Einleitung
1.1 Vorbemerkungen
In den letzten Jahren gewinnen Städte und Regionalvergleiche immer mehr an Beliebtheit. Dadurch gewannen solche Vergleiche auch in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend an Bedeutung. Dabei besteht die Gefahr, dass sich durch diese Vergleiche in der öffentlichen Meinung eine vorschnelle Einschätzung über die Attraktivität von verschiedenen Regionen verfestigt,
” die als wissenschaftlich fundiert angesehen werden und
zu problematischen Einstufungen führen, die auch Standortentscheidungen von Investoren und privaten Haushalten zu beeinflussen vermögen“(1). Eine weitere Funktion von
Regionalvergleichen kann die Bestimmung und Legitimation von Fördergebieten sein, beispielsweise im Rahmen der Definition von Fördergebieten in der Europäischen Union.
Die Ergebnisse, die aus solchen Regionalvergleichen resultieren, haben deswegen auch praktisch-politische Folgen mit ganz konkreten Auswirkungen in der Realität. Schon aus diesem Grund ist es notwendig, sich explizit mit den Anforderungen und Vorgehensweisen
solcher Regionalvergleiche auseinanderzusetzten.
Die vorliegende Arbeit ist konzipiert als empirischer Beitrag zur Diskussion der Anwendbarkeit komplexer statistischer Verfahren im regionalökonomischen Bereich der Raumtypisierung.
Darauf aufbauend soll in einem weiteren Schritt die ökonomische Leistungsfähigkeit von Regionen herausgearbeitet werden.
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1Klemmer (1995) S. 7
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Vorbemerkungen
- 1.2 Problemstellung
- 1.3 Vorgehensweise
- 2 Konzeptioneller Rahmen zur Bestimmung ähnlicher Regionen
- 2.1 Die Auswahl von Analyseregionen
- 2.2 Bestimmung von ähnlichen Regionen anhand ihres Standortpotentials
- 3 Statistische Verfahren der Raumtypisierung
- 3.1 Datenstruktur
- 3.2 Clusteranalyse
- 3.2.1 Hierarchische Verfahren
- 3.2.2 Partionierungsmethoden
- 3.2.2.1 Hartigan's k-means Algorithmus
- 3.2.2.2 Partitioning Around Medoids
- 4 Klassifikation von Raumordnungsregionen anhand ihres Standortpotentials
- 4.1 Datenauswahl - Korrelationsanalyse
- 4.2 Die Klassifikationsverfahren und ihre Ergebnisse
- 4.2.1 Hierarchisches agglomeratives Clustering
- 4.2.2 Hierarchisches agglomeratives Clustering mit vorgeschalteter Faktorenanalyse
- 4.2.3 Partionierung mit Hartigans k-means
- 4.2.4 Partionierung mit PAM
- 4.3 Vergleich der Ergebnisse der Klassifikationsverfahren
- 5 Konzeptioneller Rahmen zur Beurteilung der Standortqualität von Regionen
- 5.1 Indikatoren in der Regionalforschung
- 5.2 Bildung eines Indikatorenkatalogs
- 5.2.1 Lage und Erreichbarkeit
- 5.2.2 Bevölkerung und Siedlungsstruktur
- 5.2.3 Wirtschaft
- 5.2.4 Arbeitsmarktbedingungen
- 5.2.5 Bildung und Qualifikation
- 5.2.6 Innovation
- 5.2.7 Lebensqualität
- 5.3 Zusammenfassung und Kritik
- 6 Regionaler Vergleich der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit
- 6.1 Auswahl der zur Verfügung stehenden Indikatoren
- 6.2 Bildung von Standortfaktoren
- 6.3 Ranking der Standortqualität
- 6.3.1 Gesamtranking
- 6.3.2 Ranking der einzelnen Standortfaktoren
- 6.3.2.1 Wirtschaft
- 6.3.2.2 Arbeitsmarkt
- 6.3.2.3 Zukunftspotential
- 6.3.2.4 Lebensqualität
- 7 Vergleich der Standortfaktoren auf der Basis des Standortpotentials
- 7.1 Die Standortfaktoren zwischen den Clustern
- 7.2 Ost-West-Vergleich der Standortfaktoren innerhalb der Cluster
- 7.3 Die Standortfaktoren in den Verdichtungsregionen
- 8 Vergleich des Standortpotentials mit der Wirtschaftsstruktur
- 8.1 Darstellung der Ergebnisse zwischen den Clustern
- 8.2 Ost-West Vergleich innerhalb der Cluster
- 8.3 Die Wirtschaftstruktur der Verdichtungsregionen
- 9 Schlußbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert die Standortqualität von Regionen im interregionalen Vergleich. Die Arbeit zielt darauf ab, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit verschiedener Regionen zu beurteilen und Ähnlichkeiten zwischen ihnen zu identifizieren.
- Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens zur Bestimmung ähnlicher Regionen
- Anwendung statistischer Verfahren der Raumtypisierung zur Klassifizierung von Regionen
- Beurteilung der Standortqualität von Regionen anhand verschiedener Indikatoren
- Vergleich der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Regionen auf der Basis von Standortfaktoren
- Analyse der Beziehung zwischen Standortpotential und Wirtschaftsstruktur
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit vor und erläutert die Vorgehensweise. Kapitel 2: In diesem Kapitel wird ein konzeptioneller Rahmen zur Bestimmung ähnlicher Regionen entwickelt. Kapitel 3: Das Kapitel beschreibt verschiedene statistische Verfahren der Raumtypisierung, die für die Analyse verwendet werden. Kapitel 4: Die Klassifikation von Raumordnungsregionen anhand ihres Standortpotentials wird in diesem Kapitel durchgeführt. Kapitel 5: Hier wird ein konzeptioneller Rahmen zur Beurteilung der Standortqualität von Regionen präsentiert. Kapitel 6: Dieses Kapitel analysiert den regionalen Vergleich der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Kapitel 7: In diesem Kapitel werden die Standortfaktoren auf der Basis des Standortpotentials verglichen. Kapitel 8: Das Kapitel untersucht die Beziehung zwischen Standortpotential und Wirtschaftsstruktur.
Schlüsselwörter
Standortqualität, interregionaler Vergleich, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Raumtypisierung, Clusteranalyse, Indikatoren, Standortfaktoren, Standortpotential, Wirtschaftsstruktur
- Quote paper
- Kahn Thomas (Author), Olaf Brühl (Author), 2001, Analyse der Standortqualität zur Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit im interregionalen Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92