Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit möglichen Risikofaktoren und Erklärungsansätzen für einen Neonatizid. Im Hauptteil findet zunächst eine Abgrenzung zu anderen Formen der Kindstötung statt und die verschiedenen Formen der Tatbegehung werden genauer beleuchtet. Des Weiteren folgt die rechtliche Betrachtung des Delikts. Zuletzt wird genauer auf die Merkmale der Opfer, der Täterinnen und die Tatumstände eingegangen und mögliche Zusammenhänge erläutert.
„Toter Säuglingsfund im Dülmer Schlosspark“, „Totes Baby in Gebüsch gefunden“, „Babyleiche in Rostock“ - so und so ähnlich lauten die Schlagzeilen.
Für die Leser solcher Berichte stellt sich vor allem die Frage, was die Mütter zu solch einer Tat bewegt: Reichen die finanziellen Mittel nicht? Fehlt es Ihnen an Unterstützung? Sind Alternativen wie Babyklappe oder Adoption - ganz abgesehen von ethischer Vertretbarkeit - kein Begriff? Oder sind mangelnde Intelligenz und ein schlechtes Umfeld der Grund? Auch ist fraglich, wie es sein kann, dass solche Taten oft unaufgeklärt bleiben: Müssten Angehörige oder nicht wenigstens der Lebenspartner eine Schwangerschaft der Täterin bemerken? - Entweder die Täterin war sehr geschickt und konnte durch entsprechende Kleidung oder Auslegen möglicher Symptome die Schwangerschaft verheimlichen oder die Täterin befand sich innerhalb einer verdrängten Schwangerschaft, in der die Betroffene weiterhin ihre Regelblutung bekommt und sich nicht mal ein Schwangerschaftsbäuchlein bildet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Phänomenologie
- 2.1 Begriffsbestimmungen
- 2.2 Abgrenzungen
- 2.3 Arten der Tatbegehung
- 3 Geltende Rechtslage
- 4 Risikofaktoren und Erklärungsansätze
- 4.1 Opfer
- 4.2 Täter
- 4.3 Tatumstände
- 5 Fazit
- 6 Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Phänomen des Neonatizids, fokussiert auf die Risikofaktoren und Erklärungsansätze für dieses schwerwiegende Delikt. Sie analysiert die Datenlage, unterscheidet zwischen verschiedenen Formen der Kindstötung und beleuchtet die rechtlichen Aspekte. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Merkmale der Täterinnen, der Opfer und der Tatumstände.
- Begriffsbestimmung und Abgrenzung des Neonatizids von anderen Formen der Kindstötung
- Analyse der geltenden Rechtslage bezüglich Neonatizid
- Untersuchung von Risikofaktoren aus Sicht der Täterin, des Opfers und der Tatumstände
- Auswertung von Daten des Landeskriminalamts NRW und des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen
- Diskussion möglicher Erklärungsansätze für Neonatizide
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema Neonatizid vor und beleuchtet die öffentliche Wahrnehmung dieses Delikts anhand von Schlagzeilen. Sie hebt die Besonderheit hervor, dass fast ausschließlich Mütter als Täterinnen in Erscheinung treten und thematisiert die zentralen Fragen nach den Motiven der Täterinnen und den Schwierigkeiten bei der Aufklärung solcher Fälle. Die Arbeit kündigt die Auseinandersetzung mit Risikofaktoren und Erklärungsansätzen an und beschreibt den Aufbau der Arbeit.
2 Phänomenologie: Dieses Kapitel beschreibt den Neonatizid im Detail. Es definiert den Begriff und grenzt ihn von Infantizid und Filizid ab, wobei die Altersgrenzen der Opfer betont werden. Es wird auf die willkürliche Festlegung der 24-Stunden-Grenze eingegangen und die Begründung hierfür erläutert. Ein wichtiger Aspekt ist die Unterscheidung zwischen verdrängter und verheimlichter Schwangerschaft nach Marneros, wobei die jeweiligen Kriterien und Merkmale detailliert beschrieben werden. Das Kapitel betont die Bedeutung der Abgrenzung verschiedener Schwangerschaftsverarbeitungen für das Verständnis des Neonatizids.
Schlüsselwörter
Neonatizid, Infantizid, Filizid, Risikofaktoren, Erklärungsansätze, Kindstötung, verdrängte Schwangerschaft, verheimlichte Schwangerschaft, Rechtslage, Täterin, Opfer, Tatumstände, Landeskriminalamt NRW, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Neonatizid - Risikofaktoren und Erklärungsansätze
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Neonatizid, untersucht dessen Risikofaktoren und Erklärungsansätze. Sie analysiert die Datenlage, differenziert zwischen verschiedenen Formen der Kindstötung und beleuchtet die rechtlichen Aspekte. Der Fokus liegt auf den Merkmalen der Täterinnen, der Opfer und der Tatumstände.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Begriffsbestimmung und Abgrenzung des Neonatizids, Analyse der geltenden Rechtslage, Untersuchung von Risikofaktoren aus verschiedenen Perspektiven (Täterin, Opfer, Tatumstände), Auswertung von Daten des Landeskriminalamts NRW und des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, und Diskussion möglicher Erklärungsansätze für Neonatizide.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Phänomenologie (mit Begriffsbestimmungen, Abgrenzungen und Arten der Tatbegehung), Geltende Rechtslage, Risikofaktoren und Erklärungsansätze (mit Fokus auf Opfer, Täter und Tatumstände), Fazit und Quellenverzeichnis. Ein Inhaltsverzeichnis ist ebenfalls enthalten.
Was wird in der Einleitung der Seminararbeit beschrieben?
Die Einleitung stellt das Thema Neonatizid vor, beleuchtet die öffentliche Wahrnehmung anhand von Schlagzeilen, hebt die Besonderheit der fast ausschließlichen Täterschaft von Müttern hervor und thematisiert die Schwierigkeiten bei der Aufklärung solcher Fälle. Sie kündigt die Auseinandersetzung mit Risikofaktoren und Erklärungsansätzen an und beschreibt den Aufbau der Arbeit.
Was wird im Kapitel "Phänomenologie" behandelt?
Das Kapitel "Phänomenologie" beschreibt den Neonatizid detailliert, definiert den Begriff und grenzt ihn von Infantizid und Filizid ab. Es thematisiert die willkürliche 24-Stunden-Grenze und die Unterscheidung zwischen verdrängter und verheimlichter Schwangerschaft nach Marneros, inklusive der jeweiligen Kriterien und Merkmale. Die Bedeutung der Abgrenzung verschiedener Schwangerschaftsverarbeitungen für das Verständnis des Neonatizids wird hervorgehoben.
Welche Quellen werden in der Seminararbeit verwendet?
Die Seminararbeit bezieht sich auf Daten des Landeskriminalamts NRW und des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen. Ein vollständiges Quellenverzeichnis ist im letzten Kapitel enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Neonatizid, Infantizid, Filizid, Risikofaktoren, Erklärungsansätze, Kindstötung, verdrängte Schwangerschaft, verheimlichte Schwangerschaft, Rechtslage, Täterin, Opfer, Tatumstände, Landeskriminalamt NRW, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen.
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- Lara Haupthoff (Autor), 2019, Neonatizide. Risikofaktoren und Erklärungsansätze, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/922790