Ziel dieser Seminararbeit soll es sein, sich anhand der Beispiele Stella und Der Vorleser mit dem Schuldbegriff in fiktionaler Literatur auseinanderzusetzen. Um sich den Schuldbegriff in Nachkriegsliteratur anzuschauen, ist es sinnvoll, sich mit dem allgemeinen Schuldbegriff und der Schuld in der NS-Zeit auseinanderzusetzen.
Daher beginnt die Seminararbeit mit dem allgemeinen Schuldbegriff. Des Weiteren soll die Seminararbeit die Beantwortung der Frage ‚Wie äußert sich Schuld in fiktionaler Literatur über die NS-Zeit?‘ sein, wobei hier näher auf die bereits erwähnten Romane eingegangen wird. Abschließend soll eine Reflexion erfolgen, welche eine eigene Stellungnahme mit sich bringt und die Auseinandersetzung mit der Thematik beschreibt.
Schuld wird geleugnet. Schuld wird zugewiesen und bekannt. Schuldbekenntnisse werden angemahnt, abgelehnt und abgelegt. Schuld ist etwas Negatives und der Schuldvorwurf also ein Unwerturteil. Doch wie äußert sich Schuld in der Nachkriegsliteratur? Nachkriegsliteratur ist ein groß umstrittenes Themengebiet, da es sehr sensibel behandelt werden sollte. Es ist schwierig, eine Grenze im Schreiben zwischen Erlaubtem und Verbotenem zu finden, da diese Linie individuell gefällt wird. Was für den Einen schon grenzwertig ist, ist für den Anderen noch harmloses Schreiben.
Generell lässt sich sagen, dass die Schuld aus vielen verschiedenen Perspektiven zu betrachten ist. Schuld kann sowohl politisch, psychologisch, juristisch als auch moralisch interpretiert werden. Des Weiteren ist die Unterscheidung zwischen Schuld und Verantwortung ein wichtiger Aspekt, welcher nicht unberücksichtigt bleiben soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeiner Schuldbegriff
- Schuld in der NS-Zeit
- Schuld in Nachkriegsliteratur
- Stella
- Der Vorleser
- Reflexion
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Schuldbegriff in fiktionaler Nachkriegsliteratur am Beispiel der Romane "Stella" und "Der Vorleser". Ziel ist es, die Darstellung von Schuld in diesen Werken zu analysieren und verschiedene Facetten des Schuldbegriffs zu beleuchten. Die Arbeit betrachtet den allgemeinen Schuldbegriff, Schuld im Kontext der NS-Zeit und den Umgang mit Schuld in der Nachkriegsliteratur.
- Der allgemeine Schuldbegriff und seine verschiedenen Ausprägungen (juristisch, moralisch, politisch).
- Schuld im Kontext der NS-Zeit und die Schwierigkeiten ihrer juristischen und moralischen Bewertung.
- Die Darstellung von Schuld in der Nachkriegsliteratur und die unterschiedlichen Perspektiven der Figuren.
- Der Unterschied zwischen "schuldig sein" und "sich schuldig fühlen".
- Die Rolle der individuellen Verantwortung im Umgang mit der Vergangenheit.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Schuld in der Nachkriegsliteratur ein und benennt die zentralen Werke der Untersuchung: "Stella" von Takis Würger und "Der Vorleser" von Bernhard Schlink. Sie hebt die Sensibilität des Themas hervor und betont die Komplexität des Schuldbegriffs, der sich juristisch, moralisch und psychologisch unterschiedlich ausprägt. Die Einleitung skizziert die methodische Vorgehensweise und die Forschungsfrage, nämlich wie sich Schuld in der fiktionalen Literatur zur NS-Zeit darstellt.
2. Allgemeiner Schuldbegriff: Dieses Kapitel befasst sich mit der Vielschichtigkeit des Schuldbegriffs. Es differenziert zwischen juristischer, politischer, moralischer und metaphysischer Schuld und beleuchtet den Unterschied zwischen "schuldig sein" und "sich schuldig fühlen". Die Diskussion umfasst die Definition von Schuld in der Rechtswissenschaft und die Rolle der Moral im Schuldbegriff. Die Bedeutung des Gewissens und die katholische Moralphilosophie mit dem Begriff der "Sünde" werden ebenfalls thematisiert. Die Komplexität des Schuldbegriffs wird deutlich herausgestellt, und es wird gezeigt, wie schwierig eine eindeutige Definition sein kann.
3. Schuld in der NS-Zeit: Dieses Kapitel befasst sich mit den Verbrechen der NS-Zeit und den Schwierigkeiten der Aufarbeitung von Schuld nach so langer Zeit. Es thematisiert die Herausforderungen für die Justiz, Verbrechen zu beurteilen, an denen sie nicht direkt beteiligt war, und die Schwierigkeiten, die Beweggründe von Tätern nachzuvollziehen. Die unterschiedlichen Generationen und ihre unterschiedlichen Perspektiven auf die NS-Verbrechen werden angesprochen. Der Abschnitt betont die ungeklärten und komplexen Aspekte der Schuldzuweisung in diesem historischen Kontext.
Schlüsselwörter
Schuld, Nachkriegsliteratur, NS-Zeit, moralische Schuld, juristische Schuld, Verantwortung, Stella Goldschlag, Bernhard Schlink, Takis Würger, "Der Vorleser", "Stella", individuelle Schuld, kollektive Schuld.
Häufig gestellte Fragen zu der Seminararbeit: Schuld in der Nachkriegsliteratur
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Schuldbegriff in fiktionaler Nachkriegsliteratur, speziell in den Romanen "Stella" von Takis Würger und "Der Vorleser" von Bernhard Schlink. Analysiert werden die verschiedenen Darstellungen von Schuld und die Facetten des Schuldbegriffs in diesen Werken.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den allgemeinen Schuldbegriff (juristisch, moralisch, politisch), Schuld im Kontext der NS-Zeit und den Umgang mit Schuld in der Nachkriegsliteratur. Weitere Schwerpunkte sind der Unterschied zwischen "schuldig sein" und "sich schuldig fühlen", sowie die Rolle der individuellen Verantwortung im Umgang mit der Vergangenheit.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Allgemeiner Schuldbegriff, Schuld in der NS-Zeit, Schuld in der Nachkriegsliteratur (mit den Beispielen "Stella" und "Der Vorleser"), Reflexion und Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel befasst sich mit spezifischen Aspekten des Schuldbegriffs im jeweiligen Kontext.
Wie wird der allgemeine Schuldbegriff definiert?
Das Kapitel "Allgemeiner Schuldbegriff" differenziert zwischen juristischer, politischer, moralischer und metaphysischer Schuld. Es beleuchtet den Unterschied zwischen dem objektiven "schuldig sein" und dem subjektiven "sich schuldig fühlen" und thematisiert die Rolle des Gewissens und der katholischen Moralphilosophie.
Wie wird Schuld im Kontext der NS-Zeit behandelt?
Das Kapitel "Schuld in der NS-Zeit" befasst sich mit den Verbrechen der NS-Zeit und den Schwierigkeiten der Aufarbeitung. Es analysiert die Herausforderungen der Justiz bei der Beurteilung der Verbrechen und die Schwierigkeiten, die Beweggründe der Täter zu verstehen. Die unterschiedlichen Generationen und ihre Perspektiven auf die NS-Verbrechen werden ebenfalls berücksichtigt.
Wie werden die Romane "Stella" und "Der Vorleser" in die Arbeit integriert?
Die Romane "Stella" und "Der Vorleser" dienen als Fallbeispiele, um die Darstellung von Schuld in der Nachkriegsliteratur zu analysieren. Die Arbeit untersucht, wie Schuld in diesen Werken dargestellt wird und welche Perspektiven der Figuren beleuchtet werden.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Schuld, Nachkriegsliteratur, NS-Zeit, moralische Schuld, juristische Schuld, Verantwortung, Stella Goldschlag, Bernhard Schlink, Takis Würger, "Der Vorleser", "Stella", individuelle Schuld, kollektive Schuld.
Welche Forschungsfrage wird in der Arbeit gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, wie sich Schuld in der fiktionalen Literatur zur NS-Zeit darstellt.
- Quote paper
- Lea Geiger (Author), 2019, Der Schuldbegriff in fiktionaler Literatur über die NS-Zeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/919625