Der MMPI Saarbrücken - Minnesota Multiphasic Personality Inventory. Ein multidimensionaler Persönlichkeitstest


Zusammenfassung, 2002

12 Seiten

Anonym


Leseprobe


Inhalt

1. Grundkonzept

2. Konstruktionsansatz

3. Testgliederung

4. Durchführung

5. Auswertung

6. Interpretation

7. Gütekriterien
7.1 Objektivität
7.2 Reliabilität
7.3 Validität
7.4 Normierung

8. Kritik

9. Fazit

10. Anmerkungen

MMPI Saarbrücken – Minnesota Multiphasic Personality Inventory

Testautoren des Orginaltests: S. R. Hathaway und J. C. McKinley (Erstfassung 1947 publiziert)

Testautor der deutschen Version: O. Spreen, 1963

Testautoren des MMPI deutsche Kurzform mit 221 Items: A. Gehring & A. Blaser (1982)

- multidimensionaler Persönlichkeitstest
- der MMPI Saarbrücken ist die deutschsprachige Ausgabe des MMPI von Hathaway und McKinley (1951)
- er ist der international am weitesten verbreitete klinische Persönlichkeitsfragebogen
- wurde in über 30 Sprachen übersetzt (à kulturelle Vergleiche)

1. Grundkonzept

- ursprüngliche Zielsetzung: Zuordnung von Pat. zu traditionellen psychiatrischen Kategorien
- Hathaway und McKinley wollten menschliches Verhalten möglichst breit erfassen, und aus dem Itempool weitere Skalen generieren: 1975 lagen 455 Skalen vor, die mittels der 566 MMPI-Items gebildet wurden (einige davon im Anhang des Manuals)

2. Konstruktionsansatz

- Anlegen einer Liste von 1000 Items, die sich auf allgemeine Gesundheit, familiäre und eheliche Beziehungen, sexuelle und religiöse Einstellungen sowie emotionale Zustände bezogen und psychopathologische Symptome erfassen sollten
- Items wurden von klinisch auffälligen Personen und unauffälligen Kontrollpersonen bearbeitet
- die 10 klinischen Skalen des MMPI wurden aufgrund von Vergleichen zw. „normalen“ und klinisch diagnostizierten Gruppen gewonnen

- mittels Kontrastgruppen-Strategie wurden die Differenzierungsmöglichkeiten der Items geprüft, d.h. es wurde nach Items gesucht, die am besten zw. gesunden Personen und einer bestimmten Patientengruppe differenzieren (d.h. sie mussten von beiden Personengruppen unterschiedlich beantwortet werden)
= externale (empirische) Skalenkonstruktion (= Kontrastgruppenmethode): Auswahl der Items nach dem Grad ihrer Trennfähigkeit im Hinblick auf ein empirisches Kriterium, also die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Diagnosegruppe im Vergleich zu einer Normgruppe
- Diagnosebezeichnung nach der damals gebräuchlichen Kraepelinschen und v.a. psychoanalytischen Klassifizierungen (z.B. Neurose, Psychose)
- man stellte 566 Items zum MMPI zusammen, die die Patienten von den Kontrollpersonen signifikant diskriminierten
- Einsatz: kommt deshalb vorrangig für die Ermittlung von psychopathologischen Auffälligkeiten in Betracht und taugt nicht zur Differenzierung innerhalb der unauffälligen Normalpopulation

3. Testgliederung

- besteht aus 566 Items (davon 16 Wiederholungen), die zu 13 Standardskalen verrechnet werden (10 klinischen und 3 Validitätsskalen)
- die 3 Validitätsskalen geben Aufschluss über die Interpretierbarkeit der erhobenen Werte
- Items stammen aus 26 Bereichen, die sich auf psychopathologische, psychosomatische und sozialpsychologische Inhalte beziehen

1.1 Einzelne Skalen

- lt. Manual: die Skalen sind aufgrund klinischer Fälle gebildet worden

?-Wert = nichtbeantwortete Feststellungen

- der ?-Wert ist ein Validitätswert, der durch Auszählen der ausgelassenen Feststellungen auf dem Antwortblatt berechnet wird
- werden mehr als 15 Items nicht beantwortet, gilt das Testprofil als ungültig
- bei einem T-Wert um 70 darf angenommen werden, dass die tatsächlichen Werte für die einzelnen Skalen bei dieser Vp – wenn alle Feststellungen beantwortet worden wären – stärker vom Durchschnitt abweichen würden, als es sich im Profil zeigt
- ist die Anzahl der nichtbeantworteten Feststellungen sehr groß, so sind alle anderen Skalen ungültig

3 Validitätsskalen: L-, F-, K-Skala

L-Skala = Lügenskala

- erfasst Antworttendenzen im Sinne sozialer Erwünschtheit
- dazu wurden Verhaltensweisen in Itemform gekleidet (rationale Skalenkonstruktion), die entweder nur eine geringe Auftrittswahrscheinlichkeit haben, obwohl sie sozial erwünscht sind (z.B. gefundene Gegenstände abliefern) oder die häufig vorkommen, aber sozial unerwünscht sind (z.B. nicht immer die Wahrheit sagen)
- erlaubt die Messung des Grades, in dem eine Vp ihre Antworten dadurch zu verfälschen versucht, dass sie stets die Antworten auswählt, die sie in ein günstiges Licht setzen
- ein hoher L-Wert macht die übrigen Skalen nicht völlig unbrauchbar, er zeigt jedoch, dass die tatsächlichen Skalenwerte vermutlich höher liegen, als sie im Profil erscheinen
- ein hoher L-Wert (meist bei naiven oder unterdurchschnittlich intelligenten Vpn) zeigt ähnlich wie ein erhöhter K-Wert eine gewisse Abwehrhaltung an; der L-Wert erfasst jedoch eine naivere Form der Abwehr als K
- Bsp.: „Manchmal möchte ich am liebsten fluchen.“ „Ich werde manchmal wütend.“

F-Skala = Validitätsskala

- die F-Skala ist keine Persönlichkeitsskala, sondern dient zur Überprüfung der Validität des Gesamttests
- beinhaltet Items die seltenes und zugleich unerwünschtes Verhalten beschreiben („nein“ ist also die wahrscheinlichere Antwort)
- werden die Aussagen in besonderer Weise bejaht, wurde der Test nicht richtig verstanden oder nicht aufrichtig bearbeitet – liefert auch Hinweise auf psychische Auffälligkeit oder eine negativistische Einstellung
- besteht aus 64 Feststellungen, über die bei normalen Versuchspersonen nahezu völlige Übereinstimmung in den Antworten herrscht
- ist der F-Wert hoch, so sind die übrigen Skalen unbrauchbar, da die Person entweder sehr oberflächlich beim Ausfüllen war, oder sie nicht fähig war, die Feststellungen zu lesen und zu verstehen
- ein niedriger F-Wert ist ein zuverlässiger Hinweis darauf, dass die Antworten der Vp mit Überlegung und Gewissenhaftigkeit gemacht wurden
- Bsp.: „Manchmal bin ich von bösen Geistern besessen.“, „Meine Seele verlässt manchmal den Körper.“

K-Skala = Correction-Skala

- enthält sozial erwünschte Items, die normalerweise mit „ja“ beantwortet werden (wer so reagiert gibt gewisse Schwächen zu)
- Bsp.: „Zuweilen möchte ich am liebsten etwas kaputtschlagen.“ „Manchmal komme ich mir wirklich nutzlos vor.“

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Der MMPI Saarbrücken - Minnesota Multiphasic Personality Inventory. Ein multidimensionaler Persönlichkeitstest
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main  (Institut für Psychologie)
Jahr
2002
Seiten
12
Katalognummer
V9177
ISBN (eBook)
9783638159500
ISBN (Buch)
9783638868105
Dateigröße
411 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Psychologischer Fragebogen, Persönlichkeitsfragebogen
Arbeit zitieren
Anonym, 2002, Der MMPI Saarbrücken - Minnesota Multiphasic Personality Inventory. Ein multidimensionaler Persönlichkeitstest, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9177

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