Auszug: Die Randlandschaften des Schwarzwaldes waren schon im 5. Jhd. von den Kelten bewohnt, wie Funde von Werkzeugen bewiesen haben. Auch römische Relikte wie z.B. das ‚Römische Bad‘ (R 03 / H 22) und Ortsnamen lassen darauf schließen, dass an günstig gelegen Punkten erste kleine Siedlungen entstanden sind. Als Beispiel hierfür seien Weisweil (R 02 / H 40,5) und Nordweil (R 12 / H 40,5) angeführt, die unweit der damals noch mäandrierenden Dreisam gelegen eine strategisch gute Ausgangsposition für Handel und weiteres Eindringen in das Schwarzwaldvorland boten, sowie etwas später in der Landnahmezeit sämtliche Dörfer mit der Endung –ingen. Um 500 - 800 v.Chr. erfolgte wohl ein Ausbau der Siedlungen, was an Ortsnamen wie Ober- und Unterreute (R 12 / H 28), Hugstetten (R 09,5 / H 24,5), Eichstetten (R 06 / H 29), Neuershausen (R 08 / H 29), Oberschaff- (R 04,5 / H 27), Benz- (R 11,5 / H 25) oder Holzhausen (R 10,5 / H29) sowie Buchheim (R 08 / H 25,5) u.v.a. abzuleiten ist. Im Schwarzwald sind neben Ortsnamen, die auf eine vorherige Rodung schließen lassen - z.B. Ottoschwanden (R 17 / H 40) oder Hölgenreute (R 17 / H 38) - vor allem sogenannte ‚Burgnamen‘ wie Maleck, Landeck, Hohe Eck, Eckacker, Eckleberg, Höllenberg (alle zwischen R 16-24 / H 35,5-40,5) und insbesondere auch Ortsnamen, die die topographischen Gegebenheiten widerspiegeln, weit verbreitet. Zu Letztgenanntem zählen sämtliche Bezeichnungen mit den Endungen -bach, -bächle, -tal und -hof, also z.B. Keppenbach (R 20 / H 34), Eberbächle (R 19 / H 32), Glottertal (R 21 / H 24), Glotterrainhof (R 23 / H 23,5).
Inhaltsverzeichnis
- Frühe Siedler und Siedlungsgenese
- Bevölkerung
- Siedlungen
- Lage und Verteilung
- Nichtstädtische Siedlungen
- Städtische Siedlungen
- Wirtschaft
- Landwirtschaft
- Forstwirtschaft
- Gewerbe und Handel
- Energiewirtschaft
- Tourismus und Naherholung
- Verkehr
- Straßenverkehr
- Eisenbahnverkehr
- Luftverkehr
- Schiffahrt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die anthropogeographischen Aspekte des Kartenblatts Freiburg i. Br. – Nord, Nr. 7912 (1:50.000). Sie untersucht die historische Entwicklung der Siedlungslandschaft, die Bevölkerungsstruktur, die Wirtschaftsformen und die Verkehrsinfrastruktur des Gebietes.
- Frühe Siedlungsgeschichte und Entwicklung
- Bevölkerungsstruktur und kulturelle Besonderheiten
- Landnutzung und Wirtschaftsformen im Südschwarzwald
- Einfluss von Topographie und Verkehrsinfrastruktur auf die Siedlungslandschaft
- Analyse von städtischen und ländlichen Siedlungsformen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der frühen Siedlungsgeschichte des Südschwarzwalds und beleuchtet die Besiedlung durch Kelten und Römer. Es werden Hinweise auf die Entstehung erster kleiner Siedlungen und deren Ausbau in der Folgezeit aufgezeigt.
Im zweiten Kapitel wird die Bevölkerung des Südschwarzwalds vorgestellt, wobei der Fokus auf die alemannische Kultur und deren Besonderheiten gelegt wird. Die Rolle der Benediktinerklöster und die Ausprägung der Religiosität in der Region werden erörtert.
Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse der Siedlungslandschaft. Die Lage und Verteilung der Siedlungen im Kartenblatt werden untersucht, wobei die Gunsträume der Dreisamebene und des Elztals sowie deren Nebentäler im Vordergrund stehen. Es wird die Entstehung von Winzerdörfern und deren spezifische Merkmale erläutert. Außerdem werden die städtischen Zentren Freiburg, Waldkirch, Emmendingen und Riegel im Kontext ihrer Verkehrslage und ihres wirtschaftlichen Potenzials betrachtet.
Das vierte Kapitel behandelt die nichtstädtischen Siedlungen im Südschwarzwald und beleuchtet deren typische Dorfform und ländliche Prägung. Die Besonderheiten von Winzerdörfern und Arbeiter-Bauerngemeinden werden hervorgehoben. Die Arbeit zeigt auch die Bedeutung der größeren Städte in der Umgebung für die Beschäftigung der Menschen in den ländlichen Gebieten auf.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Siedlungsgenese, Bevölkerung, Wirtschaft, Verkehr, Topographie und Siedlungsformen im Südschwarzwald. Die Analyse konzentriert sich auf das Kartenblatt Freiburg i. Br. – Nord, Nr. 7912 (1:50.000), wobei besonders die Besonderheiten der alemannischen Kultur und die Bedeutung der Winzerdörfer im Kontext der regionalen Wirtschaft und Verkehrsinfrastruktur betrachtet werden.
- Quote paper
- Dorothee Aßmann (Author), 2003, Karteninterpretation - Kartenblatt Freiburg i. Br. – Nord, Nr. 7912 (1:50.000), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92141