Diese Arbeit befasst sich mit kindlichen Traumafolgestörungen und versucht die Frage zu klären, welche Anforderungen sich für pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen in der Folge ergeben. Dafür werden unter Einbeziehung psychotraumatologischen Basiswissens zunächst die Auslöser und die komplexen Wirkungsweisen kindlicher Traumaexposition erläutert und die weitläufigen Folgen für die kindliche Gesamtentwicklung beschrieben. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Auswirkungen von Traumatisierungen durch körperliche, psychische und sexuelle Misshandlung sowie Vernachlässigung gelegt. Auf dieser Grundlage kann der Blick sich den Anforderungen an die Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen zuwenden, um zu klären, was diese bei der Arbeit mit Kindern mit Traumafolgestörungen besonders beachten müssen, welchem pädagogischen Bedarf sie gerecht werden müssen und wie dies in der Praxis umgesetzt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Einführung und Begriffsklärung
- 3 Was ist unter einer traumatischen Erfahrung zu verstehen?
- 3.1 Klassifikation von Traumaformen
- 3.2 Neurowissenschafliche Befunde zur Entstehung von Traumafolgestörungen
- 3.2.1 „Fight or Flight“
- 3.2.2 „Freeze and Fragment“
- 4 Traumafolgestörungen: Bewältigungsstrategie des Gehirns
- 4.1 Störungsbildung
- 4.2 Übererregung
- 4.3 Intrusionen
- 4.3.1 Trigger
- 4.3.2 Traumatisches Spiel
- 4.4 Vermeidungsverhalten und Dissoziation
- 4.5 Weitere typische Entwicklungsbeeinträchtigungen
- 5 Trauma und Bindung
- 5.1 Effekte von Bindungssicherheit: Emotionsregulation und Mentalisierung
- 5.2 Desorganisiertes Bindungsmodell
- 5.3 Beziehungstraumata: Die Bindungsperson als Täter
- 6 Einflussfaktoren bei der Ausbildung von Traumafolgestörungen
- 6.1 Peritraumatische Situationsfaktoren
- 6.2 Risikofaktoren und Vulnerabilitäten
- 6.3 Schutzfaktoren
- 7 Pädagogische Arbeit mit traumatisierten Kindern
- 7.1 Ermittlung des pädagogischen Bedarfs
- 7.1.1 Verstehensorientierte Grundhaltung bei Fachkräften
- 7.1.2 Erkennen der Symptome einer Traumafolgestörung
- 7.1.3 Einbeziehung der Eltern
- 7.2 Implementierung traumapädagogischen Wissens
- 7.2.1 Strukturelle Sicherheit
- 7.2.2 Pädagogische Fachkraft als „sicherer Hafen“
- 7.2.3 Reflexionsbedarf
- 7.2.4 Qualifizierung der Fachkräfte
- 7.3 Entwicklungsförderung traumatisierter Kinder
- 7.3.1 Förderbedarf und Empowerment
- 7.3.2 Förder- und Interventionsmaßnahmen
- 7.4 Traumapädagogik als Gruppenpädagogik
- 8 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Traumafolgestörungen bei Kindern und untersucht deren Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung. Sie analysiert die Anforderungen, die sich für pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen aus diesen Störungen ergeben. Das Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für kindliche Traumafolgestörungen zu schaffen und Handlungsmöglichkeiten für pädagogische Fachkräfte aufzuzeigen.
- Begriffsklärung von Trauma und Traumafolgestörungen bei Kindern
- Die Auswirkungen von Traumatisierung auf die kindliche Entwicklung und das Verhalten
- Die Rolle der Bindung im Kontext von Traumatisierung
- Mögliche Einflussfaktoren auf die Entstehung von Traumafolgestörungen
- Die Bedeutung von traumapädagogischen Ansätzen in der Arbeit mit traumatisierten Kindern
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung erläutert die Bedeutung der emotionalen Komplexität von Kindern und die Notwendigkeit, sich ihrer Perspektive anzunähern. Sie beleuchtet die Wichtigkeit von Sensibilisierung für Traumatisierungen und ihre Folgestörungen in der pädagogischen Praxis.
- Einführung und Begriffsklärung: Dieses Kapitel definiert die Begriffe „Trauma“ und „Traumafolgestörungen“ und gibt einen Überblick über verschiedene Arten von Traumaformen.
- Was ist unter einer traumatischen Erfahrung zu verstehen?: Hier werden die neurobiologischen Grundlagen von Traumafolgestörungen erklärt. Es werden die „Fight or Flight“ und die „Freeze and Fragment“ Reaktionen des Gehirns im Kontext von Trauma erläutert.
- Traumafolgestörungen: Bewältigungsstrategie des Gehirns: Dieses Kapitel beschreibt die häufigsten Symptome von Traumafolgestörungen, wie z.B. Übererregung, Intrusionen, Vermeidungsverhalten und Dissoziation.
- Trauma und Bindung: Die Rolle der Bindung in der Entstehung und Bewältigung von Traumafolgestörungen wird untersucht. Das Kapitel beleuchtet den Einfluss von Bindungssicherheit und das Konzept des desorganisierten Bindungsmodells.
- Einflussfaktoren bei der Ausbildung von Traumafolgestörungen: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Faktoren, die die Entstehung von Traumafolgestörungen beeinflussen können, wie z.B. peritraumatische Situationsfaktoren, Risikofaktoren und Schutzfaktoren.
- Pädagogische Arbeit mit traumatisierten Kindern: Dieses Kapitel beleuchtet die Anforderungen an pädagogische Fachkräfte, um mit traumatisierten Kindern angemessen arbeiten zu können. Es werden Themen wie die Ermittlung des pädagogischen Bedarfs, die Einbeziehung der Eltern, die Implementierung traumapädagogischen Wissens und die Entwicklungsförderung traumatisierter Kinder behandelt.
Schlüsselwörter
Trauma, Traumafolgestörungen, Kinder, Pädagogische Arbeit, Kindertageseinrichtungen, Bindung, Entwicklungsförderung, Emotionsregulation, Schutzfaktoren, Risikofaktoren, Traumapädagogik, Interventionen, Empowerment.
- Quote paper
- Philippa Pohlmann (Author), 2014, Traumafolgestörungen bei Kindern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/920629