„Haltet die Ohren steif! Hornhaut müsst ihr kriegen! Ihr sollt hart im Nehmen werden […]. Ihr sollt lernen, Schläge einzustecken und zu verdauen.“
Mit diesem Appell wendet sich Erich Kästner im Vorwort an die Leser des Kinderbuchs „Das fliegende Klassenzimmer“. Eine pädagogische Maxime, die Marianne Bäumler als „defensive Konfliktvermeidungsstrategie“ bezeichnet. „Selbstbeherrschung um den Preis eigensinniger Widerstandsfähigkeit fordert Kästner als vorzeigbare Tugend; genau so zielt auch sein oft belehrender Erzählton auf eine Konditionierung zu probatem Stillhalten ab.“
Welches Jungenbild vermittelt Kästner in „Das fliegende Klassenzimmer“? Wie verhalten sich die Jungen in Interaktion innerhalb der Gruppe, im Zusammensein mit Erwachsen und wenn sie allein sind? Welche Tugenden propagiert Kästner und welche erzieherische Absicht scheint sich dahinter zu verbergen? Wie ist sein Jungenbild in Hinblick auf die gesellschaftlichen Zusammenhänge der Weimarer Republik zu verstehen?
Diesen Fragen möchte ich in meiner Arbeit nachgehen.
Ich werde zuerst einige Hintergrundinformationen zur Entstehungszeit des Kinderbuchs geben, im Hauptteil der Arbeit eine Analyse in Hinblick auf die oben genannten Fragen durchführen und zuletzt Rückschlüsse auf Kästners Jungenbild und die beabsichtigten Wirkungen seines Werks ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehungszeit des Kinderromans „Das fliegende Klassenzimmer“
- Analyse des Jungenbilds in „Das fliegende Klassenzimmer“.
- Die Hauptfiguren
- Die Hierarchie innerhalb der homogenen Jungengruppe.
- Die Rolle der Erwachsenen......
- Konditionierung zum Stillhalten
- Das von Kästner entworfene Jungenbild.......
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert das Jungenbild in Erich Kästners Kinderbuch „Das fliegende Klassenzimmer“. Dabei wird untersucht, wie sich die Jungen im Buch verhalten, welche Tugenden Kästner propagiert und welche erzieherische Absicht dahinter steckt. Darüber hinaus wird das Jungenbild im Kontext der gesellschaftlichen Verhältnisse der Weimarer Republik betrachtet.
- Die Darstellung von Jungenfiguren und ihre Interaktionen innerhalb der Gruppe, mit Erwachsenen und im Alleingang.
- Die in "Das fliegende Klassenzimmer" präsenten Werte und die erzieherische Botschaft des Buches.
- Die Einordnung des Jungenbildes in den Kontext der Weimarer Republik.
- Die pädagogische Maxime des "Stillhaltens" und der Fokus auf Konditionierung im Werk.
- Der Einfluss von Kästners Werk auf die Bildung von Werten und moralischen Vorstellungen der Leser.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die pädagogische Maxime des Stillhaltens und die Konditionierung, die Kästner in seinem Buch "Das fliegende Klassenzimmer" propagiert. Sie stellt außerdem die zentralen Forschungsfragen der Arbeit vor. Im zweiten Kapitel wird die Entstehungszeit des Buches in der Weimarer Republik beleuchtet und die gesellschaftlichen Veränderungen, die Kästners Werk prägten, hervorgehoben. Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse des Jungenbildes in "Das fliegende Klassenzimmer" und untersucht die Hauptfiguren, die Hierarchie innerhalb der Gruppe, die Rolle der Erwachsenen und die Konditionierung zum Stillhalten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer", Jungenbild, Weimarer Republik, Erziehung, Konditionierung, Stillhalten, pädagogische Maxime, Gesellschaftskritik, bürgerliche Werte, Vorbilder, Kinderliteratur, Jugendbewegung.
- Arbeit zitieren
- Ina Brauckhoff (Autor:in), 2006, Das Jungenbild in Erich Kästners "Das fliegende Klassenzimmer", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92202