Diese Arbeit behandelt das Thema der strukturgebenden Aspekte im Leben Heroinabhängiger und Möglichkeiten der strukturellen Unterstützung durch Substitutionsfachambulanzen. Die ursprüngliche Überlegung der Arbeit war, den Alltag heroinabhängiger Menschen anhand von Beobachtungen zu rekonstruieren. Diese Beobachtungen sollten vor allem während des gemeinsamen Mittagessens durchgeführt werden. Anhand dieser Daten sollten familienähnliche Strukturen aufgedeckt und analysiert werden. Wie wohl häufig im wissenschaftlichen Prozess, ändert sich durch diverse Erkenntnisse, der Forschungsfokus im Laufe der Zeit.
Während der ersten Tage der Hospitation und durch die ersten gesammelten Beobachtungen fielen zweierlei Dinge auf: Zum einen, dass das Thema "Struktur" im Leben von heroinabhängigen Menschen eine sehr wichtige Rolle einnimmt. Und zum anderen, dass sich die Datenerhebung mit der Methode der Beobachtung schwerer gestaltete als erwartet. Während der ersten Tage der Hospitation wurde schnell deutlich, dass die Methode der Beobachtung nur teilweise adäquat durchgeführt werden konnte. Nach Hitzler muss der Forscher mehr oder minder intensiv "ins Feld" eintauchen, jedoch zugleich so agieren, dass er es möglichst wenig beeinflusst
Es ergab sich glücklicherweise, dass sich doch noch eine Person aus der Gruppe der Substituenten dazu bereit erklärte, ein Interview durchzuführen und genehmigte die erhobenen Daten anschließend für die Forschungsarbeit zu verwenden.
Die Forschungsmethode, die für die Bearbeitung des Themas gewählt
wurde, entspricht demnach nicht ausschließlich den Regeln der fallrekonstrutiven Familienforschung (nach Hildebrand) und dem ihm innewohnenden Charakter des interpretativen Paradigmas. Es wurde versucht, über die Auswertung einer Vielzahl qualitativer Daten (insb. Interviewtranskription und Beobachtungsprotokolle), unter Anwendung der Grounded Theory, eine Theoriebildung und -entwicklung darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation zur Auswahl des Forschungsfeldes
- Fragestellung, Methode – und anfängliche Schwierigkeiten
- Feinanalyse des Falls
- Rahmenbedingungen
- Sequenzanalyse des Falls
- Erste Sequenz
- Zweite Sequenz
- Dritte Sequenz
- Vierte Sequenz
- Fünfte Sequenz
- Sechste Sequenz
- Siebte Sequenz
- Achte Sequenz
- Neunte Sequenz
- Zehnte Sequenz
- Elfte Sequenz
- Zwölfte Sequenz
- Dreizehnte Sequenz
- Vierzehnte Sequenz
- Fünfzehnte Sequenz
- Darstellung der Fallhypothese und der Teilkonzepte
- Metamorphose
- Konzept „Diskrepanz zwischen innerer und äußerer Realität“
- Konzept „Entwicklung durch strukturelle Veränderungen“
- Abschließende Worte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, strukturgebende Aspekte im Leben Heroinabhängiger zu beleuchten und die Möglichkeiten der strukturellen Unterstützung durch Substitutionsfachambulanzen zu untersuchen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Erfahrungen und Herausforderungen von Menschen, die mit der Substanzabhängigkeit leben, und untersucht, wie strukturelle Faktoren wie die Substitutionsfachambulanz ihre Lebensbedingungen beeinflussen können.
- Struktur und Alltag von Heroinabhängigen
- Rollen und Funktionen von Substitutionsfachambulanzen
- Strukturelle Unterstützung und ihre Auswirkungen
- Herausforderungen und Schwierigkeiten im Umgang mit Heroinabhängigkeit
- Ethnografische Forschung in der Drogenhilfe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit erläutert die Motivation zur Auswahl des Forschungsfeldes und die anfängliche Fragestellung. Es wird deutlich, wie die Autoren während ihres Forschungsprozesses durch den Kontakt mit Menschen in der Drogenhilfe zu dem Thema „Struktur“ im Leben Heroinabhängiger gelangten. Die Einleitung skizziert die anfängliche Methodik der Beobachtung und die daraus resultierenden Herausforderungen, die zu einer Anpassung der Methode führten. Im zweiten Kapitel wird eine Feinanalyse des Falls vorgestellt, die auf der Grundlage von Interviews und Beobachtungen durchgeführt wurde. Hier werden verschiedene Sequenzen aus dem Leben eines heroinabhängigen Menschen analysiert, um die strukturellen Aspekte im Alltag zu verdeutlichen.
Das dritte Kapitel präsentiert die Fallhypothese und die Teilkonzepte „Diskrepanz zwischen innerer und äußerer Realität“ und „Entwicklung durch strukturelle Veränderungen“. Diese Konzepte liefern einen Rahmen für das Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen individueller Lebenswelt und strukturellen Gegebenheiten im Kontext der Heroinabhängigkeit.
Schlüsselwörter
Die Forschungsarbeit konzentriert sich auf die Themen Heroinabhängigkeit, Substitutionsfachambulanzen, strukturelle Unterstützung, Ethnografie, Fallrekonstruktion, Drogenhilfe, Lebenswelt, innerer und äußerer Realität, strukturelle Veränderungen.
- Arbeit zitieren
- Luka Löwe-Stura (Autor:in), 2017, Struktur im Leben Heroinabhängiger. Möglichkeiten der strukturellen Unterstützung durch Substitutionsfachambulanzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/918494