Konflikte treten nicht nur im sozialen Miteinander auf, sie sind auch in der Arbeitswelt alltägliche Phänomene. In Unternehmen trifft man auf Mobbing oder Streit zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. Zwischen Unternehmen und Umwelt treten Konflikte mit Lieferanten und Kunden auf. Überall dort, wo unterschiedliche Menschen zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, kommt es zu Konflikten. Es existieren unterschiedliche Meinungen, wie ein Problem zu lösen ist, oder welche Entscheidung die "richtige" ist. Schon bei Formulierungen wie "die richtige Entscheidung" wird jedoch klar, daß bei Konflikten quasi nebenbei auch subjektive Einstellungen, Ziele und Gefühle der Streitenden in den Konflikt mit einfließen. Gerade diese subjektiven psychischen und emotionalen Faktoren sind es, die mit der Zeit dafür sorgen, daß ursprünglich sachliche Konflikte zu Beziehungskonflikten zwischen einzelnen Organisationsmitgliedern werden. Häufig eskalieren solche Konflikte so stark, daß eine produktive Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist. Konflikte wurden deshalb aus unternehmerischer Sicht lange Zeit negativ gesehen, da unbewältigte Konflikte zu schlechteren Arbeitsleistungen führen, und somit Kosten verursachen. Werden sachliche Konflikte jedoch konstruktiv bewältigt, setzen sie wichtige Erneuerungsprozesse in Gang, und können Ausgangspunkt für Fortschritt und Entwicklung in Unternehmen sein.
Werden Konflikte nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, so erscheint den beteiligten Konfliktparteien eine Lösung aus eigener Kraft irgendwann nicht mehr möglich. Es gibt aber auch andere Wege, Konflikte zu lösen, wie das Verfahren der Mediation zeigt, das seit einigen Jahren auch in Deutschland immer häufiger angewendet wird.
Damit Unternehmen Konflikte erfolgreich bewältigen können, müssen sie Konfliktprozesse und ihre Hintergründe erkennen und verstehen können. Ziel dieser Arbeit ist es, die psychologischen und sozialen Hintergründe von Konfliktprozessen darzustellen. Am Beispiel interkultureller Zusammenarbeit wird gezeigt, wie Konflikte entstehen und verlaufen können. Den Kern dieser Arbeit bildet dabei die Darstellung der "Basismechanismen der Eskalationsdynamik" aus dem Konflikt - Eskalationsmodell von Friedrich Glasl. Da viele Unternehmensaufgaben heute in Teams erledigt werden, wird auch auf die Wirkung von gruppendynamischen Faktoren in Konflikten eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Vorgehensweise
- wirtschaftliche Trends und Konfliktpotential in Unternehmen
- Wie verlaufen Konflikte ?
- Welche Faktoren treiben Konflikte voran?
- Zunehmende Projektion bei wachsender Selbstfrustration
- Issue - Lawine bei gleichzeitigen Simplifizierungen
- Wechselseitige Kausalitätsumkehrung bei gleichzeitiger Simplifizierung der Kausalitätsbeziehungen
- Ausweitung des sozialen Rahmens bei gleichzeitiger Tendenz zur Personifizierung
- Beschleunigung des Konflikts durch pessimistische Antizipation und selbsterfüllende Prophezeiung
- Ansatzpunkte der Konfliktintervention
- Konflikteinflußfaktoren auf Gruppenebene
- Konflikte bei interkultureller Zusammenarbeit - Fallbeispiel
- Kurze Fallbeschreibung:
- Die Wirkung der Konfliktmechanismen im Fallbeispiel.........
- Die Wirkung der Gruppenprozesse im Fallbeispiel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die psychologischen und sozialen Hintergründe von Konfliktprozessen darzustellen und zu erläutern, wie Konflikte in Unternehmen entstehen und verlaufen können. Dabei wird das Konflikt-Eskalationsmodell von Friedrich Glasl als zentrale Grundlage genutzt. Neben den Basismechanismen der Eskalationsdynamik werden auch die Auswirkungen von gruppendynamischen Faktoren auf Konflikte beleuchtet, um ein umfassendes Verständnis der Konfliktproblematik zu schaffen.
- Psychologische und soziale Hintergründe von Konfliktprozessen
- Die „Basismechanismen der Eskalationsdynamik“ nach Friedrich Glasl
- Die Rolle von gruppendynamischen Faktoren in Konflikten
- Konflikte in Unternehmen
- Interkulturelle Zusammenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Konflikte in der Arbeitswelt ein und stellt die Relevanz des Themas heraus. Es werden unterschiedliche Formen von Konflikten in Unternehmen beschrieben und die Bedeutung des Konfliktmanagements hervorgehoben. Die Zielsetzung der Arbeit und die Vorgehensweise werden ebenfalls erläutert.
- Wirtschaftliche Trends und Konfliktpotential in Unternehmen: In diesem Kapitel werden wirtschaftliche Trends wie die Einführung neuer Unternehmensstrukturen (Matrixorganisation, Projektorganisation) und die Auswirkungen auf die Konfliktsituation in Unternehmen analysiert. Es wird die Bedeutung von Organisationskultur und Konfliktfähigkeit der Mitarbeiter für ein erfolgreiches Konfliktmanagement betont.
- Wie verlaufen Konflikte?: Dieser Abschnitt bietet eine Einführung in das Phasenmodell der Konflikt-Eskalation von Friedrich Glasl und erläutert, wie Konflikte sich typischerweise entwickeln. Es werden wichtige seelische Faktoren vorgestellt, die für das Verständnis der Eskalationsdynamik relevant sind.
- Welche Faktoren treiben Konflikte voran?: Dieses Kapitel widmet sich den „Basismechanismen der Eskalationsdynamik“ nach Glasl. Es werden verschiedene Konfliktmechanismen im Detail erläutert, die zur Eskalation von Konflikten beitragen. Zusätzlich werden die Auswirkungen von gruppendynamischen Faktoren auf Konflikte beleuchtet.
- Ansatzpunkte der Konfliktintervention: Dieser Abschnitt befasst sich mit Möglichkeiten zur Intervention in Konflikten. Es werden verschiedene Ansätze zur Konfliktlösung und Konfliktprävention vorgestellt.
- Konflikteinflußfaktoren auf Gruppenebene: In diesem Kapitel werden die Auswirkungen von Gruppenprozessen auf Konflikte untersucht. Es werden verschiedene gruppendynamische Faktoren analysiert, die die Eskalation und Bewältigung von Konflikten beeinflussen können.
- Konflikte bei interkultureller Zusammenarbeit - Fallbeispiel: Dieses Kapitel veranschaulicht die Wirkung der Konfliktmechanismen und Gruppenfaktoren anhand eines realen Fallbeispiels aus der interkulturellen Zusammenarbeit. Die Fallstudie zeigt, wie Konflikte in komplexen Situationen entstehen und verlaufen können.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit den Basiskonfliktmechanismen nach Friedrich Glasl, der Eskalationsdynamik von Konflikten, der Bedeutung von gruppendynamischen Faktoren, Konfliktmanagement in Unternehmen und der interkulturellen Zusammenarbeit.
- Arbeit zitieren
- Kerstin Mausberg (Autor:in), 2001, Basiskonfliktmechanismen nach Glasl, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/923