Das Monopol. Wohlfahrtsverlust aus gesellschaftlicher Sicht


Essay, 2020

10 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleit

2. Die Marktform des Monopols
2.1 Der Unterschied zwischen verschiedenen Marktformen
2.2 Struktur des Monopols
2.3 Vorkommen von Monopolen

3. Preis- und Mengenentscheidungen eines Monopoliste

4. Wohlfahrtsverlust aus Gesellschaftlicher Sicht
4.1 Entstehung von Wohlfahrtsverlusten
4.2 Vor- und Nachteile die durch das Monopol entstehen

5. Schlussbetracht

Literaturverzeichnis

Internetquel

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Gewinnmaximierung eines Monopolisten

Abbildung 2: Wohlfahrt Polypol

Abbildung 3: Wohlfahrtsverlust im Monopol

1. Einleitung

Das Ziel dieses Scientific Essays ist es, die grundlegende Theorie eines Monopols dar­zustellen, den Prozess der Preis- und Mengenentscheidung herauszuarbeiten und zu er­örtern sowie herauszufinden, wann ein Monopol aus gesellschaftlicher Sicht negativ oder positiv zu bewerten ist. Hierfür wird nur die grundlegende Theorie mit Hilfe von Grafiken dargestellt. Die mathematische Herangehensweise ist kein Bestandteil dieser Arbeit, da es den Umfang überschreiten würde.

In Kapitel 2 wird zunächst die Marktform des Monopols herausgearbeitet, in dem der Unterschied zwischen verschiedenen Marktformen, die typischen Merkmale eines Mo­nopols und welche Formen anhand von Beispielen verschiedener Monopole vorgestellt werden.

Kapitel 3 wird die Preis- und Mengenentscheidung im Monopol veranschaulichen und das gewinnmaximierende Verhalten eines Monopols darstellen.

Das vierte Kapitel wird auf das Thema der Wohlfahrt eingehen, den entstandenen Wohl­fahrtsverlust sowie Vorteile und Nachteile eines Monopols diskutieren.

Die Arbeit endet mit einer kurzen Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse.

2. Die Marktform des Monopols

2.1 Der Unterschied zwischen den Marktformen

Märkte entstehen, in dem Angebot und Nachfrage aufeinander treffen und hierdurch Preisbildung und Abnahmen von verschiedenen Arten von Gütern und Dienstleistungen stattfinden. In einem Markt der vollständigen Konkurrenz entwickelt sich der Preis durch die Nachfrage und das Angebot. Es gibt hierbei eine Vielzahl von Nachfragern und Anbietern. Dadurch entsteht eine Markttransparenz, wo jeder Anbieter und Nach­frager alle Informationen zu dem Gut oder der Dienstleistung kennt. Hierdurch entsteht eine sehr schnelle Entwicklung des Preises, da jede Veränderung des Anbieter- und Nachfragerverhältnis wahrgenommen werden kann. Jedoch gibt es diese Entwicklung nicht bei unvollkommenen Märkten.1

Es können verschiedene Marktformen entstehen, je nach dem wie viele Käufer wie vie­len Verkäufern gegenüberstehen. Wenn man davon ausgeht, dass viele Käufer vielen Verkäufern gegenüberstehen, spricht man von einem Polypol. Wenn viele Käufer weni­gen Verkäufern gegenüberstehen, spricht man von einem Ogliopol. Wenn viele Käufer nur einem Verkäufer gegenüberstehen, spricht man von einem Monopol.2

2.2 Struktur des Monopols

Das Monopol ist eine Marktform mit einseitiger Marktmacht, das bedeutet das vielen Nachfrager nur ein Anbieter gegenübersteht. Dies setz jedoch voraus, dass das Unter­nehmen ein Gut anbietet, für welches es keine nahen Substitute gibt.3

2.3 Vorkommen von Monopolen

Monopole können auf unterschiedliche Weise entstehen. Es gibt mehrere Formen, wie ein Monopol entstehen kann, wie zum Beispiel durch Eintrittshemmnisse durch gesetz­liche Bestimmungen. Der Staat ist beispielsweise der Monopolanbieter der inneren und äußeren Sicherheit, dies wird auch als Gewaltmonopol bezeichnet.4

Es gibt auch Monopole, die aufgrund einer Ressource entstehen, zudem nur dieses Un­ternehmen Zugriff hat, wie beispielsweise der Diamantenhändler de Beere Anfang der neunziger Jahre. Das natürliche Monopol entsteht dadurch, dass durch ständig sinkende Durchschnittskosten und steigende Abnahmemengen niedrige Preise angesetzt werden können, sodass die Konkurrenz somit aus dem Markt gedrängt wird. Die Konkurrenz kann in diesem Fall die niedrigen Preise nicht halten, da die Durchschnittskosten ein­fach zu groß sind.5

Die Deutsche Bahn ist dafür ein gutes Beispiel. Ein Schienennetz zu konstruieren und dafür viele Lokomotiven und Waggons anzuschaffen, bewirkt sehr hohe Durchschnitts - kosten. Diese würden bei vielen Anbietern zu sehr hohen Preisen führen. Wenn jedoch ein Anbieter das Schienennetz und die Anschaffungskosten alleine trägt, kann er die Stückkosten senken, da er für die große Abnahme einen günstigeren Anschaffungspreis erzielen kann. Ebenso werden die Durchschnittskosten gesenkt, in dem eine große Menge von Zugfahrttickets an die Nachfrager abgesetzt werden können.

3. Preis und Mengenentscheidung eines Monopolisten

Der Monopolist ist der alleinige Anbieter auf einem Markt und bestimmt den Markt­preis eines Gutes durch die Veränderung seiner Angebotsmenge.

In Abbildung 1 sieht man die Nachfragekurve, den Grenzerlös und die Grenzkosten. Die Nachfragekurve des Monopolisten entspricht der Marktnachfrage und hat somit einen fallenden Verlauf. Im Vergleich hat ein Polypolist eine waagerechte Nachfragekurve, da er entweder Mengenanpasser oder Preisnehmer ist. Somit muss der Monopolist einen niedrigeren Preis hinnehmen, wenn er eine größere Menge absetzen will. Das bedeutet, wenn der Monopolist eine weitere Menge eines Gutes produzieren möchte, der Grenzer­lös für jede bisher produzierte Menge sinkt und somit sich die Grenzerlösfunktion un­terhalb der Nachfragekurve befindet. Die Nachfragekurve beim Monopolisten entspricht den Durchschnittserlösen. Beide Funktionen beginnen im selben Punkt, da Durch­schnittserlös und Grenzerlös im ersten Punkt stets gleich sind. Der Grenzerlös kann ne­gativ werden, wenn eine zu große abzusetzende Menge produziert wird.6

Die gewinnmaximierende Menge wird bestimmt, indem man die Grenzkosten gleich dem Grenzerlös setzt. Der gewinnmaximierende Preis wird nicht von der Funktion des Grenzerlöses angesetzt, sondern von der Preis-Absatz-Funktion (die der Nachfragekur­ve entspricht). Dieser Punkt wird Cournotscher Punkt genannt.7

Abbildung 1: Gewinnmaximierung eines Monopolisten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: In Anlehnung an Mankiw, N.G., Taylor, M.P., Wagner, A., Herrmann, M.,

Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 2018, S. 406

4. Wohlfahrtsverlust aus gesellschaftlicher Sicht

4.1 Entstehung von Wohlfahrtsverlusten

Die Wohlfahrt ist ein wichtiger Begriff in der Mikroökonomik. Um festzustellen, ob ein Monopolist einen Wohlfahrtsverlust für die Gesellschaft produziert, erfassen wir die Produzenten- und Konsumentenrente mit Hilfe des Rentenkonzepts nach Alfred Mar­shall.8 Bei der Wohlfahrt geht es vor allem um die jeweiligen Vorteile, die der Produzent oder Konsument erzielt. Hierbei wird angenommen, dass die gesellschaftliche Wohl­fahrt vielmehr eine individuelle Wohlfahrt ist, d.h. dass diese nicht zum Beispiel von materiellen Werten eines Produktes oder Dienstleistung abhängt, sondern viel mehr von den subjektiven Bedürfnissen bzw. Empfinden zu diesem Produkt oder der Dienstleis­tung.9 Das bedeutet die Wohlfahrt steht synonym für den Nutzen.

Hier gibt es die Produzenten- und die Konsumentenrente, die zusammen addiert die Ge­samtrente ergibt. In Abbildung 2 wird die Wohlfahrt im Polypol ohne Steuern verein­facht dargestellt. Zu sehen ist die Angebots- und die Nachfragekurve. Der blaue Bereich ist die Konsumentenrente und der grüne Bereich die Produzentenrente im Polypol. Die komplett farbige Fläche entspricht der Gesamtwohlfahrt. Diese Darstellung zeigt die Verteilung der Renten, wenn das Marktgleichgewicht gegeben ist.10

Abbildung 2: Wohlfahrt Polypol

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: In Anlehnung Erlei, M., Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschafts­politik I, 2019, S. 92

Der Wohlfahrtsverlust entsteht dadurch, dass der Monopolist einen Preis wählt, der über den Grenzkosten liegt und somit einen höheren Preis verlangt als ein Unternehmen mit Konkurrenz. Dies führt wieder dazu, dass nicht jeder Konsument dieses Produkt oder Dienstleistung kaufen wird und somit eine geringere Menge abgesetzt wird als bei ei­nem Unternehmen mit Konkurrenz. Der Monopolist setzt zwar eine geringere Menge als der Polypolist ab, erzielt jedoch einen höheren Gewinn.11

In Abbildung 3 ist die Angebotskurve/Grenzkosten, die Nachfragekurve, die Grenzer­lösfunktion sowie die Konsumentenrente, Produzentenrente und der Wohlfahrtsverlust zu sehen. Der blaue Bereich ist die Konsumentenrente, der grüne Bereich die Produzen - trente. Der Pinke Bereich kennzeichnet den entstandenen Wohlfahrtsverlust. Der Mono­polist, anders als ein Unternehmen bei vollständiger Konkurrenz, wählt einen Preis, der über den Grenzkosten liegt. Dies ist sehr vorteilhaft für den Monopolisten, denn da­durch kann er sehr hohe Gewinne erzielen, die jedoch zu einem Wohlfahrtsverlust füh­ren. Die Konsumentenrente ist durch die Wahl des Preis-Mengen-Verhältnisses des Mo­nopolisten massiv geschrumpft. Die Produzentenrente ist um den Teil angestiegen, der zwischen der roten und der grünen gestreiften Linien liegt. Dies wird jeder Monopolist anstreben und nimmt dafür den entstandenen Wohlfahrtsverlust (pinke Fläche) in Kauf, da dieser zum größeren Teil vom Konsumenten getragen wird. Jedoch ist in der Ge­samtbetrachtung ein Wohlfahrtsverlust entstanden.12

Abbildung 3: Wohlfahrtsverlust im Monopol

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: In Anlehnung Erlei, M., Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschafts­politik I, 2019, S. 70

4.2 Vor- und Nachteile die durch ein Monopol entstehen

Da der Monopolist ein alleiniger Anbieter eines Gutes oder einer Dienstleistung ist, gibt es für den Konsumenten keine Auswahlmöglichkeit und keine Alternativen. Durch seine Stellung im Markt als Monopolist ist der Produzent nicht gezwungen, auf besonders gute Qualitätsstandards Wert zu legen. Dadurch wird zwangsläufig durch die Monopol­stellung immer auch ein Qualitätsverlust entstehen. Der größte Nachteil ist jedoch der sehr viel höher Preis, der vom Monopolisten bestimmt wird im Vergleich zu einem Un­ternehmen mit Konkurrenz. Dieser bewirkt eine geringere Absatzmenge und somit ei­nen Wohlfahrtsverlust, den der Konsument zum größten Teil trägt.

Monopole sind jedoch nicht grundlegend schlecht. Es gibt sowohl Vorteile als auch Nachteile die für oder gegen die Monopolbildung sprechen.

Eine Monopolstellung macht durchaus Sinn zur Sicherstellung von Dienstleistungen, beispielsweise hat die Deutsche Bahn eine Monopolstellung. Wieso sollte man mehrere Eisenbahngleise bauen lassen, um einen Wettbewerb zu schaffen?13 Wenn ein Unter­nehmen ein Schienennetz baut und die passenden Züge in der Menge kauft, die er für ein ganzes Land braucht, wird er einen besseren Einkaufspreis für die Züge und die Schienen erhalten, als ein kleines Unternehmen, das beispielsweise nur Teile kauft, um Frankfurt zu vernetzen. Jedoch stellt sich hier die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, auf dem bereits entstandenen Schienennetz nicht auch andere Anbieter in den Wettbewerb zu lassen? Wenn man sich beispielsweise das Telefonnetz anschaut, war dies über viele Jahrzehnte auch ein Monopol. Seid dem nun aber auch andere Anbieter auf dem Markt mitmischen, ist nicht nur der Preis für ein Telefonat rapide gesunken, auch die mögli­chen Endgeräte haben sich in jede Richtung weiter entwickelt.14

[...]


1 Vgl. Hewel,B., Neubauer, R., Volkswirtschaftslehre, 2017, S. 22ff.

2 Vgl. Kolmar, M., Grundlagen der Mikroökonomik, 2017, S.55.

3 Vgl. Erlei, M., Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik I, 2019, S. 89.

4 Vgl. https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-junge-politik-lexikon/161428/monopol, Zugriff 17.05.20.

5 Vgl. Erlei, M., Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik I, 2019, S. 89.

6 Vgl. Mankiw, N.G., Taylor, M.P., Wagner, A., Herrmann, M., Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 2018, S. 401 ff.

7 Vgl. Erlei, M., Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik I, 2019, S. 106.

8 Vgl. Kolmar, M., Grundlagen der Mikroökonomik, 2017, S.94.

9 vgl. ebd.

10 Vgl. Erlei, M., Kompendium der Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik I, 2019, S. 70f.

11 Vgl. Mankiw, N.G., Taylor, M.P., Wagner, A., Herrmann, M., Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 2018, S. 412f

12 Vgl. Mankiw, N.G., Taylor, M.P., Wagner, A., Herrmann, M., Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 2018, S. 409.

13 Vgl. https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/erklaer-mir-die-welt-34-warum-sind-mo- nopole-gefaehrlich-1410952-p2.html, Zugriff 17.05.20.

14 Vgl. ebd.

Ende der Leseprobe aus 10 Seiten

Details

Titel
Das Monopol. Wohlfahrtsverlust aus gesellschaftlicher Sicht
Hochschule
FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule
Note
2,0
Autor
Jahr
2020
Seiten
10
Katalognummer
V922088
ISBN (eBook)
9783346265746
Sprache
Deutsch
Schlagworte
monopol, wohlfahrtsverlust, sicht
Arbeit zitieren
Ann-Kathrin Icke (Autor:in), 2020, Das Monopol. Wohlfahrtsverlust aus gesellschaftlicher Sicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/922088

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