Vor über 25 Jahren stellt Stephen L. Wailes fest, die Hoffnungen Hanns Fischers aus dem Jahr 1960 auf eine Belebung der Stricker-Forschung hätten sich nicht erfüllt. Auch in den Jahren, die seither vergangen sind, hat insbesondere die geistliche Dichtung des mittelalterlichen Dichters wenig Interesse auf sich gezogen, obwohl gerade die geistlichen Themen von größter Bedeutung für den Stricker gewesen sind.
Diese Tatsache würdigend soll in dieser Arbeit eines der beeindruckendsten und umfangreichsten geistlichen Werke im Mittelpunkt stehen, das dem Stricker zugeschrieben wird: ‚Vom heiligen Geist’. Anhand dieses großen Gedichtes wird der Versuch unternommen werden, den Mitteln auf die Spur zu kommen, deren sich der Stricker bei Aufbau und Gestaltung bedient hat, wie auch den besonderen Akzenten, die er bei der Verbreitung der geistlichen Lehren setzte.
Zuvor jedoch wird sich ein Abschnitt mit den Umständen der Entstehung der Dichtung des Strickers beschäftigen und der Frage nachgehen, inwieweit überhaupt konkrete Aussagen über Autor und Werk zulässig und machbar sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die geistliche Welt in der Zeit des Strickers
- Didaxe im Werk des Strickers
- Auftragsarbeiten?
- Vom heiligen Geist
- Aufbau
- Das Wirken des heiligen Geistes
- Die Gaben des heiligen Geistes und die sieben Sünden
- Interpretation
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem geistlichen Werk des mittelhochdeutschen Dichters Stricker, insbesondere mit seinem Gedicht "Vom heiligen Geist". Sie untersucht die Entstehungsbedingungen, die Gestaltungstechniken und die besonderen Akzente des Dichters in der Verbreitung der geistlichen Lehren.
- Die geistliche Welt des Strickers im 13. Jahrhundert
- Didaktische Elemente in der Dichtung des Strickers
- Die Rolle des Heiligen Geistes im Werk des Strickers
- Aufbau und Inhalt des Gedichts "Vom heiligen Geist"
- Interpretation der geistlichen Lehren des Strickers
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit behandelt die geistliche Dichtung des Strickers und widmet sich dem Gedicht "Vom heiligen Geist".
Die geistliche Welt in der Zeit des Strickers: Dieses Kapitel beleuchtet die neue Frömmigkeit des 13. Jahrhunderts, die in Opposition zu etablierten Institutionen eine „wahrere“ Nachfolge Christi propagierte. Es beschreibt den Einfluss der Franziskaner und anderer Orden auf die zeitgenössische Literatur und die Bedeutung des IV. Laterankonzils. Im Kontext dieser Entwicklungen wird der rätselhafte Dichter Stricker vorgestellt, dessen Leben und Werk bis heute ungeklärt bleiben.
Didaxe im Werk des Strickers: Dieses Kapitel analysiert den didaktischen Anspruch des Strickers, der sich in seiner umfangreichen Kleindichtung als „unermüdlichen Vermittler von Ordnungsvorstellungen“ zeigt. Seine Werke zielen auf ein breites Publikum, sowohl auf Laien als auch auf Geistliche.
Auftragsarbeiten?: Die Frage nach möglichen Förderern und Auftraggebern des Strickers wird in diesem Kapitel diskutiert. Aufgrund des Mangels an textexternen Nachweisen lässt sich diese Frage jedoch nicht eindeutig beantworten. Die Forschung ist in ihren Einschätzungen stark von der jeweiligen Sicht auf den Dichter und seine Epoche geprägt.
Vom heiligen Geist: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Großgedicht "Vom heiligen Geist" und dessen Besonderheiten. Es werden die beiden Hauptteile des Gedichtes, die das Wirken des Heiligen Geistes in der Menschenseele und die sieben Gaben des Heiligen Geistes behandeln, vorgestellt.
Schlüsselwörter
Stricker, geistliche Dichtung, "Vom heiligen Geist", Didaxe, geistliche Lehren, 13. Jahrhundert, neue Frömmigkeit, Franziskaner, IV. Laterankonzil, Interpretation
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- Stefan Krause (Author), 2008, „Wir suln loben den heiligen geist“ - Der Stricker als Vermittler geistlicher Inhalte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92105