Wie bekommen wir unsere Mitarbeiter in Bewegung? So hatten sich Stationsleitungen in einem Krankenhaus in NRW, bei den regelmäßig stattfindenden Sitzungen mit ihrer Abteilungsleitung oft gefragt. Die Mitarbeiter wurden überwiegend als kompetent und engagiert eingeschätzt. Sie arbeiteten weitgehend selbständig und nahmen ihre Rolle als Pflegende gegenüber den anderen Berufsgruppen selbstbewusst war. Auch das Selbstverständnis im Umgang mit den Patienten wurde positiv beurteilt. Als ein neues Pflegesystem eingeführt werden sollte, wurde zum ersten Mal Unmut geäußert. Der Widerstand hielt in den verschiedenen Teams unterschiedlich lange an. Es gab aber eine Station mit besonders „unwilligen“ Mitarbeitern, die das neue Pflegesystem für nicht praktikabel hielten und keine Anstalten machten es umzusetzen. Wie kann eine solche Gruppe motiviert werden, wurde gefragt. Wie können die Mitarbeiter über soviel Macht verfügen um ein solches Projekt zu blockieren? Und wie können diese Mitarbeiter geführt werden? Die Themen Macht, Motivation und Führung tauchen in allen hierarchischen Systemen immer wieder auf. Für Leitungsverantwortliche ist es deshalb besonders bei Organisationsveränderungen wichtig, sich mit diesen Fragen auseinander zu setzen und darauf Antworten zu finden. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit diesen Themen anhand eines konkreten Beispiels aus der Praxis. Die Zusammenführung von zwei Stationen erschien hierfür ein geeignetes Beispiel, da sich dieser Prozess innerhalb einer kurzen Zeit vollzieht und vielfältige Einflüsse eine Rolle spielen. Durch die Auseinandersetzung mit den positiven und negativen Erfahrungen, in Zusammenhang mit den verschiedenen theoretischen Modellen, wurden einige Probleme und Konflikte verständlicher.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ÄNGSTE UND BEFÜRCHTUNGEN VON MITARBEITERN, DIE VON EINER STATIONSZUSAMMENFÜHRUNG BETROFFEN SIND
- Wahrnehmung der Stationsmitarbeiter
- Ängste und Befürchtungen der Stationsleitungen, die von einer Stationszusammenlegung betroffen sind
- THEORETISCHE SCHWERPUNKTE, DIE BEI EINER STATIONSZUSAMMENLEGUNG BEACHTUNG FINDEN KÖNNTEN
- Macht und Autorität
- Charakter der betrieblichen Sozialbeziehung als Grundlage des Verständnisses von Autorität und Herrschaft in Unternehmungen
- Grundlagen der Macht
- Instrumente der Macht
- Die Macht des Mitarbeiters
- Definition der Autorität
- Formen der Autorität
- Führung
- Theorieansätze Führung
- Motivations-Theoretischer Ansatz
- Interaktions-Theoretische Ansatz
- Definition Führung
- Der Führungsprozess
- Führung als Interaktion
- Der Beeinflussungsprozess
- Einflüsse auf den Führungsprozess
- Motivation
- Motiv
- Motivation und Verhalten
- Intrinsische Motivation
- Extrinsische Motivation
- Theorien der Arbeitsmotivation
- Inhaltstheorien
- Prozesstheorien
- Die Prädezisionale Motivationsphase
- Die Präaktionale Volitionsphase
- Die aktionale Volitionsphase
- Die postaktionale Motivationsphase
- ABGLEICH EINER REALEN STATIONSZUSAMMENLEGUNG MIT DEM THEORETISCHEN HINTERGRUND VON MACHT, FÜHRUNG UND MOTIVATION
- Ausgangssituation
- Wahrnehmung der Stationsmitarbeiter
- Wahrnehmung der Stationsleitungen
- Teamstrukturen der zwei Stationen
- Machtstrukturen
- Prozess
- Führungsverhalten
- Rolle der Abteilungsleitung
- Rolle der Stationsleitungen
- Einflüsse auf den Führungsprozess
- Motivatoren
- Information
- Beteiligung
- Mitarbeiterinteressen wahrnehmen
- Delegation
- FAZIT
- Akzeptanz von Organisationsveränderungen durch Mitarbeiter
- Machtstrukturen und Führungsstile in Gesundheitsorganisationen
- Motivationstheorien im Kontext von Veränderungsprozessen
- Die Rolle von Kommunikation und Beteiligung bei der Einführung neuer Strukturen
- Analyse einer realen Stationszusammenlegung im Hinblick auf die theoretischen Modelle
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Voraussetzungen und Schwerpunkten für die Akzeptanz einer Zusammenführung zweier Stationen zu einer Organisationseinheit durch die Mitarbeiter. Dabei werden Ängste und Befürchtungen der betroffenen Mitarbeiter und Leitungen beleuchtet. Die Arbeit analysiert verschiedene theoretische Schwerpunkte, wie Macht, Autorität, Führung und Motivation, und setzt diese in Bezug zu einer realen Stationszusammenführung. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Chancen einer solchen Veränderung zu erlangen und praxisrelevante Erkenntnisse für die Leitungsebene zu gewinnen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Stationszusammenführung ein und beschreibt die Ausgangssituation in einem Krankenhaus in NRW. Kapitel 2 beleuchtet die Ängste und Befürchtungen von Mitarbeitern und Leitungen, die von der Fusion betroffen sind. Kapitel 3 analysiert verschiedene theoretische Schwerpunkte, wie Macht, Autorität, Führung und Motivation, die bei einer Stationszusammenlegung Beachtung finden sollten. Das vierte Kapitel setzt die gewonnenen Erkenntnisse aus den theoretischen Modellen in Bezug zu einer realen Stationszusammenführung und beschreibt den Prozess, die Machtstrukturen, das Führungsverhalten sowie die Einflüsse und Motivatoren, die eine Rolle spielen.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den zentralen Themen Macht, Autorität, Führung und Motivation im Kontext einer Stationszusammenlegung. Weitere wichtige Schlüsselbegriffe sind Akzeptanz, Organisationsveränderung, Mitarbeiterbeteiligung, Kommunikation und Einflussfaktoren auf den Führungsprozess. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen und Chancen, die mit einer solchen Veränderung verbunden sind und liefert einen praxisrelevanten Beitrag für die Leitungsebene im Gesundheitswesen.
- Quote paper
- Michael Löhr (Author), Lutz Wehlitz Christian Heins (Author), 2007, Pflegemangement. Zusammenführung zweier Stationen zu einer Organisationseinheit. Voraussetzungen und Schwerpunkte für die Akzeptanz., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91805