Testautoren des Orginaltests: S. R. Hathaway und J. C. McKinley (Erstfassung 1947 publiziert)
Testautor der deutschen Version: O. Spreen, 1963
Testautoren des MMPI deutsche Kurzform mit 221 Items: A. Gehring & A. Blaser (1982)
- multidimensionaler Persönlichkeitstest
- der MMPI Saarbrücken ist die deutschsprachige Ausgabe des MMPI von Hathaway und McKinley (1951)
- er ist der international am weitesten verbreitete klinische Persönlichkeitsfragebogen
- wurde in über 30 Sprachen übersetzt (à kulturelle Vergleiche)
1. Grundkonzept
- ursprüngliche Zielsetzung: Zuordnung von Pat. zu traditionellen psychiatrischen Kategorien
- Hathaway und McKinley wollten menschliches Verhalten möglichst breit erfassen, und aus dem Itempool weitere Skalen generieren: 1975 lagen 455 Skalen vor, die mittels der 566 MMPI-Items gebildet wurden (einige davon im Anhang des Manuals)
2. Konstruktionsansatz
- Anlegen einer Liste von 1000 Items, die sich auf allgemeine Gesundheit, familiäre und eheliche Beziehungen, sexuelle und religiöse Einstellungen sowie emotionale Zustände bezogen und psychopathologische Symptome erfassen sollten
- Items wurden von klinisch auffälligen Personen und unauffälligen Kontrollpersonen bearbeitet
- die 10 klinischen Skalen des MMPI wurden aufgrund von Vergleichen zw. "normalen" und klinisch diagnostizierten Gruppen gewonnen
=> mittels Kontrastgruppen-Strategie wurden die Differenzierungsmöglichkeiten der Items geprüft, d.h. es wurde nach Items gesucht, die am besten zw. gesunden Personen und einer bestimmten Patientengruppe differenzieren (d.h. sie mussten von beiden Personengruppen unterschiedlich beantwortet werden)
= externale (empirische) Skalenkonstruktion (= Kontrastgruppenmethode): Auswahl der Items nach dem Grad ihrer Trennfähigkeit im Hinblick auf ein empirisches Kriterium, also die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Diagnosegruppe im Vergleich zu einer Normgruppe
- Diagnosebezeichnung nach der damals gebräuchlichen Kraepelinschen und v.a. psychoanalytischen Klassifizierungen (z.B. Neurose, Psychose)
- man stellte 566 Items zum MMPI zusammen, die die Patienten von den Kontrollpersonen signifikant diskriminierten
- Einsatz: kommt deshalb vorrangig für die Ermittlung von psychopathologischen Auffälligkeiten in Betracht und taugt nicht zur Differenzierung innerhalb der unauffälligen Normalpopulation.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Grundkonzept
- 2. Konstruktionsansatz
- 3. Testgliederung
- 1.1 Einzelne Skalen
- 4. Durchführung
- 5. Auswertung
- 6. Interpretation
- 7. Gütekriterien
- 7.1 Objektivität
- 7.2 Reliabilität
- 7.3 Validität
- 7.4 Normierung
- 8. Kritik
- 9. Fazit
- 10. Anmerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem MMPI Saarbrücken, der deutschen Version des Minnesota Multiphasic Personality Inventory. Ziel ist es, das Grundkonzept, den Konstruktionsansatz, die Testgliederung, Auswertung und Interpretation sowie die Gütekriterien des Tests darzustellen und kritisch zu beleuchten.
- Konstruktionsansatz des MMPI und die verwendete Kontrastgruppenmethode
- Die Validitätsskalen (L-, F-, K-Skala) und ihre Bedeutung für die Interpretation
- Beschreibung der klinischen Skalen und ihrer Interpretation
- Gütekriterien des MMPI Saarbrücken
- Kritische Auseinandersetzung mit dem Testinstrument
Zusammenfassung der Kapitel
1. Grundkonzept: Dieses Kapitel erläutert die ursprüngliche Zielsetzung des MMPI, nämlich die Zuordnung von Patienten zu traditionellen psychiatrischen Kategorien. Es wird hervorgehoben, dass Hathaway und McKinley menschliches Verhalten möglichst breit erfassen und aus dem Itempool weitere Skalen generieren wollten. Die Entwicklung des Tests über die Jahre und seine internationale Verbreitung werden kurz angerissen, unterstreichend, dass der MMPI Saarbrücken die deutschsprachige Adaption des international weit verbreiteten klinischen Persönlichkeitsfragebogens darstellt.
2. Konstruktionsansatz: Das Kapitel beschreibt detailliert den Prozess der Erstellung des MMPI. Ausgehend von einer Liste von 1000 Items, die verschiedene Aspekte des menschlichen Verhaltens und psychopathologische Symptome abdecken sollten, wurden Items mittels einer Kontrastgruppen-Strategie ausgewählt. Die klinischen Skalen resultieren aus dem Vergleich zwischen "normalen" und klinisch diagnostizierten Gruppen. Diese externe (empirische) Skalenkonstruktion, basierend auf der Trennfähigkeit der Items zwischen den Gruppen, ist ein zentraler Aspekt des Konstruktionsansatzes. Die damals gebräuchlichen diagnostischen Klassifikationen (Kraepelin, Psychoanalyse) beeinflussten die Skalenbezeichnung. Der Einsatz des Tests zur Ermittlung psychopathologischer Auffälligkeiten und seine Limitationen bezüglich der Differenzierung innerhalb der unauffälligen Normalpopulation werden betont.
3. Testgliederung: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur des MMPI Saarbrücken mit seinen 566 Items (inklusive Wiederholungen), die zu 13 Standardskalen (10 klinische und 3 Validitätsskalen) verrechnet werden. Die Bedeutung der 3 Validitätsskalen (L, F, K) für die Interpretierbarkeit der erhobenen Werte wird herausgestellt. Die Items stammen aus 26 Bereichen, die psychopathologische, psychosomatische und sozialpsychologische Inhalte umfassen. Eine detaillierte Darstellung einzelner Skalen wird in Aussicht gestellt, was in den folgenden Abschnitten näher ausgeführt wird.
7. Gütekriterien: Dieses Kapitel widmet sich der Evaluation der Gütekriterien des MMPI Saarbrücken. Es werden die Aspekte Objektivität, Reliabilität, Validität und Normierung behandelt, wobei die methodischen Ansätze zur Bestimmung dieser Gütekriterien im Detail erläutert werden. Hier werden die wissenschaftlichen Grundlagen der Testgüte im Kontext des MMPI dargelegt und bewertet, um die Aussagekraft und Zuverlässigkeit des Tests zu beurteilen. Die einzelnen Aspekte der Gütekriterien werden einzeln beleuchtet und ihre Bedeutung für die Interpretation der Testergebnisse erläutert. Die Ergebnisse dieser Güteprüfung liefern wichtige Informationen über die Qualität und Anwendbarkeit des MMPI Saarbrücken in der psychologischen Praxis.
Schlüsselwörter
MMPI Saarbrücken, Minnesota Multiphasic Personality Inventory, Persönlichkeitstest, psychopathologische Auffälligkeiten, Validitätsskalen (L, F, K), klinische Skalen, Kontrastgruppenmethode, Gütekriterien, Objektivität, Reliabilität, Validität, Normierung, Interpretation, psychologische Diagnostik.
MMPI Saarbrücken: Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über den MMPI Saarbrücken, die deutsche Version des Minnesota Multiphasic Personality Inventory. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf dem Grundkonzept, dem Konstruktionsansatz, der Testgliederung, der Auswertung, der Interpretation und den Gütekriterien des Tests, inklusive einer kritischen Betrachtung.
Was sind die Hauptthemen des MMPI Saarbrücken, die in diesem Dokument behandelt werden?
Die Hauptthemen umfassen den Konstruktionsansatz des MMPI und die verwendete Kontrastgruppenmethode; die Validitätsskalen (L-, F-, K-Skala) und ihre Bedeutung für die Interpretation; die Beschreibung der klinischen Skalen und ihrer Interpretation; die Gütekriterien des MMPI Saarbrücken; und eine kritische Auseinandersetzung mit dem Testinstrument.
Wie ist der MMPI Saarbrücken aufgebaut?
Der MMPI Saarbrücken besteht aus 566 Items (inklusive Wiederholungen), die zu 13 Standardskalen verrechnet werden: 10 klinische Skalen und 3 Validitätsskalen (L, F, K). Die Items decken 26 Bereiche ab, die psychopathologische, psychosomatische und sozialpsychologische Inhalte umfassen. Die Validitätsskalen sind essentiell für die Interpretation der Ergebnisse der klinischen Skalen.
Welche Gütekriterien werden für den MMPI Saarbrücken diskutiert?
Das Dokument behandelt die Gütekriterien Objektivität, Reliabilität, Validität und Normierung. Es erläutert die methodischen Ansätze zur Bestimmung dieser Kriterien im Detail und bewertet deren Bedeutung für die Aussagekraft und Zuverlässigkeit des Tests in der psychologischen Praxis.
Wie wurde der MMPI Saarbrücken entwickelt?
Der MMPI wurde mithilfe einer Kontrastgruppen-Strategie entwickelt. Ausgehend von 1000 Items wurden diese anhand des Vergleichs zwischen "normalen" und klinisch diagnostizierten Gruppen ausgewählt. Die klinischen Skalen resultieren aus der Trennfähigkeit der Items zwischen diesen Gruppen. Die damalige diagnostische Klassifizierung (Kraepelin, Psychoanalyse) beeinflusste die Skalenbezeichnung.
Welche Kapitel werden im Dokument zusammengefasst?
Das Dokument fasst die Kapitel "Grundkonzept" (ursprüngliche Zielsetzung, Entwicklung und internationale Verbreitung), "Konstruktionsansatz" (detaillierte Beschreibung der Erstellung), "Testgliederung" (Struktur des Tests mit 13 Skalen) und "Gütekriterien" (Objektivität, Reliabilität, Validität und Normierung) zusammen. Weitere Kapitel befassen sich mit Durchführung, Auswertung, Interpretation, Kritik und einem Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments am besten?
Schlüsselwörter sind: MMPI Saarbrücken, Minnesota Multiphasic Personality Inventory, Persönlichkeitstest, psychopathologische Auffälligkeiten, Validitätsskalen (L, F, K), klinische Skalen, Kontrastgruppenmethode, Gütekriterien, Objektivität, Reliabilität, Validität, Normierung, Interpretation, psychologische Diagnostik.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen im Zusammenhang mit dem MMPI Saarbrücken. Es ist insbesondere für Personen geeignet, die sich mit psychologischen Tests, Persönlichkeitsdiagnostik und der wissenschaftlichen Evaluation von Testinstrumenten auseinandersetzen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2002, Der MMPI Saarbrücken - Minnesota Multiphasic Personality Inventory. Ein multidimensionaler Persönlichkeitstest, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9177