Die zentralen Fragestellungen dieser Arbeit lauten: Welche jeweilige Verantwortung tragen Russland, EU/NATO/USA und Akteure in der Ukraine selbst für den Konflikt? Welche Fehler wurden auf welcher Seite begangen und stellen Teilursachen für die Eskalation der Krise dar, welche Handlungen, Positionen und Entwicklungen von welchen Personen oder Institutionen waren konfliktfördernd? Wie sind diese einzuordnen?
Nur mit einer möglichst neutralen und objektiven Vorgehensweise sowie einer Betrachtung aller Seiten kann dabei ein Gesamtbild der Probleme und Ursachen im Vorfeld und während der Ukraine-Krise entstehen. Den Großteil dieser Arbeit machen daher die drei Kapitel zu den drei direkt oder indirekt beteiligten Konfliktparteien aus.
Im zweiten Kapitel wird eine Einschätzung und Darstellung der konfliktfördernden innerukrainischen Probleme, Strukturen und Hintergründe vorgenommen. Nach einem Blick auf die Frage, wie es überhaupt zu den "Euromaidan"-Protesten kam, geht es dabei unter anderem um die Eskalation eben jener Proteste, das Verhalten von Präsident Janukovich, dessen Amtsenthebung, Fehler der Übergangsregierung, die Entwicklung in der Ostukraine und auf der Krim sowie die Rolle nationalistischer Söldner.
Im dritten und vierten Kapitel folgt jeweils die Darstellung der westlichen beziehungsweise der russischen Verantwortung für die Krise in der Ukraine. Konkret betrachtet werden dabei unter anderem das Vorgehen der russischen Regierung auf der Krim und im Donbass, die russische Beteiligung an den Kämpfen in der Ostukraine, die Rolle der Eurasischen Wirtschaftsunion, die generelle Haltung Russlands gegenüber der Ukraine sowie die innenpolitische Dimension der russischen Ukraine-Politik, aber auch die NATO-Osterweiterung, das Raketenabwehrprogramm in Osteuropa, die Hintergründe des EU-Assoziierungsabkommens mit der Ukraine sowie das Verhalten Europas und der USA während der anhaltenden Krise. Ein analysierendes und zusammenfassendes Fazit folgt im fünften Kapitel.
Ziel ist dabei weniger, eine umfassende Chronologie des Ukraine-Konfliktes zu erstellen, insbesondere der detaillierte Kriegsverlauf in der Ostukraine kann hier nicht ausgiebig dargestellt werden. Vielmehr wird sich primär auf jene Ereignisse und Entscheidungen konzentriert, welche direkt oder indirekt als ursächlich oder konfliktfördernd gewirkt haben und immer noch wirken.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Fragestellung und Vorgehensweise
- 2. Forschungsstand und Quellenlage
- II. Die innerukrainische Verantwortung für den Ukraine-Konflikt
- 1. Ursachen und Hintergründe des „Euromaidan“
- 2. Die Eskalation der „Maidan“-Proteste
- 3. Ostukrainischer Separatismus und politische Fehler der Übergangsregierung
- 4. Die Minsk-Protokolle und die Söldner der ukrainischen Armee
- III. Die westliche Verantwortung für den Ukraine-Konflikt
- 1. Streitpunkt NATO-Osterweiterung
- 2. Streitpunkt EU-Assoziierungsabkommen
- 3. Westliche Reaktionen auf die Ukraine-Krise
- IV. Die russische Verantwortung für den Ukraine-Konflikt
- 1. Innenpolitische Faktoren der russischen Außenpolitik
- 2. Russische Haltung zur Ukraine und die Eurasische Wirtschaftsunion
- 3. Die Krim-Annexion
- 4. Russische Beteiligung am Krieg in der Ostukraine
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der multidimensionalen Verantwortung für den andauernden Ukraine-Konflikt. Sie geht davon aus, dass sowohl Russland, die EU/NATO/USA als auch Akteure in der Ukraine selbst an der Eskalation der Krise beteiligt waren. Ziel ist es, die jeweiligen Fehler und Handlungen der Konfliktparteien aufzuzeigen und deren Konfliktförderndheit zu analysieren.
- Die innerukrainische Verantwortung für den Ukraine-Konflikt
- Die westliche Verantwortung für den Ukraine-Konflikt
- Die russische Verantwortung für den Ukraine-Konflikt
- Die Rolle der politischen Kultur der Ukraine im Kontext des Konflikts
- Die Bedeutung der internationalen Konflikt- und Streitlinien für die Eskalation
Zusammenfassung der Kapitel
II. Die innerukrainische Verantwortung für den Ukraine-Konflikt
Dieses Kapitel analysiert die konfliktfördernden Prozesse innerhalb der Ukraine, die zum „Euromaidan“ und der Eskalation der Krise führten. Es beleuchtet die Rolle von Präsident Janukovich, die Fehler der Übergangsregierung, die Entwicklungen in der Ostukraine und auf der Krim sowie den Einfluss nationalistischer Söldner.
III. Die westliche Verantwortung für den Ukraine-Konflikt
Das Kapitel befasst sich mit den westlichen Positionen und Handlungen im Kontext des Ukraine-Konflikts. Es untersucht die NATO-Osterweiterung, das EU-Assoziierungsabkommen und das Verhalten Europas und der USA während der Krise.
IV. Die russische Verantwortung für den Ukraine-Konflikt
Dieses Kapitel fokussiert auf die russische Rolle im Ukraine-Konflikt. Es analysiert die innenpolitischen Faktoren der russischen Außenpolitik, die russische Haltung zur Ukraine und die Eurasische Wirtschaftsunion, die Krim-Annexion sowie die russische Beteiligung an den Kämpfen in der Ostukraine.
Schlüsselwörter
Ukraine-Konflikt, Russland, EU/NATO/USA, „Euromaidan“, Krim-Annexion, Ostukraine, politische Kultur, Konfliktparteien, Eskalation, Verantwortung, Fehler, Handlungen, Positionen, Entwicklungen, internationale Konflikt- und Streitlinien.
- Quote paper
- Jean Mikhail (Author), 2015, Die Verantwortung für den Ukraine-Konflikt. Russland, die politische Kultur der Ukraine und "Der Westen" als Teilschuldige der Krise?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/922821