Je nach künftiger weiterer wirtschaftlicher Entwicklung, kann es auch für einen Weltkonzern wie die TUI AG notwendig sein, seine Eigenkapitalausstattung zu verbessern und seine Finanzverbindlichkeiten zu vermindern. Um dies zu gewährleisten, könnte hierfür ein Schuldenbeteiligungstausch (DES) vollzogen werden. Da es aufgrund der wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 wohl für viele Unternehmen deutliche Folgen in Form von Neuverschuldungen bei dem gegenüberstehenden verschlechternden Ertragslagen geben wird, beschäftigt sich dieses Essay mit einer Möglichkeit innerhalb eines Restrukturierungsprozesses, dem sogenannten DES.
Die Welt befindet sich aktuell aufgrund des Covid-19-Virus in einem Ausnahmezustand. Die Produktion in vielen Betrieben weltweit steht still und es wird nur ein Bruchteil der Umsatzerlöse bei gleichen/ähnlichen Fixkostenblöcken wie innerhalb eines Normalbetriebs erzielt. Um Insolvenzen von grundsätzlich "gesunden Unternehmen" zu vermeiden, hat Deutschland viele Hilfsprogramme aufgelegt, u.a. die Vergabe von Krediten mit einer Haftungsfreistellung von 80 - 100%. Dies soll es für Unternehmen erleichtern, sich Liquidität in Form von Fremdkapital über die Hausbanken zu beschaffen. Der weltweit größte Reisekonzern, die TUI AG hat zum 08.04.2020 eine Zusage für einen Staatskredit über 1,8 Milliarden Euro erhalten, um seine Liquidität aufgrund des eingestellten Geschäftsbetriebs sicherzustellen. Durch die Neuverschuldung, sowie mögliche Verluste, welche aufgrund des fehlenden Umsatzes in 2020 entstehen können, ist davon auszugehen, dass sich das Eigenkapital des Konzerns, sowohl absolut, als auch relativ, reduzieren wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wirtschaftlicher Effekt eines DES innerhalb eines Restrukturierungsprozesses
- Vor- und Nachteile eines DES
- Vorteile
- Nachteile
- Bereitschaft von Stakeholdergruppen zu DES
- Verfahren eines DES nach dem Schuldverschreibungsgesetz 2009 außerhalb der Insolvent
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Essay untersucht die Anwendung eines Debt-Equity-Swaps (DES) im Kontext von Restrukturierungsprozessen, insbesondere im Hinblick auf die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie. Die Arbeit beleuchtet den wirtschaftlichen Effekt eines DES, analysiert Vor- und Nachteile sowie die Bereitschaft von Stakeholdergruppen zu einem solchen Schritt.
- Der wirtschaftliche Effekt eines DES auf die Eigenkapitalstruktur und die Finanzlage eines Unternehmens
- Die Vor- und Nachteile eines DES für verschiedene Stakeholdergruppen, einschließlich Gläubiger, Aktionäre und Management
- Die Faktoren, die die Bereitschaft von Stakeholdergruppen zu einem DES beeinflussen, wie beispielsweise die finanzielle Situation des Unternehmens, das Vertrauen in das Management und die rechtlichen Rahmenbedingungen
- Die Verfahren eines DES nach dem deutschen Schuldverschreibungsgesetz 2009 außerhalb eines Insolvenzverfahrens
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den aktuellen wirtschaftlichen Kontext mit der Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen Herausforderungen für Unternehmen dar. Sie beleuchtet die Notwendigkeit von Restrukturierungsmaßnahmen, insbesondere den Einsatz von DES zur Verbesserung der Eigenkapitalausstattung.
- Kapitel 2 analysiert den wirtschaftlichen Effekt eines DES innerhalb eines Restrukturierungsprozesses. Es werden die verschiedenen Phasen einer Unternehmenskrise sowie die Handlungsmöglichkeiten in Abhängigkeit vom Handlungsbedarf und -spielraum erläutert.
- Kapitel 3 befasst sich mit den Vor- und Nachteilen eines DES. Es werden die verschiedenen Perspektiven der Stakeholdergruppen wie Gläubiger, Aktionäre und Management betrachtet und die jeweiligen Vorteile und Nachteile eines DES dargestellt.
Schlüsselwörter
Debt-Equity-Swap, Restrukturierung, Unternehmenskrise, Eigenkapital, Finanzverbindlichkeiten, Stakeholder, Gläubiger, Aktionäre, Management, Covid-19-Pandemie, Schuldverschreibungsgesetz 2009.
- Quote paper
- Philipp Augustin (Author), 2020, Debt-Equity-Swap. Restrukturierungsprozesse in Krisenzeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/920400