Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Thema Erinnerung in Uwe Timms Werk „Am Beispiel meines Bruders“ auseinander. Der Autor erzählt mit Hilfe von Erinnerungssequenzen seine Familiengeschichte. Timm reflektiert dabei die Entstehung und Funktionsweise von Erinnerungen. Er stellt unter anderem in Frage, ob Erinnerungen einer Authentizität unterliegen. Die Überprüfung dieser Zweifel des Autors und eine Einschätzung seiner Informationsquellen spielen in der Analyse eine zentrale Rolle.
Die schriftliche Ausarbeitung lässt sich in drei Bereiche gliedern. Der erste wird durch einen Theorieteil abgedeckt, der Gedächtniskontexte und erinnerungstheoretische Fragestellungen hervorbringen soll. Unterschiedliche kulturwissenschaftliche Gedächtnistheorien, basierend auf den Konzepten von Jan und Aleida Assmann zum kulturellen und kommunikativen Gedächtnis, werden dabei helfen, die wesentlichen Terminologien der Arbeit definieren.
Im zweiten und dritten Teil gilt die Aufmerksamkeit dem Werk Uwe Timms. Zunächst werden die verschiedenen Gedächtnisformen nacheinander abgehandelt. Sie dienen hierbei einer Analyse des Textes in Bezug auf das Gedächtnis. Es soll herausgestellt werden, inwiefern diese im Werk vorhanden sind. Auf Verfälschungen von Erinnerungen wird in diesem Kapitel ebenfalls das Augenmerk gerichtet.
Im vorletzten Kapitel werden die Medien der Erinnerung, die Uwe Timm in seinem Werk nutzt, genauer betrachtet. Es soll analysiert werden, warum und mit Hilfe welcher Medien erinnert wird und welchen Wert diese Erinnerungen, vor allem hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit, besitzen.
Das Gedächtnis ist in der Lage, die Existenz des Menschen zu einer Gesamtheit zusammenzuschweißen. Besäßen Personen kein Vermögen darüber, sich zu erinnern, käme es zu einem Zusammenbruch des Wissens über den Menschen selbst und über die Welt, sodass dies in einzelne ungeordnete Puzzlestücke fallen würde. Gedächtnis und Erinnerung sind somit unverzichtbar für eine Herstellung von Ordnung und Orientierung von vergangenen und gegenwärtigen Aspekten. Erinnerungen können daher als Verbindungsglied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verstanden werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen: Gedächtniskontexte und erinnerungstheoretische Fragestellungen
- Das autobiographische Gedächtnis
- Das kommunikative Gedächtnis
- Das Familiengedächtnis
- Das kulturelle Gedächtnis
- Medien der Erinnerung
- Fotos
- Briefe
- Tagebuch
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Erinnerung in Uwe Timms Werk "Am Beispiel meines Bruders". Die schriftliche Ausarbeitung befasst sich mit unterschiedlichen Gedächtniskontexten und erinnerungstheoretischen Fragestellungen, analysiert verschiedene Gedächtnisformen in Timms Werk und untersucht die Medien der Erinnerung, die er einsetzt.
- Analyse der verschiedenen Gedächtnisformen, wie dem autobiographischen, kommunikativen, familiären und kulturellen Gedächtnis, im Werk von Uwe Timm.
- Untersuchung der Rolle von Erinnerungen in der Familiengeschichte, insbesondere in Bezug auf die Entstehung und Funktionsweise von Erinnerungen.
- Bewertung der Glaubwürdigkeit von Erinnerungen und die Frage nach der Authentizität.
- Analyse der Medien der Erinnerung, die Timm verwendet, wie Fotos, Briefe und Tagebücher.
- Verknüpfung von erinnerungstheoretischen Fragestellungen mit der Literaturwissenschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Erinnerung und ihre Bedeutung für den Menschen ein. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen der Arbeit erörtert. Hierbei werden verschiedene Gedächtnisformen und erinnerungstheoretische Fragestellungen beleuchtet. Im Fokus stehen dabei das autobiographische, kommunikative, familiäre und kulturelle Gedächtnis.
Es folgt eine Analyse der verschiedenen Gedächtnisformen im Werk von Uwe Timm, wobei die Funktionsweise und Verfälschungen von Erinnerungen thematisiert werden. Abschließend wird die Verwendung von Medien der Erinnerung, wie Fotos, Briefe und Tagebücher, in Timms Werk untersucht.
Schlüsselwörter
Erinnerung, Gedächtnis, autobiographisches Gedächtnis, kommunikatives Gedächtnis, kulturelles Gedächtnis, Familiengedächtnis, Uwe Timm, Am Beispiel meines Bruders, Literaturwissenschaft, Medien der Erinnerung, Fotos, Briefe, Tagebuch.
- Arbeit zitieren
- Nina Hans (Autor:in), 2020, Erinnerung in Uwe Timms "Am Beispiel meines Bruders". Medien und Gedächtnisformen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/919285