In dieser Hausarbeit werde ich mich mit dem Internationalen Strafgerichtshof beschäftigen. Die Frage nach dem ständigen internationalen Strafgerichtshof war schon seit Jahren aktuell, aber erst nach der Schaffung des Statutes von Rom für den Ständigen Internationalen Strafgerichtshof im Juli 1998 ist sie zu einem der wichtigsten Institutionen der internationalen Beziehungen geworden. Dies geschah nicht ohne einen guten Grund, zumal der Internationale Strafgerichtshof nach der Gründung der Vereinten Nationen das bedeutendeste Geschehen auf der internationalen Bühne darstellt. In dieser Arbeit habe ich mir vor allem folgende Ziele vorgenommen: Erstens die hundertjährige Entstehungsgeschichte des Internationalen Strafgerichtshofs kurz zu referieren. Dabei werde ich mich auch auf die vier ad hoc Tribunale konzentrieren, deren Geschichte schon viele Fragen über die endgültige Zusammenfassung des Statutes von Rom für den Ständigen Internationalen Strafgerichtshof beantworten kann und das heutige Verständnis des internationalen Strafrechts zu begreifen hilft. Zweitens habe ich versucht möglichst ausführlich – aber im Rahmen einer Hauptseminararbeit – den Mechanismus des ständigen Internationalen Strafgerichtshofes übersichtlich zu beschreiben. Als sehr wichtig fand ich drittens den Aspekt des US-Amerikanischen Widerstandes gegenüber dem Internationalen Strafgerichtshof einzubringen, der mich auch bei der Formulierung der Fragestellung in dieser Arbeit geholfen hat. Die Fragestellung meiner Arbeit lautet: Ist der Internationale Strafgerichtshof in der Lage sich international durchzusetzen und die US-Amerikanische Kritik zu überleben? Der erste Teil (1. VON PAX ROMANA ZU DEM RÖMER STATUT) meiner Seminararbeit fasst sehr bündig in einem Überblick den Weg von dem Pax Romana bis zu der Schaffung des Internationalen Strafgerichtshofes zusammen. In dem zweiten Teil (2. DIE VIER KRIEGSTRIBUNALE) stelle ich die vier Kriegstribunale des 20. Jahrhunderts – Nürnberg, Tokio, Den Haag und Arusha –sowohl mit deren Rechtsgrundlagen als auch mit deren Gerichtsbarkeit vor. Der dritte Teil (3. DIE ZUSAMMENSETZUNG UND DIE FRAGE NACH DER KOMPLEMENTARITÄT DES ICC) befasst sich mit der Organisation des Internationalen Strafgerichtshofes und dem umstrittenen Prinzip seiner Komplementarität.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Von Pax Romana zu dem Römer Statut
- 1.1 Die Welt vor den Vereinten Nationen
- 1.2 Die Arbeit der Internationalen Rechtskommission
- 2. Die vier Kriegstribunale
- 2.1 Nürnberger und Tokioer Kriegstribunale
- 2.2 Die internationalen Strafgerichtshöfe für das ehemalige Jugoslawien und für Ruanda
- 3. Die Zusammensetzung und die Frage nach der Komplementarität des ICC
- 4. Die Gerichtsbarkeit des ICC
- 4.1 Universelle Gerichtsbarkeit
- 4.2 Die Gerichtsbarkeit Ratione Materiae, Temporaris, loci und Personae
- 5. ICC in Aktion
- 5.1 Die Rolle des UN-Sicherheitsrates und 'Trigger Mechanism'
- 5.2 Der Prozess
- 5.3 Der Angeklagte und die Strafe
- 6. Der Konflikt USA vs. ICC
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Internationalen Strafgerichtshof (ICC), seine Entstehung und Funktionsweise, sowie den Widerstand der USA. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die hundertjährige Geschichte des ICC zu skizzieren, seinen Mechanismus zu beschreiben und die US-amerikanische Kritik zu beleuchten. Die zentrale Frage lautet: Kann sich der ICC international durchsetzen und die US-amerikanische Kritik überleben?
- Die historische Entwicklung des Internationalen Strafrechts bis zur Gründung des ICC
- Die Struktur und Funktionsweise des ICC
- Das Prinzip der Komplementarität des ICC
- Die Gerichtsbarkeit des ICC (universelle, materielle, zeitliche, territoriale und persönliche)
- Der Konflikt zwischen den USA und dem ICC
Zusammenfassung der Kapitel
1. Von Pax Romana zu dem Römer Statut: Dieses Kapitel gibt einen knappen Überblick über die historische Entwicklung der Idee einer universellen Gerichtsbarkeit, beginnend mit der Pax Romana und den philosophischen Beiträgen von Thomas von Aquin und Hugo Grotius, bis hin zum gescheiterten Versuch der Einrichtung eines internationalen Strafgerichtshofes im Kontext des Völkerbundes. Es zeigt, wie die Idee eines internationalen Gerichtshofs zwar immer wieder aufkam, aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gründung der Vereinten Nationen mit Nachdruck verfolgt wurde. Der Kellogg-Briand-Pakt von 1928, der Krieg als Mittel zur Konfliktlösung verbot, wird als wichtiger Schritt in dieser Entwicklung hervorgehoben. Das Kapitel liefert damit den historischen Kontext für die Entstehung des modernen ICC.
2. Die vier Kriegstribunale: Dieses Kapitel präsentiert die vier bedeutenden Kriegstribunale des 20. Jahrhunderts – Nürnberg, Tokio, Den Haag und Arusha – und analysiert ihre Rechtsgrundlagen und Gerichtsbarkeit. Es untersucht die jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen und die Herausforderungen, die sich bei der Verfolgung internationaler Verbrechen stellten. Die detaillierte Darstellung dieser Tribunale dient als wichtiger Bezugspunkt für das Verständnis der Entwicklung des internationalen Strafrechts und der daraus resultierenden Schaffung des ICC. Die Erfahrungen der Kriegstribunale zeigen die Notwendigkeit und die Komplexität eines dauerhaften internationalen Strafgerichtshofes.
3. Die Zusammensetzung und die Frage nach der Komplementarität des ICC: Das Kapitel konzentriert sich auf die Organisationsstruktur des ICC und beleuchtet das umstrittene Prinzip der Komplementarität. Es erklärt die Rolle verschiedener Organe und Gremien innerhalb des Gerichtshofs und analysiert die Bedeutung des Komplementaritätsprinzips für die Zusammenarbeit mit nationalen Gerichtsbarkeitssystemen. Die Diskussion dieses Prinzips ist essenziell für das Verständnis der Funktionsweise und der Grenzen des ICC im internationalen Kontext.
4. Die Gerichtsbarkeit des ICC: Dieser Abschnitt befasst sich eingehend mit der Gerichtsbarkeit des ICC. Er analysiert zunächst die Frage der universellen Gerichtsbarkeit und untersucht danach die materielle, zeitliche, territoriale und persönliche Gerichtsbarkeit des Gerichtshofs. Die Klärung dieser Aspekte der Gerichtsbarkeit ist wichtig für das Verständnis der Reichweite und der Einschränkungen der Strafverfolgungskompetenz des ICC.
5. ICC in Aktion: Dieses Kapitel untersucht die Interaktion zwischen dem UN-Sicherheitsrat und dem ICC, insbesondere die Rolle des 'Trigger Mechanisms'. Weiterhin werden die Prozesse, die Rolle des Angeklagten und das Strafmaß detailliert erläutert. Die Darstellung konkreter Abläufe und Beispiele veranschaulicht die praktische Umsetzung der theoretischen Grundlagen, die in den vorherigen Kapiteln behandelt wurden.
6. Der Konflikt USA vs. ICC: Der letzte inhaltstragende Abschnitt behandelt den Konflikt zwischen den USA und dem ICC, indem er die zentralen Argumente der USA gegen den ICC analysiert. Dieser Abschnitt setzt sich kritisch mit den US-amerikanischen Vorbehalten gegenüber dem Internationalen Strafgerichtshof auseinander und diskutiert die Bedeutung dieses Konflikts für die Zukunft des ICC.
Schlüsselwörter
Internationaler Strafgerichtshof (ICC), Völkerstrafrecht, universelle Gerichtsbarkeit, Komplementarität, Kriegstribunale (Nürnberg, Tokio, Den Haag, Arusha), UN-Sicherheitsrat, USA, Rechtsgrundlagen, Gerichtsbarkeit, internationales Recht, Menschenrechte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Der Internationale Strafgerichtshof (ICC)
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit bietet einen umfassenden Überblick über den Internationalen Strafgerichtshof (ICC). Sie behandelt die historische Entwicklung des ICC, seine Struktur und Funktionsweise, seine Gerichtsbarkeit (inklusive universeller, materieller, zeitlicher, territorialer und persönlicher Gerichtsbarkeit), das Prinzip der Komplementarität und den Konflikt zwischen den USA und dem ICC. Die Arbeit beinhaltet ein Vorwort, ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen, und Schlüsselwörter.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die zentralen Themen sind: die historische Entwicklung des internationalen Strafrechts bis zur Gründung des ICC; die Struktur und Funktionsweise des ICC; das Prinzip der Komplementarität; die verschiedenen Aspekte der Gerichtsbarkeit des ICC; und der Konflikt zwischen den USA und dem ICC. Die Arbeit beleuchtet auch die Rolle der vier wichtigen Kriegstribunale (Nürnberg, Tokio, Den Haag, Arusha) und die Interaktion zwischen dem UN-Sicherheitsrat und dem ICC.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit ist in sechs Kapitel unterteilt: 1. Von Pax Romana zum Römer Statut; 2. Die vier Kriegstribunale; 3. Die Zusammensetzung und die Frage nach der Komplementarität des ICC; 4. Die Gerichtsbarkeit des ICC; 5. ICC in Aktion; 6. Der Konflikt USA vs. ICC. Zusätzlich enthält sie ein Vorwort und ein Nachwort.
Was ist die zentrale Forschungsfrage der Hausarbeit?
Die zentrale Frage lautet: Kann sich der ICC international durchsetzen und die US-amerikanische Kritik überleben?
Wie wird die historische Entwicklung des ICC dargestellt?
Die historische Entwicklung wird von der Pax Romana über die philosophischen Beiträge von Thomas von Aquin und Hugo Grotius bis zum Kellogg-Briand-Pakt und den Erfahrungen der Kriegstribunale nach dem Zweiten Weltkrieg nachgezeichnet. Es wird gezeigt, wie die Idee eines internationalen Gerichtshofes sich entwickelt hat und letztendlich zur Gründung des ICC geführt hat.
Welche Rolle spielt das Prinzip der Komplementarität?
Das Prinzip der Komplementarität wird ausführlich erläutert. Es beschreibt die Zusammenarbeit des ICC mit nationalen Gerichtsbarkeitssystemen und ist essenziell für das Verständnis der Funktionsweise und Grenzen des ICC.
Wie wird die Gerichtsbarkeit des ICC beschrieben?
Die Gerichtsbarkeit des ICC wird unter verschiedenen Aspekten analysiert: universelle Gerichtsbarkeit, materielle Gerichtsbarkeit, zeitliche Gerichtsbarkeit, territoriale Gerichtsbarkeit und persönliche Gerichtsbarkeit. Diese Klärung ist wichtig, um die Reichweite und Einschränkungen der Strafverfolgungskompetenz des ICC zu verstehen.
Was ist der Inhalt des Kapitels über den Konflikt zwischen den USA und dem ICC?
Dieses Kapitel analysiert die zentralen Argumente der USA gegen den ICC und setzt sich kritisch mit den US-amerikanischen Vorbehalten gegenüber dem Internationalen Strafgerichtshof auseinander. Es diskutiert die Bedeutung dieses Konflikts für die Zukunft des ICC.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Internationaler Strafgerichtshof (ICC), Völkerstrafrecht, universelle Gerichtsbarkeit, Komplementarität, Kriegstribunale (Nürnberg, Tokio, Den Haag, Arusha), UN-Sicherheitsrat, USA, Rechtsgrundlagen, Gerichtsbarkeit, internationales Recht, Menschenrechte.
- Arbeit zitieren
- Magistra Artium Salla Huikuri (Autor:in), 2004, Der Internationale Strafgerichtshof, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91726