Der 'homo religiosus' in der kosmischen Nacht

Initiations- und Übergangsriten am Beispiel des eigenwilligen Propheten Jona


Hausarbeit, 2008

12 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

Das Buch Jona
Inhalt
Zuordnung

Der eigenwillige Prophet Jona

Trennung, Umwandlung und Angliederung
Das Wassersymbol
Die Initiation

Schluss

Literatur

Einleitung

Das Buch Jona ist eine kurze Erzählung aus dem alten Testament der christlichen Bibel. Im Laufe der Geschichte wird Jona von einem Fisch verschlungen und später wieder an Land gespien. Diese Episode ist Sinnbild für den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Heute begegnet man dem Auferstehungssymbol Jona auf vielen antiken christlichen Sarkophagen und Taufsteinen.

Die Verschlingungsepisode sticht aus der Erzählung hervor und wird verschiedentlich interpretiert. Sie mutet zwar im ganzen Verlauf der Bibel eher kurz und unbedeutend an, bietet aber bis heute starke Vergleichsmöglichkeiten mit den menschlichen Grunderfahrungen von Tod und Wiedergeburt, von Ende und Neubeginn.

Viele Völker der Erde setzen sich mit gewissen Riten auseinander, die ihnen neue Erkenntnis und Reife erbringen sollen. Überall durchlebt der Mensch Riten mit gewissen Abfolgen, nicht nur in der sozialen Auseinandersetzung mit seinen Mitmenschen, sondern auch mit sich selbst z.B. in der Pubertät.

Anhand von den Erkenntnissen des Ethnologen Arnold van Gennep und des Religionswissenschaftlers Mircea Eliade sollen diese Initiations- bzw. Übergangsriten im Folgenden entlang der Erzählung des Propheten Jona deutlich gemacht werden.

Zunächst soll der Handlungsverlauf des Jona-Buches einen Einblick in die Erzählung und den Charakter des Propheten Jona geben, damit später die Erkenntnisse über die Ritualtheorien daran aufgezeigt werden können.

Das Buch Jona

Inhalt

Gott beauftragt Jona, nach Ninive zu gehen und gegen die Stadt und deren heidnische Bürger zu predigen. Jona weigert sich jedoch, den Auftrag Gottes auszuführen, da er kein Prophet, kein Gesandter Gottes sein möchte und reist in die Stadt Jaffa, wo er ein Schiff mit Fahrtrichtung Tarsis besteigt.

Gott entfacht einen gewaltigen Sturm, der das Schiff in Seenot bringt und die Seeleute ermitteln mit Hilfe von Losen Jona als Verantwortlichen für das Unwetter. Jona gibt auf Drängen der Seeleute zu, dass er sich auf der Flucht vor dem Herrn befindet und macht ihnen das Angebot, ihn in die stürmische See zu werfen. Nach einem erfolglosen Versuch, ans trockene Land zu rudern, werfen sie ihn letztendlich über Bord.

Jona wird im Meer von einem großen Fisch verschlungen und verharrt drei Tage und Nächte in dessen Magen, bis Gott dem Fisch befiehlt, Jona wieder auf das trockene Land zu speien.

Wohlerhalten an Land angekommen, wird Jona erneut von Gott in die Stadt Ninive gesandt um dort gegen sie zu predigen. Diesmal folgt Jona dem Auftrag Gottes und verkündet den Einwohnern der Metropole, dass Ninive in vierzig Tagen zerstört werde, woraufhin die Menschen schlagartig Buße tun. Dies führt dazu, dass Gott das geplante Gericht nicht vollstreckt und die Stadt vor der Zerstörung verschont.

Jona nimmt diese Verschonung zum Anlass, zornig auf Gott zu werden, da er schon vorher wusste, dass Gott die Bürger Ninives verschonen wird, weshalb er auch bei der ersten Aufforderung die Flucht nach Tarsis antrat. Nun wünscht er sich den Tod und baut sich eine Laubhütte vor den Toren der Stadt. Gott lässt Jona zum Schutz vor der starken Sonne eine Rizinusstaude über seine Unterkunft wachsen, was Jona auch erfreut. Doch nach nur einer Nacht lässt Gott den Baum wieder verdorren und einen starken Ostwind aufkommen, der Jona schwächt und dessen Wunsch zu Sterben weiter nährt.

Gott rechtfertigt sein Handeln, indem er Jona mit den Worten „Du bist betrübt wegen des Rizinus, um den du dich nicht gemüht und den du nicht großgezogen hast, der als Sohn einer Nacht entstand und als Sohn einer Nacht zugrunde ging. Und ich, ich sollte nicht betrübt sein wegen der großen Stadt Ninive, in der mehr als 120 000 Menschen sind, die nicht unterscheiden können zwischen ihrer Rechten und ihrer Linken, und eine Menge Vieh?“ (Jona 4,10f) zu bekehren versucht.

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Der 'homo religiosus' in der kosmischen Nacht
Untertitel
Initiations- und Übergangsriten am Beispiel des eigenwilligen Propheten Jona
Hochschule
ecosign/Akademie für Gestaltung
Note
1,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
12
Katalognummer
V92197
ISBN (eBook)
9783638060509
ISBN (Buch)
9783638950442
Dateigröße
425 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Nacht
Arbeit zitieren
Tobias Battenberg (Autor:in), 2008, Der 'homo religiosus' in der kosmischen Nacht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92197

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