Für die Analyse einer Erzählung kann es sehr hilfreich sein, wenn man die Zeit untersucht. Die Manipulation der Zeit gehört zu den „wichtigsten erzählerischen Verfahren“ und deren Analyse ist dabei „vergleichsweise einfach als auch außerordentlich aufschlussreich“. Die Untersuchung der Zeit kann somit ein guter Einstieg in die Besprechung einer Erzählung sein.
Allerdings fällt unter die Kategorie „Zeit“ in der Erzähltheorie eine Vielzahl von Begriffen. Es kann einmal die „äußere“ Zeit betrachtet werden. Gemeint ist die Zeitstruktur des Werkes. Hierzu gehören Punkte wie das Erzähltempo, die Ordnung oder die Frequenz. Interessant ist auch, welche Bedeutung die Zeit für den Helden einer Erzählung hat („innere“ Zeit). Man kann sich dem Aspekt der Zeit auf unterschiedliche Weise nähern.
Wir wollen unser Augenmerk bei der Besprechung von Arno Schmidts Roman „Schwarze Spiegel“ auf das Erzähltempo richten. Dafür ist es zunächst notwendig, sich der theoretischen Grundlagen bewusst zu werden. Aus diesem Grund werden Eingangs die Begriffe Erzählzeit und erzählte Zeit, sowie ihr Verhältnis zueinander geklärt, um in der Vorstellung der Erzählgeschwindigkeit zu münden. Im Anschluss an diesen theoretischen Teil wird das Erzähltempo in „Schwarze Spiegel“ analysiert. Diese Untersuchung zielt auf die Frage der Erzählform dieses Romans hin. Zu deren Beantwortung wird schlussendlich Schmidts eigene Erzähltheorie herangezogen.
Grundlage für die Besprechung des theoretischen Teils ist Bodes Werk „Der Roman“, welches durch Ausführungen Müllers und Genettes ergänzt wird. Eine Erzählung braucht Zeit. Sie braucht sie im doppeltem Sinn: um sich zu entfalten und um erzählt zu werden. Somit muss zwischen Erzählzeit und erzählter Zeit unterschieden werden. Die Erzählzeit ist dabei die Zeit, die für das Erzählen einer Geschichte benötigt wird, also eine „bestimme (sic!) Spanne der physikalischen Zeit.“ . Der Begriff kann und wird vom mündlichen Erzählen zum Lesen der verschriftlichten Form der Geschichte übertragen. Die exakte Lesegeschwindigkeit spielt dabei keine Rolle, dafür ist sie zu variabel. Das „Lesetempo kann nicht mit dem Metronom ein für allemal festgelegt werden“ . Die Größenordnung der Dauer an sich ist entscheidend. Somit kann davon ausgegangen werden, dass die Erzählzeit von Romanen innerhalb einiger Stunden liegt, abhängig nach Umfang der jeweiligen Geschichte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie
- Erzählzeit und erzählte Zeit
- Die Verhältnisse der Erzählzeit und erzählten Zeit zueinander
- Das Erzähltempo
- Das Erzähltempo in „Schwarze Spiegel“
- Schmidts Erzähltheorie: Berechnungen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert das Erzähltempo in Arno Schmidts Roman „Schwarze Spiegel“. Ziel ist es, die Erzählform des Romans durch die Untersuchung des Verhältnisses von Erzählzeit und erzählter Zeit zu beleuchten und diese Analyse mit Schmidts eigener Erzähltheorie zu verbinden.
- Analyse des Erzähltempos in „Schwarze Spiegel“
- Untersuchung des Verhältnisses von Erzählzeit und erzählter Zeit
- Anwendung erzähltheoretischer Konzepte (Bode, Müller, Genette)
- Einordnung der Ergebnisse in Schmidts Erzähltheorie
- Bedeutung der Zeitmanipulation als erzählerisches Verfahren
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Zeitanalyse in Erzählungen ein und betont die Bedeutung der Zeitmanipulation als wichtiges erzählerisches Verfahren. Sie begründet die Fokussierung auf das Erzähltempo in Arno Schmidts „Schwarze Spiegel“ und skizziert den Aufbau der Arbeit: Klärung der Begriffe Erzählzeit und erzählte Zeit, Analyse des Erzähltempos im Roman und Einbezug von Schmidts Erzähltheorie. Die Arbeit nutzt als theoretische Grundlage das Werk von Bode, ergänzt durch Müller und Genette.
Theorie: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Analyse des Erzähltempos. Es differenziert zwischen Erzählzeit (Zeit des Erzählens) und erzählter Zeit (Zeit des erzählten Geschehens) und beschreibt die verschiedenen Verhältnisse dieser beiden Größen zueinander (ab), einschließlich der Grenzfälle Pause und Ellipse nach Genette. Die Diskussion berücksichtigt die praktische Unmöglichkeit, einen Lebensvorgang vollständig zu erzählen und erklärt die Verwendung von Raffungen und Auslassungen zur Verkürzung der erzählten Zeit.
Das Erzähltempo in „Schwarze Spiegel“: Dieses Kapitel (leider nicht im Ausgangstext enthalten) hätte eine detaillierte Analyse des Erzähltempos in Schmidts „Schwarze Spiegel“ beinhaltet. Es hätte die verschiedenen Abschnitte des Romans untersucht und die jeweiligen Verhältnisse von Erzählzeit und erzählter Zeit bestimmt. Dabei wäre die Bedeutung verschiedener Erzähltechniken für das Gesamttempo erörtert worden. Die Ergebnisse dieser Analyse würden Aufschluss über die Erzählstrategie und die Wirkung des Romans geben.
Schmidts Erzähltheorie: Berechnungen: Dieses Kapitel (ebenfalls nicht im Ausgangstext enthalten) hätte Schmidts eigene theoretische Ansätze zum Erzählen und deren Anwendung in „Schwarze Spiegel“ behandelt. Es hätte seine persönlichen Methoden der Zeitgestaltung und deren Begründung analysiert. Der Vergleich zwischen Schmidts Theorie und der praktischen Anwendung in seinem Roman hätte wesentliche Aspekte seines schriftstellerischen Ansatzes beleuchtet.
Schlüsselwörter
Erzählzeit, erzählte Zeit, Erzähltempo, Zeitanalyse, Roman, Arno Schmidt, Schwarze Spiegel, Erzähltheorie, Raffung, Ellipse, Pause, literarische Hermeneutik.
Häufig gestellte Fragen zu "Schwarze Spiegel": Erzählzeit und Erzähltempo
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit analysiert das Erzähltempo in Arno Schmidts Roman „Schwarze Spiegel“. Das zentrale Ziel ist es, die Erzählform des Romans durch die Untersuchung des Verhältnisses von Erzählzeit und erzählter Zeit zu beleuchten und diese Analyse mit Schmidts eigener Erzähltheorie zu verbinden.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Analyse des Erzähltempos in „Schwarze Spiegel“, die Untersuchung des Verhältnisses von Erzählzeit und erzählter Zeit, die Anwendung erzähltheoretischer Konzepte von Bode, Müller und Genette, die Einordnung der Ergebnisse in Schmidts Erzähltheorie und die Bedeutung der Zeitmanipulation als erzählerisches Verfahren.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Erzähltheorien von Bode, Müller und Genette. Es wird zwischen Erzählzeit (Zeit des Erzählens) und erzählter Zeit (Zeit des erzählten Geschehens) unterschieden und die verschiedenen Verhältnisse dieser beiden Größen zueinander (ab), einschließlich der Grenzfälle Pause und Ellipse nach Genette, beschrieben.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Theoriekapitel, ein Kapitel zur Analyse des Erzähltempos in „Schwarze Spiegel“, ein Kapitel zu Schmidts Erzähltheorie und eine Schlussbetrachtung. Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert den Aufbau. Das Theoriekapitel klärt die Begriffe Erzählzeit und erzählte Zeit. Die Kapitel zur Analyse des Erzähltempos und zu Schmidts Erzähltheorie (leider nicht im vorliegenden Auszug enthalten) hätten eine detaillierte Untersuchung des Romans und dessen Einordnung in Schmidts Theorie beinhaltet.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Erzählzeit, erzählte Zeit, Erzähltempo, Zeitanalyse, Roman, Arno Schmidt, Schwarze Spiegel, Erzähltheorie, Raffung, Ellipse, Pause und literarische Hermeneutik.
Was ist das Ergebnis der Analyse (in Kürze)?
Die im Auszug vorliegende Arbeit beschreibt die methodischen Ansätze und theoretischen Grundlagen für die Analyse des Erzähltempos in Arno Schmidts "Schwarze Spiegel". Die detaillierte Analyse des Romans selbst fehlt jedoch im vorliegenden Auszug.
- Arbeit zitieren
- Christoph Wowtscherk (Autor:in), 2007, Zeitanalyse von Arno Schmidts "Schwarze Spiegel", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92220