Es sollen im Verlauf der Arbeit folgende Fragestellungen beantwortet werden: Welche grundsätzlichen Anforderungen und Herausforderungen – v. a. auch im Rahmen der beruflichen Bildung, der Besonderheiten des Pflegeberufes sowie aufgrund der Lerngruppen – begegnen den Lehrenden der pflegerischen Ausbildung? Wie lassen sich die Herausforderungen begründen?
Hervorgehoben wird im Rahmen der Arbeit der Einsatz von Hunden, die aufgrund evolutionsbiologischer Charakteristika die Kooperation mit dem Menschen suchen und sich daher für die Zusammenarbeit mit Lehrenden und Auszubildenden besonders eignen. Des Weiteren soll die Arbeit zeigen, dass Schulhunde einen nützlichen Beitrag zur Begegnung mit heterogenen Merkmalen der Lernenden leisten können.
Dies meint beispielsweise den Umgang mit negativ geprägten Bildungsbiografien der Auszubildenden sowie mit Ängsten und Stresssituationen. Der Zugang zum Auszubildenden kann für den Lehrer mit einem Hund erleichtert werden und damit die Beziehungsbildung voranbringen. Auch die Beziehung zwischen den Schülern kann positiv gestaltet werden, um ein lernförderliches Klassenklima zu erzeugen. Der Hund hat hier die Aufgabe als „Brückenbauer“ zu fungieren.
Zunächst werden theoretische Grundlagen sowie Begründungen für das zu entwickelnde Konzept gelegt. Der zweite Teil der Arbeit ermöglicht eine Orientierung für das zu entwickelnde Konzept durch die Erläuterung bereits bestehender und empirisch fundierter Konzepte hundegestützter Interventionen. Im dritten Teil der Arbeit wird auf der Grundlage der Erkenntnisse der vorhergegangenen Kapitel, ein Konzept zum Einsatz von Schulhunden in der pflegeberuflichen Ausbildung entwickelt, um die initialen Fragestellungen zu beantworten und den Zielsetzungen konstruktiv zu begegnen. Das entwickelte Konzept gilt es abschließend kritisch zu bewerten sowie Desiderata aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemaufriss und Aktualität des Themas
- 1.2 Forschungsstand
- 1.3 Ziele und Fragestellung der Arbeit
- 1.4 Aufbau der Arbeit
- Teil 1 - Theorie
- 2 Anforderungen und Herausforderungen im Setting Berufsfachschule der Pflegeausbildung
- 2.1 Grundlagen zur Sicherstellung der Qualität der beruflichen Ausbildung
- 2.2 Didaktische Grundlagen der beruflichen Bildung
- 2.3 Berufsfelddidaktische Grundlagen der Pflegeberuflichen Ausbildung
- 2.4 Lernende in den pflegeberuflichen Ausbildungen
- 3 Klärung von themenspezifischen Begrifflichkeiten
- 3.1 Entwicklung und Formen von tiergestützten Interventionen
- 3.2 Entwicklungen und Formen des hundegestützten Einsatzes
- 3.3 Fazit begriffliche Ausführungen
- 4 Theoretische Grundlagen zum Einsatz von Tieren
- 4.1 Theorien der Tier-Mensch-Beziehungen
- 4.1.1 Die Biophilie Hypothese
- 4.1.2 DU-Evidenz und Anthropomorphismus
- 4.1.3 Oxytocin-System-Theorie
- 4.1.4 Bindungs- und Fürsorgeverhaltenssystem
- 4.2 Wirkungsweisen von Hunden auf den Menschen
- 4.2.1 Wirkungsweisen des Hundes auf die Kommunikation und Interaktion des Menschen
- 4.2.2 Wirkungsweisen des Hundes auf das Lern- und Leistungsverhalten des Schülers
- 4.2.3 Wirkungsweisen des Hundes auf die Reduktion von Stress- und Angstzuständen des Menschen
- Teil 2 - Praktische Bezüge
- 6 Praktische Umsetzung des hundegestützten Einsatzes
- 6.1 Hundegestützter Einsatz im therapeutischen Bereich
- 6.1.1 Hundegestützter Einsatz im Bereich der Psychotherapie
- 6.1.2 Hundegestützter Einsatz im Bereich der Pflege
- 6.2 Konzepte im pädagogischen Bereich
- 6.2.1 Die Tiergestützte Heilpädagogik nach Vanek-Gullner (2003)
- 6.2.2 Die Canepädagogik nach Möhrke (2012)
- 6.2.3 Die Multiprofessionelle Tiergestützte Intervention nach Handlos, Kryspin-Exner und Stetina (2005)
- 6.2.4 Das Fünf-Phasen-Modell nach Heyer, Kloke (2013)
- 6.2.5 Die Kynopädagogik nach Jablonowski, Köse (2017)
- Teil 3 - Konzeptentwicklung
- 8 Konzeptentwicklung zum Einsatz von Schulhunden in der pflegeberuflichen Ausbildung
- 8.1 Qualitätssicherung des Konzeptes
- 8.2 Strukturqualität
- 8.2.1 Allgemeine Zielsetzungen
- 8.2.2 Persönliche Voraussetzungen
- 8.2.3 Institutionelle Voraussetzungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, ein didaktisches Konzept für den Einsatz von Schulhunden in der Pflegeausbildung zu entwickeln. Dieses Konzept soll den spezifischen Bedürfnissen der Lernenden und den Anforderungen des Berufsfeldes gerecht werden.
- Steigerung des Wohlbefindens und der Lernmotivation der Auszubildenden
- Verbesserung der sozialen Interaktion und des Klassenklimas
- Einsatz des Schulhundes als didaktisches Instrument für die Vermittlung pflegefachlicher Inhalte
- Einbezug der relevanten theoretischen und praktischen Grundlagen
- Sicherung der Qualität des Konzeptes durch Berücksichtigung von Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit gliedert sich in drei Teile, die sich mit den theoretischen Grundlagen, den praktischen Bezügen und der Konzeptentwicklung befassen. Der erste Teil behandelt die Anforderungen und Herausforderungen im Setting der Berufsfachschule, die didaktischen und berufsfelddidaktischen Grundlagen der Pflegeberuflichen Ausbildung sowie die Lernenden in diesen Ausbildungen. Zudem werden wichtige Begrifflichkeiten wie tiergestützte Interventionen und hundegestützter Einsatz geklärt.
Der zweite Teil beleuchtet die praktischen Anwendungen des hundegestützten Einsatzes in verschiedenen Bereichen, wie der Psychotherapie, der Pflege und der Pädagogik. Es werden verschiedene Konzepte vorgestellt, die den Einsatz von Hunden in diesen Kontexten beleuchten.
Der dritte Teil der Arbeit widmet sich der Konzeptentwicklung für den Einsatz von Schulhunden in der pflegeberuflichen Ausbildung. Es wird auf die Qualitätssicherung des Konzeptes, die Strukturqualität und die notwendigen Voraussetzungen eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Schulhunde, Pflegeausbildung, Didaktik, tiergestützte Interventionen, Handlungsorientierung, soziale Interaktion, Klassenklima, Wohlbefinden, Lernmotivation und Qualitätssicherung.
- Arbeit zitieren
- Lydia Juraschek (Autor:in), Sophie Schmacht (Autor:in), 2019, Schulhunde. Der Einsatz am Beispiel der Pflegeausbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/919545