasierten Crowdfunding-Modells in eine erste Ordnung bringt und darstellt. Der konzeptionelle Bezugsrahmen ist dann das Ergebnis einer systematischen Literaturanalyse sowie einer quantitativ explorativen Studie. Mit Hilfe des konzeptionellen Bezugsrahmens sollen die zentralen Investitionsmotive der Unterstützer aufgezeigt werden. Er bildet auch die Grundlage für die Konzeption der zweiten empirischen Untersuchung des vorliegenden Forschungsprojektes. Der präzise Bezugsrahmen stellt eine Weiterentwicklung des konzeptionellen Bezugsrahmens dar, in dem die zentralen empirischen Ergebnisse berücksichtigt werden.

Mit Hilfe eines Bezugsrahmens als iterativ-heuristischem Forschungsinstrument soll eine schrittweise Annäherung an die Komplexität des Untersuchungsgegenstandes erreicht werden.22 Er ordnet und strukturiert in einer ersten Fassung die zentralen Komponenten der Schwarmfinanzierung sowie seine Beziehungen und Wechselwirkungen.23 Abbildung 2.1 zeigt den initialen Bezugsrahmen dieser Arbeit. Auf die einzelnen Begrifflichkeiten wird in den folgenden Unterkapiteln näher eingegangen.

Der Aufbau des Bezugsrahmens orientiert sich an dem Konzept der zweiseitigen Märkte. Nach Rochet/Tirole (2006), Eisenmann/Parker/Van Alstyne (2006) und Rysman (2009) existiert ein solcher Markt dann, wenn zwei Gruppen von Akteuren mithilfe eines Intermediär oder einer Plattform agieren und die Entscheidungen der Teilnehmer der einen Gruppe, den Nutzen der Teilnehmer der anderen Gruppe beeinflussen.24 Crowdfunding kann nach diesem Verständnis zweifelsfrei als Beispiel für einen klassischen zweiseitigen Markt betrachtet werden.25 Zwei Interessengruppen (Kapitalsuchende und Investoren) interagieren über eine Crowdfunding-Plattform. Die Plattform dient dabei dem Informationsaustausch über das Projekt und unterstützt das Zustandekommen eines Leistungsaustauschs.26 Die Gruppe der Investoren (a. gen. Geldgeber, Unterstützer) entscheidet dabei über den Erfolg oder Misserfolg (Entscheidung der einen Gruppe) eines Crowdfunding-Projekts.27 28 Indem sie motiviert sind zu investieren oder eben nicht, entscheiden die Unterstützer über die Realisierung einer Geschäftsidee der Gründer (Nutzen der anderen Gruppe).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2.1: Initialer Bezugsrahmen als zweiseitiger Crowdfunding-Markt28

2.2 Forschungsfeld Crowdfunding: Das Finanzierungsgeschehen im Wandel

2.2.1 Definition des Crowdfunding und begriffliche Abgrenzung

Der Ursprung des Crowdfunding liegt in den USA und leitet sich aus der Idee des Crowdsourcing ab.29 Der Begriff Crowdsourcing setzt sich aus den Worten Crowd und Outsourcing zusammen und bedeutet, dass bestimmte Funktionen aus dem Unternehmen an die Menge (Crowd) ausgelagert werden.30 Das Konzept beruht auf der Idee der Weisheit der Menge.31 Demnach können Unternehmen das Wissen einer heterogenen, unternehmensexternen Menge für ihre Zwecke nutzen.32 Die Umsetzung der Idee wurde durch die (Weiter-)Entwicklung des World Wide Web gefördert.33 Crowdsourcing lässt sich wie folgt definieren: “Crowdsourcing, [...], takes place when a profit oriented firm outsources specific tasks essential for the making or sale of its product to the general public (the crowd) in the form of an open call over the Internet, with the intention of animating individuals to make a contribution to the firm's production process for free or for significantly less than that contribution is worth to the firm.”34 Die Crowd wird beim Crowdsourcing als Quelle für Ressourcen genutzt. Beim Crowdfunding, einem Teilbereich des Crowdsourcing, dient die Crowd als Quelle zur Finanzierung einer Idee, eines Projektes oder eines Unternehmens.35 Eine in der Literatur häufig verwendete Definition von Crowdfunding stammt aus dem Jahr 2010: „Crowdfunding involves an open call, essentially through the Internet, for the provision of financial resources either in form of donation or in exchange for some form of reward and/or voting rights.”36 Belleflame/Lambert/Schwienbacher (2014) liefern eine zusätzliche Definition unter Berücksichtigung eines unternehmerischen Kontexts: “Crowdfunding refers to the efforts by entrepreneurial individuals and groups - cultural, social, and for-profit - to fund their ventures by drawing on relatively small contributions from a relatively large number of individuals using the internet, without standard financial intermediaries.”37 38

Damit reiht sich Crowdfunding als eines von vier Subsegmenten in das Crowdsourcing ein, die in Abbildung 2.2 ersichtlich und wie folgt definiert sind:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2.2: Teilbereiche des Crowdsourcing38

Crowdwisdom bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie Schwarmintelligenz.39 Ziel von Crowdwisdom-Aktivitäten ist es, die Intelligenz einer Community durch die Aufforderungen zur Aktivierung und Reflexion ihres Wissens zu nutzen.40 Eine weitere Form des Crowdsourcing stellt die Crowdcreation dar, wobei die Crowd dazu aufgerufen wird, beispielsweise bei der Schaffung von neuartigen Inhalten, Ideen, Produkten oder Dienstleistungen zu unterstützen.41 Die von der Crowd erstellten Beiträge können dabei als User Generated Content klassifiziert werden.42 Beim Crowdvoting wird das Urteilsvermögen der Masse einer Community genutzt, um Inhalte und Ideen zu bewerten oder darüber abzustimmen, welche Inhalte bevorzugt werden sollen.43 Die gesammelten Meinungen dienen ferner als Entscheidungsgrundlage für Unternehmen, wo Crowdvoting z.B. als Prognosewerkzeug genutzt wird.44 Für die Finanzierung von Innovationen kann als vierte Erscheinungsform, das bereits eingeführte Crowdfunding genutzt werden.45 Es hat zum Ziel, Kapital für Projekte aller Art in Form von vielen geringen Beträgen der Crowd zu beschaffen.46 Der Prozess der Geldbeschaffung wird dabei als Kampagne oder Projekt bezeichnet.47

2.2.2 Ausprägungsformen des Crowdfundings

In die wissenschaftliche Literatur haben in den letzten Jahren vier Formen von Crowdfunding Einzug erhalten (s. Abb. 2.3). Je nach Art der Gegenleistung und Motivation der Projekt-Unterstützer wird unterschieden in Crowdfunding ohne finanzielle Gegenleistung (donation-based & reward-based CF) und in jene Crowdfundingarten bei denen die Gegenleistung finanzieller Art ist (equity-based & lending-based CF).48 Die pauschale Verwendung des Oberbegriffs Crowdfunding kann demnach zu Missverständnissen führen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2.3: Vier Arten des Crowdfunding49

Aktuell dominieren diese vier genannten Formen den weltweiten Crowdfunding-Markt, die im Folgenden kurz beschrieben werden.50

Das spendenbasierte Modell (donation-based) unterscheidet sich von der klassischen Spendensammlung durch den Weg über das Internet.51 Das Ziel bleibt das Gleiche: eine Vielzahl von zumeist kleinen Beträgen finanzieren ein Projekt. Die Kapitalnehmer erbringen keine finanziellen oder materiellen Gegenleistungen an die Kapitalgeber.52 Der geleistete Betrag ist eine reine Spende, in der Regel mit dem Ziel, ein gemeinnütziges Projekt zu unterstützen.53 Danksagungen oder die positive Erwähnung der Kapitalgeber sind aber nicht ausgeschlossen.54 Beim belohnungsbasierten (reward-based) CF erhalten die Geldgeber für ihre finanzielle Unterstützung eines Projektes eine nicht monetäre Gegenleistung.55 Diese Gegenleistung wird Reward (a. gen. Belohnung, Dankeschön, Pledge) genannt. Sie kann einen ideellen oder materiellen Wert haben.56 Beispielsweise kann das zu finanzierende Produkt selbst, welches nach erfolgreicher Crowdfunding- Finanzierung an die Geldgeber verteilt oder unter Abzug eines Rabattes verkauft wird, die Gegenleistung sein.57 Die Höhe der Gegenleistung erfolgt zumeist in Abhängigkeit von der gespendeten Summe.58 Beim equity-based Crowdfunding steht nicht die Finanzierung eines Projekts im Mittelpunkt, sondern eine Beteiligung am Unternehmen zu erlangen.59 Je nach Plattform, existiert dabei die Möglichkeit, dass die Investoren die Unternehmen auch mit Kleinstbeträgen unterstützen können. Sie erhalten dabei als Gegenleistung in der Regel Anteile am entsprechenden Unternehmen bzw. partizipieren an deren Erfolg.60 Die Ausgestaltungsform des Crowdlending (lending-based) beinhaltet die Finanzierung von Unternehmen und Privatpersonen durch Kredite, die durch Beiträge vieler Investoren mit kleinen Beträgen zustande kommen.61 Als Gegenleistung für ihre Investition erhalten Kreditgeber dabei Zinszahlungen, die abhängig vom Risiko des Kapitalsuchenden sind.62

2.2.3 Beteiligte Akteure im Crowdfunding

Es gibt drei wesentliche Rollen beim Crowdfunding: den Kapitalsuchenden, die Crowd und die Crowdfunding-Plattform (s. Abb. 2.1).63 Nachfolgend werden diese Hauptakteure genauer beleuchtet.

Der Kapitalsuchende wird auch Initiator, Gründer u. Ä. genannt, da er derjenige ist, der das jeweilige Crowdfunding-Projekt initiiert. Er ist eine natürliche oder juristische Person, welche zur Realisierung ihrer Idee eine finanzielle Unterstützung benötigt.64 Die wichtigste Anforderung aufseiten der Gründer ist die überzeugende Darstellung des zu finanzierenden Vorhabens. Die Crowd stellt beim Crowdfunding den Kapitalgeber dar.65 Sie setzt sich aus einer Vielzahl von Personen zusammen, welche sich mit unterschiedlichen Geldbeträgen und aus unterschiedlichen Gründen an der Finanzierung des Projekts beteiligen wollen.66 Mögliche Kapitalgeber können die Familie, Freunde sowie Personengruppen sein, die ein materielles Ziel oder persönliche Wertvorstellungen verfolgen.67 Die Kapitalgeber fungieren beim Crowdfunding auch als Multiplikatoren für das Projekt.68 Durch eine gezielte Bewerbung, u.a. über soziale Netzwerke, kann eine hohe und positive Reputation gestärkt und können weitere potenzielle Unterstützer angesprochen werden.69 Der Intermediär, auch Crowdfunding-Plattform genannt, stellt beim Crowdfunding einen digitalen Marktplatz bereit, auf dem das Angebot (Kapitalnehmer, Crowdfunding-Projekt) auf die Nachfrage (Kapitalgeber) trifft.70 Der Kapitalsuchende stellt sein Projekt auf diesen Plattformen vor.71 Die Crowd kann dann auf den Plattformen das jeweilige Crowdfunding-Projekt des Kapitalsuchenden monetär unterstützen. Dazu schließt zu Beginn der Kapitalnehmer des Projekts einen Dienstleistungsvertrag mit dem Intermediär, in dem die wesentlichen Rechte und Pflichten vertraglich geregelt sind.72 U.a. verlangen die Crowdfunding-Plattformen für ihre Leistung eine Provision, die abhängig von der Fundingsumme (a. gen. Zielsumme, Finanzierungsziel) berechnet wird.73 In der Regel wird diese Provision jedoch nur für erfolgreich finanzierte Crowdfunding-Projekte erhoben. Je nach Plattform fällt die Höhe der Provision unterschiedlich aus und liegt zwischen 5 und 8 %.74

2.2.4 Funktionsweise und idealtypischer Ablauf einer Crowdfunding-Kampagne

Die Kampagne ist die wichtigste Informationsquelle für Unterstützer in allen Crowdfunding-Modellen.75 Die meisten belohnungsbasierten Crowdfunding-Plattformen verwenden dieselben Inhaltselemente und eine gemeinsame Struktur (s. Abb. 2.4), um Kampagnen zu präsentieren.76 Der obere Bereich der CFK ist so konzipiert, dass potenzielle Unterstützer einfach und schnell die grundlegendsten Informationen über das jeweilige Projekt abrufen können. Sollten potenzielle Unterstützer die Kampagne nach Berücksichtigung dieser Informationen für interessant halten, finden sie im unteren Bereich umfassendere Informationen mit zusätzlichen Bildern und Videos. Schließlich enthält der untere Abschnitt auch eine Liste der Belohnungen (Pledge), die Unterstützer je nach Investitionsbetrag als Rendite ihrer Investition erwarten können.77

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2.4: Gemeinsame Struktur- und Inhaltselemente von Crowdfunding-Kampagnen78

Unabhängig von der Art des Crowdfunding laufen die Kampagnen i.d.R. in mehreren gleichen Phasen ab, die nicht eindeutig in der wissenschaftlichen Literatur definiert sind, aber wie folgt zusammengefasst werden können.79

Bevor mit der eigentlichen CFK begonnen werden kann, müssen zunächst gewisse Projektunterlagen zusammengestellt werden, auf deren Grundlage einige Plattformen eine Vorauswahl der Geschäftsideen treffen, was dazu führen kann, dass nicht jedes Projekt veröffentlicht wird.80 Dies soll die interessierte Crowd vor Fehlinvestitionen schützen.81 Bei anderen Plattformen wird jedes Projekt veröffentlicht oder die Auswahl wird der Crowd per Crowdvoting überlassen.82 Nachdem ein Projekt von der Online­Plattform akzeptiert wird, muss der Projektinitiator seine Kampagnen-Seite gestalten, d.h. sein Finanzierungsziel festlegen und eine Projektbeschreibung anfertigen.83 Ebenso muss die Art der Gegenleistung definiert werden. Um Unterstützer zu gewinnen, muss der Projektinitiator sein Projekt intensiv über Online- und Offline-Medien bewerben.84 Er sollte aktiv auf Social Media-Plattformen wie Facebook, Twitter und YouTube für sein Projekt werben, die Presse einbeziehen und seine bisherigen Unterstützer zu Weiterempfehlungen in ihren jeweiligen Netzwerken motivieren. Dabei sind vor allem Freunde, Bekannte und Fans die ersten Ansprechpartner und wichtige Multiplikatoren für die Bekanntmachung des Projektvorhabens.85 Mit dem Erreichen des Finanzierungsziels endet die Crowdfunding-Kampagne. Das eingesammelte Kapital wird, nach Abzug der Erfolgsprovision für die Plattform, an den Kapitalsuchenden ausgezahlt. Sollte das Finanzierungsziel nicht erreicht werden, wird an die Unterstützer zurückgezahlt.86 Nach der erfolgreichen Projektfinanzierung findet auf vielen Crowdfunding-Plattformen die weitere Kommunikation zwischen den Unterstützern und den Projektinhabern statt, etwa um über den weiteren Projektverlauf zu informieren oder die versprochene Gegenleistung an die Crowd weiterzugeben.87

2.2.5 Entstehung und aktuelle Entwicklung des Crowdfunding

Das Prinzip der Finanzierung eines Projektes durch eine große Zahl von Unterstützern mit jeweils kleinen Geldbeträgen ist historisch kein neues Phänomen. In der Geschichte gibt es viele Beispiele für eine derartige Finanzierung. Bereits 1885 wurde der Sockel der amerikanischen Freiheitsstatue durch die Einwohner New Yorks finanziert.88 Eine Zeitung versprach jeden Spender namentlich zu nennen, unabhängig von der zur Verfügung gestellten Summe. Durch diese Unterstützung konnten 80 % der benötigten Summe eingesammelt werden. Auch der Reclam Verlag nutze die Vorfinanzierung schon im 18. Jahrhundert und vergab einen Gedichtband an alle Spender, unabhängig von der Höhe.89

Crowdfunding im heutigen Sinne wurde erstmals 1997 von der britischen Rock Band Marillion vollzogen.90 Über das Internet sammelten sie Geld ein, um ihre anstehende Amerika-Tour zu finanzieren. Für die Unterstützer gab es verschiedenste Anreize von Tickets, über CD's bis hin zu T-Shirts. Die erste Internetplattform entstand im Jahr 2003 - ArtistShare.com - dort ist es Musikern möglich Geld für die Produktion eines Albums zu erhalten, bevor es veröffentlicht wird.91 Von dem Zeitpunkt an, wurde Crowdfunding allmählich auch für andere Projekte wie Bücher oder Spiele weiterentwickelt.92

Seitdem wächst der Trend des Crowdfunding von Jahr zu Jahr, sowohl im internationalen Kontext, als auch aus einer nationalen Betrachtung in Deutschland.93 Zwischen den Jahren 2013 und 2017 hat sich das Gesamtfinanzierungsvolumen deutschlandweit über alle Arten von Crowdfunding mit 595 Millionen Euro verneunfacht.94 Reward­Crowdfunding haben überschaubar mit einer halben Millionen Euro begonnen, die 2011 insgesamt in diverse Projekte investiert wurden. 2016 hat sich diese Zahl auf 31,7 Millionen Euro vervielfacht bis sie Ende 2017 einen Rückgang auf 25,8 Millionen Euro verzeichnete.95 Als Grund sei hier die zunehmende Internationalisierung der Crowdfunding-Plattformen anzuführen.96 Noch stärker fiel der Markt für equity-based CF. Von 47,4 Millionen Euro, die 2016 in verschiedene Projekte investiert wurden, sind bis Ende des vierten Quartals 2017 nur noch 19,7 Millionen Euro geflossen.97 Das größte und durchgehend wachsende Investitionsvolumen hat lending-based Crowdfunding mit 325,3 Millionen Euro in 2017 und damit mehr als siebzehnmal so viel wie donation-based CF (19,1 Mio. €) im selben Zeitraum (s. Abb. 2.5).98 Deutschland bietet hinter Großbritannien (7.067 Mio. €) und Frankreich (661 Mio. €), den insgesamt drittgrößten Markt für Crowdfunding in Europa an, wo das Gesamtvolumen im Jahr 2017 insgesamt bei 10,44 Milliarden Euro lag.99 Für den weltweiten Crowdfunding-Markt ruft das Cambridge Centre for Alternative Finance für 2017 ein Volumen von 370,88 Milliarden US-Dollar nach 261,14 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 auf.100 Das größte Crowdfunding-Volumen hat der asiatisch-pazifische Raum mit 320,90 Mrd. US-Dollar, was einem Anteil von 86,52 % entspricht.101

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2.5: Finanzierungsvolumen je Crowdfunding-Art in Deutschland 2015-2017102

2.3 Exkurs: Grundzüge der Motivationspsychologie

Die Unterstützung von Kapitalgebern ist für ein Crowdfunding-Unternehmen unerlässlich.103 Daher ist es wichtig zu verstehen, warum Kapitalgeber eine Investition in ein Start-up tätigen. Dabei geht es gleichzeitig um die Frage nach den Motiven des menschlichen Verhaltens.

Motive können als Beweggründe des Handelns angesehen werden.104 Ihnen zugrunde liegt die Bereitschaft zu einem (motivierten) Verhalten und sie umfassen gewisse Handlungsziele.105 Motive werden als relativ stabile angeborene oder erlernte, auch wertebezogene Disposition definiert.106 Eine Disposition ist dabei die Bereitschaft einer Person, auf eine gegebene Situation in einer spezifischen Weise zu reagieren.107 Die Menge der individuellen Motive und Einstellungen einer Person wird als Motivstruktur bezeichnet.108 Motive werden durch eine wahrgenommene Situation (Anreiz) aktiviert (Motivation) und äußern sich in individuellen Verhalten (s. Abb. 2.6). Motivation beschreibt demnach den Prozess, wie die Motive eines Individuums aktiviert werden.109

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2.6: Grundmodell der Motivationspsychologie110

Die motivationspsychologische Literatur unterscheidet hinsichtlich des Begriffs Motivation eine intrinsische und eine extrinsische Komponente.111 Es wird von intrinsischer Motivation gesprochen, wenn die Aktivität von innen kommt, unmittelbar selbst befriedigt und Freude bereitet.112 Bei extrinsischer Motivation wird das Verhalten des Individuums durch Anreize von außen gesteuert. Dabei können extrinsische Motive materieller Art, die das Streben nach finanziell erfassbaren Belohnungen betreffen, sowie immaterieller Art, die mit monetär nicht messbaren Zielen, wie z.B. Sicherheits-, Karriere- und Machtstreben verbunden sind, unterschieden werden.113 Angepasst an das Crowdfunding, könnte ein potenzieller Anreiz, das Angebot der Gegenleistung aus dem Projekt sein.114 Wie beschrieben, stimuliert dieser Anreiz das extrinsische Belohnungsmotiv eines Unterstützers. Dieses aktivierte Motiv bewirkt anschließend ein bestimmtes Verhalten; d.h. im Rahmen des Crowdfunding, dass ein Unterstützer in ein bestimmtes Projekt investiert.

2.4 Stand der Forschung zu den Motiven der Geldgeber im reward-based Crowdfunding

2.4.1 Übersicht der modellspezifischen Motivationsforschung

Wie in der Einleitung bereits angedeutet, liegt der Schwerpunkt der aktuellen Forschung zum Crowdfunding im Auffinden möglicher Erfolgsfaktoren von CFP und Motiven der beteiligten Akteure. Hierbei existieren zu den Erfolgsfaktoren und Beweggründen der kapitalsuchenden Unternehmen bereits ausführliche empirische Untersuchungen.115 Auch hinsichtlich des Investorenerfolgs und der damit verbundenen Motive der Kapitalgeber liegen mittlerweile einige Studien vor, die sich jedoch zum größten Teil auf Crowdfunding-Modelle beziehen, bei denen den Unterstützern monetäre Gegenleistungen versprochen werden. In diesen Untersuchungen weisen die Autoren darauf hin, dass Kapitalgeber beim Crowdfunding nicht ausschließlich finanziell motiviert sind, sondern auch soziale und intrinsische Motive eine Rolle spielen.116 Ob im Rahmen des belohnungsbasierten Crowdfunding ähnliche Effekte zu beobachten sind, wurde dagegen bis jetzt nur von wenigen Autoren thematisiert (s. Tab 2.1).

So existiert eine Studie von Brem/Wassong (2014), in der 221 Studierende ihre Investitionsbereitschaft für verschiedene fiktive CFP zum Ausdruck bringen sollten.117 Bei diesen Projekten handelte es sich um eine Kombination aus equity-based und reward­based Crowdfunding, d.h. jedem Unterstützer wurde neben einem monetären Rückfluss zusätzlich eine materielle Gegenleistung angeboten. Als vorrangiges Motiv wurde die Erzielung einer Rendite genannt und war damit ein größerer Anreiz als der Unterstützungsaspekt, das Zugehörigkeitsgefühl zu einem Projekt oder die eigentliche Lieferung des Produktes selbst.118

Eine weitere Untersuchung stammt von Ordanini/Miceli/Pizzetti/Parasuraman (2011), in welcher sieben Gründer und Manager der Plattform SellaBand hinsichtlich möglicher Motive der Unterstützer befragt wurden.119 Nach deren Ansicht unterstützen Kapitalgeber ein Projekt, wenn sie allgemein von der Crowdfunding-Idee überzeugt sind, sich selbst zu innovativen Verhalten verpflichten, sich mit dem Projekt identifizieren, sie den Initiatoren aus sozialen Gründen helfen möchten, und wenn sie eine Rendite erwirtschaften wollen.120 Einschränkend bezüglich der Aussagekraft wirkt, dass, abgesehen von dem geringen Stichprobenumfang, indirekte Mutmaßungen über die Motive Dritter abgefragt werden.

Im Rahmen einer Befragung von 735 Unterstützern auf SellaBand, sollte ermittelt werden, welche Ziele Unterstützer von Crowdfunding-Projekten verfolgen.121 Danach sieht die Mehrheit der Kapitalgeber die Unterstützung nicht als Geldanlage, sondern als Hilfe bzw. Spende an.122 Ein mögliches Herdenverhalten wird verneint. Auffällig ist außerdem, dass fast die Hälfte der Befragten angab, in einem persönlichen Verhältnis zum Projektinitiator zu stehen.

Vielfach zitiert wird auch die studentische Arbeit von Harms (2007). In seiner Studie mit 196 Teilnehmern wird eine positive wirtschaftliche Rendite als wichtigster Anreiz für eine Investition angeführt.123 Der persönliche Nutzen eines Unterstützers und seine emotionale Einstellung (wie etwa Spaß am CF) liegen dahinter.124

Zusätzlich zu den genannten Studien wird die Tabelle 2.1 um zwei wesentliche Arbeiten von Steigenberger (2017) und Bretschneider (2017) ergänzt.125

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ergebnis

Die monetäre Rendite ist vergleichsweise am relevantesten. Der Aspekt der Unterstützung und der ideellen Motivation definieren lediglich geringfügig die Motivation, an Crowdfunding- Projekten zu partizipieren.

Die Befragten geben an in erster Linie aus dem Bedürfnis des Helfen-Wollens und einen guten Zweck zu unterstützen in CFP investieren. Unwesentlichere Gründe sind z.B. „ seems like a good dcaf'odcr „personal connection”.126

Mögliche genannte Motive der

Investoren sind das Engagement für Innovationen, die Identifikation mit dem Projekt, das Helfen-Wollen, die Teilhabe an der Verwirklichung einer Idee und letztlich auch ein positiver Rückfluss der eingesetzten Mittel.

Den größten Einfluss auf die Investitionsentsche idung hat der wahrgcnommcnc wirtschaftliche Wert; d.h. ein positives Kosten- Nutzen-Verhältnis für den Geldgeber. Ebenfalls ein wesentlicher Faktor für die Investitionsabsicht, ist der persönliche Nutzen.

Eine unbefriedigte Nachfrage stellt sich als

Hauptmotiv für die Unterstützer heraus. Demnach gibt es nicht genug Produkte wie die, die sie finanziell unterstützen. Auch Anerkennung, altruistische Faktoren und der Erhalt einer ansprechenden Belohnung sind wichtige Motive In dieser Untersuchung wirken sich lüngegen die Motive Anerkennung und Altruismus negativ auf die Investitions­entscheidung aus. Der persönliche Nutzen und die Neugierde in CFP zu investieren werden als signifikante Variablen

2.4 Stand der Forschung zu den Motiven der Geldgeber im reward-based Crowdfunding

2.4.2 Entscheidungskriterien und Motive in der (Crowdfunding-) Literatur

2.4.2.1 Altruismus

In den vorgestellten Studien und anderen wird ein erster Einblick in die Motivation von Unterstützern des belohnungsbasierten Crowdfunding gegeben. Allerdings führen die unterschiedlichen Ergebnisse zu keinem klaren Bild. Aus diesem Grund besteht eine Forderung seitens der Wissenschaft, die Motivation für die Teilnahme am RBCF weiter zu untersuchen.127 In dieser Studie werden die unterschiedlichen Motive sinnvoll aufgegriffen und untersucht.

Das erste Motiv ist Altruismus. Es kann definiert werden als "doing something for another at some cost to oneself1'128 und kann als das direkte Gegenteil von Eigeninteresse interpretiert werden.129 Die Idee hinter Altruismus ist vergleichbar mit einer Spende und entsprechend mit spendenbasiertem Crowdfunding, bei dem wie beschrieben Unterstützer mit ihrem Geld helfen wollen, aber keine Gegenleistung erwarten.130 Einige Untersuchungen zeigen, dass sich altruistische Motive häufig aus einer persönlichen Verbindung (in erster Linie Verwandtschaft) entwickeln, was angesichts des Ziels, das Wohlbefinden einer Person zu erhöhen, nahe liegt.131

2.4.2.2 Vergnügen

Das Vergnügen bei einer Handlung wird als mögliche Ursache der intrinsischen Motivation genannt.132 Dies steht im Einklang mit der Argumentation von Koufaris/Kambil/LaBarbera (2002), die den Zusammenhang zwischen Einkaufsvergnügen und Kaufabsicht untersuchen.133 Es wird daher vermutet, dass Vergnügen auch im Zusammenhang mit Crowdfunding von Bedeutung ist und Spaß im Zusammenhang mit der Teilnahme am Crowdfunding einen positiven Einfluss auf die Investitionsabsicht des Verbrauchers hat.134 So haben z.B. Sullivan/Miller (1996) drei verschiedene Arten von Business Angels klassifiziert, darunter jene Investoren, deren Beteiligung nicht nur durch monetäre Ziele begründet ist, sondern auch durch Spaß beeinflusst wird.135

2.4.2.3 Identifikation

In der Literatur zum Verbraucherverhalten wird darauf hingewiesen, dass bestimmte Anlegertypen ihre persönlichen Grundwerte in ihre Anlageentscheidungen einbeziehen.136 Nach Gerber/Hui (2013) sowie Ordanini et al. (2011) ist die finanzielle Beteiligung an einem belohnungsbasierten Crowdfunding-Projekt durch die wohlwollende Absicht motiviert, sich nicht allzu stark auf den Businessplan zu konzentrieren, sondern die zugrundeliegende Idee und die Innovationskraft des Projekts zu schätzen.137 138 Brettel (2003), Feeney et al. (1999) und Mason/Stark (2004) tragen diese Erkenntnis und weiten sie auf eine persönliche Identifikation mit dem Projektinitiatoren

2.4.2.4 Gemeinschaft

Studien zeigen, dass Unterstützer von CFP nicht nur das Bedürfnis haben, anderen Menschen helfen zu müssen, sondern auch den Wunsch haben, Teil einer ausgewählten Crowdfunding-Community zu sein.139 Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass die Integration in eine themenspezifische Interessensgruppe ein entscheidendes Merkmal von Crowdfunding ist und das grundlegende menschliche Bedürfnis nach Zugehörigkeit befriedigt.140 In einer umfragebasierten Studie zu kognitiven, affektiven und sozialen Determinanten in Open-Source-Communities stellten Bagozzi/Dholakia (2006) fest, dass die Zugehörigkeit ein entscheidendes Motive für die Teilnahme am Open-Source­Gedanken ist.141 Auch Erkenntnisse aus einer Studie zum equity-based Crowdfunding von Schwienbacher/Larralde (2012) deuten darauf hin.142

2.4.2.5 Anerkennung

Ein extrinsisches Motiv ist die Anerkennung. Anerkennung wird als grundlegendes menschliches Bedürfnis angesehen, da sie den Menschen ein Gefühl des Selbstwerts gibt.143 So ist es denkbar, dass Unterstützer in ein Projekt investieren, um ihre Sichtbarkeit und Anerkennung innerhalb der Crowdfunding-Community zu erhöhen.144 Ebenfalls Bagozzi/Dholakia (2006) stellen in ihrer Studie fest, dass neben dem beschriebenen Zugehörigkeitsgefühl, auch der soziale Status eine wichtige Determinante für die Partizipation ist.145 Auch bei Gerber/Hui (2013) deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Geldgeber anerkannt werden möchten.146

2.4.2.6 Persönlicher Nutzen

Studien aus der Open-Source-Forschung haben den persönlichen Nutzen als weiteres Motiv identifiziert.147 Dementsprechend beteiligen sich z.B. Softwareentwickler an Open-Source-Projekten, weil sie die entwickelte Softwarelösung selbst nutzen wollen und von ihr im besten Fall profitieren können.148 Im Kontext des Crowdfunding kann ein Geldgeber das Projekt unterstützen, weil er von dem versprochenen Produkt oder der Dienstleistung profitiert. Im Gegensatz zu Open-Source geht es beim Crowdfunding nicht um eine Neuentwicklung einer Software, sondern um die finanzielle Unterstützung einer Geschäftsidee. Das grundlegende Ziel bleibt jedoch dasselbe - ein Unterstützer wünscht sich das Produkt oder die Dienstleistung, die sich in der Entwicklung (Finanzierung) befindet.149 Speziell innerhalb der Crowdfunding-Community wird der Gedanke des persönlichen Nutzens noch erweitert. Demnach ist ein Teil der Unterstützer motiviert anderen Projektinitiatoren zu helfen, weil sie erwarten, sie ggf. als Geldgeber für ihr eigenes Crowdfunding-Projekt zu gewinnen.150

2.4.2.7 Belohnung

Eine mögliche und plausible Erklärung, warum Unterstützer in ein CFP investieren, ist der offensichtliche Gedanke, einen (nicht-finanziellen) Nutzen aus ihrer Investition zu erzielen.151 Dieser Nutzen bzw. diese Belohnung kann von einfachen signierten Dankeskarten über die Möglichkeit der Vorbestellung bis hin zu Produktrabatten reichen.152 Es ist zu erwarten, dass der wichtigste Anreiz aufseiten der Geldgeber von belohnungsbasierten Crowdfunding-Projekten, auch eine entsprechende Belohnung ist. Diese extrinsische Motivation stützt sich auf die Incentive-Theorie, die eine der wichtigsten Motivationstheorien darstellt und besagt, dass das Verhalten von einem Wunsch nach Verstärkung oder Anreizen motiviert wird.153 Das Versprechen einer Belohnung kann Menschen also dazu bringen, sich bestimmten Verhaltensweisen zu widmen.

2.4.2.8 Rendite

Die erwartete Rendite könnte ein weiteres extrinsisches Motiv sein, da Crowdfunding- Unterstützer mit ihrer Investition einen geldwerten Vorteil anstreben könnten. Unter geldwerten Vorteil oder Rendite wird im belohnungsbasierten Crowdfunding verstanden, dass der investierte Betrag einen geringeren monetären Wert hat als die zu erhaltene Belohnung. In anderen Crowdfunding-Arten wurde die Rendite bereits als wichtiges Motiv bestätigt.154 Die Arbeit von Trost/Fox/Heim (2017) stellt die bis dato umfangreichste Untersuchung im Bereich Rendite und RBCF dar.155 Hierbei wurde zum einen analysiert, welche Renditen angeboten und zum anderen, welche Angebote von den Investoren tatsächlich akzeptiert werden.156 Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Rendite insgesamt einen wichtigen Bestandteil des Motivbündels von Investoren darstellt, äußern allerdings den Wunsch, ihre Erkenntnis zusammen mit anderen Beweggründen (Motiven) für die Investitionsentscheidung der Unterstützer zu überprüfen, welchem in dieser Arbeit nachgekommen wird.157

2.4.2.9 Herdenverhalten

Aus der Crowdfunding-Forschung ist bekannt, dass Unterstützer bei der Entscheidung in ein Projekt zu investieren, sehr unsicher agieren.158 Diese Verunsicherung resultiert aus der Ungewissheit, ob die Fähigkeiten der Initiatoren ausreichend vorhanden sind, um das Projekt umzusetzen und die Ersteller generell als vertrauenswürdig oder glaubwürdig einzustufen sind.159 Dies gilt insbesondere für Projekte, die eine hohe Finanzierungssumme aufrufen. Untermalt wird die Unsicherheit zum Beispiel durch Mollick (2014), der feststellte, dass sehr viele Projekte der Plattform Kickstarter die versprochenen Belohnungen erst mit einer beträchtlichen Verzögerung bzw. auch überhaupt nicht liefern.160 Ein weiteres Risiko hängt noch mit der Belohnung zusammen. Die meisten Projekte befinden sich in einem sehr frühen Stadium und bestehen nur aus einer Idee, sodass die Qualität des erwarteten Produktes oder der Dienstleistung nicht erkennbar sind.161 In diesem Umfeld der Unsicherheit spielt das Herdenverhalten eine zentrale Rolle.162 Im Verständnis des Crowdfunding liegt Herdenverhalten dann vor, wenn sich ein Unterstützer unter Berücksichtigung des Investitionsverhaltens von anderen Akteuren für dasselbe Verhalten wie diese entscheidet.163 Unterstützer müssen ihre Investitionsentscheidungen auf der Grundlage unvollständiger und asymmetrischer Informationen treffen, die die Projektersteller auf der Crowdfunding-Plattform zur Verfügung stellen.164 Infolgedessen verfolgen die Geldgeber eine Herdenstrategie, weil sie davon ausgehen, dass andere besser informiert sind und sie so ihre Unsicherheit kompensieren können.165 Herdenverhalten kann auf Belohnungs- und Renditeebene beobachtet werden, da hier die Möglichkeit für den Unterstützer besteht, zu sehen wie häufig bereits ein Pledge-Level bezogen wurde (s. Abb. 2.4). So stärkt das Herdenverhalten zudem auch noch das Belohnungs- und Renditemotiv.166

2.4.3 Weitere Erfolgsfaktoren von Crowdfunding-Kampagnen

Das Ziel dieser Studie ist zwar die Motive der Unterstützer zu identifizieren, um mögliche Erfolgsfaktoren davon abzuleiten, dennoch sollen an dieser Stelle, losgelöst vom Investitionsverhalten weitere Erfolgsfaktoren aus bereits bestehenden Untersuchungen aufgegriffen werden. Aus ihnen geht hervor, dass die bloße Einstellung eines Projektes auf einer Crowdfunding-Plattform noch kein Garant für eine erfolgreiche Finanzierung ist.167 Es bedarf neben einer professionellen Projektdarstellung (z.B. Vorstellung des Projekts durch ein Video) auch einer guten Planung (z.B. Festlegung Zielbudget) und Kommunikation (z.B. Informationen zum Projektfortschritt).168 Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass kurze Projektlaufzeiten, die Anzahl der bisherigen Unterstützer sowie die Höhe des bisher erreichten Budgets für die Entscheidung zur Förderung eines Projektes wesentlich sind.169 Weiter ist bekannt, dass die Unterstützerbeiträge positiv mit dem internen Sozialkapital170 sowie der sozialen Verankerung des Projektinitiators korrelieren.171 Die Literatur hat auch gezeigt, dass eine geografische Nähe zu den Kapitalgebern die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Finanzierung erhöht.172 Dies liegt hauptsächlich an der starken Präferenz für lokale Produkte und Dienstleistungen.

3 Quantitative Studie zur Exploration der Renditeorientierung bei belohnungsbasierten Crowd-Investitionen

3.1 Ableitung der Zielsetzung der explorativen Studie mithilfe des

Forschungsdesigns

Die einleitend vorgestellten Forschungsfragen, der beschriebene initiale Bezugsrahmen, der Entwicklungsstand und die Art des zur Verfügung stehenden Datenmaterials sollen als Ausgangspunkt bei der Wahl des Forschungsdesigns und der am besten geeigneten Datenerhebungs- und Auswertungsmethode dienen.173 Anhand des Forschungsdesigns gilt es, die Forschungsfragen und die zu erhebenden Daten in Relation zu bringen.174 Im Rahmen dieser Arbeit soll überprüft werden, ob und in welchem Ausmaß renditeorientiertes Verhalten auch bzw. sogar beim belohnungsbasierten Crowdfunding beobachtet werden kann (erste Studie). Ferner sollen in einer explanativen Folgeuntersuchung die explorativ erarbeiteten Hypothesen getestet werden und in einem Zuge die Rendite als Entscheidungskriterium mit weiteren intrinsischen und extrinsischen Motiven, die die Investitionen der Crowd erklären bzw. beeinflussen, verglichen werden (zweite Studie). Um diese Ziele zu erreichen, bietet sich eine Kombination aus einer jeweils quantitativ explorativen und einer explanativen Studie, ein sogenannter quantitativer Multimethodenansatz, an.175 Da sich explorative Untersuchungen für vergleichsweise unbekannte Forschungsgebiete und deren Theorie- und Hypothesenbildung eignen und explanative Untersuchungen für die Prüfung dieser Theorien als geeignet erscheinen, empfiehlt sich für die Erforschung von Theorien in einem intermediären Stadium eine Kombination der beiden Methoden.176 Die Kombination kann dabei in vielfacher Weise geschehen, findet in dieser Arbeit jedoch sequentiell aufeinander aufbauend statt (s. Abb. 3.1).177 Hierdurch können empirische Belege für die Exploration der Untersuchungsobjekte basierend auf einem umfassenden Verständnis und der Genauigkeit explanativer Studien erhoben werden.178 Wie in den ersten beiden Kapiteln beschrieben, befindet sich die Erforschung der Motive und das Verhalten der Investoren in einem solchen, als intermediär bezeichneten Stadium.179 Im Bereich der Betriebswirtschaftslehre wird die Nutzung des Multimethodenansatzes auch durch die zunehmende Komplexität und den interdisziplinären Charakter der Fragestellungen begründet.180

In diesem Kapitel findet, basierend auf dem initialen Bezugsrahmen, die Exploration eines Themenfeldes mithilfe quantitativer Instrumente statt. Die anschließend generierte Theorie wird durch ein Hypothesenmodell anhand eines wiederum quantitativen Instrumentariums geprüft. Basierend auf statistischen Auswertungen können die Hypothesen auf ihre Gültigkeit überprüft werden. Hierauf aufbauend können schließlich Empfehlungen für Praxis und weitere Forschungen ausgesprochen werden. Die im Folgenden vorgestellte erste Phase des Forschungsdesigns hat dabei nicht zum Ziel, eine vollkommen neue Theorie zu entwickeln, sondern die bestehenden theoretischen Annahmen zu erweitern. Das primäre Ziel ist dabei, die Identifikation des Renditeaspekts als ein Motiv der Kapitalgeber im neuen Umfeld des Crowdfunding. Basierend auf den erhobenen Daten wird zum Ende des Kapitels ein Hypothesenmodell als Zwischenfazit postuliert (konzeptioneller Bezugsrahmen).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3.1: Überblick des Forschungsdesigns und der angewandten Methodik181

3.2 Empirische Vorgehensweise bei der Erhebung und Analyse der Daten

3.2.1 Datenerhebung mittels Web Scraping

„Explorative quantitative Studien dienen [wie bei dieser Arbeit; Anm. d. Verf.] der Erkundung eines Gegenstandes, zu dem wenige theoretische Vorannahmen sowie wenige frühere Studien vorliegen.“182 Typischerweise werden im Rahmen einer quantitativen Explorationsstudie viele verschiedene Variablen zum Forschungsgegenstand an leicht zugänglichem Datenmaterial erhoben, um auf diese Weise im Rahmen der Auswertung interessante neue Effekte zu erforschen.183 Einhergehend mit dem Gedanken, dass Crowdfunding im heutigen Verständnis als (öffentliche) internetbasierte Finanzierung von Projekten verstanden wird, bieten das Internet und insbesondere die Crowdfunding- Plattformen selbst, eine Fülle an Datenmaterial zur Forschung.184 Interessanterweise werden auch noch die meisten, im Internet verfügbaren, Informationen in einer strukturierten Form bereitgestellt, da wiederum ein Großteil der Internetseiten auf gewissen Datenbankstrukturen aufbauen.185 Um diese Informationen, die auf einer oder mehreren Webseiten gespeichert sind, effizient zu erheben (ohne große Mengen an zeitlichen, menschlichen oder monetären Ressourcen zu beanspruchen) und für die Datenanalyse brauchbar zu machen, hat sich die Technik des „Web Scraping“ etabliert.186 Zunehmend findet diese Technik insbesondere in der Management- und Entrepreneurship-Forschung Anwendung.187 Ein solches Werkzeug bezeichnet ein Verfahren zum i.d.R. automatisierten Auslesen von Inhalten auf Websites.188 Die verschiedensten Crowdfunding-Plattformen, darunter auch Startnext, verwenden ebenfalls eine strukturierte Vorlage, auf derer die Projektinformationen dargestellt werden.189 Dies ermöglicht die Anwendung von Web Scraping auf die Inhalte der verschiedenen CFK und damit auch das automatische Auslesen dieser. So wurden Inhaltselemente wie Projekttitel, Anzahl der Unterstützer pro Pledge-Level und Daten zur Finanzierung (z. B. Zielsumme und gebotene Gegenleistungen) untersucht.190 Diese Variablen werden verwendet, um nachgelagert Strukturen, Trends und Muster hinsichtlich des Verhaltes von Crowdfunding-Investoren aus den quantitativen Datensatz zu identifizieren.191

[...]


1 Vgl. Startnext (2019f), o.S.; Startnext (2019g), o.S.; Startnext (2019h), o.S.

2 Die Wissenschaft hat belegt, dass eine Finanzierungslücke (zwischen dem Bedarf und Angebot von Finanzierungen für Start-Ups) existiert. Vgl. Ley/Weaven (2011), S. 3; Gompers/Lerner (2004), S. 1­19; Kortum/Lerner (2000), S. 674; Leboeuf/Schwienbacher (2018), S. 11.

3 Vgl. Mollick (2014), S. 2; Schwienbacher/Larralde (2010), S. 3; Leboeuf/Schwienbacher (2018), S. 12; Robb/Robinson (2014), S. 168.

4 Vgl. Cassar (2004), S. 273; Bruton et al. (2015), S. 273.

5 Vgl. Ahlers et al. (2015), S. 955, Schwienbacher/Larralde (2010), S. 4; Belleflamme/Lambert/ Schwienbacher (2014), S. 588; Ordanini et al. (2011), S. 2; Tomczak/Brem (2013), S. 339.

6 Vgl. PwC (2017), S. 8; Michels/Hoffmann (2017), S. 1; Michels/Hoffmann (2019), S. 12; Assenmacher (2017), S. 1.

7 Vgl. Ziegler et al. (2019), S. 67.

8 Vgl. Mitra, 2012, S. 69; Leimeister (2012), S. 389; Belleflamme/Lambert/Schwienbacher (2014), S. 589 ff.; Shneor/Munim (2019), S. 56.

9 Vgl. Short et al. (2017), S. 1 f.; Wright et al. (2017), S. 200 ff.

10 Vgl. Gerber/Hui (2013), S. 1 f

11 Vgl. Harms (2007), S. 9 ff.

12 Vgl. Blohm et al. (2013), S. 21.

13 Vgl. Theil (2011), S. 17; Harzer (2013), S. 74.

14 Vgl. Eislfeld-Reschke/Wenzlaff (2011), S. 9 ff.; Bellaflame/Lambert/Schwienbacher (2013), S. 313 ff.; Frydrych et al. (2014), S. 247 ff.; Mollick (2014), S. 1 ff.; Colombo/Franzoni/Rossi-Lamastra (2015), S. 75 ff.; Cordova/Dolci/Gianfrate (2015), S. 115 ff.

15 Vgl. Ordanini et al. (2011), S. 443 ff.; van Wingerden/Ryan (2011), S. 52 ff.; Bellaflame/Lambert/ Schwienbacher (2014), S. 585 ff.; Allison et al. (2015), S. 53 ff.

16 Vgl. Agrawal/Catalini/Goldfarb (2013), S. 4 f.; Brem/Wassong (2014), S. 34; Harms (2007), S. 40.

17 Vgl. Gerber/Hui (2013), S. 7; Brem/Wassong (2014), S. 43; Lin/Viswanathan (2015), S. 5 f.; Hornuf/ Schwienbacher (2015), S. 3 f.

18 Zur Bedeutung von Forschungsfragen für den Forschungsprozess sowie zu deren Entwicklung, vgl. Punch (2005), S. 32-42; Miles/Huberman (1994), S. 22-25; Yin (2003), S. 21 f.

19 Zur Aufgliederung der zentralen Forschungsfrage in Unterfragen, vgl. Preuß (2017), S. 58; Karmasin/Ribing (2017), S. 25; Voss (2017), S. 64.

20 Eigene Darstellung.

21 Vgl. Wenzlaff (2017), S. 217.

22 Vgl. Becker (1993), S. 111 ff.; Thom (1987), S. 77.

23 Vgl. Cantin/Thom (1992), S. 8 ff.; Kirsch (1984), S. 752 ff.

24 Vgl. Rochet/Tirole (2006), S. 645 ff.; Eisenmann/Parker/Van Alstyne (2006), S. 92 ff.; Rysman (2009), S. 126-129.

25 Vgl. Kraus/Richter/Brem/Cheng/Chang (2016), S. 15; Wessel (2016), S. 15 f.; Tomczak/Brem (2016), S. 61 f.

26 Vgl. Hess/Walter (2006), S. 2 f.; Blohm et al. (2015), S. 24.

27 Vgl. Wessel (2016), S. 15 f.

28 Eigene Darstellung in Anlehnung Valanciene/Jegeleviciute (2014), S. 40 f.; Laczniak (2012), S. 6; Hemer et al. (2011), S. 35; Banerjee et al. (2017), S. 1 f.; Tomczak/Brem (2016), S. 62 f.

29 Vgl. Howe (2006), S. 1 f.; Harms (2015), S. 7 f.; Kaltenbeck (2011), S. 5 f.; Lehner (2013), S. 8 ff.; Belleflamme/Lambert/Schwienbacher (2014), S. 588; Mollick (2014), S. 2.

30 Vgl. Blohm/Leimeister/Zogaj (2014), S. 53.; Hoßfeld/Hirth/Tran-Gia (2012), S. 204.

31 Vgl. Surowiecki (2005), S. 20 ff.

32 Vgl. Howe (2006), S. 5; Blohm/Leimeister/Zogaj (2014), S. 53; Leimeister/Zogaj (2013), S. 17.

33 Vgl. Kleemann/Voß/Rieder (2008), S. 6; Hemer et al. (2011), S. 17.

34 Kleemann/Voß/Rieder (2008), S. 6.

35 Vgl. Ordanini et al. (2011), S. 445.

36 Belleflamme et al. (2014), S. 589 f.

37 Belleflame/Lambert/Schwienbacher (2014), S. 585; vgl. Mollick (2014), S. 2.

38 Eigene Darstellung in Anlehnung an Kaltenbeck (2011), S. 9.

39 Vgl. Kaltenbeck (2011), S. 6.

40 Vgl. Surowiecki (2005), S. 20 ff.; Hammon/Hippner (2012), S. 163 ff.; Howe (2008), S. 3 f.; Kaltenbeck (2011), S. 6.

41 Vgl. Leimeister et al. (2016), S. 14; Chard/Knoll/Schiereck (2010), S. 58; Unterberg (2010), S. 129.

42 Vgl. Leimeister/Zogaj (2013), S. 26; Hess (2010), S. 33 f.; Stöckl/Grau/Hess (2006), S. 46 ff. User Generated Content wird überwiegend als Sammelbegriff für alle von einem Internetnutzer erzeugten medialen Web-Inhalte verwendet. Vgl. Bauer (2011), S. 7.

43 Vgl. Leimeister (2012), S. 389.

44 Vgl. Sixt (2014), S. 27.

45 Vgl. Kaschny/Nolden/Schreuder (2015), S. 113 f.; Orthwein (2014), S. 14 f.

46 Vgl. Unterberg (2010), S. 130 f.; Leimeister et al. (2016), S. 14.

47 Vgl. Harzer (2013), S. 52 ff.; Sterblich et al. (2015), S. 17.

48 Vgl. Sixt (2014), S. 57; Beck (2012), S. 15 f.; Leimeister (2012), S. 389; Giudici et al. (2012), S. 8.

49 Eigene Darstellung in Anlehnung an Dimler/Karcher (2018), S. 255; Kortleben (2016), S. 25; Leimeister (2012), S. 389.

50 Vgl. Mollick (2014), S. 3.

51 Vgl. Sixt (2014), S. 108; Leimeister (2012), S. 389.

52 Vgl. Hemer et al. (2011), S. 51.

53 Vgl. Sixt (2014), S. 68; Assenmacher (2017), S. 7 f.

54 Vgl. Kortleben/Vollmar (2012), S. 13; Beck (2012), S. 26.

55 Vgl. Leimeister (2012), S. 389.

56 Vgl. Sterblich et al. (2015), S. 13; Kortleben (2016), S. 26.; Hemer et al. (2011), S. 53; Cumming/Leboeuf/Schwienbacher (2015), S. 7 ff.

57 Vgl. Assenmacher (2017), S. 8.

58 Vgl. Schmiedgen (2014), S. 124.

59 Vgl. Schmiedgen (2014), S. 126; Adhikary/Kutsuna/Hoda (2018), S. 9 f.

60 Vgl. Leimeister (2012), S. 389; Schwienbacher/Larralde (2010), S. 376 f.

61 Vgl. Schmiedgen (2014), S. 130.

62 Vgl. Schmiedgen (2014), S. 130; Leimeister (2012), S. 389.

63 Vgl. Agrawal/Catalini/Goldfarb (2013), S. 10; Leuering/Rubner (2012), S. 463; Ordanini et al. (2011), S. 444 f.; Hemer et al. (2011), S. 33.

64 Vgl. Bouncken/Komorek/Kraus (2015), S. 411; Schramm/Carstens (2014), S. 6.

65 Vgl. Ordanini et al. (2011), S. 447; Bouncken/Komorek/Kraus (2015), S. 411.

66 Vgl. Schramm/Carstens (2014), S. 6; Bretschneider/Knaub/Wieck (2014), S. 1; Wexler (2011), S. 6 f.

67 Vgl. Agrawal/Catalini/Goldfarb (2011), S. 2; Cumming/Johan (2014), S. 6-10.

68 Vgl. Becker/Peppmeier (2018), S. 235; Warner (2011), S. 62.

69 Vgl. Lin/Prabhala/Viswanathan (2013), S. 30-34; Becker/Peppmeier (2018), S. 235; Bellaflame/Lambert/Schwienbacher (2014), S. 590; Wheat et al. (2013), S. 71 f.

70 Vgl. Schramm/Carstens (2014), S. 6; Gierczak et al. (2015), S. 12; Zvilichosky/Inbar/Barzilay (2013), S. 1 f.

71 Vgl. Söpper (2016), S. 8.

72 Vgl. Migge (2017), S. 78; Beck (2012), S. 85.

73 Vgl. Söpper (2016), S. 72; Kraus et al. (2016), S. 15; Warner (2011), S. 62.

74 Vgl. Assenmacher, S. 11; Kickstarter (2019), o.S.; Indiegogo (2019), o.S.

75 Vgl. Wessel (2016), S. 13 f.

76 Vgl. Abschnitt 3.2.1 dieser Arbeit; Feiks (2019), S. 87.

77 Pledges sind die von den Unterstützern in ihrer Höhe frei wählbaren Zusagen zur Kapitalüberlassung. Jede Kampagne besteht aus einer individuellen Anzahl von Pledge-Levels. Dabei handelt es sich um Abstufungen von Belohnungspaketen, die den Unterstützern bei Finanzierungszusagen oberhalb des jeweiligen levelspezifischen Mindestbeitrags als Gegenleistung versprochen werden. Vgl. Reif/Fox (2017), S. 13; Gierczak et al. (2015), S. 12.

78 Eigene Darstellung in Anlehnung an Wessel (2016), S. 14.

79 Vgl. Assenmacher (2017), S. 15.

80 Vgl. Assenmacher (2017), S. 15 f.; Sixt (2014), S. 61; Schramm/Carstens (2014), S. 84 f.

81 Vgl. Assenmacher (2017), S. 16.

82 Vgl. Assenmacher (2017), S. 16.; Sixt (2014), S. 61.

83 Vgl. Assenmacher (2017), S. 16.; Sixt (2014), S. 61; Schramm/Carstens (2014), S. 97-139.

84 Vgl. Opper (2011), S. 10.; Harzer (2013), S. 55.

85 Vgl. Harzer (2013), S. 55.

86 Vgl. Assenmacher (2017), S. 17, Sixt (2014), S. 62.

87 Vgl. Schramm/Carstens (2014), S. 157 f.; Assenmacher (2017), S. 18, Sixt (2014), S. 62.

88 Vgl. Turki/Horak/Pöltner (2019), S. 1.

89 Vgl. Schmiedgen (2014), S. 122.

90 Vgl. Schuster (2018), S. 98; Lücke (2015), S. 77.

91 Vgl. Turki/Horak/Pöltner (2019), S. 1; Schuster (2018), S. 98; Lücke (2015), S. 78.

92 Vgl. Schuster (2018), S. 99.

93 Vgl. Ziegler et al. (2019), S. 57-140.

94 Vgl. Ziegler et al. (2019), S. 67.

95 Vgl. Ziegler et al. (2019), S. 68; Söpper (2016), S. 37.

96 Vgl. Blohm et al. (2015), S. 39-43; Ziegler et al. (2019), S. 17.

97 Vgl. Ziegler et al. (2019), S. 68; Söpper (2016), S. 37.

98 Vgl. Ziegler et al. (2019), S. 68.

99 Vgl. Ziegler et al. (2019), S. 13-16.

100 Vgl. Ziegler et al. (2019), S. 23.

101 Vgl. Ziegler et al. (2019), S. 23.

102 Eigene Darstellung in Anlehnung an Ziegler et al. (2019), S. 68.

103 Vgl. Bretschneider/Knaub/Wieck (2014), S. 3.

104 Vgl. Rosenstiel (1999), S. 48 ff.; McClelland (1985), S. 183.

105 McClelland (1985) definiert ein Motiv wie folgt: „a recurrent concern about a goal state that drives, orients, and selects behavior.” McClelland (1985), S. 183.

106 Vgl. Herbert (1991), S. 65; Rosenstiel (2003), S. 225; Jost (2000), S. 47 f

107 Vgl. Hölzle (2008), S. 50.

108 Vgl. Becker (1995), S. 36; Jost (2000), S. 20.

109 Vgl. Bretschneider/Knaub/Wieck (2014), S. 3.

110 Eigene Darstellung in Anlehnung an Rheinberg (2000), S. 70; Weibler (2012), S. 180.

111 Vgl. Becker (1995), S. 37; Comelli/Rosenstiel (2003), S. 11; Rheinberg (2000), S. 147 ff.

112 Vgl. Kunz/Pfaff (2002), S. 280; Deci (1971), S. 105; Kulbe (2009), S. 65.

113 Vgl. Kulbe (2009), S. 65; Becker (1995), S. 37.

114 Vgl. Brettschneider/Leimeister (2017), S. 3

115 Vgl. z.B. Eislfeld-Reschke/Wenzlaff (2011), S. 9 ff.; Belleflame/Lambert/Schwienbacher (2013), S. 313 ff.; Frydrych et al. (2014), S. 247 ff.; Mollick (2014), S. 1 ff.; Colombo/Franzoni/Rossi-Lamastra (2015), S. 75 ff.; Cordova/Dolci/Gianfrate (2015), S. 115 ff.

116 Vgl. Trost/Fox/Heim (2017), S. 132-139; Gerber/Hui (2013), S. 14-17; Macht/Weatherston (2015), S. 196 f

117 Vgl. Brem/Wassong (2014), S. 43.

118 Vgl. Brem/Wassong (2014), S. 46 ff.

119 Vgl. Ordanini et al. (2011), S. 453.

120 Vgl. Ordanini et al. (2011), S. 461 f.

121 Vgl. Berglin/Strandberg (2013), S. 14.

122 Vgl. Berglin/Strandberg (2013), S. 18.

123 Vgl. Harms (2007), S. 44.

124 Vgl. Harms (2007), S. 41-45.

125 Vgl. Steigenberger (2017), S.1 f.; Bretschneider/Leimeister (2017), S. 1 f.

126 Vgl. Steigenberger (2017), S.1 f.; Bretschneider/Leimeister (2017), S. 1 f.

127 Vgl. Brettschneider/Leimeister (2017), S. 3.

128 Ozinga (1999), S. 5.

129 Vgl. Smith/Kehoe/Cremer (1995), S. 107; Burtch/Ghose/Wattal (2012), S. 501 ff.

130 Vgl. Bierwald (2013), S. 34; Smith/Kehoe/Cremer (1995), S. 123 f.; Houston (2004), S. 67 ff.; Burtch/Ghose/Wattal (2012), S. 504 ff.

131 Vgl. Huber/Appelmann/Lenzen (2016), S. 15 ff.; Batson (2011), S. 231 ff.; Hars/Ou (2002), S. 26 ff.; Fetchenhauer/Bierhoff (2004), S. 133.

132 Vgl. Deci/Ryan (1996), S. 10.

133 Vgl. Koufaris/Kambil/LaBarbera (2002), S. 115.

134 Vgl. Buerger et al. (2018), S. 114; Harms (2007), S. 23 f.; Hars/Ou (2002), S. 37; Lakhani/Wolf (2005), S. 4 ff.

135 Vgl. Sullivan/Miller (1996), S. 25-35.

136 Vgl. Iyer/Kashyap (2009), S. 233.

137 Vgl. Gerber/Hui (2013), S. 16 f.; Ordanini et al. (2011), S. 466 f.

138 Vgl. Brettel (2003), S. 260-264; Feeney/Haines/Riding (1999), S. 138-141; Mason/Stark (2004), S. 238.

139 Vgl. Gerber/Hui (2013), S. 15 f.

140 Vgl. Gerber/Hui (2013), S. 15 f.

141 Vgl. Bagozzi/Dholakia (2006), S. 1099 f.

142 Vgl. Schwienbacher/Larralde (2010), S. 15 f.

143 Vgl. Wahrendorf (2009), S. 53.

144 Vgl. Bretschneider/Knaub/Wieck (2017), S. 5.

145 Vgl. Bagozzi/Dholakia (2006), S. 1113 ff.

146 Vgl. Gerber/Hui (2013), S. 23.

147 Vgl. Hars/Ou (2002), S. 30 f.; Füller (2006), S. 639 ff.

148 Vgl. Hars/Ou (2002), S. 30 f.; Bretschneider/Knaub/Wieck (2017), S. 6.

149 Vgl. Vazquez/Del Rio/Iglesias (2002), S. 37 ff.

150 Vgl. Fehr/Gaechter (2000), S. 178 f.; Buerger et al. (2018), S. 113.

151 Vgl. Cholakova/Clarysse (2015), S. 15; Gerber/Hui (2013), S.14.

152 Vgl. Bretschneider/Leimeister (2017), S. 6; Gerber/Hui (2013), S.14.

153 Vgl. Franzoi (2011), S. 153 f

154 Vgl. Ordanini et al. (2011), S. 466 f.; Schwienbacher/Larralde (2010), S. 7-18.

155 Vgl. Trost/Fox/Heim (2017), S. 131 ff.

156 Vgl. Trost/Fox/Heim (2017), S. 131 ff.

157 Vgl. Trost/Fox/Heim (2017), S. 151.

158 Vgl. Bretschneider/Leimeister (2017), S. 6.

159 Vgl. Moysidou (2016), S. 308-311.

160 Vgl. Mollick (2014), S. 11 ff.

161 Vgl. Belleflame/Lambert/Schwienbacher (2013), S. 331.

162 Vgl. Zhu (2009), S. 10-27.

163 Vgl. Ackstaller (2005), S. 19; Hirshleifer/Teoh (2003), S. 27; Banerjee (1992), S. 798.

164 Vgl. Herzenstein/Dholakia/Andrews (2011), S. 33.

165 Vgl. Herzenstein/Dholakia/Andrews (2011), S. 33 ff.

166 Vgl. Bretschneider/Leimeister (2017), S. 6 f.

167 Vgl. Harzer (2013), S. 126.

168 Vgl. Harzer (2013), S. 126 f.; Agrawal/Catalini/Goldfarb (2013), S. 37 ff.

169 Vgl. Mollick (2014), S. 7 f.; Pichler/Tezza (2016), S. 34; Marelli/Ordanini (2016), S. 190 f

170 Internes Sozialkapital fußt vornehmlich auf impliziten Ressourcen eines Netzwerks, also auf denjenigen Ressourcen, die im Netzwerk selbst durch Interaktion entstehen. Es zielt auf den Wert sozialer Beziehungen ab. Vgl. Riemer (2005), S. 92; Adler/Kwon (2002), S. 21; Putnam (1995), S. 67.

171 Vgl. Colombo/Franzoni/Rossi-Lamastra (2015), S. 20-23; Zvilichovsky/Inbar/Barzilay (2013), S. 20; Mollick/Kuppuswany (2014), S. 7.

172 Vgl. Agrawal/Catalini/Goldfarb (2013), S. 34; Lin/Viswanathan (2015), S. 15; Mollick (2014), S. 9 f.

173 Vgl. Schöneck/Voß (2013), S. 27-30; Bortz/Döring (2016), S. 22 f

174 Vgl. Bortz/Döring (2016), S. 22; Kromrey (2013), S. 21 ff.; Eriksson/Kovalainen (2015), S. 27 ff.

175 Vgl. Teddlie/Tashakkori (2003), S. 10 f.; Saunders/Lewis/Thornhill (2009), S. 41; Denzin (2009), S. 297-301.

176 Vgl. Bortz/Döring (2016), S. 57 sowie S. 612.

177 Vgl. Miles/Hubermann (1994), S. 41; Srnka (2007), S. 256; Hussy/Schreier/Echterhoff (2013), S. 303 ff.; Creswell/Clark (2011), S. 68-103.

178 Vgl. Lauth/Pickel/Pickel (2009), S. 201.

179 Vgl. insbesondere Abschnitt 1.2 sowie 2.4.1 dieser Arbeit.

180 Vgl. Tashakkori/Teddlie (2010), S. 8-12; Plano Clark/Creswell (2008), S. 21 ff. sowie S. 119-145; Bortz/Döring (2016), S. 17 sowie S. 72-76; Kelle (2008), S. 46 ff.

181 Eigene Darstellung in Anlehnung an Creswell (2009), S. 214; Hussy/Schreier/Echterhoff (2013), S. 303 ff.

182 Bortz/Döring (2016), S. 612.

183 Vgl. Bortz/Döring (2016), S. 612.

184 Vgl. Dresing/Kuckartz (2004), S. 195 f.; Frydrych (2015), S. 55; Scherfer/Volpers (2013), S. 7-11.

185 Vgl. Feiks (2019), S. 87.

186 Vgl. Feiks (2019), S. 86; Thelwall (2001), S.319-325; Ferrara et al. (2014), S. 301-323.

187 Vgl. Ackland (2013), S. 35-38; Lin/Prahala/Viswanathan (2013), S.18-25; Hemer (2011), S. 17 ff.; Mollick (2014), S. 4 ff.; Colombo/Franzoni/Rossi-Lamastra (2015), S. 82-86.

188 Vgl. Meffert et al. (2019), S. 186; Massimino (2016), S. 34-37. Andere gängige Begriffe für Web Scraping sind auch „Web Harvesting“ oder „Data Mining“. Vgl. Feiks (2019), S. 86.

189 Eine Darstellung des Template findet sich im Kapitel 2.2.4 wieder.

190 Eine vollständige Auflistung der Inhaltselemente kann im Anhang eingesehen werden. Vgl. S. A5.

191 Vgl. Bortz/Döring (2016), S. 621.

Ende der Leseprobe aus 141 Seiten

Details

Titel
Reward-based Crowdfunding-Projekte (RBCFP). Investitionsmotivation der privaten Geldgeber
Untertitel
Eine verhaltensorientierte Analyse
Hochschule
Hochschule Weserbergland
Note
1,0
Autor
Jahr
2020
Seiten
141
Katalognummer
V916598
ISBN (eBook)
9783346236685
ISBN (Buch)
9783346236692
Sprache
Deutsch
Schlagworte
reward-based, crowdfunding-projekte, rbcfp, investitionsmotivation, geldgeber, eine, analyse
Arbeit zitieren
Jan-Christian Hübner (Autor:in), 2020, Reward-based Crowdfunding-Projekte (RBCFP). Investitionsmotivation der privaten Geldgeber, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/916598

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