Der Umgang mit Widerstand im Change Management. Das Harvard Konzept


Projektarbeit, 2020

17 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Konzeptionelle Grundlagen
2.1 Change Management
2.1.1 Definition
2.2 Widerstand
2.2.1 Definition

3 Gründe und Formen von Widerstand im Change Management
3.1 Gründe für den Widerstand
3.2 Formen von Widerstand

4 Das Harvard Konzept
4.1 Die 4 Prinzipen des Harvard Konzepts
4.2 Die Phasen
4.3 Mögliche Hindernisse in Bezug auf das Change Management

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

Anhang 1: Kommentiertes Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Change Management als Steuerung des Wandels auf dem Weg von A nach B

Abb. 2 Hauptgründe für den Widerstand gegen Veränderungen

Abb. 3 Allgemeine Symptome von Widerstand

1 Einleitung

„Fortschritt ist ein schönes Wort. Seine Triebkraft aber heißt Wandel. Und der Wandel hat seine Feinde.“1

Diese berühmte Aussage des ehemaligen Präsidenten der USA, Robert Kennedy, macht deutlich, wie präsent der Wandel seit jeher in unserer Gesellschaft ist. Wir leben in einer Welt, welche von Tag zu Tag komplexer wird. Jedoch ist das nicht nur in un­serem privaten Leben der Fall, auch die Unternehmenswelt unterliegt der steigenden Dynamik. Somit wird die Aufgabe sich dem Wandel bestmöglich anzupassen und ihn zu bewältigen immer präsenter. Wie gehen die Unternehmen mit diesen Veränderun­gen um und wie können diese möglichst effizient gesteuert werden? Als Antwort auf diese Frage, hat sich der wissenschaftliche Bereich des Change Managements etab­liert, welcher zur Aufgabe hat den langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Begriff so viel wie Wandlungsmanagement, was eine passende erste Erklärung des Begriffs abgibt.

Wie bereits aus Kennedys Zitat erkennbar ist, geht Fortschritt mit Wandel einher, je­doch hat dieser seine Feinde. Diese Feinde des Change äußern sich in Widerstand. Auf Grund dessen, dass es keine Veränderung ohne Widerstand gibt, ist einer Ausei­nandersetzung mit dieser Thematik unerlässlich. Nur, wenn es gelingt, den Widerstand zu minimieren und einen Zusammenhalt der Betroffenen zu schaffen, ist es dem Un­ternehmen möglich maximal effizient zu arbeiten.

Auf Grund der Präsenz der Thematik, ist es von enormer Wichtigkeit eine passende Lösung zur Bewältigung dieses Widerstands zu finden, weshalb sich diese interdiszip­linäre, kompilatorische Arbeit aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften mit fol­gender Frage beschäftigt: „Inwiefern eignet sich das Harvard Konzept als Lösungsan­satz zum Umgang mit Widerstand im Change Management?“.

Mit dem Harvard Konzept, welches 1981 Roger Fisher entwickelte, wurde eine Ver­handlungsmethode geschaffen, mit dem ausdrücklichen Ziel, effizient und einver­nehmlich zu einem klugen Ergebnis zu kommen.2

Im Wesentlichen beinhaltet es die ergebnisorientierte und auf einer Win-Win-Strategie beruhenden Verhandlungsmethode, sowie eine Trennung der Sach-und Beziehungs­ebene der Kommunikation.3 All diese Punkte sind maßgebend für einen erfolgreichen Change-Prozess.

Die genauen Inhalte dieses Konzepts, sowie die relevanten Begrifflichkeiten zum Thema Widerstand im Change Management, werden im Folgenden präziser erläutert. Zu Beginn der Arbeit wird eine theoretische Grundlage geschaffen, in dem die wich­tigsten Begriffe näher erläutert werden. Zunächst wird der Begriff „Change Manage­ment“ behandelt, darauf folgt eine Definition des Begriffs „Widerstand“.

Im weiteren Verlauf werden die verschiedenen Formen und Gründe für den Wider­stand erläutert, um ein besseres Verständnis für die Thematik zu schaffen.

Anschließend wird das Harvard Konzept der Verhandlungsführung vorgestellt. Zu Be­ginn werden die wichtigsten Prinzipien sowie Phasen aufgeführt. Anschließend wird sich mit den möglichen Hindernissen in Bezug auf das Change Management befasst. Abschließend wird die Arbeit durch die Beantwortung der Forschungsfrage sowie durch einen Ausblick in die Zukunft in Form einer Konklusion abgerundet.

2 Konzeptionelle Grundlagen

Zur Schaffung einer theoretischen Basis für die Beschäftigung mit dem Umgang mit Widerstand im Change Management, werden im folgenden Kapitel zunächst die Be­griffe „Change Management“ und „Widerstand“ definiert.

2.1 Change Management

2.1.1 Definition

„Nichts ist so beständig wie der Wandel“4 dieses Zitat Heraklits lässt sich auf viele Situationen des alltäglichen Lebens anwenden. Im Speziellen in der Wirtschaftswelt, spielt der Wandel eine bedeutende Rolle, die im Allgemeinen und in einzelnen Unter­nehmen, immer mehr an Bedeutung gewinnt. Um ein Unternehmen in dieser Zeit op­timal zu steuern, werden bestimmte Managementtechnik angewandt, die unter dem Begriff „Change Management“ bekannt sind.

Die Ursprünge dieser Form des Managements reichen bis in die 1930er Jahre zurück. In dieser Zeit wurden in den USA Versuche zur Leistungssteigerung von Mitarbeitern (Hawthorne-Experimente) durchgeführt.5 Dass das Thema seitdem immer mehr in den Fokus gerät, wird durch eine Untersuchung des Unternehmens Kienbaum aus dem Jahr 2017 bestätigt. Mit deutlichem Vorsprung belegt Change Management hier, bei der Frage nach besonders relevanten Themen des Top-Managements-Training, den ersten Platz6.

Der Begriff „Change Management“ suggeriert, dass es sich um einen einheitlichen, konzeptionellen Ansatz handelt, dies ist jedoch ein Trugschluss! Es verbergen sich dahinter verschiedene Problemstellungen und Lösungsmodelle, die nur einen gemein­samen Nenner haben: es geht um intendierte Veränderung.7 8 Auf Grund dessen, dass unter den Begriff Change Management viele verschiedene Erklärungsansätze fallen, die sich teilweise unterscheiden, aber in den wichtigsten Zielen übereinstimmen, wird sich im Folgenden auf einige der prägendsten bezogen. In der heutigen Zeit finden das Drei-Phasen Modell von Kurt Lewin, sowie die weiterentwickelten Formen, das Modell der 8-Phasen nach Kotter und das 5-Stufen Modell nach Krüger, am meisten Zuspruch.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1 Change Management als Steuerung des Wandels auf dem Weg von A nach B8

In der Abbildung wird der Weg vom Ausgangszustand (symbolisiert durch den Draht­stuhl) zum Ziel (hier symbolisiert durch einen bequemen Sessel) aufgezeigt, welcher durch das Change Management, möglichst optimal gestaltet werden soll. Das Verän­derungsmanagement richtet sich somit vor Allem nach innen, also auf die Mitglieder der zu wandelnden Organisation. Ziel ist es dabei, die im Rahmen der strategischen Unternehmensführung abgeleitete optimale Anpassung an die Umwelt zu ermögli­chen.9

Change Management lässt sich somit, als Management des geplanten organisatori­schen Wandels, also die Planung, Durchführung und Kontrolle von Veränderungen, von einem Ausgangs- hin zu einem Zielzustand definieren.10

2.2 Widerstand

2.2.1 Definition

Wie schon zu Beginn der Arbeit erwähnt wurde, gehen Veränderungen in der Regel mit Bedenken und Widerständen einher.11 Nur die wenigsten Personen treten anstehenden Veränderungen ohne Vorbehalte entgegen, oder sehen diese sogar als Chance. Diese Reaktion sollte aber nicht zwangsläufig mit etwas negativem in Verbin­dung gebracht werden, vielmehr zeigt es, dass die betroffenen Personen sich mit dem Change Prozess auseinandersetzen und beschäftigen (anstatt diesen zu ignorieren?). Aus diesem Grund soll im Folgenden kurz der Begriff „Widerstand“ definiert werden.

„Von Widerstand kann immer dann gesprochen werden, wenn vorgesehene Entschei­dungen oder getroffene Maßnahmen, die auch bei sorgfältiger Prüfung als sinnvoll, logisch oder sogar dringend notwendig erscheinen, aus zunächst nicht ersichtlichen Gründen (...) auf diffuse Ablehnung stoßen“.12 Dieses Zitat Dopplers/Lauterburgers ist eine der gängigsten Definitionen des Begriffs, welche sich über lange Zeit bewährt hat. Demnach ist der Grund für die Ablehnung einer logischen Entscheidung meist nicht direkt ersichtlich. Jedoch ziehen bestenfalls alle Beteiligten ihren Nutzen aus Wider­stand, z.B. dient er als Informationsquelle für die Führungskräfte und gibt ihnen Aus­kunft über die wahren Bedürfnisse der Beteiligten.13

Der Widerstand gegen den Veränderungsprozess äußert sich in verschiedenen For­men. Die Ursachen und Arten, werden im folgenden Kapital näher erläutert.

3 Gründe und Formen von Widerstand im Change Ma­nagement

Auf Basis der Erläuterung der Begriffe im vorherigen Kapitel, beschäftigt sich dieser Abschnitt der Arbeit, mit den grundlegendsten Formen und Ursachen für Widerstand im Change Management.

3.1 Gründe für den Widerstand

Grundsätzlich werden die Ursachen für Widerstand in zwei Kategorien unterteilt: per­sönlich-emotionale und rationale Ursachen. Hierbei lassen sich Letztere der Sachebene zuordnen, da diese sich auf rational nachvollziehbare und meist auch nachprüfbare Sachverhalte beziehen. Eine rationale Ursache wäre z.B. somit begrün­det, wenn objektiv betrachtet eine andere Lösung - auf Grund von ökonomischen, technischen oder rechtlichen Aspekten - besser geeignet wäre als die angestrebte. Im Gegensatz hierzu, beziehen sich erstere auf persönliche Ängste und weitere persönli­che, sehr subjektiv empfundene Aspekte.14

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2 Hauptgründe für den Widerstand gegen Veränderungen15

Wie aus Abb. 2 leicht erkennbar ist, handelt es sich bei den Hauptgründen für Wider­stand gegen Veränderungen vorwiegend, um persönlich-emotionale Gründe. Dies kann z.B. ein fehlendes Problemverständnis der Mitarbeiter („Veränderungen sind doch gar nicht nötig, es läuft doch alles gut“) oder ein fehlendes Vertrauen in die Füh­rungskräfte und die Geschäftsleitung sein.16 17

Kommunikative Missverständnisse bilden eine ebenfalls sehr bedeutsame Ursache. Dies resultiert daraus, dass zwischenmenschliche Kommunikation grundsätzlich stö­rungsanfällig ist und zwischen dem, was als Botschaft gesendet wird und dem was der Empfänger versteht, eine Reihe von potenziellen „Übersetzungsfehlern“ möglich sind. 17 Kommunikation kann in diesem Zusammenhang mit einem Eisberg verglichen wer­den, die sachlichen Inhaltsaspekte machen hierbei lediglich die „Spitze des Eisbergs“ aus, während der wichtigere Beziehungsaspekt mit allen Emotionen unsichtbar unter der Oberfläche verbleibt.18

3.2 Formen von Widerstand

Widerstände lassen sich nicht nur hinsichtlich ihrer Ursache unterscheiden, sondern äußern sich dem Betrachter auch in unterschiedlichen Formen.

[...]


1 Kennedy, www.zitate-online.de [Stand 19.03.2020]

2 Vgl. Fisher/Ury/Patton 2018, 36

3 Vgl. Schulze www.batna-konzept.de [Stand 18.03.2020]

4 Heraklit von Ephesus (etwa 540 - 480 v. Chr.)

5 Vgl. Veit 2019, 692

6 Vgl. Kienbaum 2017, 14

7 Vgl. Veit 2019, 692

8 Lauer 2019, 4

9 Vgl. Lauer 2019, 4

10 Vgl. Veit 2019, 692

11 Vgl. Veit 2019, 694

12 Doppler / Lauterburg 2014, 336

13 Vgl. Grolman www.organisationsberatung.net [Stand 10.03.2020]

14 Vgl. TRUECARE GmbH www.projektmanagementhandbuch.de [Stand 10.03.2020]

15 Vgl. Vahs: Organisation, 295

16 Vgl. Grolman www.organisationsberatung.net [Stand 11.03.2020]

17 Vgl. Lauer 2019, 54

18 Vgl. Lauer 2019, 54

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Der Umgang mit Widerstand im Change Management. Das Harvard Konzept
Hochschule
Hochschule Mittweida (FH)
Note
2,0
Jahr
2020
Seiten
17
Katalognummer
V916751
ISBN (eBook)
9783346235169
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Change Management, harvard konzept, widerstand
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Der Umgang mit Widerstand im Change Management. Das Harvard Konzept, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/916751

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